BBE Newsletter

Newsletter Nr. 7 vom 7.4.2022

Der BBE-Newsletter informiert 14-täglich über Engagementpolitik und -debatte in Deutschland, interessante Publikationen und Veranstaltungen sowie Aktuelles aus dem BBE. In monatlichen Themenschwerpunkten vertiefen Autor*innen aus Politik, Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft zivilgesellschaftliche Themen.

Aktuelles aus Engagementpolitik und -debatte

Demokratiefördergesetz: Stellungnahme Netzwerk Engagementförderung

Unterausschuss Bürgerschaftliches Engagement konstituiert

Irreführende Zahlen: 55% Ehrenamtliche für Flüchtende aus der Ukraine?

Engagierte Kommunen, Städte und Länder

Engagierte Stadt: Prozessbegleiter*innen gesucht

Frühjahrsputz in der Engagierten Stadt Stendal

Schwerpunkt: Engagement- und Demokratiepolitik im neuen Koalitionsvertrag

Editorial

Weiberg: Demokratieförderung zwischen Staat und Zivilgesellschaft

Klein: Engagementpolitik und Demokratiepolitik

Diefenbach-Trommer: Gemeinnützigkeitsrecht als Demokratiepolitik

Roth: Demokratiepolitik. Anmerkungen zum letzten Jahrzehnt

Embacher: Digitalisierung und Zivilgesellschaft

Aktuelles aus dem BBE

Konstituierende Sitzung der BBE-Agendakonferenz

AG Migration, Teilhabe, Vielfalt

AG Engagement Junger Menschen

AG Zivilgesellschaftsforschung

Engagementförderung in Ostdeutschland

Neue Mitarbeiterin im BBE

BBE-Mitglied des Monats: Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg

Veranstaltungen, Ausschreibungen, Publikationen

Leuchtturm Ukraine: Veranstaltung

Datenschutz im Ehrenamt: Veranstaltung

Deutsche Engagementpreis: Ausschreibung

Smart Hero Award: Ausschreibung

Selbstorganisationsfähigkeit stärken – Strukturwandel mitgestalten: Publikation


Hinweis



Aktuelles aus Engagementpolitik und -debatte

Demokratiefördergesetz: Stellungnahme Netzwerk Engagementförderung

Am 24. Februar 2022 hatten das Bundesfamilienministerium (BMFSFJ) und das Bundesinnenministerium (BMI) zusammen ein Diskussionspapier zu einem Demokratiefördergesetz vorgelegt (s. BBE-Newsletter vom 10. März 2022). Ein solches Gesetz ist im Koalitionsvertrag für die Bundesregierung vereinbart. Das Diskussionspapier ist die Grundlage für eine Beteiligung der Zivilgesellschaft. Mehr als 200 Dachverbände, Fachorganisationen sowie Wissenschaftler*innen waren eingeladen, ihre Ideen einzubringen. Das Netzwerk Engagementförderung hat seine Stellungnahme veröffentlicht. Vor dem Hintergrund einer grundsätzlichen Zustimmung stellt das Netzwerk deutlich fest: »Es fehlt allerdings der Bereich »Engagementförderung«. Daher plädieren wir dafür, das Gesetz um diesen Bereich zu erweitern.« Im Netzwerk Engagementförderung haben sich die Bundesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen e.V. (bagfa), die Bundesarbeitsgemeinschaft Seniorenbüros e.V. (BaS), die Deutsche Arbeitsgemeinschaft Selbsthilfegruppen e.V. (DAG SHG), das Bündnis der Bürgerstiftungen Deutschlands (BBD) und das Bundesnetzwerk Mehrgenerationenhäuser e.V. (BNW MGH) mit ihren über 2000 Einrichtungen vor Ort zusammengeschlossen.

