BBE Europa-Nachrichten Nr. 10 vom 11.11.2021
Die BBE Europa-Nachrichten zu »Newsletter für Engagement und Partizipation« bieten monatlich Informationen und Hintergrundberichte zu europäischen Fragen der Engagementpolitik und -förderung, Gastbeiträge namhafter Europaexpert*innen sowie Hinweise auf internationale Beteiligungsverfahren.
Aktuelles aus europäischer Engagementpolitik und -debatte
Konferenz zur Zukunft Europas: Ergebnisse der zweiten Plenarversammlung
Zweite Runde der Europäischen Bürgerforen
Internationales Manifest für die Kriminalisierung von Ökozid
COP26: The Global Youth Statement
Bundespräsident verabschiedete Klimaaktivisten nach Glasgow zur COP 26
Gemeinsame Erklärung: Hände weg von Memorial!
Zivilgesellschaft und EU-Ratspräsidentschaft (slowenischer Vorsitz)
Europäisches Jahr der Schiene als Aufbruch
Chor Perpetuum Jazzile
Schwerpunkt: Digitalisierung und Zivilgesellschaft in Europa
Strachwitz: Digitalisierung und Zivilgesellschaft
Simsa: Führen aus der Distanz im Homeoffice
Domany-Funtan: Zivilgesellschaft und digitaler Raum in Österreich
Stephan: Zivilgesellschaft in der Schweiz und digitaler Wandel
Internationale Beteiligungsverfahren
EBI Umweltschutz in allen Politikbereichen (ECI(2021)000010)
EBI Stopp (((5G))) – vernetzt aber geschützt bleiben (ECI(2021)000009)
Podcastserie zu Akteuren hinter Europäischen Bürgerinitiativen: Folgen 2 und 3
Aktuelles aus dem BBE und von europäischen Partner*innen
Civil society and elections: Workshop
»Meet the Citizen 2.0«
Die Europaarbeit des BBE. Ein Überblick im Jahrbuch Engagementpolitik 2022
Veranstaltungen, Ausschreibungen, Publikationen
Veranstaltungen zum Thema Ökozid
Wirksamkeit der Corona-Hilfen für den gemeinnützigen Sektor in Österreich: Videokonferenz
31. Wettbewerb Demokratisch Handeln für Kinder und Jugendliche
Europäischer Bürgerpreis 2021 an 28 Akteure in 27 Ländern verliehen
European Capital of Innovations Awards 2021: Halbfinalisten auf der Zielgerade
Studie von Oxfam und Finanzwende zu 30 DAX-Konzernen
Green Erasmus+: Themenseite und Projekte
Bildung in Europa: dbb europathemen 6/2021
Aktuelles aus europäischer Engagementpolitik und -debatte
Konferenz zur Zukunft Europas: Ergebnisse der zweiten Plenarversammlung
Am 23. Oktober 2021 fand die zweite Plenarversammlung der Konferenz zur Zukunft Europas in Straßburg statt. Im Mittelpunkt standen die bisherigen Vorschläge der Bevölkerung, konkrete erste Eindrücke, Themenbereiche und Unterthemen aus dem europäischen Bürgerforum sowie Ergebnisse der nationalen Foren und Veranstaltungen, die von Vertreter*innen der Foren vorgestellt wurden. Ebenso ging es um die 20 beliebtesten Ideen des Europäischen Jugendevents, vorgelegt von Vertreter*innen des Events, sowie den zweiten Zwischenbericht über die mehrsprachige Online-Plattform. Der Plenarversammlung gehören 108 Mitglieder des Europäischen Parlaments, 54 Vertreter*innen des Rates (zwei pro Mitgliedstaat), drei Vertreter* der Kommission und 108 Mitglieder der Parlamente der Mitgliedstaaten an. Sie alle sind gleichberechtigt. Außerdem nehmen 108 Bürger*innen teil: 80 vertreten die europäischen Bürgerforen, 27 die nationalen Foren und Veranstaltungen, und einen Sitz nimmt die Präsidentin des Europäischen Jugendforums ein. Der Ausschuss der Regionen und der Europäische Wirtschafts- und Sozialausschuss sind mit jeweils 18 Personen vertreten, regionale und kommunale Behörden mit jeweils sechs, Sozialpartner*innen mit zwölf und die Zivilgesellschaft mit acht Personen. Das nächste Plenum findet am 17./18. Dezember 2021 statt.
