BBE Newsletter

Newsletter Nr. 15 vom 25.7.2013

Der BBE-Newsletter informiert 14-täglich über Engagementpolitik und -debatte in Deutschland, interessante Publikationen und Veranstaltungen sowie Aktuelles aus dem BBE. In monatlichen Themenschwerpunkten vertiefen Autor*innen aus Politik, Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft zivilgesellschaftliche Themen.

SCHWERPUNKT-THEMA: GEWINNUNG UND BINDUNG EHRENAMTLICHER VEREINSVORSTÄNDE

Breuer: Engagement braucht Leadership

Blessing-Kapelke/Kaiser: Attraktives Ehrenamt im Sport

Würz: Ehrenamtliche Führungskräfte im ländlichen Raum

Niering: Vorstand, Nachwuchsgewinnung, Vereinskultur

Köpke: Junges Engagement in Vereinsvorständen

LÄNDERBERICHTE

Tage der Demokratie in Potsdam

Barrierefreiheit: Konzeptpreis in Sachsen

Ratschlag Stadtteilkultur in Hamburg: Dokumentation

Hessische Infobroschüre zu Qualifizierungsmaßnahmen

AKTUELLES AUS ENGAGEMENTPOLITIK UND –FÖRDERUNG

Reuter: Ehrenamtsstärkungsgesetz aus juristischer Sicht

Zweiter Engagementbericht: Vorsitzender Klie ernannt

Weitere engagementpolitische Wahlkampfprüfsteine

Edward Snowden erhält Anerkennung durch die Zivilgesellschaft

Petition an den Deutschen Bundestag für Edward Snowden

Unterausschuss BE: Protokoll zur 36. Sitzung

AKTUELLES AUS DEM BBE

Engagementkalender zur Aktionswoche online verfügbar

MO im Spiegel der Generationen: Tagungsankündigung

BBE-Mitglied des Monats Juli 2013: VIS a VIS

FACHDISKURS

Kirchliche Stiftungen: Kongress

Selbstbestimmung im Ehrenamt: Ökumenische Tagung

Vereinsentwicklung von Migrantenorganisationen: Workshop

Partizipationsmythos in Verbänden und Parteien: Publikation

Kaiser u.a. (Hg.): Evangelisches Handbuch Jugend: Publikation

Reifenhäuser: Praxishandbuch Freiwilligenmanagement: Publikation

Hinweis


SCHWERPUNKT-THEMA: GEWINNUNG UND BINDUNG EHRENAMTLICHER VEREINSVORSTÄNDE

Eine Ehrenamtskrise gibt es in Deutschland nicht. Dies belegen die Ergebnisse der ZiviZ-Studie, über die wir jüngst im BBE-Newsletter 13/2013 berichteten. 40 Prozent aller befragten Organisationen äußern aber laut der Umfrage Schwierigkeiten in der Besetzung ehrenamtlicher Leitungsämter. Im folgenden Newsletter-Schwerpunkt schildern Gastautor*innen aus unterschiedlichen Perspektiven aktuelle Tendenzen und Initiativen zur Besetzung, Qualifizierung und Bindung ehrenamtlicher Vorstände und nennen Lösungsansätze, wie eine ehrenamtliche Leitungskrise in Zukunft vermieden werden kann. Der Newsletter-Schwerpunkt ist Bestandteil des von der Robert Bosch Stiftung ermöglichten Projektes »Gewinnung, Qualifizierung und Entwicklung ehrenamtlicher Vereinsvorstände« des BBE. Zielstellung des Projektes ist es, das Bewusstsein der Mitgliedsorganisationen des BBE für die rechtzeitige und planvolle Bearbeitung dieser Problemstellung zu verstärken und Lösungsvorschläge über die Mitgliedsorganisationen zu den Vereinen zu transportieren.

Weitere Informationen unter
www.b-b-e.de/index.php

Themenseite über ehrenamtliche Vorstandsarbeit unter
www.b-b-e.de/index.php


Breuer: Engagement braucht Leadership

Viola Breuer, Projektleiterin in der Robert Bosch Stiftung GmbH in den Themenfeldern »Migration und Integration« sowie »Bürgerschaftliche Initiative und Ehrenamt«, blickt in ihrem Gastbeitrag auf zwei Jahre Erfahrungen mit dem Projekt »Engagement braucht Leadership - Initiativen zur Besetzung und Qualifizierung ehrenamtlicher Vereinsvorstände« zurück. Handlungsleitend für das Projekt war dabei die Absicht, Vereine als Infrastruktur für das freiwillige Engagement von Bürger*innen, gleich ob mit oder ohne Mitgliedsausweis zu stärken. Zugleich stellt sie dar, wie die Robert Bosch Stiftung ihr Engagement zu diesem Thema fortsetzen wird, um den Ansatz des Modellprogramms für eine Anwendung in der Breite weiterzuentwickeln und zu vervielfältigen.

