BBE Newsletter

Newsletter Nr. 21 vom 21.10.2010

Der BBE-Newsletter informiert 14-täglich über Engagementpolitik und -debatte in Deutschland, interessante Publikationen und Veranstaltungen sowie Aktuelles aus dem BBE. In monatlichen Themenschwerpunkten vertiefen Autor*innen aus Politik, Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft zivilgesellschaftliche Themen.

SCHWERPUNKT-THEMA: DEMOKRATIEFÖRDERUNG IM LÄNDLICHEN RAUM

Zivilgesellschaft stärken im ländlichen Raum

Tagung: Handlungsoptionen für lokale Akteure und Multiplikator*innen

Demokratische Kultur im ländlichen Raum stärken – aber wie?

Studie: Demokratie und Rechtsextremismus in Ostdeutschland

Forschungsprojekt: Die NPD in den Kreistagen Sachsen-Anhalts

AKTUELLES AUS ENGAGEMENTPOLITIK UND -FÖRDERUNG

Bundeskabinett beschließt Nationale Engagementstrategie

Nationale Engagementstrategie: Stimmen aus dem Parlament

Bundesverband Volkssolidarität: Position zur Engagementstrategie

Bundesprogramme gegen Rechtsextremismus

Integration: Bildungspolitische Empfehlungen von Deutschem Kulturrat und Migrantenverbänden

AKTUELLES AUS DEM BBE

Erstes Werkstattgespräch über das BBE-Selbstverständnis: Zivilgesellschaft

Zweites Werkstattgespräch über das BBE-Selbstverständnis: Staat

Deutscher Engagementpreis: Online Voting

Bericht der AG »Öffentlichkeitsarbeit«

FACHDISKURS

Internationaler Jugendaustausch mit undemokratischen Staaten

Tagung: Erste Ergebnisse des sechsten Altenberichtes

Demokratie-Kongress 2010 der Konrad-Adenauer Stiftung

Auszeichnung: Gewinner des PlusPunkt Kultur

Debatte: Extremismusbekämpfung

Dokumentation: Zukunftssymposium Bürgerengagement von Senioren

Hinweis


SCHWERPUNKT-THEMA: DEMOKRATIEFÖRDERUNG IM LÄNDLICHEN RAUM

Zivilgesellschaft stärken im ländlichen Raum

Ländliche Räume, deren Situation gekennzeichnet ist durch hohe Arbeitslosigkeit, eine hohe Anzahl von Bezieher*innen und Bezieher der Grundsicherungsleistungen, demographische Verschiebungen und eine schwache soziale, ökonomische und kulturelle Infrastruktur, haben zumeist auch mit einer geschwächten Zivilgesellschaft zu kämpfen. So stehen lokale Akteure der doppelten Herausforderung gegenüber, nicht nur Strategien gegen Rechtsextremismus und gegen die Veralltäglichung rechtsextremer Meinungen und Aktivitäten zu entwickeln, sondern zugleich auch die Zivilgesellschaft im ländlichen Raum zu stärken. Dies ist ein Ergebnis des Modellprojekts »Zivilgesellschaft stärken. Handlungsstrategien gegen Rechtsextremismus im strukturschwachen ländlichen Raum«. Das durch die Akademie für Sozialpädagogik und Sozialarbeit e. V. und das BBE durchgeführte Projekt wird im Rahmen des Bundesprogramms »kompetent. für Demokratie. Beratungsnetzwerke gegen Rechtsextremismus« gefördert. Es wird Ende des Jahres 2010 nach zweijähriger Laufzeit abgeschlossen. Im Mittelpunkt des Schwerpunktes des BBE-Newsletters stehen neben dem Projekt weitere Studien, die sich in diesem Kontext mit den Handlungsmöglichkeiten lokaler Akteure beschäftigen.