Stellungnahme des Netzwerks Engagementförderung

Diskussionspapier der Ministerien für ein Demokratiefördergesetz


Unterausschuss Bürgerschaftliches Engagement konstituiert

Der Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend des Deutschen Bundestags hatte am 16. Februar 2022 die erneute Einsetzung des Unterausschusses Bürgerschaftliches Engagement (UA BE) beschlossen. Dies ist damit seit 2002 zum 6. Mal in Folge geschehen. Der UA BE hat sich am 6. April 2022 offiziell konstituiert. Im Raum stand, ob der Vorsitz an die AfD fällt. Ihre Kandidatin erhält nicht die nötige Mehrheit, sodass der Vorsitz vakant geblieben ist. Der BBE-Sprecher*innenrat begrüßt den Prozess der Verständigung der demokratischen Parteien. Für die Zukunft der Demokratie und des gesellschaftlichen Zusammenhalts sind die Politikfelder der Engagement- und Demokratiepolitik im Parlament so wichtig, dass sie nicht von Gegner*innen der Demokratie verantwortlich betreut werden sollten. Zur Stellvertretenden Vorsitzenden wurde Ariane Fäscher (SPD) gewählt, die die Leitung der Sitzung von Ulrike Bahr (SPD), Vorsitzende des Ausschusses für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, übernahm. Laut Einsetzungsbeschluss obliegt es dem UA BE »an der Fortentwicklung der Engagementpolitik des Bundes insbesondere auch im Zusammenhang mit der Stärkung von demokratischen Strukturen und Beteiligungsformaten mitzuwirken, (…) an der Erarbeitung einer neuen nationalen Engagementstrategie mitzuwirken, … sich mit laufenden Gesetzesvorhaben und Initiativen, die bürgerschaftliches Engagement und Demokratiepolitik betreffen, zu befassen.« Im öffentlichen Teil der Sitzung erinnerte Bundesfamilienministerin Anne Spiegel an diese vielfältigen engagement- und demokratiepolitischen Vorhaben der Ampelregierung und freute sich auf die Zusammenarbeit mit dem UA. Die Vorstände der Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt (DSEE), Führungskräfte aus dem BBE sowie aus Ministerien wie dem BMI, begleiteten als Zuschauende den öffentlichen Teil der Sitzung. Im Anschluss machten sie Fotos von dieser Abgeordnetengruppe, an die sich große Erwartungen aus der engagierten Zivilgesellschaft richten. Der Unterausschusses hat 13 ordentliche Mitglieder sowie stellvertretende Mitglieder.

Sitzungsbericht des Deutschen Bundestages

Information des Unterausschuss Bürgerschaftliches Engagement

Archiv Unterausschuss Bürgerschaftliches Engagement seit 2002


Irreführende Zahlen: 55% Ehrenamtliche für Flüchtende aus der Ukraine?

Am 8. und 9. März 2022 führte das Umfrageinstitut Kantar im Auftrag der Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt (DSEE) eine Bevölkerungsumfrage zum Engagement für die Geflüchteten aus der Ukraine durch. Publiziert wurde am 18. März von der Stiftung die kaum plausible Zahl, dass sich 55 Prozent der Bevölkerung ehrenamtlich für die Ukrainehilfe engagieren würden: »Mehr als die Hälfte der Bevölkerung in Deutschland engagiert sich ehrenamtlich für Geflüchtete aus der Ukraine.« Bei näherer Betrachtung der Zahlen zeigt sich, dass »Ehrenamt« in der Ergebnispräsentation wie in der Pressemitteilung als Oberbegriff für Engagement benutzt wird. Erläutert wird nämlich, dass von diesen 55 Prozent 62 Prozent ihr Engagement durch eine Geldspende zeigen, 55 Prozent durch eine Sachspende, 12 Prozent ein Schlafplatzangebot machen und sich 16 Prozent als aktive Helfer*innen betätigen. Letztere 16 Prozent, also etwa 8,8 Prozent der Bevölkerung, können wohl als Ehrenamtliche betrachtet werden, was immer noch ein riesiges ehrenamtliches Engagement ist, ergänzt um die breiten weiteren Formen bürgerschaftlichen Engagements wie zum Beispiel Geld- oder Sachspende.