Zweite Runde der Europäischen Bürgerforen
Nach den ersten Sitzungen der vier europäischen Bürgerforen im September und Oktober 2021 im Europäischen Parlament in Straßburg hat vom 5. bis 7. November das erste Forum mit 200 zufällig, aber repräsentativ aus ganz Europa ausgewählten Bürger*innen die Debatten über eine stärkere Wirtschaft, mehr soziale Gerechtigkeit, Arbeitsplätze/Bildung, Kultur, Jugend und Sport/digitaler Wandel online fortgesetzt. Die andere drei Foren folgen ebenfalls online: Bürgerforum 2: Demokratie in Europa/Werte und Rechte, Rechtsstaatlichkeit, Sicherheit am 12. bis 14. November; Bürgerforum 3: Klimawandel, Umwelt/Gesundheit am 19. bis 21. November; Bürgerforum 4: die EU in der Welt/Migration am 26. bis 28. November. Die Livestreaming-Übertragungen der Bürgerberatungen können auf der mehrsprachigen digitalen Plattform verfolgt werden. Die Bürgerempfehlungen werden in der dritten und letzten Diskussionsrunde im Dezember 2021 und Januar 2022 vor Ort in vier EU-Mitgliedstaaten verabschiedet (Dublin – Bürgerforum 1, Florenz – Bürgerforum 2, Natolin – Bürgerforum 3 und Maastricht – Bürgerforum 4) und anschließend auf der Plenarversammlung der Konferenz vorgestellt.
Online-Plattform der Konferenz zur Zukunft Europas
Internationales Manifest für die Kriminalisierung von Ökozid
Eine Vielzahl an Organisationen fordert mit einem internationalen Manifest, das Römische Statut des Internationalen Gerichtshofs um »Ökozid« als fünftes Verbrechen gegen den Frieden zu ergänzen. Damit sollen wesentliche Weichen der Weltwirtschaft neu gestellt und konkrete Schritte gegen die Grundursachen der Klima- und Umweltkrise unternommen werden. Entsprechende Forderungen sind auch Thema in den Koalitionsverhandlungen zur Bildung einer Bundesregierung in Deutschland. Stop Ecocide Deutschland verbindet die deutsche Fassung des Manifests mit dem Aufruf an alle deutschen Organisationen, Unternehmen, NGOs und Verbände, das Manifest zu unterzeichnen. Damit soll die Politik die Gewissheit bekommen, dass dieses Konzept auch in der Zivilgesellschaft ankommt und von verantwortungsbewussten Individuen, Gruppen und Organisationen eingefordert wird.
Internationales »Manifesto for the criminalisation of ecocide«
Manifest für die Kriminalisierung von Ökozid
COP26: The Global Youth Statement
Zu den Klimakonferenzen gehört auch ein von Seiten der Vereinten Nationen unterstützter und akkreditierter Prozess der Beteiligung von Kindern und jungen Menschen bis 35 Jahren, der von der Plattform YOUNGO organisiert wird. Seit 2009 ist sie dazu mit dem Rahmenübereinkommen der Vereinten Nationen über Klimaänderungen beauftragt. Teil des Prozesses ist auch die UN-Jugendkonferenz Coy16 in Glasgow mit 500 jungen Menschen aus 197 Staaten. Ein Ergebnis der Arbeit ist eine knapp siebzigseitige Stellungnahme zur Klimakonferenz COP26, in der u.a. eine »Democratization of Decision-making, Citizen Engagement and Inclusivity« gefordert wird. Versammlungs- und Vereinigungsfreiheit für Bürger*innen ohne Angst vor Repression überall auf der Erde wird ebenso gefordert wie »a global commitment to end the murders of environmental leaders and ensure their safety at all levels.«
Bundespräsident verabschiedete Klimaaktivisten nach Glasgow zur COP 26
Am 27. Oktober 2021 verabschiedete der österreichische Bundespräsident Alexander Van der Bellen die österreichischen Jugenddelegierten zur Klimakonferenz COP 26 nach Glasgow: »Ich habe ein bisschen das Gefühl, dass ich Spezialagenten auf eine Mission verabschiede. Sozusagen 007 – im Einsatz für den Klimaschutz«, begrüßte der Bundespräsident die Delegierten laut Der Standard Online in der Wiener Hofburg.
