Beitrag im Newsletter Nr. 9 vom 7.5.2020

Digital. Souverän. Engagiert – Das Forum Digitalisierung und Corona

Teresa Staiger/ Dana Milovanovic/ Serge Embacher

Inhalt

Die etwas andere Auftaktkonferenz
Diskussion anhand von Thesen
Endnoten
Autor*innen
Redaktion

Die etwas andere Auftaktkonferenz

Auch das »Forum Digitalisierung und Engagement« ist betroffen von der Corona-Krise – die für Ende April geplante Auftaktveranstaltung musste notgedrungen vorerst abgesagt werden. Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben: Die Veranstaltung wird jetzt digital! Da auf der Konferenz die Themen für den weiteren Projektverlauf festgelegt werden sollen, wollten wir die Gelegenheit nicht verstreichen lassen, eine digitale Lösung zu finden. So haben wir uns ein alternatives Online-Konzept überlegt und werden die Konferenz vom 15. bis 19. Juni 2020 virtuell durchführen. Da ein ganzer Tag vor dem Laptop/PC kaum zumutbar ist, wir aber auf eine rege und fruchtbare Diskussion hoffen, haben wir uns dafür entschieden, die Konferenz auf fünf Tage zu strecken und klassische Elemente einer Konferenz mit digitalen Tools zu ergänzen. Beginnen werden wir am 15. Juni mit einem Impulsvortrag, auf den dann die Einteilung in die thematischen Workshops im Webinar- bzw. Videokonferenzformat erfolgt. An den darauffolgenden Tagen wird jeweils ein Workshop zu einem der vier Schwerpunkthemen des Forums stattfinden, etwa am 16. Juni zu Organisationsentwicklung oder am 17. Juni zu Datenschutz und Datensicherheit. Den Abschluss wird am 18. Juni der Workshop zu Demokratieentwicklung und Digitalisierung machen, gefolgt von einem Plenum nebst virtuellem Podium am 19. Juni mit allen Teilnehmer*innen der vorherigen Workshops. Neben den Workshops und der inhaltlichen Arbeit soll auch Zeit für virtuelle Kaffeepausen und Vernetzung sein – um auch den wichtigen persönlichen Austausch auf einer Konferenz im digitalen Raum zu ermöglichen.

Diskussion anhand von Thesen

Ein Kernstück der Beteiligung ist die Thesendiskussion [1], in der die Themenschwerpunkte des Forums diskutiert werden, um neue Impulse und ein Meinungsbild zur Digitalisierung aus der Mitte des bürgerschaftlichen Engagements zu erhalten.

In der Vorbereitung des Prozesses wurden die verschiedenen Kernpunkte herausgearbeitet. Eine These lautet etwa: »Der Bürgergesellschaft in Deutschland fehlt das digitale Mindset«. Was ist mit »Digitalem Mindset« oder digitaler Denkweise gemeint? Wir definieren eine digitale Denkweise als die Bereitschaft und den Willen eines Individuums, neuen Technologien kritisch, aber aufgeschlossen gegenüberzutreten und eine gewisse Begeisterungsfähigkeit gegenüber den Potenzialen digitaler Technologien zu entwickeln. Dazu gehört eine kritische und differenzierte Bewertung der Chancen und Risiken dieser Veränderungen. Ein Mensch mit einem digitalen Mindset ist mündig und befähigt, einzuschätzen, welches technische Know-how für seine Arbeit notwendig ist und welche Tiefe seine Kenntnisse erreichen müssen.

Wie bewerten Sie diese These? Wie ist es um das digitale Mindset in Ihrer Organisation bestellt? Das wäre jetzt ein konkretes Beispiel unter vielen. Diskutieren Sie mit, wie Sie die Aussagen bewerten, wie Ihre Erfahrungen aus Ihrer Organisation in Bezug auf die Digitalisierung sind und wie Zivilgesellschaft Ihrer Meinung nach derzeit mit dem digitalen Wandel umgeht. Sie könnten aber auch die These – wie alle anderen auch – in Gänze verwerfen und stattdessen andere Themen und Thesen vorschlagen bzw. stark machen. Das Forum lebt vom offenen Austausch und soll nicht vom Projekt-Team inhaltlich »gesteuert« werden.

Zur Erinnerung: Ziel des Forumsprozesses ist es, eine gemeinsame Sprech- und Handlungsfähigkeit der engagierten Zivilgesellschaft herauszubilden. Erst durch den gemeinsamen Austausch und die gegenseitige Vernetzung kann das bürgerschaftliche Engagement eine gemeinsame Stimme bezüglich der Gestaltungsmöglichkeiten im digitalen Wandel formulieren. Das »Forum Digitalisierung und Engagement« stellt allen bürgerschaftlich Engagierten und ihren Organisationen daher einen Raum zum gegenseitigen Diskutieren und Debattieren mithilfe dieser Plattform zur Verfügung. Zusätzlich sind eine Reihe von kleineren Formaten (Workshops, Stakeholder-Gespräche usw.) zur Intensivierung des Austauschs geplant.

Die Bürgergesellschaft mit all ihren gemeinnützigen Organisationsformen soll gegenüber Staat und Wirtschaft bei der Gestaltung des digitalen Wandels selbstbewusster, kritischer und kompetenter werden, um die Chancen der Digitalisierung für die eigene Organisation und somit für das Gemeinwohl zu nutzen. Dies wird – so unsere feste Überzeugung – essenziell für das Gelingen des digitalen Wandels im Sinne der Gemeinwohlorientierung sein.


Endnoten

[1] https://www.forum-digitalisierung.de/dialog/thesendiskussion-auftakt


Beitrag im Newsletter Newsletter Nr. 9 vom 7.5.2020
Für den Inhalt sind die Autor*innen des jeweiligen Beitrags verantwortlich.

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Autor*innen

Teresa Staiger und Dana Milovanovic sind Referentinnen im Projekt »Forum Digitalisierung und Engagement«. Serge Embacher ist Leiter des Arbeitsbereiches »Fachprojekte« im BBE und Leiter des Projektes »Forum Digitalisierung und Engagement«

Kontakt: info@forum-digitalisierung.de


Redaktion

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