Pressemitteilung der DSEE vom 18. März 2022

Ergebnispräsentation vom 18. März 2022 (PDF)


Engagierte Kommunen, Städte und Länder

Engagierte Stadt: Prozessbegleiter*innen gesucht

Mit dem neuen Modul »Prozessbegleitung« der DSEE geht ein Wunsch der Engagierten Städte in Erfüllung: Nun können die lokalen Netzwerke eine externe, professionelle Begleitung erhalten, um anspruchsvolle Entwicklungsprozesse besser zu bewältigen. Dazu soll ein Pool an externen Prozessbegleiter*innen aufgebaut werden. Für den Pool werden qualifizierte Personen gesucht, welche die Engagierten Städte vor Ort z.B. bei Strategiefragen, in Klärungsprozessen oder anderen herausfordernden Situationen beraten und begleiten. Neben der fachlichen und methodischen Qualifikation wünschen die Engagierten Städte sich Personen, die Erfahrungen in zivilgesellschaftlichen Kontexten und Bezüge zur Engagementförderung mitbringen. Bewerbungen sind bis zum 30. April 2022 möglich.

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Frühjahrsputz in der Engagierten Stadt Stendal

Am 9. April 2022 ist ein gemeinsamer Stadt-Frühjahrsputz. Im vergangenen Jahr trugen Stendaler*innen acht Tonnen Hausmüll und 52 Autoreifen zusammen. »Ideal wäre es, wenn sich Vereine, Initiativen oder andere Gruppen für bestimmte Bereiche zusammentun würden«, sagt Marion Zosel-Mohr, Leiterin der Freiwilligen-Agentur Altmark e.V.. Drei »Putzpatenschaften« gibt es schon. Die Schirmherrschaft über den Frühjahrsputz haben Stendals Oberbürgermeister Klaus Schmotz und Landrat Patrick Puhlmann übernommen. In einem gesonderten Aufruf werden Kinder von der Freiwilligen-Agentur eingeladen, ein müllverschlingendes Wesen zu basteln und sich damit am »Mülli-Müllfresser-Wettbewerb« zu beteiligen. Schulen und Kindertagesstätten können die Aktion gut in ihre pädagogische Arbeit zur Umweltbildung integrieren.

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Schwerpunkt: Engagement- und Demokratiepolitik im neuen Koalitionsvertrag

Editorial

Der vorliegende Schwerpunkt stellt einen Beitrag zur Debatte um Engagement- und Demokratiepolitik dar. Hintergrund sind die Verabredungen im Koalitionsvertrag der Ampelregierung, die auf eine Stärkung der Zivilgesellschaft setzen. Wie wichtig diese Stärkung ist, zeigt die antidemokratische militärische Gewalt Russlands ebenso wie deren Unterstützung durch Desinformationskampagnen, durch russische Trolle in sozialen Netzwerken und durch willfährige Gefolgsleute bis in Parlamente hinein. Zugleich zeigt die Zivilgesellschaft in Europa erneut auf beeindruckende Weise ihre Bereitschaft, schnell zu handeln. Die Beiträge in diesem Schwerpunkt akzentuieren allerdings nicht den aktuellen Lageblick. Sie setzen beim Koalitionsvertrag an und befragen die vergangenen zehn bis 20 Jahre Engagement- und Demokratiepolitik, um als Erstes zu einem guten Demokratiefördergesetz zu kommen. Dabei haben die Autor*innen auch weitere Schritte im Blick, etwa die Reform des Gemeinnützigkeitsrechts. Die Beiträge beruhen auf dem Schwerpunkt »Engagement- und Demokratiepolitik« der Zeitschrift Forschungsjournal Soziale Bewegungen (1/2022, Verlag De Gruyter).