Gemeinsame Erklärung: Hände weg von Memorial!
Am 15. Oktober 2021 wandten sich eine Reihe von Osteuropaexpert*innen an die russische Regierung und die Bundesregierung, um ein Unterlassen von Repressionen gegen die Menschenrechtsorganisation Memorial in Russland zu erreichen. Anlass war eine Filmveranstaltung in Moskau am 14. Oktober, auf der Memorial Moskau den Holodomor-Film »Mr. Jones« der polnischen Regisseurin Agnieszka Hollande zeigte, in dem Stalins Hungerpolitik gegenüber der Ukraine thematisiert wird. Selbst ernannte vorgebliche Patrioten sprengten die Veranstaltung gewalttätig, begleitet vom Fernsehsender NTV. Die herbeigerufene Polizei ging nicht gegen die ›Patrioten‹ vor, sondern gegen Memorial und die Besucher*innen des Films. Die Unterzeichnenden »werten diese Aktion als massiven Angriff auf die Meinungs- und Informationsfreiheit und ernste Gefahr für die Arbeit von Memorial. Sie steht in einer ganzen Reihe von Repressalien gegen unabhängige NGO’s und kritische Medien, die sich in den letzten Monaten noch einmal verschärft haben.«
Zivilgesellschaft und EU-Ratspräsidentschaft (slowenischer Vorsitz)
Europäisches Jahr der Schiene als Aufbruch
Die slowenische Ratspräsidentschaft begrüßt alle Maßnahmen zur Förderung der Eisenbahn und sieht im zu Ende gehenden »Europäischen Jahr der Schiene« ein wichtiges Ereignis, um die Bedeutung des Schienenverkehrs für eine nachhaltige und klimaneutrale Mobilität zu befördern. Im Unterschied zu anderen Verkehrsträgern habe die Bahn die Treibhausgasemissionen seit 1990 trotz des zunehmenden Verkehrsaufkommens fast kontinuierlich senken können. Klimaneutralität bis 2050, zu der sich die EU mit dem Green Deal verpflichtet habe, gelinge nicht ohne eine Verlagerung von Straßenverkehr auf eine modernisierte Bahn.
Chor Perpetuum Jazzile
Im Rahmen der Ratspräsidentschaft ist der slowenische Chor »Perpetuum Jazzile« auf Tour. Die 50 Sänger*innen treten ohne Instrumentalbegleitung auf und machen den Klang aller Instrumente mit ihren Stimmen beziehungsweise a cappella nach. Der Chor trat und tritt auf den Konzerten mit einem breiten Repertoire von slowenischen und europäischen Songs auf, um eine gemeinsame Vision von einem Europa ohne Grenzen zu verbreiten. Zugleich soll der Chor mit seinen Auftritten auch die Botschaft vermitteln, dass die Slowenen – eine Nation mit 2 Millionen Einwohner*innen – eine starke Gesangkultur entwickelt haben, denn rund 64.000 Slowen*innen singen in Chören.
