SESSION 1.1: Zwischen Bühne und Begegnung: Kultur durch Pat*innenschaften erleben
Kulturelle Teilhabe beschreibt die Teilnahme an und Mitgestaltung von kulturellen Aktivitäten. Diese wirkt sich positiv auf die soziale Einbindung aus und kann Einsamkeit entgegenwirken. Obwohl die Teilhabe am kulturellen Leben ein allgemeines Menschenrecht ist, erschweren verschiedene Barrieren den Zugang. Pat*innenschaften können dazu beitragen, kulturelle Teilhabe zu fördern. Gleichzeitig bieten künstlerische Aktivitäten einen niedrigschwelligen Einstieg in Pat*innenschaften und können für ein Engagement motivieren. Im Rahmen des Workshops thematisieren wir, welche Rolle kulturelle Angebote in Pat*innenschaften spielen, inwiefern Pat*innenschaften Barrieren zur Teilhabe in diesem Bereich abbauen können, welche Relevanz die Vernetzung mit Kulturinstitutionen dabei einnimmt und wie diese gut gelingt. Dazu wird sowohl ein Impuls zu den Voraussetzungen für kulturelle Teilhabe als auch praktische Einblicke in Kulturpat*innenschaften aus dem Kreis der Programmträger*innen gegeben.
Impulsvorträge: Dr. Adrian Scholz Alvarado, IKTf, Bernd P. Holst, Bürger helfen Bürgern e.V. Hamburg Moderation: Tanja Russack, djo Landesverband Sachsen-Anhalt e.V.
SESSION 1.2: Engagiert im Alter: Pat*innenschaften als Begegnungsorte zwischen Geben und Nehmen
Pat*innenschaften leben vom gegenseitigen Geben und Nehmen, wobei sich ihr besonderes Potenzial in der Begegnung unterschiedlicher gesellschaftlicher Gruppen entfaltet. So können Pat*innenschaften Brücken zwischen Generationen bauen. Für viele Senior*innen stellt eine Pat*innenschaft eine sinnstiftende Möglichkeit dar, ihre Lebenserfahrung mit jüngeren Menschen zu teilen. Gleichzeitig erweitern sie dabei selbst ihre Perspektiven und finden neue gesellschaftliche Anknüpfungspunkte. Es ist entscheidend, Pat*innenschaften nicht nur als Orte der Teilhabe für junge, sondern auch für ältere Menschen umzusetzen. Daher wollen wir uns in diesem Workshop mit den Chancen, Herausforderungen und dem Potenzial von Personen, die bald in die Rente eintreten im Hinblick auf intergenerationellen Austausch und lebenslanges Lernen befassen. Welche Rahmenbedingungen und Anreize sind für Senior*innen in ihrer Rolle als Pat*innen für lebenslanges Lernen wichtig? Und was fördert den generationsübergreifenden Austausch zwischen Pat*innen und Mentees auf Augenhöhe? Wir blicken im Workshop gemeinsam auf Zugangschancen und Barrieren zum Engagement für Senior*innen und sehen uns Beispiele guter Praxis aus dem Bundesprogramm an.
Impulsvorträge: Matthias Kraemer, Seniorpartner in School e.V., Marita Gerwin & Henna Momand, Tandem im Rahmen von „alt & jung Chancenpatenschaften“, BaS Moderation: Erik Rahn, BaS
SESSION 1.3: Qualifiziert für die Zukunft: Mit Pat*innenschaften junge zugewanderte Menschen in Ausbildung und Beruf begleiten
Der Fach- und Nachwuchskräftemangel zählt zu den drängendsten Herausforderungen unserer Zeit. Gleichzeitig gibt es viele junge Menschen, die neu nach Deutschland kommen und hochmotiviert sind, eine Ausbildung zu beginnen oder in den Arbeitsmarkt einzusteigen. Ihnen fehlt es jedoch häufig an Orientierung, Informationen und individueller Begleitung. Dabei eröffnet Arbeitsmarktintegration nicht nur berufliche Perspektiven, sondern ist auch ein Aspekt gesellschaftlicher Teilhabe. Im Workshop gehen wir der Frage nach, welche Bedarfe junge zugewanderte Menschen im Hinblick auf den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt haben, wie sich diese Bedarfe mit den Herausforderungen unserer Zeit wandeln und welche Kompetenzen besonders relevant für einen erfolgreichen Einstieg sind. Nach einem Impuls, der anhand aktueller Studien aufzeigt, wie sich Bedarfe und notwendige Kompetenzen seit der Covid19-Pandemie verändert haben, gilt es vor dem Hintergrund von Praxisbeispielen zu diskutieren, wie Pat*innenschaften gestaltet werden können, um wirksame Unterstützung beim Einstieg in den Arbeitsmarkt zu bieten.