Weiberg: Demokratieförderung zwischen Staat und Zivilgesellschaft

Dr. Mirjam Weiberg ist Leiterin der Fachgruppe Demokratie, Transfer und Politikberatung am Deutschen Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung (DeZIM e.V.) in Berlin. Sie diskutiert in ihrem Beitrag, was aus 30 Jahren einer zunehmend umfangreichen Demokratieförderung gelernt werden kann. Diese Frage stellt sie mit Blick auf die Ankündigung der neuen Ampelregierung, ein Demokratiefördergesetz bis 2023 zu schaffen. Was wurde in den 30 Jahren Demokratieförderung gelernt? Wie können diese Lektionen produktiv in die Ausgestaltung des Gesetzes einbezogen werden? Ein Befund: »Mit Blick auf die vergangenen 30 Jahre Demokratieförderung ist es wichtig, die Zusammenarbeit zwischen allen relevanten Akteur*innen stärker zu verzahnen. Gleichzeitig sollten die durch Projektförderung entstandene Doppelstrukturen zu überregionalen Netzwerken zusammengefasst werden.«

Beitrag von Dr. Mirjam Weiberg (HTML)

Beitrag von Dr. Mirjam Weiberg (PDF)


Klein: Engagementpolitik und Demokratiepolitik

PD Dr. Ansgar Klein ist Hauptgeschäftsführer des Bundesnetzwerks Bürgerschaftliches Engagement (BBE). In seinem Beitrag diskutiert er die relativ jungen Politikfelder der Engagementpolitik und Demokratiepolitik. Dabei stellt er zentrale Akteure und institutionelle Entwicklungen dar, die sich in den vergangenen 20 Jahren ausgebildet haben. Ebenso diskutiert er Herausforderungen und Gefährdungen wie etwa unzivile Entwicklungen in der Zivilgesellschaft, das Verhältnis von Digitalisierung und Demokratie sowie die Demokratisierung der repräsentativen Demokratie.

Beitrag von PD Dr. Ansgar Klein (HTML)

Beitrag von PD Dr. Ansgar Klein (PDF)


Diefenbach-Trommer: Gemeinnützigkeitsrecht als Demokratiepolitik

Stefan Diefenbach-Trommer ist seit 2015 angestellter Vorstand der Allianz »Rechtssicherheit für politische Willensbildung«, in der sich mittlerweile fast 200 Vereine und Stiftungen zusammengeschlossen haben. In seinem Beitrag diskutiert er die Regulierung der Zivilgesellschaft als demokratiepolitische Herausforderung. Dabei stellt er das Gemeinnützigkeitsrecht als zentrales Instrument dar. Er zeigt aktuelle Grenzen und Reformbedarfe auf. Da im Koalitionsvertrag der Ampelregierung allein mit dem Demokratiefördergesetz ein klarer, zeitnaher Fahrplan verabredet ist, sollte dies auch schon für eine Reform des Gemeinnützigkeitsrechts genutzt werden: »Einfache Lösungen auch im Gemeinnützigkeitsrecht sollten mit dem Demokratiefördergesetz beschlossen werden. Für zunächst zurückgestellte kompliziertere Klärungen muss ein weiterer Prozess vereinbart werden, der spätestens Ende 2024 endet.«

Beitrag von Stefan Diefenbach-Trommer (HTML)

Beitrag von Stefan Diefenbach-Trommer (PDF)


Roth: Demokratiepolitik. Anmerkungen zum letzten Jahrzehnt

Prof. Dr. Roland Roth ist emiritierter Politikwissenschaftler und war Mitglied der Enquete-Kommission »Zukunft des Bürgerschaftlichen Engagements« des XIV. Deutschen Bundestags. In seinem Beitrag diskutiert er die vergangenen zehn Jahre Demokratiepolitik und stellt Erfolge und Herausforderungen in Deutschland dar. Zugleich greift er auf ausländische Erfahrungen zurück, um auf dem Weg zu einer vielfältigen Demokratie voranzukommen: »Zu den Erträgen der letzten Dekade gehört eine beachtliche Ausweitung des demokratiepolitischen Handlungsrepertoires. Dies gilt vor allem für dialogische und deliberative Beteiligungsformate, aber auch für neue direktdemokratische Formen wie Bürgerfonds und Budgets.« Allerdings zeigt Roth sich auch skeptisch, was die Verallgemeinerung positiver Erfahrungen angeht.