Schwerpunkt: Digitalisierung und Zivilgesellschaft in Europa
Strachwitz: Digitalisierung und Zivilgesellschaft
Dr. Rupert Graf Strachwitz, Vorstand der Maecenata Stiftung München/Berlin und Direktor des Maecenata Instituts für Philanthropie und Zivilgesellschaft, reflektiert in seinem Beitrag, ob und inwiefern Digitalisierung für die Zivilgesellschaft eine Hilfe, eine Bedrohung bzw. eine Aufgabe darstellt. Dabei zeigt er, dass die Digitalisierung nicht nur ein Licht auf anstehende Herausforderungen wirft, denen sich die Zivilgesellschaft stellen muss und kann, sondern auch ein Licht wirft auf viel größere Zusammenhänge der Aufgabenverteilung, des Wechselspiels und der Konfrontation zwischen den großen Arenen der Gesellschaft: der Zivilgesellschaft, dem Markt und dem Staat. So könnten zivilgesellschaftliche Organisationen perspektivisch die neue Aufgabe übernehmen, als Datentreuhänder*innen zu fungieren, um den Datenmissbrauch durch Techkonzerne wie auch durch Staaten zumindest einzudämmen: Der Europäische Wirtschafts- und Sozialausschuss hat in seiner Resolution vom 18. September 2020 dazu gefordert: »developing a strategic EU data governance policy, including new legislation for ›public data trusts‹«. Es kann also gut sein, dass hier im Rahmen von Digitalisierung der Zivilgesellschaft ein ganz neues Aufgabenfeld zuwächst, das sich gut an die traditionelle Aufgabe des Schutzes von Menschen- und Bürgerrechten anfügt.«
Beitrag von Dr. Rupert Graf Strachwitz (PDF)
Simsa: Führen aus der Distanz im Homeoffice
Univ. Prof. Dr. Ruth Simsa, Professorin am Institut für Soziologie der Wirtschaftsuniversität Wien, diskutiert in ihrem Beitrag die Herausforderungen und Folgen der durch die Pandemie forcierten Verbreitung von Homeoffice auch in Nonprofit-Organisationen. Sie gibt einen kurzen Überblick über Chancen und Risiken von Homeoffice, insbesondere im Nonprofit-Bereich. Darauf folgen Empfehlungen für Führungskräfte, wie bei Homeoffice auf einzelne Mitarbeiter*innen eingegangen werden, die Zusammenarbeit von Teams gestaltet und die Organisation weiterentwickelt werden kann: »Krisen können auch ein Anlass für organisationales Lernen sein. Erhebungen in NPOs während der Covid-Krise zeigten jedenfalls deutlich, dass es den Beschäftigten in Einrichtungen, die die ruhigere Zeit im Sommer 2020 nutzen konnten, um gemeinsam aus den Erfahrungen in der ersten Phase zu lernen, in der schwierigen Phase im Herbst wesentlich besser ging.«
Beitrag von Univ. Prof. Dr. Ruth Simsa (HTML)
Beitrag von Univ. Prof. Dr. Ruth Simsa (PDF)
Domany-Funtan: Zivilgesellschaft und digitaler Raum in Österreich
Mag. Ulrike Domany-Funtan, MBA, Generalsekretärin von fit4internet – Verein zur Steigerung der digitalen Kompetenzen in Österreich, stellt in ihrem Beitrag dar, wie es um die digitalen Kompetenzen in Österreich bestellt ist und welche Rolle bei der Entwicklung die gemeinnützige Organisation fit4Internet übernimmt. Sie diskutiert den EU DigComp Framework (Referenzrahmen für digitale Kompetenzen) und dessen Weiterentwicklung in Österreich 2019, welches als das »Digitale Kompetenzmodell für Österreich - DigComp 2.2 AT« veröffentlicht wurde. Darauf aufbauend verfügt seit Sommer 2021 Österreich als erstes Land der Europäischen Union mit dem DigComp-CERT (= nationales Zertifizierungssystem für digitale Kompetenzen) über ein einfach zugängliches, differenziertes und aussagekräftiges System, um lebenslanges digitales Lernen zertifizieren zu können.
Beitrag von Mag. Ulrike Domany-Funtan, MBA (HTML)
Beitrag von Mag. Ulrike Domany-Funtan, MBA (PDF)
Stephan: Zivilgesellschaft in der Schweiz und digitaler Wandel
Torben Stephan, Leiter des Programms »Digitalisierung + Gesellschaft« bei der Stiftung Mercator Schweiz, diskutiert in seinem Beitrag die Rolle der Zivilgesellschaft als kritisches Korrektiv der Digitalpolitik und -wirtschaft. Beispielhaft erläutert er den Kontext der ersten direktdemokratischen digitalpolitischen Entscheidung im März 2021, die zivilgesellschaftliche Akteure in der Schweiz erfolgreich initiiert haben. Die Stiftung Mercator Schweiz hat sich mit ihrem Programm »Digitalisierung + Gesellschaft« die Stärkung der digitalen Zivilgesellschaft auf die Fahnen geschrieben, was nicht ohne internationale Kooperationen möglich ist: »Wenn wir den digitalen Wandel auf Grundlage europäischer Werte mitgestalten wollen, dann müssen wir diese Werte auch gemeinsam für das digitale Zeitalter definieren. Und dazu braucht es eine starke, vernetzte, gesamteuropäische Zivilgesellschaft.«
Beitrag von Torben Stephan (HTML)
Beitrag von Torben Stephan (PDF)
Internationale Beteiligungsverfahren
EBI Umweltschutz in allen Politikbereichen (ECI(2021)000010)
Am 27. Oktober 2021 hat die Europäische Kommission beschlossen, eine Europäische Bürgerinitiative mit dem Titel »Call to Action – Environmental protection in all policies« (Aufruf zum Handeln – Umweltschutz in allen Politikbereichen, ECI(2021)000010) zu registrieren. Die Initiatoren der Initiative wollen von der Kommission einen Rechtsakt, der sicherstellt, dass die Mitgliedstaaten bei nationalen Maßnahmen Umweltaspekte berücksichtigen.