Weitere Informationen unter
www.kompetent-fuer-demokratie.de/zivilgesellschaft_staerken_479.html


Tagung: Handlungsoptionen für lokale Akteure und Multiplikator*innen

Das Projekt »Zivilgesellschaft stärken. Handlungsstrategien gegen Rechtsextremismus im strukturschwachen ländlichen Raum« verfolgt das Ziel, eine Handreichung für lokale Akteure und Multiplikatoren bzw. Multiplikator*innen zu entwickeln, die diese bei der Stärkung von Zivilgesellschaft und bei Aktivitäten gegen rechtsextremistische Bestrebungen und Entwicklungen unterstützt. Es sollten praxisnahe Hilfestellungen für zivilgesellschaftliche Akteure und für die kommunalen Verantwortungsträger aus Politik und Verwaltung erarbeitet werden. Im Zuge einer Fachtagung am 30. September in der Jerusalemkirche Berlin wurde eine vorläufige Bilanz gezogen und es wurden Inhalte und Aufbau der Handreichung vorgestellt und diskutiert. Podiumsdiskussionen erörterten den Umgang mit rechtsextremistischen Aktivitäten im ländlichen Raum. Im Rahmen von Workshops wurde konkret an den Handreichungen gearbeitet – an Strategien zur Prävention und Intervention bei rechtsextremen Aktivitäten und zur Stärkung der Zivilgesellschaft bei der Thematisierung, Problematisierung und im Umgang mit rechtsextremen Akteuren. Die Tagung mit dem Titel »Zivilgesellschaft stärken im ländlichen Raum« wurde vom BBE und der Akademie für Sozialpädagogik und Sozialarbeit e. V. gemeinsam mit dem Deutschen Städte- und Gemeindebund als Teil des Modellprojekts veranstaltet.


Demokratische Kultur im ländlichen Raum stärken – aber wie?

Vier Regionen wurden im Rahmen des Projekts einer genaueren Betrachtung unterzogen. Sie wurden hinsichtlich präventiver Strategien und Interventionsstrategien zur Bekämpfung von Rechtsextremismus sowie den Möglichkeiten einer Stärkung der Zivilgesellschaft untersucht. Eine Fallstudie bezog sich auf den Altmarkkreis Salzwedel. Thomas Stimpel, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Halle-Wittenberg, berichtet über Ergebnisse. Im Altmarkkreis Salzwedel treten Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit und Rassismus seit Beginn der 1990er Jahre in erster Linie im kameradschaftlichen und jugendkulturellen Bereich in Erscheinung. Auswertungen von Experteninterviews verweisen allerdings auf ein Phänomen, das insgesamt verschiedene Alterssegmente und Bevölkerungsschichten umfasst: In den letzten Jahren verschieben sich »Präferenzen« und »Aktionsformen« rechtsextremistischer Akteure. Demgegenüber steht eine schnell gewachsene zivilgesellschaftliche Struktur, die für Aufbau und Weiterentwicklung demokratischer Strukturen eintritt. Stimpel analysiert die »komplexe Gemengelage« vor Ort und in der Region und identifiziert Handlungsbedarfe.

Gastbeitrag Thomas Stimpel unter
nl21_stimpel.pdf (84 kB)


Studie: Demokratie und Rechtsextremismus in Ostdeutschland

Das lokale Gemeinwesen als Ort der konkreten Auseinandersetzung von Demokraten mit Rechtsextremen wurde politik- und sozialwissenschaftlich bislang nicht ausreichend erforscht. Darüber hinaus beschäftigen sich kaum Studien mit dem ländlichen Raum in Ostdeutschland. Das stellen Tatjana Volkmann, Institut für Politik- und Kommunikationswissenschaft der Universität Greifswald, und Dierk Borstel, Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung der Universität Bielefeld, heraus. In einem dreijährigen Forschungsprojekt setzten sie sich u. a. mit der Frage eines angemessenen politischen Umgangs mit dem Phänomen Rechtsextremismus im ländlichen Raum Ostdeutschlands auseinander. Tiefergehende Ursachen des Rechtsextremismus könnten von lokalen Akteuren in der Regel nicht beseitigt werden. Wichtig seien insofern eine realistische Zielsetzung, die klare Abstimmung in Netzwerkstrukturen, eine Orientierung an der lokalen Problemlage anstatt an überregionalen Strukturen sowie eine beständige Überprüfung bisheriger Ziele und deren Weiterentwicklung. Die aktuelle Publikation »Demokratie und Rechtsextremismus im ländlichen Raum« (Buchstein/ Heinrich u. a. 2010) geht ausführlich auf Hintergründe und Forschungsergebnisse ein.