Gastbeitrag von Viola Breuer unter
NL15_Gastbeitrag_Breuer.pdf (297 kB)


Blessing-Kapelke/Kaiser: Attraktives Ehrenamt im Sport

Etwa 850.000 Amtsträger*innen auf Vorstandsebene, eine Million Übungsleiter*innen, Trainer*innen und Kampfrichter*innen auf der Ausführungsebene sowie sieben Millionen Helfer*innen sind in ca. 91.000 Sportvereinen aktiv. Trotz der großen Zahl an Mitgliedern stellt die Gewinnung und Bindung ehrenamtlicher Funktionsträger*innen auf Vorstandsebene viele Sportvereine seit einiger Zeit vor erhebliche Schwierigkeiten. Genau an diesem Punkt setzt der DOSB mit seinem neuen Projekt »Attraktives Ehrenamt im Sport - Gesucht: Funktionsträger/*innen in der 2. Lebenshälfte für Sportvereine« an, Es wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, der Robert Bosch Stiftung und dem Generali Zukunftsfonds. Ute Blessing-Kapelke, im DOSB stellvertretende Leiterin im Ressort »Chancengleichheit & Diversity«, sowie Florian Kaiser, im DOSB Projektleiter »Attraktives Ehrenamt im Sport«, stellen Kontext, Ziele und Vorgehen des Modellvorhabens dar. Bis zum 1. Oktober 2013 können sich Sportvereine und Kreis-/ Stadtsportbünde zusammen mit Freiwilligenagenturen oder Seniorenbüros um eine Aufnahme in das Projekt bewerben.

Gastbeitrag von Ute Blessing-Kapelke/ Florian Kaiser unter
NL15_Gastbeitrag_Blessing-Kapelke_Kaiser.pdf (245 kB)


Würz: Ehrenamtliche Führungskräfte im ländlichen Raum

In kleineren Kommunen sind Vereine oft die wesentlichen Eckpfeiler der Daseinsfürsorge. Ohne den einzigen Sportverein gibt es keine Sportangebote, ohne den Kulturverein keine kulturellen Aktivitäten und ohne die vielfältigen sozialen Gruppierungen keine Betreuungs- und Unterstützungsangebote. Stephan Würz, Geschäftsführer der LandesEhrenamtsagentur Hessen, stellt in seinem Beitrag Ansatz, Stand und Ziele des Hessischen Modellprojekts »Ehrenamt sicher in die Zukunft - Ehrenamtliche Vereinsvorstände und Führungskräfte im ländlichen Raum gew*innen und halten« dar. Im Unterschied zu den teilnehmenden Großstädten im Projekt »Engagement braucht Leadership« der Robert Bosch Stiftung konnten im hessischen Projekt nur kleinere und ländlich geprägte Kommunen mit einem ausgeprägten traditionellen Vereinswesen teilnehmen.

Gastbeitrag von Stephan Würz unter
NL15_Gastbeitrag_Wuerz.pdf (231 kB)


Niering: Vorstand, Nachwuchsgewinnung, Vereinskultur

In Anlehnung an einen Umfragebogen aus dem Modellprojekt »Engagement braucht Leadership« der Robert Bosch Stiftung wurden Kasseler Vereine im 4. Quartal 2012 aufgefordert, an der Online-Befragung »Verein mit Zukunft! Wandel gestalten?!« teilzunehmen, die vom Zukunftsbüro der Stadt Kassel und dem FreiwilligenZentrum Kassel durchgeführt wurde. Peggy Niering vom Zukunftsbüro der Stadt Kassel, Geschäftsbereich des Oberbürgermeisters, stellt in ihrem Gastbeitrag »Vorstand. Nachwuchsgewinnung. Vereinskultur. Möglichkeiten und Strategien« wesentliche Ergebnisse der veröffentlichten Auswertung sowie einer anschließenden Denkwerkstatt dar. Dabei geht es darum, wie sich Vereine mit dem Thema der Nachwuchsgewinnung für Vorstandsarbeit auseinandersetzen und welche Aufgaben und Perspektiven gesehen werden.