EBI Stopp (((5G))) – vernetzt aber geschützt bleiben (ECI(2021)000009)
Die Europäische Kommission hat am 7. Oktober 2021 beschlossen, eine Europäische Bürgerinitiative mit dem Titel »Stop (((5G))) – Stay Connected but Protected« (»Stopp (((5G))) – vernetzt aber geschützt bleiben« als ECI(2021)000009) zu registrieren. Die Organisatoren der Initiative fordern die Kommission auf, Rechtsvorschriften vorzulegen, um einen besseren Schutz aller Lebensformen vor bestimmten mutmaßlichen Risiken von hochfrequenten elektromagnetischen Feldern und Mikrowellenstrahlung zu erreichen. Dabei geht es auch um den Schutz der Umwelt vor mutmaßlichen Auswirkungen von 5G und der damit einhergehenden Digitalisierung. Sowie um einen wirksamen Schutz von personenbezogenen Daten, die mit den neuen Kommunikationstechnologien verarbeitet werden.
Podcastserie zu Akteuren hinter Europäischen Bürgerinitiativen: Folgen 2 und 3
»CitizenCentral Podcast«, die Initiative zur Förderung der Idee Europäischer Bürgerinitiativen (EBI) seitens der Europäischen Kommission, schickt zwei weitere Podcast ins Rennen. Darin werden Gespräche mit Akteuren geführt, die Europäische Bürgerinitiativen initiiert bzw. unterstützt haben, sowie mit Expert*innen und Wissenschaftler*innen. In der zweiten Folge vom 26. Oktober 2021 kommen unter anderem Organisator*innen des Beamten-Austauschprogramms Civil Servant Exchange Program (CSEP) und der Initiative »Wählerinnen und Wähler ohne Grenzen« zu Wort. Einbezogen sind weitere Redner*innen, die sich für demokratische Teilhabe engagieren. Beim dritten Podcast geht es um umweltpolitische Anliegen und die Akteure dahinter bei zwei laufenden Initiativen »Stop Finning – Stop the Trade« und »Green Garden Roof Tops« sowie um die beendete Initiative »Grow Scientific Progress: crops matter«.
EBI-Podcast 2 Participating in democracy
EBI-Podcast 3 Focus on the environment
Aktuelles aus dem BBE und von europäischen Partner*innen
Civil society and elections: Workshop
Im Frühjahr wählt Ungarn ein neues Parlament. »Civil society and elections: experience from around Europe and Hungary« war das Thema einer Veranstaltung, die am 4. November 2021 digital stattgefunden hat. Dieser Workshop wurde von der Ökotárs-Hungarian Environmental Partnership Foundation zusammen mit ihren Partner*innen - der Civil College Foundation, der Hungarian Civil Liberties Union und der With the Power of Humanity Foundation - im Rahmen eines gemeinsamen Projekts organisiert. Das von der Europäischen Kommission unterstützte Projekt zielt darauf ab, die Kapazitäten der Zivilgesellschaft auszubauen und den Austausch von Fachwissen über bürgerschaftliches Engagement im Zusammenhang mit Wahlen zu erleichtern. Der Workshop hat Vertreter*innen von zivilgesellschaftlichen Organisationen, Bewegungen und Gruppen aus ganz Europa und Ungarn zusammengebracht, um Anregungen und Ideen zu geben für Kampagnen und Aktivitäten von zivilgesellschaftlichen Organisationen im Zusammenhang mit lokalen/regionalen Wahlen (Wählermobilisierung, Kandidatenforen, Wahlbeobachtung usw.). Unter dem Punkt »Zivilgesellschaft und Bundestagswahl 2021« berichtete Anne-Kathrin Gräfe, BBE, über die engagement- und demokratiepolitischen Positionierungen und Forderungen zur Bundestagswahl 2021 aus der Zivilgesellschaft. Ein Dossier zu diesem Thema wurde vom BBE vor der Bundestagswahl veröffentlicht. Anne-Kathrin Gräfe erläuterte: »The publication shows the broad range of subjects among BBE-member organizations and civil society. Especially smaller member organizations benefitted, because they could make their positions heard better, as we as a national network reach a broader, more varied audience. After publication, the contributing organizations helped spread the publication, as it also meant that their positions and demands were getting more attention, creating a win-win-situation for everyone involved.«