Gastbeitrag Tatjana Volkmann und Dierk Borstel unter
nl21_volkmann_borstel.pdf (211 kB)


Forschungsprojekt: Die NPD in den Kreistagen Sachsen-Anhalts

Mit der parlamentarischen Praxis der NPD in drei ausgewählten Kreistagen Sachsen-Anhalts setzt sich eine Studie der Hochschule Magdeburg-Stendal und der Landeszentrale für politische Bildung auseinander. Ziel war eine Untersuchung der Umsetzung der politischen Strategie der NPD und des Umgangs der demokratischen Mandatsträger mit der Partei. »Vernichtend« falle die Bilanz zweieinhalbjähriger Aktivität der NPD-Fraktionen in den Kreistagen auf den ersten Blick aus, so die Wissenschaftler Pascal Begrich, Thomas Weber und Roland Roth. Der Erfolg in der Zielerreichung der NPD sei aber nicht an Maßstäben der parlamentarischen Demokratie zu messen. Verfolgt werde vielmehr die Absicht der »Systemüberwindung«. Dies wolle die NPD über gefestigte Strukturen in und außerhalb der Parlamente erreichen. Kommunale Gremien nutze sie »als Bühne für ihre Ideologie« und als »Kampfplatz« zur Bloßstellung des politischen Gegners, Parlamente zur »Normalisierung rechtsextremer Inhalte«. Kommunale Mandate begreife sie als »Sprungbrett für einen Einzug in den Landtag«. Besondere Aufmerksamkeit gelte vor diesem Hintergrund einer weitgehend passiven Haltung demokratischer Mandatsträger im Umgang mit der NPD in Verbindung mit deren Vorhaben, die stetig wachsende Gruppe der Nichtwähler anzusprechen. Im Kampf gegen Rechtsextremismus sei insbesondere eine demokratische Beteiligungskultur zu unterstützen. Das Projekt wurde zwischen Juli 2007 und Dezember 2009 durchgeführt; die Ergebnisse werden in einer Broschüre präsentiert.

Studie unter
www.sachsen-anhalt.de/LPSA/fileadmin/Elementbibliothek/Bibliothek_Hingucken/Menuepunkt1/6.10.npdbrosch.pdf


AKTUELLES AUS ENGAGEMENTPOLITIK UND -FÖRDERUNG

Bundeskabinett beschließt Nationale Engagementstrategie

Den »Grundstein für eine zwischen Staat, Wirtschaft und Zivilgesellschaft besser aufeinander abgestimmte Engagementförderung« will die Bundesregierung mit der am 6. Oktober im Bundeskabinett beschlossenen Nationalen Engagementstrategie legen. Schwerpunkte der Strategie bilden eine bessere föderale Abstimmung engagementpolitischer Vorhaben, die Einbindung von Stiftungen und engagierten Wirtschaftsunternehmen, die Anerkennung und Wertschätzung von Engagierten und bessere Rahmenbedingungen für das Engagement. Ziel sei, dass »in Zukunft alle Akteure und Unterstützer an einem Strang ziehen«, heißt es in der gemeinsamen Presseerklärung der Bundesministerien für Familie, Senioren, Frauen und Jugend sowie Arbeit und Soziales. Gemeinsam mit der nationalen Engagementstrategie hat das Kabinett den Aktionsplan CSR beschlossen, der »Startschuss für eine strategische Allianz zur Stärkung der gesellschaftlichen Verantwortung von Unternehmen in Deutschland« sein soll.