Beitrag von Prof. Dr. Roland Roth (PDF)


Embacher: Digitalisierung und Zivilgesellschaft

Dr. Serge Embacher, Politikwissenschaftler und Publizist, arbeitet als leitender Referent in der Geschäftsstelle des BBE und hat dort auch das Forum »Digitalisierung und Engagement« geleitet. In seinem Beitrag geht es um eine Standortbestimmung des Verhältnisses von Digitalisierung und Zivilgesellschaft. Dabei geht er vom Befund einer weitgehend nachholenden Digitalisierung in der Zivilgesellschaft aus. Embacher reflektiert, was in der Not aus dem Blick gerät und mahnt einen Diskurs an, in dem die Zivilgesellschaft ihre eigenen Ansprüche an eine digitalisierte Welt gegen Staat und Wirtschaft formuliert: »Die Zivilgesellschaft sollte das Heft des Handelns in die Hand nehmen, damit die Digitalisierung im Sinne gesellschaftlicher Teilhabe und demokratischer Werte geprägt und gestaltet wird.«

Beitrag von Dr. Serge Embacher (HTML)

Beitrag von Dr. Serge Embacher (PDF)


Aktuelles aus dem BBE

Konstituierende Sitzung der BBE-Agendakonferenz

Erstmalig in der neuen BBE-Arbeitsperiode 2022-2024 kamen am 1. April 2022 die Mitglieder der BBE-Agendakonferenz zusammen. Das Gremium setzt sich aus den gewählten AG-Sprecher*innen, den durch den BBE-Sprecher*innenrat ernannten BBE-Themenpat*innen, den Mitgliedern des BBE-Sprecher*innenrats sowie der BBE-Geschäftsführung zusammen. Die Mitglieder beraten zweimal jährlich über die Agenda des BBE, nehmen Schnittstellen zwischen den vielfältigen Themenfeldern des BBE in den Blick und beraten aktuelle politische Bezüge zu Demokratie und Engagement. Aus der Agendakonferenz können auch Empfehlungen für die Entscheidungen des BBE-Koordinierungsausschusses über politisch-strategische Fragestellungen formuliert werden. Die konstituierende Sitzung wurde digital durchgeführt. Rainer Hub, Vorsitzender des BBE-Sprecher*innenrats, eröffnete und Dr. Lilian Schwalb, BBE-Geschäftsführerin Netzwerk und Fachpolitik, moderierte. Im Fokus standen Austausch und Beratung über die Schwerpunktsetzungen in den BBE-Themenfeldern in den kommenden drei Jahren. Die BBE-Themenpat*innen wurden kommissarisch benannt. Ihre offizielle Ernennung erfolgt feierlich im Rahmen einer persönlichen Zusammenkunft bei der kommenden Agendakonferenz im Sommer dieses Jahres.


AG Migration, Teilhabe, Vielfalt

Die digitale Sitzung der BBE-AG Migration, Teilhabe, Vielfalt am 31. März 2022 sollte ursprünglich das Engagement von Menschen mit Migrationsgeschichte im Kontext von Klimaschutz in den Blick nehmen. Angesichts des Kriegs in der Ukraine disponierte die AG kurzfristig um. Rund 25 Teilnehmende diskutierten, auch kritisch, die vielfältigen Fragen, die der Krieg mit Blick auf das bürgerschaftliche Engagement und das Themenfeld der AG aufwirft. Es ist geplant, einzelne Aspekte aus der Diskussion im BBE-Newsletter abzubilden und so der interessierten Öffentlichkeit zu präsentieren. Die ursprünglich geplante Sitzung wird am 25. Mai 2022 nachgeholt. Eine Einladung dazu samt Tagesordnung folgt in den kommenden Wochen.