»Meet the Citizen 2.0«
Am 25. Oktober 2021 empfing das BBE im Rahmen des Europäischen Projekts »Meet the Citizen 2.0« eine Gruppe von Studierenden aus Tschechien, Kroatien, Ungarn, Slowakei und Rumänien. Im Fokus des Treffens stand das Thema Engagement und Beteiligung junger Menschen in Deutschland. Nach einem Gespräch über das BBE als Netzwerk und über seine Tätigkeiten im Bereich junges Engagement stellte Anne Trenczek das Projekt »STUDIUM HOCH E« vor. Anna Kiknadze aus dem Polis180 – Grassroots-Thinktank für Außen- und Europapolitik berichtete über das Projekt #GeoYouth2021 und diskutierte über die Förderung der Jugendbeteiligung in der Kommunalpolitik. Nach diesem Austausch stand ein Treffen im Roten Rathaus auf der Agenda. Sawsan Chebli, Bevollmächtigte des Landes Berlin beim Bund und Staatssekretärin für Bürgerschaftliches Engagement und Internationales, tauschte sich dort mit der Gruppe über die Rolle des Bürgerschaftlichen Engagements, über Grundwerte der Demokratie und Rechtsstaatlichkeit aus.
Weitere Informationen zum Projekt #GeoYouth202
Weitere Informationen zum Projekt »STUDIUM HOCH E«
Die Europaarbeit des BBE: Ein Überblick im Jahrbuch Engagementpolitik 2022
Das Jahrbuch Engagementpolitik 2022 ist erschienen mit dem Schwerpunktthema »20 Jahre Enquete-Kommission Zukunft des Bürgerschaftlichen Engagements – Bilanz und Ausblick«. Es bilanziert die bis heute feststellbaren Auswirkungen nach 20 Jahren Enquete-Kommission »Zukunft des Bürgerschaftlichen Engagements« und wagt einen Blick in die Zukunft. Der Blick zurück führt zu den Handlungsempfehlungen der Enquete-Kommission und ihrer Arbeit. Der Abschlussbericht der Enquete-Kommission kann heute als Geburtsstunde einer modernen, im engen Zusammenhang zu entwickelnden Engagement- und Demokratiepolitik angesehen werden. Frank Heuberger, Nino Kavelashvili und Mirko Schwärzel geben einen Rück- und Ausblick der Europaarbeit des BBE. Der Beitrag berichtet über den Anfang und die Impulse, die die Visionen des BBE für ein Europa der Bürger*innen beflügelten, sowie über die verschiedenen Entwicklungsphasen: über erste Annährungsversuche, die Europa als Thema zu einem Projekt für das BBE machten, über die Neustrukturierung der Arbeit bis hin zu Ereignissen aus der europäischen Politik, die das BBE in den vergangenen Jahren begleitete. Das Jahrbuch wird herausgegeben von Ansgar Klein, Rainer Sprengel und Johanna Neuling.
Weitere Informationen zum Jahrbuch
Veranstaltungen, Ausschreibungen, Publikationen
Veranstaltungen zum Thema Ökozid
Die Forderung, das Römische Statut des Internationalen Gerichtshofs um »Ökozid« als fünftes Verbrechen gegen den Frieden zu ergänzen, verlangt eine solide Legaldefinition von Ökozid. Ein internationales Expert*innengremium hat dazu einen Vorschlag ausgearbeitet, der in einer hochkarätig besetzten Podiumsdiskussion, organisiert von Stop Ecocide Deutschland, am Dienstag den 30. November 2021 von 18:00 bis 19:30 Uhr vorgestellt wird. Im Vorfeld dazu finden am 20. November von 16:00 bis 17:30 Uhr und am 24. November von 19 bis 20:30 Uhr zwei Workshops statt, die in das Themengebiet »Ökozid« einführen sollen.