Nationale Engagementstrategie: Stimmen aus dem Parlament

Mit der Ankündigung einer nationalen Engagementstrategie habe die Bundesregierung große Erwartungen geweckt. Ein Auflisten an Projekten mache aber noch keine Strategie, kommentiert Ute Kumpf, engagementpolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion und stellvertretende Vorsitzende des Unterausschusses Bürgerschaftliches Engagement, die Engagementstrategie der Bundesregierung. Britta Hasselmann, Parlamentarische Geschäftsführerin der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen und Mitglied von Bündnis 90/Die Grünen im Unterausschuss Bürgerschaftliches Engagement, kritisiert, dass die Ergebnisse des Nationalen Forums für Engagement und Partizipation so gut wie keine Aufnahme gefunden hätten. Insbesondere fehlten konkrete Maßnahmen in den Bereichen Rahmenbedingungen und Ausbau von Infrastrukturen bürgerschaftlichen Engagements. Heinz Golombeck, Mitglied der FDP-Bundestagsfraktion im Unterausschuss Bürgerschaftliches Engagement, begrüßt, dass die nationale Engagementstrategie mit Schwerpunkten in den Bereichen Integration und bürgerschaftliches Engagement älterer Menschen den Geist der Zeit treffe.

Pressemitteilung SPD-Fraktion unter
www.spdfraktion.de/cnt/rs/rs_dok/0,53773,00.html

Stellungnahme Britta Hasselmann unter
www.b-b-e.de/fileadmin/inhalte/aktuelles/2010/10/nl21_hasselmann.pdf (15 kB)

Stellungnahme Heinz Golombeck unter
www.fdp-fraktion.de/Pressemitteilungen/327c110/index.html


Bundesverband Volkssolidarität: Position zur Engagementstrategie

Auch aus der Bürgergesellschaft melden sich erste Stimmen. Der Bundesverband Volkssolidarität sieht in der Strategie einen Schritt in die richtige Richtung. Gleichzeitig macht er aber darauf aufmerksam, dass »fortgesetzter Sozialabbau« in den zurückliegenden Jahren eine Entsolidarisieriung der Gesellschaft bewirkt hätte. Es müsse verhindert werden, dass bürgerschaftlich Engagierte nun als Lückenbüßer für die entstandenen Einschnitte herhalten müssten. Für November plant das Koordinierungsbüro des Nationalen Forums für Engagement und Partizipation eine breit angelegte Internetdiskussion der engagementpolitischen Strategie der Bundesregierung und wird die Mitglieder des BBE zu differenzierten Stellungnahmen einladen, die bis Jahresende dokumentiert werden sollen.

Stellungnahme unter
www.volkssolidaritaet.de/cms/101007_pressemitteilung_ehrenamt_engagementstrategie.html


Bundesprogramme gegen Rechtsextremismus

An die bisherigen Erfolge der Bundesprogramme gegen Rechtsextremismus solle angeknüpft werden, indem sie ausgebaut, finanziell besser ausgestattet bzw. verstetigt werden. Das fordert die Fraktion Die Linke gegenüber der Bundesregierung in ihrem Antrag. Der Bundestag beriet darüber am 1. Oktober in erster Lesung. Plädiert wird u. a. für eine Verdoppelung der Mittel des Programms »Vielfalt tut gut«, eine Ausweitung der »Lokalen Aktionspläne«, eine Erhöhung der Mittel für das Programm »Kompetent für Demokratie« und die Weiterfinanzierung des Programms »Förderung von Projekten für demokratische Teilhabe und gegen Extremismus in Ostdeutschland«. Eine Zentralstelle bei der Bundesregierung solle etabliert werden, um die Programme zu koordinieren und eine Gesamtstrategie auf den Weg bringen zu können, so die Fraktion Die Linke. Ferner sei eine »Unabhängige Beobachtungsstelle Rechtsextremismus, Rassismus, Antisemitismus« einzurichten, um gemeinsam die Entwicklung einer inhaltlichen Strategien voran zu bringen.

Antrag unter
dip21.bundestag.de/dip21/btd/17/030/1703045.pdf


Integration: Bildungspolitische Empfehlungen von Deutschem Kulturrat und Migrantenverbänden