AG Engagement Junger Menschen

Bereits zum zweiten Mal trafen sich am 28. März 2022 rund 40 Teilnehmende im Rahmen der digitalen Sitzung der BBE-AG Engagement junger Menschen. Zunächst wurde aufgrund des Rücktritts von Üwen Ergün, KinderRechteForum, als einer der Sprecher der AG in einer Nachwahl Marc Ludwig, Landesfreiwilligenagentur Berlin, in das Sprecher*innenteam gewählt. Im Zentrum der Sitzung stand derweil der Austausch mit Mitgliedern des Bundestags mit Bezug zum bürgerschaftlichen Engagement. Der Einladung zum gegenseitigen Kennenlernen folgten Erik von Malottki, SPD, sowie Emilia Fester, Bündnis 90/Die Grünen. Gemeinsam mit den Teilnehmenden diskutierten die beiden MdBs die Perspektiven der neuen Regierung auf das Engagement junger Menschen, ihre Vorhaben hierzu und gingen ebenso der Frage nach, welche Rahmenbedingungen es bedarf, um das Engagement junger Menschen nachhaltig zu stärken.


AG Zivilgesellschaftsforschung

Am 25. März 2022 tagte die BBE-AG Zivilgesellschaftsforschung mit rund 35 Teilnehmenden. Die digitale Sitzung mit dem Schwerpunkt »Bürgerschaftliches Engagement: Stets Motor gesellschaftlichen Zusammenhalts?« warf einen sowohl empirischen als auch theoretischen Blick auf die Frage nach dem Zusammenhang von Engagement und gesellschaftlicher Integration. Dr. David Strecker von der Goethe-Universität Frankfurt a. M. und Dr. Janine Diekman, Institut für Demokratie und Zivilgesellschaftliches Engagement, näherten sich in ihren Inputs der Fragestellung aus wissenschaftlicher Perspektive. Anschließend diskutierten Dr. Kai Unzicker, Bertelsmann Stiftung, und Beatrix Hertle von der LAGFA Bayern in einem Gespräch das Thema aus der Perspektive zivilgesellschaftlicher Organisationen.


Engagementförderung in Ostdeutschland

Am 11. März 2022 veranstaltete die Stiftung Bürger für Bürger in Kooperation mit der Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt (DSEE) und dem BBE ein Fachgespräch, bei dem die neu erschienene Studie »Engagementförderung in Ostdeutschland« vorgestellt und diskutiert wurde. Der Fokus der Veranstaltung lag auf der Frage, wie die Empfehlungen aus der Studie praktisch umgesetzt werden können. Eine Dokumentation der Ergebnisse des Fachgesprächs gibt es jetzt als Video-Mitschnitt und als Artikel auf dem Blog der Stiftung Bürger für Bürger sowie als Graphic Recording.

Zur Studie

Zur Dokumentation


Neue Mitarbeiterin im BBE

Anna Verones verstärkt seit Mitte März 2022 als Projektmitarbeiterin für Sachbearbeitung die Programme »Engagiertes Land« und die »Engagierte Stadt« im Modul Prozessbegleitung. Anna studierte Wirtschaftswissenschaft und spezialisierte sich auf innovative politische Instrumente für die Erhaltung natürlicher Ökosysteme. Ihre Leidenschaft für Nachhaltigkeit und transformative Gesellschaften brachte sie dazu, mit verschiedenen Initiativen in Europa zusammenzuarbeiten, bis sie bei der Feld Food Forest Gemeinschaft in Berlin landete. Jetzt ist sie neugierig darauf, wie die Zivilgesellschaft, zusammen mit Akteuren aus Politik und Wirtschaft Lösungen entwickeln kann, um die großen Herausforderungen unserer Zeit zu bewältigen. Deswegen freut sie sich, Teil des BBE zu sein und einen wichtigen Beitrag für die Gesellschaft zu leisten.