Weitere Informationen und Anmeldung
Wirksamkeit der Corona-Hilfen für den gemeinnützigen Sektor in Österreich: Videokonferenz
Die IGO – Interessenvertretung Gemeinnütziger Organisationen und npoAustria, das Institut für Nonprofit-Management der Wirtschaftsuniversität Wien, führen am 22. November 2021 von 16:00 bis 17:30 Uhr eine Videokonferenz durch, in der es um den Status Quo des NPO-Unterstützungsfonds der österreichischen Bundesregierung geht. Im Anschluss sollen Erfolg und Treffsicherheit der Maßnahme diskutiert werden. Dabei interessieren sich die Veranstaltenden insbesondere für die Erfahrungen mit der Abwicklung, für Situationsberichte aus diversen NPO-Sektoren, aber auch für die Frage, vor welchen Herausforderungen der gemeinnützige Sektor steht und welche Rahmenbedingungen in Zukunft benötigt werden. Moderiert von Franz Neunteufl (IGO) sprechen Michael Meyer – Wirtschaftsuniversität Wien, Institut für Nonprofit Management, Stefan Imhof – Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport, Stabstelle strategische Koordination, und Anna Kanduth – Austria Wirtschaftsservice (AWS).
Mehr Informationen und Anmeldung
31. Wettbewerb Demokratisch Handeln für Kinder und Jugendliche
Noch bis zum 15. Dezember 2021 können für den Wettbewerb »Demokratisch Handeln« Projekte, in denen sich Kinder und Jugendliche mit eigenen Ideen für demokratische Prozesse in der Gemeinde, in der Schule, in Jugendeinrichtungen oder an anderen Orten einsetzen, eingereicht werden. Kinder und Jugendliche können dies alleine, in Gruppen oder in einem Team mit Lehrer*innen, Jugendarbeiter*innen oder Eltern tun. Eine Jury wählt 50 Projekte aus, die als Preis zur Lernstatt Demokratie eingeladen werden. Daneben gibt es Spezialwettbewerbe, wie den Filmpreis, den Kitapreis, den Kunstpreis, den Journalismuspreis, die Hildegard-Hamm-Brücher-Medaillen und den StartAProject-Förderpreis, die jeweils mit Geldpreisen in Höhe von 300 Euro einhergehen.
Europäischer Bürgerpreis 2021 an 28 Akteure in 27 Ländern verliehen
Der Europäische Bürgerpreis 2021 des Europäischen Parlaments wird sukzessive im Rahmen nationaler Veranstaltungen verliehen. Einer der Preisträger wurde für sein grenzüberschreitendes Beteiligungsverfahren gewürdigt: der Deutsch-französische Bürgerdialog. Der politische Umgang mit der Pandemie hatte auch politisches Vertrauen in deutsch-französischen Grenzregionen beschädigt. Der Deutsch-Französische Bürgerdialog brachte nach den Grenzschließungen der Corona-Pandemie 40 Menschen aus Baden-Württemberg und Grand Est zusammen, die Ideen für eine bessere grenzüberschreitende Zusammenarbeit entwickelt haben. Initiiert wurde dieses Projekt für mehr Teilhabe von Bürger*innen gemeinsam von Missions Publiques und Particip’Action sowie vom Bundesland Baden-Württemberg und der Region Grand Est. Der Deutsch-Französische Bürgerfonds förderte das Projekt. Eine Übersicht aller 28 Preisträger aus 27 Staaten hat das Europäische Parlament mit Erläuterungen veröffentlicht.
Darstellung aller Preisträger (PDF)
European Capital of Innovations Awards 2021: Halbfinalisten auf der Zielgeraden
Zur Förderung von Stadtgesellschaftssystemen als Ökosystemen für Innovationen vergibt der European Innovation Council im Rahmen des Programms »Horizons Europe« den European Capital of Innovations Awards 2021. Zu den Preiskriterien gehören unter anderem innovative Governance-Maßnahmen sowie die Einbeziehung von Zivilgesellschaft und Bürger*innen bei der Gestaltung einer innovationsbegünstigenden Umwelt. Das seit September 2021 laufende Halbfinale mit 16 Städten aus zehn Ländern endet mit der Bekanntgabe der Gewinner voraussichtlich am 24./25. November 2021. Aus Deutschland ist in der Kategorie European Capital of Innovation Dortmund auf der Zielgeraden dabei, in der Kategorie der aufstrebenden European Capital of Innovation ist es Ludwigsburg.
