Bundes-Engagementstrategie

Bundes-Engagementstrategie: Perspektiven der Zivilgesellschaft

Im Koalitionsvertrag zur Bildung der Bundesregierung wurde im Dezember 2021 im Abschnitt Zivilgesellschaft und Demokratie eine neue Bundes-Engagementstrategie verabredet:
»Wir erarbeiten mit der Zivilgesellschaft eine neue nationale Engagementstrategie«.

Bund, Engagementstrategie und Zivilgesellschaft

Die aktuelle Bundesregierung erarbeitet eine Bundes-Engagementstrategie, ausdrücklich auch im Austausch mit der Zivilgesellschaft. Eine grosse Chance, um engagiert mit positiver Energie ein neues Kapitel in der Engagementpolitik aufzuschlagen. Das BBE begleitet und unterstützt diesen Prozess von Beginn an konstruktiv. Der Sprecher*innenrat äußerte sich  2022 zur Prozessdimension der Erstellung. Wiederholt wird das BBE zum Fortgang des Prozesses in den Unterausschuss Bürgerschaftliches Engagement des Deutschen Bundestages eingeladen.

Seit Herbst 2022 befasst sich die ganze Breite des Netzwerks mit inhaltlichen Dimensionen, z.B. in Workshops und im Plenum auf der Mitgliederversammlung im November 2022. Im Verlaufe des Jahres 2023 entstehen umfangreiche Beiträge aus dem Netzwerk in unterschiedlichen Formaten, deren Ergebnisse in Policy Paper zusammengefasst werden. Im Kreis der BBE-Mitglieder enstehen Impulse, die Ende 2023/Anfang 2024 an das federführende Bundesfamilienministerium übergeben werden.

Alle diese Inhalte werden über diese Projektseite zugänglich gemacht. Ebenso weisen wir auf Veranstaltungen hin, in denen öffentlich über die im Enstehen begriffene Engagement-Strategie diskutiert wird.

Chance, Ziel und Leitfragen

Die Erarbeitung der Bundes-Engagementstrategie bietet die Chance zur strategischen Neuausrichtung der Engagementpolitik in Zeiten der Transformation. 

Das Ziel sollte eine operativ umsetzbare Strategie sein, die die besondere Rolle der Zivilgesellschaft herausstellt und diese deutlich stärkt.

Zentrale Leitfragen:

Was brauchen wir für eine gute Engagementpolitik der Zukunft?

Wie können Rahmenbedingungen verbessert werden?

Welche engagementpolitischen Weichenstellungen können und sollen jetzt für die Zukunft gestellt werden?

Die Strategie-Welle: Engagementstrategien in Kommunen, Städten und Bundesländern

Engagementpolitik und Engagementförderung im modernen Sinn sind erst gut 20 Jahre alt. Seit dem letzten Jahrzehnt mehren sich auf allen staatlichen Ebenen Engagementstrategien, um über eine Förderpolitik nach täglicher Kassenlage hinaus zu kommen und um auch engagementpolitische Themen zu adressieren, bei denen es sowieso nicht um Geld geht. Gut die Hälfte der Bundesländer verfügt mittlerweile über öffentlich publizierte Engagegemtstrategien, in der Regel in Verbindung mit der Zivilgesellschaft entwickelt.

20 Jahre Logo BBE

„Eine Demokratie braucht Demokraten, die sich auf gelernte und eben auch gelebte demokratische Tugenden stützen.
(...) Bürgerschaftliches Engagement bedeutet Selbsthilfegruppen und politische Partizipation, das klassische Ehrenamt genauso wie das Stiften und Spenden von Geld, aber natürlich auch die Freiwilligendienste.“

Ute Kumpf, MdB 1998-2013
Bundestagsrede 2011

Akteure und Geschichte

Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) koordiniert die Erarbeitung der Engagementstrategie für die Bundesregierung und ist in diesem Rahmen für deren Formulierung sowie die Abstimmung zwischen den Bundesressorts verantwortlich. Damit kommt auch dem Unterausschuss Bürgerschaftliches Engagement des Deutschen Bundestags im parlamentarischen Raum eine besondere Rolle zu.

In der Engagementstrategie sollen sich die Themen wiederfinden, die Engagierte und Ehrenamtliche in ihrem Alltag beschäftigen. Daher haben sich die Bundesregierung und die Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt (DSEE) darüber verständigt, dass im Erarbeitungsprozess eine breite praxisorientierte Diskussion in der Zivilgesellschaft über die Zukunft von Engagement und Ehrenamt in Deutschland stattfinden soll. Das Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement (BBE) begleitet und berät den Prozess.

Zur Geschichte: Im Oktober 2010 beschloss die damalige Bundesregierung die erste Nationale Engagementstrategie (NES). In dieser waren vorhandene Ergebnisse eines breiten zivilgesellschaftlichen Beteiligungsprozesses nicht eingeflossen. Im Januar 2016 veröffentlichte das Bundesfamilienministerium eine neue Engagementstrategie nach einem Beteiligungsprozess der Zivilgesellschaft. Als für Engagementpolitik federführendes Ministerium wurde dadurch einerseits die NES von 2010 entwertet, aber andererseits auch nicht vollgültig abgelöst. Der aktuell laufende Prozess soll dies durch eine neue nationale Engagegementstrategie unter Beteiligung der Zivilgesellschaft ändern und dabei die Strategie auch an die heutigen Herausforderungen anpassen.