Gemeinsam erarbeitete bildungspolitische Handlungsempfehlungen für Bund und Länder stellten der Deutsche Kulturrat und neun Migrantenverbände am 15. Oktober 2010 vor. Olaf Zimmermann, Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, betonte, bildungspolitische Herausforderungen müssten gemeinsam aktiv angegangen werden. »Dialog statt Ausgrenzung ist das Geheimnis von Integration«, so Zimmermann. Ziel der gemeinsamen Arbeit waren Empfehlungen zur Weiterentwicklung der interkulturellen Arbeit in den Kindergärten, der Schule, der Erwachsenenbildung, der außerschulischen Bildung und den Vereinen und Verbänden. Unter anderem wird dafür plädiert, die interkulturelle Öffnung und Professionalisierung aller zivilgesellschaftlichen Strukturen zu stärken und zu fördern. Die Empfehlungen sind ein Produkt der Zusammenarbeit im Rahmen des Runden Tisches »Lernorte interkultureller Bildung«, der am 17. November 2009 seinen Auftakt hatte. Im Zuge der Zusammenarbeit wurde auch eine Stellungnahme verfasst zum Thema »Lernorte interkultureller Bildung im vorschulischen und schulischen Kontext«. Der Runde Tisch ist Teil eines durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Projektes des Deutschen Kulturrates.

Pressemitteilung Deutscher Kulturrat unter
www.kulturrat.de/detail.php

Stellungnahme unter
www.kulturrat.de/detail.php


AKTUELLES AUS DEM BBE

Erstes Werkstattgespräch über das BBE-Selbstverständnis: Zivilgesellschaft

Am 5. Oktober 2010 fand das erste von drei sektorspezifischen Werkstattgesprächen statt, bei denen die Entwicklung, das Selbstverständnis und die künftigen Arbeitsschwerpunkte des BBE mit seinen Mitgliedern aus Zivilgesellschaft, Staat und Wirtschaft erörtert werden. Mehr als 30 Mitglieder aus der Zivilgesellschaft beteiligten sich an einer Diskussion um zukünftige Entwicklungsperspektiven für das Bundesnetzwerk. Kontrovers diskutiert wurde die vom BBE verfolgte politische Lobbyarbeit. Während einige Verbände die Lobbyarbeit für das Engagement ausschließlich als eigene Aufgabe ansahen, sprachen sich andere Teilnehmer für eine sektor- und bereichsübergreifende Sprecherrolle des BBE in übergreifenden Fragen guter Rahmenbedingungen für Engagement und Zivilgesellschaft aus. Daher sei das BBE als Moderator engagementpolitischer Strategiediskussionen besonders geeignet. Erörtert wurden Stärken, Schwächen und künftige Entwicklungsbedarfe sowie Arbeitsschwerpunkte des BBE aus der Perspektive seiner Mitglieder aus Zivilgesellschaft/ Drittem Sektor. Die diskutierten Vorschläge werden zusammen mit den Ergebnissen der Werkstattgespräche der Sektoren Wirtschaft und Staat zunächst der BBE-Mitgliederversammlung im November in Berlin vorgestellt. Dort wird dann der weitere Prozess beschlossen.


Zweites Werkstattgespräch über das BBE-Selbstverständnis: Staat

Das zweite sektorspezifische Werkstattgespräch im Rahmen des Selbstverständigungsprozesses der Mitglieder des BBE fand am 11. Oktober 2010 mit rund 20 Vertreter*innen und Vertretern aus Bund, Ländern und Kommunen statt. Aus aktuellem Anlass wurde mit einer ausführlichen Diskussion der Nationalen Engagementstrategie der Bundesregierung und zum Fortgang des »Nationalen Forums für Engagement und Partizipation« begonnen. In der anschließenden Diskussion über Ziele und Aufgaben des BBE bewerteten die Vertreter der Länder das BBE und den Forumsprozess als wichtige Plattformen einer parteiübergreifend fachlich angelegten Engagementförderung und -politik. Vertreter von Kommunen erklärten, dass die engagementfördernden Konzepte und Wirkungen des BBE stärker als bisher auf die kommunalen Bedarfe und Belange hin ausgerichtet werden sollten. Die diskutierten Vorschläge werden zunächst der BBE-Mitgliederversammlung im November in Berlin vorgestellt. Dort wird dann der weitere Prozess beschlossen.