Studie von Oxfam und Finanzwende zu 30 DAX-Konzernen
Am 4. November 2021 haben Oxfam und Finanzwende eine Studie zu Investitionen in klimaneutrale Geschäftsmodelle und Ausschüttungen an Aktionär*innen veröffentlicht: »Gewinne auf Kosten der Allgemeinheit«. Darin zeigen sie, dass die Gewinnausschüttungen an Aktionär*innen zwischen 2009 und 2020 bei den 30 größten DAX-Konzernen doppelt so stark stiegen wie die Gewinne selbst. Zugleich zeigt sich eine Investitionslücke in nachhaltiges, klimaneutrales Handeln, das die meisten Konzerne aus diesen zusätzlichen Ausschüttungen hätten bestreiten können. Die Analyse stützt sich in großen Teilen auf eine von Oxfam und Finanzwende beauftragte Recherche des Forschungsinstituts BASIC, die vor allem die Gewinnentwicklung, die Investitionsbereitschaft und das Ausschüttungsverhalten der untersuchten DAX-Konzerne zwischen 2009 und 2020 analysiert hat. Ergänzend wurden für die Publikation bereits veröffentlichte Studien und Medienberichterstattung sowie ein von Oxfam in Auftrag gegebenes Rechtsgutachten zu Regulierungsfragen bezüglich nachhaltiger Geschäftsführung herangezogen.
Bericht, BASIC-Recherche und Rechtsgutachten
Green Erasmus +: Themenseite und Projekte
Die Europäische Union will bis 2050 ein klimaneutrales Wirtschaften in Europa erreichen. Wie können ein umweltfreundliches Bewusstsein entwickelt und nachhaltige Praktiken auf allen Ebenen implementiert werden? Welche europäischen und nationalen Initiativen für ökologische Nachhaltigkeit und Umweltschutz gibt es? Wie können Sie Programmaktivitäten in der Berufs- und Erwachsenenbildung gestalten? Das sind Themen auf der Seite zu Green Erasmus + der Nationalen Agentur Bildung für Europa beim Bundesinstitut für Berufsbildung (NA beim BIBB). Neben allgemeinen Informationen finden sich dort auch Berichte zu Projekten, etwa von Manfred Kasper zum abgeschlossenen Erasmus+-Projekt »Sustainability through Cross Border Circular Economy« (kurz: SCRCE), das sich mit Kreislaufwirtschaft als Thema der Erwachsenenbildung befasste.
Green Erasmus + bei der NA BIBB
Bildung in Europa: dbb europathemen 6/2021
Die dbb europathemen 6/2021 widmen sich dem Thema Bildung in Europa. Der Europäische Bildungsraum, Erasmus + oder die EU-Kinderrechtsstrategie sind darin ebenso Thema wie ein Gespräch mit Bundesminister Heinz Faßmann dazu, wie Österreichs Schulen durch die Corona-Pandemie kommen. Die dbb europathemen werden herausgegeben von dbb beamtenbund und tarifunion.
Hinweis
Die nächste Ausgabe der BBE Europa-Nachrichten erscheint am 25. November 2021.
Bitte schicken Sie Ihre Informationen an europa-bbe(at)b-b-e.de.
Die Beiträge dieses Newsletters geben, sofern nicht ausdrücklich als solche Nachrichten gekennzeichnet, nicht die Meinung des BBE wieder, sondern repräsentieren die Vielstimmigkeit der Meinungen und Akteure im BBE und im Feld der Engagementförderung und -politik. Die Redaktion des Newsletters verfolgt das Ziel, die jeweils aktuellsten und wichtigsten Nachrichten für die Leserschaft zusammenzustellen.
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Die Hinweise auf die allgemeinen Geschäftsbedingungen für die Publikation von Nachrichten im Europa-Newsletter finden Sie unter Impressum.
Eine Übersicht über die nächsten geplanten Schwerpunkt-Themen finden Sie unter Kommende Themen.
Redaktion: PD Dr. Ansgar Klein, Dr. Rainer Sprengel, Leonie Malchow und Nino Kavelashvili.
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