BBE-Mitglied des Monats: Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg

Die Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg (LpB) ist eine Bildungseinrichtung, die Politik praktisch und lebensnah vermittelt. Sie hat die Aufgabe, die politische Bildung in Baden-Württemberg auf überparteilicher Grundlage zu fördern und zu vertiefen und das schon seit 50 Jahren. Die LpB lädt zu mehr als 1.000 Veranstaltungen jährlich ein, als Ziel verfolgt sie dabei die Festigung und Verbreitung des Gedankengutes der freiheitlich-demokratischen Grundordnung.

Mitglieder des Monats


Veranstaltungen, Ausschreibungen, Publikationen

Leuchtturm Ukraine: Veranstaltung

Am 10. April 2022 findet der Begegnungstag »Leuchtturm Ukraine« in Berlin statt. 30 Aktionsstände von erfahrenen NGOs werden in der Markthalle Neun errichtet, die konkrete Hilfe für Geflüchtete und Informationen für das Freiwilligen-Engagement bereitstellen: in Bereichen wie Wohnungs- und Arbeitssuche, Gesundheitsversorgung, Kita, Schule und weiterführende Bildung, Rechtsberatung oder psychologische Unterstützung u.v.m.. Neben musikalischen Darbietungen von ukrainischen Künstler*innen wird es Beiträge von ukrainischen, deutschen und internationalen Redner*innen, Aktivist*innen, Politiker*innen, Wissenschaftler*innen und Geflüchteten geben, um vielfältige Perspektiven auf die drängendsten Fragen zum Krieg in der Ukraine zu beleuchten. Das gesamte Event wird live gestreamt, um so einen nachhaltigen Austausch über die Markthalle hinweg zu ermöglichen. Der Begegnungstag wird aus einem Bündnis aus ukrainischen und deutschen zivilgesellschaftlichen Akteuren organisiert. Die Veranstaltung wird von der Alliance4Ukraine unterstützt, der auch das BBE angehört.

Weitere Informationen und Tickets


Datenschutz im Ehrenamt: Veranstaltung

Am 11. April 2022 findet das Webinar »Datenschutz im Ehrenamt: Datenbestände rechtskonform nutzen« statt, veranstaltet von der Stiftung Datenschutz und CorrelAid. Vereine und gemeinnützige Organisationen haben im Rahmen ihrer Tätigkeiten mit einer Menge an Daten zu tun. Obwohl die Daten für einen bestimmten Zweck im Rahmen der regulären Aktivitäten erhoben werden, haben sie oftmals das Potential für mehr. So lässt sich anhand der Mitgliederdaten eine Prognose über die Entwicklung des Vereins treffen und Daten zu Sponsor*innen und Spender*innen lassen sich nutzen, um neue Finanzierungsquellen zu erschließen. Bestehende Datenbestände werden so zu echten Datenschätzen.

Weitere Informationen und Anmeldung


Deutsche Engagementpreis: Ausschreibung

Der Deutsche Engagementpreis nimmt ab sofort und bis zum 15. Juni 2022 wieder Nominierungen entgegen. Ausrichtende von Engagementwettbewerben aus ganz Deutschland können ihre Gewinner*innen für den Dachpreis des freiwilligen Engagements vorschlagen. Preisgelder bis zu 10.000 Euro können gewonnen werden. Der Deutsche Engagementpreis ist der Dachpreis des freiwilligen Engagements. Er bietet Vernetzung und Beratung für etwa 650 Engagementwettbewerbe und würdigt die Vielfalt und Breite des freiwilligen Engagements der etwa 28 Millionen aktiven Bürger*innen in Deutschland. Initiator und Träger des seit 2009 bestehenden Deutschen Engagementpreises ist das Bündnis für Gemeinnützigkeit, ein Zusammenschluss von großen Dachverbänden und unabhängigen Organisationen des Dritten Sektors sowie von Expert*innen und Wissenschaftler*innen. Fördernde Partner sind das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, die Deutsche Fernsehlotterie und die Deutsche Bahn Stiftung.