Deutscher Engagementpreis: Online Voting

Bis zum 15. November 2010 stehen 19 Projekte und Initiativen zur Abstimmung für den mit 10.000 Euro dotierten Publikumspreis des Deutschen Engagementpreises. An dem Voting können sich alle Interessierten online auf der Homepage der Kampagne »Geben gibt« beteiligen. Am 4. Dezember werden die fünf Gewinner des Deutschen Engagementpreises im Rahmen einer feierlichen Preisverleihung in Berlin offiziell bekanntgegeben und ausgezeichnet. Der Deutsche Engagementpreis wurde 2009 ins Leben gerufen und soll in Zukunft jährlich verliehen werden. Die im Rahmen der Kampagne »Geben Gibt« initiierte Auszeichnung verfolgt das Ziel, die Anerkennungskultur für freiwilliges Engagement zu stärken. Das BBE gehört dem Kampagnenrat von »Geben gibt« an.

Online-Voting unter
www.geben-gibt.de


Bericht der AG »Öffentlichkeitsarbeit«

Die AG 6 »Öffentlichkeitsarbeit« des BBE tagte am 4. Oktober 2010 in Berlin. Sabine Wolf und Mirko Schwärzel stellten das Konzept des Europäischen Jahres der Freiwilligentätigkeit 2011 (EJ 2011) vor. Anschließend wurde erörtert, welche Rolle das BBE im Rahmen des EJ 2011 einnehmen kann und sollte. Diskutiert wurde auch der Bedarf einer künftig stärkeren Koordination der Öffentlichkeitsarbeit des BBE. Nachdem die Arbeitsgruppe in den letzten Jahren vor allem die Öffentlichkeitsarbeit des BBE und insbesondere die jährliche »Woche des bürgerschaftlichen Engagements« diskutiert hat, soll künftig eine stärkere Öffnung der Diskussionen hin zu den Bedarfen der BBE-Mitglieder im Themenfeld »Öffentlichkeitsarbeit zum bürgerschaftlichen Engagement« erfolgen. Es folgte ein Rückblick auf die Aktionswoche 2010, die mit ihren prominenten Botschaftern und Gästen während der Auftaktveranstaltung, mit einer überdurchschnittlichen Medienresonanz und rekordverdächtigen bundesweiten Beteiligungszahlen einen großen Erfolg verzeichnen konnte.

Kontakt Sprecherin AG 6 unter
E-Mail: schaaf-derichs(at)freiwillig.info


FACHDISKURS

Internationaler Jugendaustausch mit undemokratischen Staaten

Die Evangelische Akademie zu Berlin veranstaltet zusammen mit der Evangelischen Akademie Mecklenburg-Vorpommern am 4. und 5. November in Berlin eine Tagung zum Thema »Internationaler Jugendaustausch mit undemokratischen Staaten. Politische Brisanz – Pädagogischer Anspruch – Praktische Herausforderung«. Eingeladen sind Praktiker, Politiker, Wissenschaftler und junge Erwachsene, die haupt- oder ehrenamtlich im Jugendbereich tätig sind.

Weitere Informationen unter
www.eaberlin.de/programm_detail.php


Tagung: Erste Ergebnisse des sechsten Altenberichtes

Unter dem Titel »Altersbilder und Engagement in der Zivilgesellschaft« steht eine Fachtagung, die die Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen in Kooperation mit dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend veranstaltet. Dabei sollen erstmals Ergebnisse des sechsten Altenberichtes der Bundesregierung vorgestellt werden. Die zur Erstellung des Altenberichtes eingesetzte Sachverständigenkommission hat im Frühjahr 2010 ihre Arbeit abgeschlossen. Der Bericht wird voraussichtlich noch diesen Herbst mit einer Stellungnahme der Bundesregierung dem Bundestag zugeleitet und veröffentlicht werden. An der Diskussion über einen geeigneten Rahmen für das bürgerschaftliche Engagement älterer Menschen werden auch Engagierte aus dem Bundesmodellprogramm »Freiwilligendienste aller Generationen« teilnehmen.

