Beitrag im Newsletter Nr. 25 vom 16.12.2021

Deutscher Engagementpreis 2021 vergeben

Maren Berger

Inhalt

Der 13. Deutsche Engagementpreis
Kategorie »Demokratie stärken«: Zivilcourage für ALLE e. V.
Kategorie »Chancen schaffen«: Vorbilder – Future of Ghana Germany e. V.
Kategorie »Generationen verbinden«: Förderverein Romanusbad Siebenlehn e. V.
Sonderpreis in der Coronapandemie: Lern-Fair von Corona School e. V.
Kategorie »Grenzen überwinden«: Breathe in Break out
Kategorie »Leben bewahren«: AMSOC e. V. – Patenschaften für Kinder psychisch erkrankter Eltern
Publikumspreis: Expedition Grundeinkommen
Wettbewerbsjahr 2022 – wer kann nominiert werden?
Hintergrund: Über den Deutschen Engagementpreis
Autorin
Redaktion

Der 13. Deutsche Engagementpreis

Bereits zum 13. Mal wurde am 2. Dezember 2021 der Deutsche Engagementpreis vergeben. Im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung wurden sieben Preisträger:innen geehrt. Die Preisverleihung wurde in Kooperation mit dem TV-Sender ALEX Berlin umgesetzt und aus dem Deutschen Theater Berlin live übertragen. Prominente Laudator:innen aus Kultur und Zivilgesellschaft sowie aus dem Kreis der Förderer des Deutschen Engagementpreises würdigten die Preisträger:innen. Die Moderatorin Jana Pareigis führte die Gäste durch die Verleihung, begleitet von der Band Agneta Killar.

Kategorie »Demokratie stärken«: Zivilcourage für ALLE e. V.

Der erste Preis ging an den Verein Zivilcourage für ALLE e. V. in der Kategorie »Demokratie stärken«. Der Verein setzt sich aktiv für ein diskriminierungsfreies und gewaltfreies Miteinander ein und stärkt den gesellschaftlichen Wert der Zivilcourage. Mit zielgruppenspezifischen Trainings wird Wissen und Handlungsfähigkeit erlangt, um in Notsituationen kompetent zu handeln und zu helfen, ohne sich selbst zu gefährden. Ein Angebot zu schaffen, welches Bürger:innen befähigt, für persönliche und öffentliche Freiräume einzutreten: aus Sicht der Jury ein beispielhaftes Engagement. Den Preis übergab Nursemin Sönmez, Leiterin des Kompetenznetzwerks »Zusammenleben in der Einwanderungsgesellschaft« der neuen deutschen organisationen – das postmigrantische netzwerk e. V.

Kategorie »Chancen schaffen«: Vorbilder – Future of Ghana Germany e. V.

Nach einem schwungvollen Auftritt der Berlin Showdancers erhielt der Verein Future of Ghana Germany e. V. mit seinem Projekt »Vorbilder« den Preis in der Kategorie »Chancen schaffen«. Daniel Kroll, Pressesprecher und Leiter Unternehmenskommunikation der Deutschen Fernsehlotterie, dankte dem Verein in seiner Laudatio für sein beeindruckendes Engagement seit 2016. Durch gezieltes Mentoring mit persönlichen Gesprächen, Workshops und Ausflügen ermutigen und fördern die Schwarzen Mentor:innen die Entfaltung von Begabungen und Möglichkeiten ihrer Mentees. So entstanden bereits mehr als 100 einzigartige Patenschaften. Die Verbindung von Mentoring und rassismussensiblem Empowerment ist aus Sicht der Jury besonders überzeugend und bedeutsam.

Kategorie »Generationen verbinden«: Förderverein Romanusbad Siebenlehn e. V.

Im Anschluss wurde der Förderverein Romanusbad Siebenlehn e. V. in der Kategorie »Generationen verbinden« ausgezeichnet. Seit über 20 Jahren bewahrt und pflegt der Förderverein Romanusbad Siebenlehn e. V. das historische lokale Freibad, sorgt für Angebote und Sicherheit. Abwanderung aus der Region und klamme kommunale Kassen haben dieses Engagement hervorgerufen. Hier lebt ein soziales Gesamtkunstwerk mit Vorbildfunktion für Sachsen – nicht zuletzt ein Standortfaktor. Im Förderverein Romanusbad Siebenlehn e. V. erkannte die Jury eine besonders bedarfsgerechte sozialräumliche Selbstorganisation mit direkter Wirkung für die Lebensqualität der Menschen und der Region. Die Laudatio für den Preis hielt Lan Böhm, Leiterin Fachbereich »Politische Bildung im ländlichen Raum«, Bundeszentrale für politische Bildung.

Sonderpreis in der Coronapandemie: Lern-Fair von Corona School e. V.

Nach einem wunderbaren Auftritt der Pantomimen Bodecker und Neander führte Michael Tetzlaff, Abteilungsleiter Demokratie und Engagement im Bundesfamilienministerium, ein Gespräch mit Jana Pareigis. Er betonte die Bedeutung der Anerkennung von freiwilligem Engagement und die Wichtigkeit des Demokratiefördergesetzes als engagementpolitische Weichenstellung in der neuen Legislatur.