Gastbeitrag von Peggy Niering unter
NL15_Niering.pdf (111 kB)


Köpke: Junges Engagement in Vereinsvorständen

Jugend ist eine zeitlich sehr begrenzte Lebenszeit. Organisationen, die auf jugendliches Engagement setzen, zeichnet schon von daher ein hohes Maß an Fluktuation und ständiger Erneuerungsnotwendigkeit aus. Matthias Köpke, Youth Bank Deutschland, schildert aus der Perspektive der Youth Bank die darin liegenden Herausforderungen und Chancen sowie die Erfahrungen, wie immer wieder neu Jugendliche motiviert werden, Verantwortung in Vorstandsarbeit zu übernehmen. Nicht zu unterschätzen ist dabei eine positive Feedbackkultur, d.h. die wechselseitige Wertschätzung der Engagierten als Grundbedingung für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit.

Gastbeitrag von Matthias Köpke unter
NL15_Gastbeitrag_Koepke.pdf (193 kB)


LÄNDERBERICHTE

Tage der Demokratie in Potsdam

Die Brandenburgische Sportjugend organisiert unter dem Motto: »Treffsicher wählen - Demokratie zum Anfassen« in Potsdam vom 16. bis 18. August 2013 die »Tage der Demokratie«. In vier Themenfeldern werden insgesamt 27 Workshops angeboten, darunter ein Planspiel »Demokratielabor« und ein Planspiel »Demokratie und Extremismus«. Ebenso werden Bürgerbeteiligung oder das Engagement von Jugendlichen in Vereinen zum Thema und es besteht die Chance, einen Film über die Demokratietage zu machen. Zugleich findet ein umfängliches Sportprogramm mit einem Straßenfußballturnier für Toleranz ohne Schiedsrichter*innen, einem Beachvolleyballturnier, Inline-Skating, Biathlon und vielem mehr statt. Außerdem wird es Improvisationstheater, ein Konzert mit Jugendbands und eine Silentdisco/Kopfhörerparty geben.

Weitere Informationen unter
www.tage-der-demokratie.de


Barrierefreiheit: Konzeptpreis in Sachsen

In Kooperation mit dem Landesverband der Lebenshilfe Sachsen e.V. hat der Landesverband Soziokultur Sachsen den Konzeptpreis »Inklusion in Sachsen« ausgeschrieben. Mit ihm soll aktiv für das Thema Inklusion und Barrierefreiheit im Jugend- und Kulturbereich sensibilisiert werden. Es geht um konkrete Ideen, wie eine bessere Teilhabe von behinderten Menschen an Freizeitangeboten ermöglicht werden kann. Die drei überzeugendsten Konzepte werden mit jeweils 4.000 Euro prämiert, die für die Umsetzung des Konzeptes verwendet werden sollen. Der Konzeptionspreis wird in Kooperation mit dem Sächsischen Landesjugendamt durchgeführt und durch das Sächsische Staatsministerium für Soziales und Verbraucherschutz und den Kommunalen Sozialverband Sachsen gefördert. Er richtet sich an gemeinnützige Jugend- und Kultureinrichtungen in Sachsen, die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten. Bewerbungsschluss ist der 31. Januar 2014.

Weitere Informationen unter
soziokultur-sachsen.de/wettbewerbe-und-preise/barrierefrei


Ratschlag Stadtteilkultur in Hamburg: Dokumentation

Am 16. und 17. November 2012 fand in Hamburg der 13. Ratschlag Stadtteilkultur unter dem Motto »Engagement als Motor gesellschaftlicher Entwicklung« in der Patriotischen Gesellschaft von 1765 statt. Ein zentraler Schwerpunkt bestand in der Thematisierung der Weltoffenheit freiwilligen Engagements und der Möglichkeit, mit »bridging« Verbindungen zwischen unterschiedlichen Kulturen zu schaffen. Ebenso ging es um Ehrenamtsmanagement, um Ehrenamt in der Kultur als kreativer Faktor für städtischen Zusammenhalt und um engagierte Leseförderung als Mittel für mehr Bildungsgerechtigkeit in den Stadtteilen. Eine Dokumentation der Beiträge und Diskussionen ist jetzt erschienen und kann kostenlos online bezogen werden.