Weitere Informationen unter
www.bagso.de/startaktuell+M5bdb7b003da.html


Demokratie-Kongress 2010 der Konrad-Adenauer Stiftung

Mit dem Thema web 2.0 beschäftigt sich der diesjährige Demokratie-Kongress 2010 der Konrad-Adenauer-Stiftung unter dem Titel »Auf dem Weg zum online-Bürger? Digitale Kultur und gesellschaftliche Veränderung«. Er findet am 19. November 2010 in Karlsruhe statt. In Vorträgen, Statements und Workshops wird über praktische Erfahrungen mit Social Media in Wissenschaft und (Kommunal-)Politik, Kirche und Ehrenamt berichtet und diskutiert. Der Kongress wird in Kooperation mit dem Landesmedienzentrum Baden-Württemberg durchgeführt.

Programm unter
www.kas.de/stuttgart/de/events/43381/


Auszeichnung: Gewinner des PlusPunkt Kultur

Am 1. Oktober 2010 wurden dreißig Projekte junger Freiwilliger mit dem PlusPunkt KULTUR gewürdigt. Die Preisverleihung und die daran anschließende erste Kreativwerkstatt fanden im JugendKulturZentrum PUMPE in Berlin statt. Johannes-Wilhelm Rörig vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gab die Gewinner*innen und Gewinner bekannt und zeichnete sie mit einem Preisgeld in Höhe von 1000 Euro sowie Qualifizierungsmöglichkeiten aus. Mit seinen partizipativen Elementen und den unterschiedlichen, häufig modellhaften Projekten versteht sich der PlusPunkt KULTUR als Gradmesser für die Interessen und Bedürfnisse junger Menschen und von Einrichtungen der Kulturellen Bildung sowie der Jugend-, Bildungs- und Kulturarbeit, die sich im kulturellen Bereich engagieren. Der »PlusPunkt KULTUR – Wettbewerb für junges Engagement in der Kultur« wurde in diesem Jahr zum dritten Mal durch die Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung ausgelobt.

Ausgezeichnete Projekte unter
plus-punkt-kultur.de


Debatte: Extremismusbekämpfung

Die aktuelle Debatte zur »Extremismusbekämpfung« bereichern wollen Monika Lazar MdB, Miro Jennerjahn MdL und Helge Limburg MdL von Bündnis 90/Die Grünen mit ihrer »Argumentationshilfe« unter dem Titel »Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit bekämpfen, Gewalt ächten, Scheindebatten vermeiden«. Lazar, Jennerjahn und Limburg setzten sich u. a. mit Begriffsverständnissen von Links- und Rechtsextremismus auseinander, mit Unterschieden zwischen linker und rechter Gewalt und dem Umgang mit linker Gewalt. Sie begründen, weshalb ihres Erachtens die Gleichsetzung von Links- mit Rechtsextremismus politisch falsch ist und geben Anregungen für eine weiterführende Lektüre.

Argumentationshilfe unter
nl21_arguhilfe.pdf (107 kB)


Dokumentation: Zukunftssymposium Bürgerengagement von Senioren

Die Kongress-Dokumentation des 2. Zukunftssymposiums »Bürgerengagement von Senioren – Perspektiven einer Gesellschaft des langen Lebens« ist erschienen. Veranstalter des Fachkongresses vom 24. und 25. Juni 2010 in Köln waren der Bundesverband Deutscher Stiftungen und der Generali Zukunftsfonds. Das Zukunftssymposium widmete sich der Diskussion strategischer Empfehlungen zur Stärkung des Seniorenengagements.

Dokumentation unter
nl21_doku_zukunftssymposium2010.pdf (1.0 MB)


Hinweis

Der nächste Newsletter erscheint am 4. November 2010. Redaktionsschluss ist der 28. Oktober 2010.

Bitte schicken Sie Ihre Informationen an kontakt(at)b-b-e.de
Redaktion: Dr. Ansgar Klein und Lilian Schwalb unter Mitarbeit von Ronald Langner.

Die Hinweise auf die allgemeinen Geschäftsbedingungen für die Publikation von Nachrichten im BBE-Newsletter finden Sie unter Impressum.

Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement (BBE)
– Geschäftsstelle –
Michaelkirchstr. 17-18
10179 Berlin-Mitte
www.b-b-e.de

Geschäftsführer Dr. Ansgar Klein
Telefon: (0 30) 6 29 80-11 0
E-Mail: ansgar.klein(at)b-b-e.de

Gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend

Zum Seitenanfang