Im Anschluss wurde der Sonderpreis für Engagement in der Coronapandemie verliehen. Die Jury hatte entschieden, in diesem Jahr ganz gezielt Engagement zu ehren, das Familien, Kinder und Jugendliche während der Coronapandemie unterstützt und entlastet hat. Der Sonderpreis ging an Lern-Fair von Corona School e. V. Der Verein entwickelt seit 2020 digitale, kostenfreie Bildungs- und Förderangebote für Schüler:innen mit einer interaktiven Lernplattform, 1:1-Lernunterstützung und Gruppenkursen. Etwa 15.000 Studierende und 60 Koordinierende engagieren sich für dieses Angebot und haben erfolgreich 14.000 Lerntandems initiiert. Die Bundesfamilienministerin Christine Lambrecht würdigte den Preisträger in einer Video-Laudatio.

Kategorie »Grenzen überwinden«: Breathe in Break out

In der Kategorie »Grenzen überwinden« wurde das Hip-Hop-Projekt »Breathe in Break out« aus Halle ausgezeichnet. Mit verschiedenen Aktionen setzen die Engagierten ein Zeichen gegen Sexismus, Rassismus und Gewalt – für Weltoffenheit in Halle, wo der Rechtsextremismus gegenwärtig ist und ein Anschlag auf die Synagoge verübt wurde. Seit 2010 lockt das Team um Max Rademacher erfolgreiche internationale Künstler:innen und Musiker:innen zum Festival »Breathe in Break out« nach Halle und aktiviert damit Jugendliche aus sozial benachteiligten Vierteln. Der Komponist und Organist Cameron Carpenter hielt die Laudatio auf den Preisträger und betonte die verbindende Kraft der Musik.

Kategorie »Leben bewahren«: AMSOC e. V. – Patenschaften für Kinder psychisch erkrankter Eltern

Nach dem kurzweiligen Auftritt der drei Sängerinnen des Jodlklubs wurde in der Kategorie »Leben bewahren« AMSOC e. V. – Patenschaften für Kinder psychisch erkrankter Eltern ausgezeichnet. AMSOC e. V. aus Berlin hat seit 2005 ein beispielloses Konzept entwickelt, das für die betroffenen Kinder verlässliche, langfristige ehrenamtliche Pat:innen qualifiziert, findet und begleitet. So wird eine gesunde Entwicklung von Kindern unterstützt, Familien bleiben erhalten und psychische Erkrankungen werden enttabuisiert. Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bahn AG und Beiratsvorsitzende der Deutsche Bahn Stiftung gGmbH, Dr. Richard Lutz, würdigte den Verein in einer Video-Laudatio.

Publikumspreis: Expedition Grundeinkommen

403 Teilnehmer:innen beteiligten sich in diesem Jahr beim Wettbewerb für den Deutschen Engagementpreis. All diese wunderbaren Initiativen wurden bei der Preisverleihung mitgefeiert – einen Einblick in die Vielfalt der Initiativen gibt ein Video mit Tanzbeiträgen der Nominierten zum Song »Wovon sollen wir träumen« von Frida Gold.

Der mit 10.000 Euro dotierte Publikumspreis wurde durch Raúl Krauthausen, Aktivist und Gründer der Sozialheld:innen, an Expedition Grundeinkommen verliehen. Die Expedition plant Modellversuche zum Grundeinkommen, an denen sich deutschlandweit Städte und Gemeinden beteiligen können. Die Idee ist, dass mindestens 10.000 Menschen drei Jahre lang ein bedingungsloses Grundeinkommen erhalten. Getragen wird die Bewegung von einem Kampagnenbüro, das tausende Engagierte mobilisiert, die überregional argumentieren und Unterschriften sammeln, damit die Modellregionen entstehen. Die Abstimmung über den Publikumspreis gewann die Expedition Grundeinkommen mit 12.136 Stimmen.

Wettbewerbsjahr 2022 – wer kann nominiert werden?

Wer einen Preis für freiwilliges Engagement in Deutschland gewonnen hat, kann vom jeweiligen Preisausrichter für den Deutschen Engagementpreis nominiert werden. Für den Deutschen Engagementpreis 2022 können alle erstplatzierten Preisträger:innen vorgeschlagen werden, die zwischen dem 1. Juni 2021 und dem 31. Mai 2022 ausgezeichnet werden. Wettbewerbsstart ist im Frühjahr 2022. Eine Fachjury wählt unter diesen Einreichungen die Preisträger:innen aus. Alle anderen Nominierten stehen im Herbst 2022 zur Wahl bei der öffentlichen Abstimmung über den mit 10.000 Euro dotierten Publikumspreis. Es können Einzelpersonen, Gruppen, Vereine, Initiativen und Unternehmen teilnehmen.

Hintergrund: Über den Deutschen Engagementpreis

Der Deutsche Engagementpreis ist der Dachpreis für bürgerschaftliches Engagement in Deutschland. Nominiert werden können alljährlich Preisträger:innen anderer Engagementpreise in Deutschland. Der Deutsche Engagementpreis würdigt das freiwillige Engagement von Menschen in unserem Land und all jene, die dieses Engagement durch die Verleihung von Preisen unterstützen. Ziel ist es, die Anerkennungskultur in Deutschland zu stärken und mehr Menschen für freiwilliges Engagement zu begeistern.

Initiator und Träger des seit 2009 vergebenen Deutschen Engagementpreises ist das Bündnis für Gemeinnützigkeit, ein Zusammenschluss von großen Dachverbänden und unabhängigen Organisationen des Dritten Sektors sowie von Expert:innen und Wissenschaftler:innen. Förderer sind das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, die Deutsche Fernsehlotterie und die Deutsche Bahn Stiftung.

Weitere Informationen zum Deutschen Engagementpreis


Beitrag im Newsletter Nr. 25 vom 16.12.2021
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Autorin

Maren Berger ist Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit beim Deutschen Engagementpreis.

Kontakt: kontakt@deutscher-engagementpreis.de


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