Weitere Informationen


Smart Hero Award: Ausschreibung

Der Smart Hero Award von der Stiftung Digitale Chancen und Meta zeichnet seit 2014 Projekte aus, die sich mit und auf Social Media für ihre Mitmenschen, die Umwelt und die Gesellschaft engagieren. Die Auszeichnung wird in drei Kategorien vergeben: Sozial Handeln, Demokratisch Gestalten und Ökologisch Wirtschaften. Zusätzlich haben alle Nominierten in den drei Kategorien die Chance auf den Publikumspreis. Bereits zum dritten Mal wird der Facebook-Gruppenpreis vergeben. In diesem Jahr gibt es außerdem den Spezialpreis für Innovation im digitalen Engagement. Er richtet sich an Projekte, die innovative Ideen in ihrer Arbeit aufweisen, neue Technologien klug einsetzen und diese Innovationen sinnvoll in ihre Social-Media-Arbeit einbinden. Neben der Bewerbung mit einem eigenen Projekt können auch andere Projekte vorgeschlagen werden. Der Preis ist mit insgesamt 125.000 Euro dotiert. Eine Bewerbung ist bis zum 2. Mai 2022 möglich.

Weitere Informationen und Bewerbung


Selbstorganisationsfähigkeit stärken – Strukturwandel mitgestalten: Publikation

Die (Zivil-)Gesellschaft steht vor großen Herausforderungen: Demografischer Wandel, Digitalisierung, Klimawandel, soziale Ungleichheit. Die Publikation »Selbstorganisationsfähigkeit stärken – Strukturwandel mitgestalten«, verfasst von Dr. Holger Krimmer und herausgegeben vom Netzwerk Engagementförderung, zeigt auf, wie engagementfördernde Organisationen diesen Herausforderungen begegnen und den gesellschaftlichen Wandel mitgestalten können. Sie skizziert aktuelle Wandlungsprozesse und leitet daraus hilfreiche Zukunftsperspektiven für die zentralen Akteure im Feld der Engagementförderung ab. Wichtige Felder sind: die Transformation zu einer nachhaltigen Gesellschaft partizipativ zu begleiten, Vereine in ihrer Struktur zu stärken und digitale Kompetenzen weiterzugeben sowie lokale Synergien zu nutzen und gemeinsame Leitbilder für gutes Engagement vor Ort zu verankern. Engagement würde so – auch als innovative Zukunfts- und Gestaltungsressource – einen noch wirkungsvolleren Beitrag zur Stärkung des demokratischen Zusammenhalts leisten.

Zur Publikation


Hinweis

Der nächste Newsletter erscheint am 21. April 2022.

Redaktionsschluss ist der 12. April 2022.

Bitte schicken Sie Ihre Informationen an newsletter(at)b-b-e.de

Die Beiträge dieses Newsletters geben, sofern nicht ausdrücklich als solche Nachrichten gekennzeichnet, nicht die Meinung des BBE wieder, sondern repräsentieren die Vielstimmigkeit der Meinungen und Akteur*innen im BBE und im Feld der Engagementförderung und -debatte. Die Redaktion des Newsletters verfolgt das Ziel, die jeweils aktuellen und wichtigsten Nachrichten für die Leser*innen zusammenzustellen.

Die PDF-Dokumente der Beiträge im Schwerpunkt des Newsletters werden möglichst barrierearm gestaltet.

Die Hinweise auf die allgemeinen Geschäftsbedingungen für die Publikation von Nachrichten im BBE-Newsletter finden Sie unter Impressum.

Redaktion: PD Dr. Ansgar Klein (V.i.S.d.P.), Dr. Rainer Sprengel und Anne-Kathrin Gräfe.

Eine Übersicht über die nächsten geplanten Schwerpunkt-Themen finden Sie unter Kommende Themen



Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement (BBE)

– Geschäftsstelle –

Michaelkirchstr. 17-18

10179 Berlin-Mitte

www.b-b-e.de



Geschäftsführer PD Dr. Ansgar Klein

Telefon: (0 30) 6 29 80-11 0

E-Mail: ansgar.klein(at)b-b-e.de


 

Die Arbeit der Geschäftsstelle des BBE wird gefördert vom:

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