Weitere Informationen unter
www.hamburg.de/kulturbehoerde/ratschlag/4048886/2012-.html


Hessische Infobroschüre zu Qualifizierungsmaßnahmen

Die Stärkung und Förderung bürgerschaftlichen Engagements durch Fort- und Weiterbildungsangebote hat in Hessen seit über zehn Jahren einen hohen Stellenwert. Die Broschüre »Qualifiziert engagiert - Engagiert qualifiziert« beleuchtet die drei großen hessischen Angebotsschwerpunkte »Qualifizierungsprogramm für ehrenamtlich Tätige«, »Freiwilligenmanagement« und »Engagement-Lotsen-Qualifizierung«. Wissenschaftliche Analyse, Rückblick, Meinungen von Trägerorganisationen, Kommunen und Projektverantwortlichen sowie zahlreiche Erfahrungs- und Praxisberichte von Teilnehmer*innen der unterschiedlichen Qualifizierungsangebote bieten einen interessanten Überblick über die jeweiligen Programme. Zugleich zeigt die Broschüre, wie die strukturelle Verankerung von Qualifizierungsangeboten zu einer Vernetzung unterschiedlicher Engagementfelder und Akteure auf lokaler Ebene beiträgt.

Weitere Informationen unter
www.gemeinsam-aktiv.de/dynasite.cfm


AKTUELLES AUS ENGAGEMENTPOLITIK UND –FÖRDERUNG

Reuter: Ehrenamtsstärkungsgesetz aus juristischer Sicht

Prof. em. Dr. Dieter Reuter unterzieht in seinem Beitrag die Änderungen des Vereins- und Stiftungsrechts durch das Ehrenamtsstärkungsgesetz einer kritischen Würdigung aus juristischer Sicht. Dabei widmet er sich insbesondere der (dispositiven) Unentgeltlichkeit von Vorstandstätigkeit, den erweiterten Haftungsbeschränkungsregelungen (Haftungsprivileg) und der Verbrauchsstiftung. Zugleich wundert er sich darüber, dass einige Themen von allen beteiligten Seiten in Bundestag und Bundesrat schnell übergangen wurden. Für ihn wurden, zu Lasten des Ordnungsauftrags von Recht, in einem erheblichen Maße unter dem Etikett bürgerschaftliches Engagement „organisierte Interessen“ befriedigt. Reuter’s Fazit: »Der Gesetzgeber bleibt im Vereins- und Stiftungsrecht einmal mehr eine Enttäuschung - handwerklich und in der Sache.« Der Beitrag ist zuerst im Heft 2/2013 der »npoR - Zeitschrift für das Recht der Non Profit Organisationen« erschienen, der wir für die Genehmigung zur Publikation danken.

Beitrag von Dieter Reuter unter
NL15_npoR_Reuter.pdf (261 kB)


Zweiter Engagementbericht: Vorsitzender Klie ernannt

Prof. Dr. Thomas Klie leitet die Sachverständigenkommission des Bundes zu bürgerschaftlichem Engagement, die den Zweiten Engagementbericht der Bundesregierung erarbeiten soll. Thomas Klie ist Rechtsprofessor und Gerontologe an der Evangelischen Hochschule Freiburg. Der Bericht soll mit neun Sachverständigen bis Ende Juli 2015 erstellt werden, mit einem besonderen Schwerpunkt auf dem Beitrag des Engagements zur lokalen Entwicklung. Das zze - Zentrum für zivilgesellschaftliches Engagement an der EH Freiburg, dessen Leiter Klie ist, übernimmt die Geschäftsstelle für den zweiten Engagementbericht. Im Januar 2016 soll der Bericht der Bundesregierung übergeben werden. Ungewöhnlich ist, dass die Sachverständigenkommission für den Bericht, der erst in der neuen Legislaturperiode vorzulegen ist, noch in der auslaufenden Legislaturperiode berufen wurde.

Weitere Informationen unter
idw-online.de/de/news543495


Weitere engagementpolitische Wahlkampfprüfsteine

Die DGB Jugend und die Stiftung Neue Verantwortung haben die parteipolitischen Wahlkampfprogramme auch unter engagementpolitischen Gesichtspunkten betrachtet. In der vergleichenden Synopse »Jugend macht Ansagen…und was sagen die Parteien?« der DGB Jugend widmet sich ein Abschnitt dem Thema »Demokratie fördern« als Ausdruck einer solidarischen und offenen Gesellschaft. Dabei geht es insbesondere um unterschiedliche oder auch fehlende Aussagen zu Partizipation. Bei der Stiftung Neue Verantwortung widmet sich die Ausgabe 19/13 der »Impulse« der digitalen Agenda in den jeweiligen Wahlprogrammen. Autor ist Stefan Heumann, stellv. Programmdirektor »Europäische Digitale Agenda«. Das Thema der Partizipation wird hier unter der Überschrift Innovation verhandelt.