Impulsvorträge: Theresa Grüner & Bernhard Scholze, Hochschule München; Julie Demtröder, ZEIT STIFTUNG BUCERIUS; Miriam-Susane Müller, Mentorin, ZEIT STIFTUNG BUCERIUS; Moderation: Cemalettin Özer, MOZAIK gGmbH
SESSION 1.4: Teilhabe von Anfang an: Mit Pat*innenschaften digital-demokratische Kompetenzen in der Schule unterstützen
Digitale Kompetenzen werden immer mehr zu einer Voraussetzung für gesellschaftliche Teilhabe und demokratische Mitgestaltung. Digitalkompetenzen und der Umgang mit Künstlicher Intelligenz (KI) sollten vor dem Hintergrund einer zukunftsgerechten Ausbildung von Schüler*innen nicht vernachlässigt werden. Der Workshop fokussiert die Chancen und Herausforderungen, mit denen Schüler*innen und Lehrkräfte konfrontiert werden sowie die Vermittlung digitaler Kompetenzen durch Pat*innenschaften. Im Zentrum steht die Frage: Inwiefern und auf welche Weise können Pat*innenschaften bei der Vermittlung von digitalen Kompetenzen an Schulen unterstützend wirken? Und wie kann der Umgang mit KI kritisch reflektiert werden? Um diese Fragen zu beantworten, bieten wir Raum für den Erfahrungsaustausch zwischen Programmträger*innen, die an Schulen digital-demokratische Kompetenzen vermitteln und anderen Initiativen, die an Schulen tätig sind und sich dort auf den Umgang mit KI fokussieren.
Impulsvorträge: David Grünbaum, KI macht Schule gGmbH; Lena Häusler, Stiftung LdE & Mareike Bruhn, Lehrerin Moderation: Stefan Schönwetter, DKJS
SESSION 1.5: Zugewandert & engagiert: Empowerment in und durch Pat*innenschaften
Menschen mit eigener Flucht- oder Migrationsgeschichte gestalten unsere Gesellschaft in vielen Bereichen, auch durch ihr Engagement in Pat*innenschaften. Dennoch bleibt ihr Beitrag oft unsichtbar und erfährt wenig gesellschaftliche oder strukturelle Anerkennung. Hinzu kommt, dass vielen potenziellen Engagierten der Zugang zu Organisationen erschwert wird, sei es durch mangelnde Informationen, institutionelle Hürden oder fehlende partizipative Strukturen. Vor diesem Hintergrund gehen wir im Workshop der Frage nach, wie neue Pat*innenschaftsansätze die gesellschaftliche Teilhabe von Menschen mit Fluchterfahrung gezielt unterstützen können. Dabei beleuchten wir, wie Engagement in Pat*innenschaften nicht nur anderen zugutekommt, sondern auch zum Empowerment der Pat*innen selbst beitragen kann. Anhand von praktischen Beispielen werden wir die Barrieren für geflüchtete Menschen in Pat*innenschaften identifizieren sowie Möglichkeiten für ein gelingendes Empowerment ausarbeiten
Impulsvorträge: Nilab Alokuzay-Kiesinger, Start with a Friend e.V.; Anne Busch, MITmacher gUG Moderation: Shari Kohlmeyer, DBJR
SESSION 1.6: Vernetzt gegen Anfeindungen: Mit Pat*innenschaften Allianzen fördern & die Resilienz von Organisationen stärken
Pat*innenschaften Allianzen fördern & die Resilienz von Organisationen stärken Bürgerschaftliches Engagement sieht sich zunehmend Bedrohungen ausgesetzt, insbesondere Organisationen, die sich für Vielfalt, Inklusion und demokratische Werte einsetzen, werden angefeindet und/oder angegriffen. Dabei sind Menschen mit Migrationsgeschichte, queere Personen und Menschen mit Behinderung in besonderem Maße betroffen. Gerade in Zeiten, in denen rechtsextreme Äußerungen wachsende Zustimmung bei den Wähler*innen erzielen und Rassismen salonfähig werden, sind Bündnisse und Allianzen zwischen etablierten zivilgesellschaftlichen Organisationen und Selbstorganisationen unterrepräsentierter Gruppen besonders wichtig. Wie können sich Organisationen gegen Angriffe schützen und resilienter aufstellen? Was braucht es, damit etablierte Organisationen und Selbstorganisationen verstärkt miteinander kooperieren? Und wie können Pat*innenschaften über die Tandem-Beziehung hinauswirken und Allianzen auf der Organisationsebene verstärken? Ausgehend von einer intersektionalen Perspektive wollen wir anhand unterschiedlicher Impulse die Bedrohungslage von Selbstorganisationen thematisieren und die Rolle von Pat*innenschaften zur Förderung von Kooperationen und Allianzen hervorheben.
Impulsvorträge: Kai Jahns, Bürgerstiftung Barnim Uckermark; Lucina Akintaya, LSVD Berlin Brandenburg Moderation: Ayten Kiliçarslan, SmF e.V.