Wahlprüfsteine der DGB Jugend unter
jugend.dgb.de/++co++48baf83e-ed44-11e2-ae31-525400808b5c

Synopse der Stiftung Neue Verantwortung unter
www.stiftung-nv.de/151798,1031,111427,-1.aspx


Edward Snowden erhält Anerkennung durch die Zivilgesellschaft

Edward Snowden, der als Insider das ungeheuerliche Ausmaß der Ausspähung von Bürger*innen durch ausländische und deutsche Geheimdienste enthüllt hat, wird gleich mit zwei Preisen der Zivilgesellschaft geehrt. So geht der seit 1999 alle zwei Jahre verliehene Whistleblowerpreis an Snowden. An der Verleihung des von der Vereinigung Deutscher Wissenschaftler (VDW e.V.) und der deutschen Sektion der International Association of Lawyers Against Nuclear Arms (IALANA) gestifteten Preises beteiligt sich in diesem Jahr erstmalig die Antikorruptionsorganisation Transparency International Deutschland. »Eine offene Gesellschaft braucht Zivilcourage und mutige Menschen wie Edward Snowden, damit Missstände aufgedeckt und unterbunden werden«, sagte Jurymitglied Hartmut Grassl (VDW e.V.) auf der Pressekonferenz am 24. Juli. Mit der Verleihung des Whistleblowerpreises 2013 hofft Otto Jäckel (Jurymitglied und Vorsitzender der Deutschen Sektion IALANA) eine politische Kehrwende herbeizuführen und fordert die deutsche Regierung auf, Snowden politisches Asyl in Deutschland zu gewähren. Der Preis wird am 30. August in Berlin verliehen. Auch die Humanistische Union ehrt in diesem Jahr Edward Snowden für seine Aufdeckung des Überwachungsskandals mit dem Fritz-Bauer-Preis. In einem Schreiben an Bundespräsident Joachim Gauck hat die Bürgerrechtsorganisation diesen aufgefordert, im aktuellen Überwachungsskandal öffentlich Stellung zu nehmen und einen orientierenden Debattenbeitrag zu leisten.

Pressemitteilung Whistleblowerpreis unter
www.ialana.de/files/pdf/arbeitsfelder/whistleblowerpreis/2013%20-snowden/Kurzfassung_Begr_W_preis_2013.pdf

Pressemitteilung Fritz-Bauer-Preis unter
www.humanistische-union.de/nc/presse/2013/pressedetail_2013/back/presse-2013/article/ueberwachungsskandal-hu-statt-grenzenlosem-sicherheitsstreben-mehr-freiheit-schaffen/


Petition an den Deutschen Bundestag für Edward Snowden

Dem Deutschen Bundestag liegt eine von einer Bürgerin am 3. Juli 2013 eingereichte Petition vor, die online beim Bundestag mitgezeichnet werden kann: »Der Deutsche Bundestag möge beschließen, dass dem US-Bürger Edward Snowden politisches Asyl gewährt werden möge.« (Petition 43198) Als Begründung führt sie an, dass er mit seinen Enthüllungen zum Prism-Abhörprogramm eine Debatte angestoßen habe, die »grundsätzliche Fragen in Bezug auf die Abwägung zwischen Freiheit und Sicherheit berührt. Nach Presseinformationen ist Prism für die Bundesrepublik besonders relevant, da große Datenmengen deutscher Nutzer abgefangen wurden.« Bis zum 22. Juli 2013 um 14 Uhr hatte die Petition 12.530 beim Bundestag registrierte Mitpetenten gefunden. Eine Mitzeichnung ist bis zum 31. Juli 2013 möglich.

Weitere Informationen unter
epetitionen.bundestag.de/petitionen/_2013/_06/_11/Petition_43198.html


Unterausschuss BE: Protokoll zur 36. Sitzung

Am 12. Juni 2013 fand die 36. und letzte Sitzung des Unterausschusses Bürgerschaftliches Engagement des Deutschen Bundestages in dieser Legislaturperiode statt. Das Protokoll zur Sitzung liegt vor. Im Zentrum der Sitzung stand ein Fachgespräch zum Thema »Engagementpolitik in Deutschland - Bilanz und Ausblick« mit Dr. Hermann Kues (Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend), Dr. Ansgar Klein (Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement), Dr. Karin Fehres (Bündnis für Gemeinnützigkeit), Manfred Bauer (Staatskanzlei Brandenburg) und Matthäus Friederich (Staatskanzlei Hessen).

Protokoll zur 36. Sitzung unter
www.bundestag.de/bundestag/ausschuesse17/a13/buerger_eng/Oeffentliche_Sitzungen/Protokolle/36__Sitzung_Kurzprotokoll_m__Anlagen.pdf


AKTUELLES AUS DEM BBE

Engagementkalender zur Aktionswoche online verfügbar

Der Engagementkalender der Woche des bürgerschaftlichen Engagements ist online: Veranstaltungen, die in der diesjährigen Woche des bürgerschaftlichen Engagements vom 10. bis 21. September 2013 stattfinden, können ab jetzt eintragen werden. Alle Bürger*innen, Vereine, Initiativen, Organisationen, staatliche Institutionen und Unternehmen sind herzlich eingeladen, auf ihre Freiwilligenprogramme, Projekte und Initiativen in Form von Text und Bild aufmerksam zu machen. Ob einen Tag der offenen Tür, eine Fachveranstaltung, einen Aktionstag, Lesungen, Workshops, freiwillige Arbeitseinsätze, Ausflüge, Sportveranstaltungen oder einfach einen Informationsstand - die Möglichkeiten der Teilnahme sind vielfältig, sofern die Aktion in diesen Zeitraum fällt. Darüber hinaus lädt der Veranstaltungskalender ein, auf Entdeckungstour zu gehen: Man kann nach verschiedenen Kriterien wie Veranstaltungstitel, Datum, Ort oder Veranstalter gezielt nach Aktionen suchen oder nach Stichworten sortieren. Der Button »Engagierte gesucht!« zeigt außerdem, an welchen Veranstaltungen man sich selbst aktiv beteiligen kann.

Engagementkalender unter
www.engagement-macht-stark.de


MO im Spiegel der Generationen: Tagungsankündigung

Am 9. und 10. November 2013 veranstaltet das BBE in enger Kooperation mit der BBE-Arbeitsgruppe 5 »Migration und Teilhabe« und BIFF e.V. in Dortmund die Fachtagung »Migrantenorganisationen im Spiegel der Generationen«. Migrant*innenorganisationen leisten einen unbestrittenen Beitrag zur Förderung des Generationendialogs und zur gesellschaftlichen Partizipation von Migrant*innen unterschiedlicher Generationenlagen. Die Fachtagung möchte Handlungsbedarfe analysieren und konkrete Handlungsansätze für die Anregung und Gestaltung gelungener Verständigungs- und Kooperationsprozesse zwischen den Generationen erarbeiten. Hierzu werden die Teilnehmerkompetenzen gezielt aufgegriffen und einbezogen. Gefördert wird die Tagung vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge. Weitere Informationen zu Programm und Anmeldung werden demnächst auf der Internetplattform des BBE veröffentlicht.

Weitere Informationen unter
NL15_MO_Ankuendigung.pdf (69 kB)


BBE-Mitglied des Monats Juli 2013: VIS a VIS

Die VIS a VIS Agentur für Kommunikation GmbH ist das zweite BBE-Mitglied des Monats Juli 2013. Bürgerschaftliches Engagement in allen gesellschaftlichen Sektoren bildet den Kern der Arbeit der Agentur: bei der Entwicklung und Evaluation des Corporate Volunteering von Unternehmen, beim Freiwilligenmanagement in Organisationen oder bei Projekten zur Förderung des Engagements. Zur Förderung des Engagements außerhalb von Kundenaufträgen hat VIS a VIS zusammen mit Mitarbeiter*innen und Partner*innen den Verein 3WIN e.V. Institut für Bürgergesellschaft gegründet. Dieser fördert in seinen Projekten zum Beispiel die Kompetenzen und die Entwicklung ehrenamtlicher Vereinsvorstände oder die Gründung kommunaler Netzwerke engagierter Unternehmen. VIS a VIS ist zudem Engagementpartner der Kölner Freiwilligen Agentur und unterstützt den Erfahrungsaustausch von Unternehmen als Mitveranstalter etwa der Corporate Citizenship-Clubs im Rhein-Ruhr- und Rhein-Maingebiet.

Weitere Informationen zur VIS a VIS Agentur unter
www.b-b-e.de/index.php


FACHDISKURS

Kirchliche Stiftungen: Kongress

Im Zentrum medialer und politischer Aufmerksamkeit stehen zumeist Stifter*innen und stiftende Unternehmen, die sich mit ihren Stiftungen ohne religiöse oder kirchliche Bindung engagieren. Der traditionsreiche und ebenso wachsende Bereich kirchlicher Stiftungen kommt vielen nicht bewusst in den Blick. Deshalb ist es ein Ziel des ersten ökumenischen Kongresses kirchlicher Stiftungen am 5. und 6. September 2013 in Hannover, kirchliche Stiftungen und ihre Arbeit in der Öffentlichkeit sichtbarer zu machen. Dadurch sollen sich auch mehr Menschen für das kirchliche Stiftungswesen engagieren und stiften. Ebenso soll eine bessere Vernetzung kirchlicher Stiftungen untereinander erreicht und der Austausch über gute Stiftungspraxis unterstützt werden. Der Kongress wird vom Arbeitskreis Kirchen des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen organisiert. Anmeldeschluss ist der 23. August 2013.

Weitere Informationen unter
www.stiftungen.org/index.php


Selbstbestimmung im Ehrenamt: Ökumenische Tagung

Zum Abschluss der diesjährigen Woche des bürgerschaftlichen Engagements laden die Kirchen zu einer Tagung ein mit dem Titel »Gefordert und gefördert: Wie selbstbestimmt ist ehrenamtliches Engagement?« Diese Dritte Ökumenische Tagung zum ehrenamtlichen Engagement in Kirche und Gesellschaft findet vom 20. bis 21. September 2013 in Köln statt. Ehrenamt als Ausdruck wie als Anreger von biografischen wie gesellschaftlichen Umbrüchen stellen einen roten Faden der Vorträge, Foren und Diskussionen dar. Veranstalter sind die Evangelische Kirche in Deutschland und das Zentralkomitee der deutschen Katholiken in Abstimmung mit der Deutschen Bischofskonferenz, in Kooperation mit dem Deutschen Caritasverband e.V. und Diakonie Deutschland – Evangelischer Bundesverband sowie der Arbeitsgemeinschaft der katholischen Organisationen Deutschlands und der Konferenz kirchlicher Werke und Verbände in der EKD. Die Tagung richtet sich an Ehrenamtliche aus Kirchengemeinden, Verbänden, Einrichtungen und Initiativen und an Hauptamtliche in den Bereichen der Engagementförderung sowie weitere am Thema Interessierte.

Weitere Informationen unter
www.wir-engagieren-uns.org


Vereinsentwicklung von Migrantenorganisationen: Workshop

Die Stiftung Mitarbeit veranstaltet am 11. und 12. Oktober 2013 in Bochum das Seminar: »Navigationshilfen für die Vereinsentwicklung. Workshop für die Vereinsarbeit von Migrantenorganisationen und ihren Mitgliedern«. Hintergrund der Veranstaltung ist die Fülle an gesetzlichen Regelungen und rechtlichen Bestimmungen, denen sich Initiativen, Projekten und v.a. Vereinen gegenüber sehen. Daraus resultierende Verunsicherungen machen sich umso stärker bemerkbar, je weniger die freiwillig Engagierten mit der Sprache und der Rechts- und Bürokratiekultur in Deutschland vertraut sind. Der Workshop soll dazu beitragen, solche Barrieren für engagierte Migrant*innen abzubauen. Im Zentrum des Workshops stehen die konkreten Fragen und Probleme der Teilnehmenden und deren Klärung. Das Seminar richtet sich ausschließlich an Migranteninitiativen und -organisationen und ihre Mitglieder.

Weitere Informationen unter
www.mitarbeit.de/navigationshilfen_vereine.html


Partizipationsmythos in Verbänden und Parteien: Publikation

Soziale Medien werden von Verbänden und Parteien vorwiegend für Verlautbarungen und Einweg-Kommunikation genutzt. So lautet ein Ergebnis einer Untersuchung von Olaf Hoffjann und Jeannette Gusko an der Ostfalia Hochschule, die jetzt bei der Otto Brenner Stiftung unter dem Titel: »Der Partizipationsmythos: Wie Verbände Facebook, Twitter und Co. Nutzen« erschienen ist. Die Studie diagnostiziert einen »Partizipationsmythos« in der politischen Verbands-Kommunikation. Ebenso zeigt sich, dass Verbände in sozialen Medien kaum Diskussionen anbieten und dass der »Vertrieb« von Informationen im Vordergrund steht. Im Bundestagswahlkampf wird deutlich, dass Parteien mit symbolischen Partizipationsangeboten Beteiligung inszenieren, ohne die Kontrolle zu verlieren. Deshalb verliert trotz steigender Relevanz sozialer Medien die massenmediale Berichterstattung nichts von ihrer Bedeutung. Die Studie wurde zwischen Dezember 2011 und September 2012 durchgeführt. Analysiert wurden 8581 Facebook-Einträge von 35 Verbänden. Experteninterviews mit 23 Verbandsvertreter*innen den im Bundestag vertretenen Parteien und den Piraten wurden geführt und weitere 160 Fragenbögen von Verbandsmitgliedern ausgewertet. Die Studie kann kostenfrei bestellt bzw. als Download bezogen werden.

Studie unter
www.otto-brenner-shop.de/publikationen/obs-arbeitshefte/shop/der-partizipationsmythos-ah75.html


Kaiser u.a. (Hg.): Evangelisches Handbuch Jugend: Publikation

Nach kirchlichem Selbstverständnis stellt die Arbeit mit Jugendlichen ein wichtiges Handlungsfeld der evangelischen Kirche, insbesondere der evangelische Jugendverbände, dar. Das »Handbuch Jugend. Evangelische Perspektiven«, herausgegeben von Dr. Yvonne Kaiser, Matthias Spenn, Michael Freitag, Prof. Dr. Thomas Rauschenbach und Mike Corsa (Verlag Barbara Budrich: 2013), macht die Bandbreite und Vielfalt der evangelischen Jugendarbeit aus einer sozialwissenschaftlichen und kirchlichen Perspektive erstmalig sichtbar. Es beschreibt die konzeptionellen Grundlagen und Handlungsperspektiven der evangelischen Arbeit mit Jugendlichen, zeigt deren vielfältigen Handlungsfelder und Arbeitsformen auf und diskutiert gesellschaftliche und kirchliche Bedingungen sowie aktuelle Herausforderungen von kirchlicher Jugendarbeit. Am Ende jedes Themen-Beitrages wird auf weiterführende Literaturtipps verwiesen. Ein Sachregister ermöglicht die direkte Suche nach Schlagwörtern. Das Handbuch stellt somit ein umfangreiches Standardwerk über die evangelische sowie die Arbeit mit Jugendlichen im Allgemeinen dar.

Publikation bestellen unter
www.budrich-verlag.de/pages/frameset/reload.php


Reifenhäuser: Praxishandbuch Freiwilligenmanagement: Publikation

Demografischer Wandel und zunehmende Komplexität stellen Freiwilligenarbeit vor neue Herausforderungen. Um einen professionellen und für Engagierte wie Koordinierende zufriedenstellenden Einsatz von Freiwilligen zu ermöglichen, hat Freiwilligenmanagement seit einigen Jahren an Bedeutung gewonnen. Das »Praxishandbuch Freiwilligenmanagement« (Beltz Juventa: 2013), herausgegeben von Carola und Oliver Reifenhäuser, bietet Freiwilligenverantwortlichen eine praxisnahe Unterstützung. In kurzen Kapiteln geben Praktiker*innen einen Überblick, mit welchem »Werkzeugkoffer« der Freiwilligenmanagement-Ansatz - von der Gewinnung von Freiwilligen hin zum passgenauen Einsatz und zur Integration von Freiwilligen - in die Praxis umgesetzt werden kann. Viele Methoden und Instrumente haben die Autor*innen, die als Trainer*innen und Berater*innen in der beratergruppe ehrenamt tätig sind, selbst entwickelt und angewendet. Ein umfangreicher Anhang mit Mustervorlagen, Handwerkszeugs für die Freiwilligenkoordination sowie einen Evaluationsbogen zur Ermittlung des Reifegrads des eigenen Freiwilligenmanagements rundet das Praxishandbuch ab.

Publikation bestellen unter
www.beltz.de/de/verlagsgruppe-beltz/gesamtprogramm/detailansicht/titel/praxishandbuch-freiwilligenmanagement.html


Hinweis

Der nächste Newsletter erscheint am 8. August 2013.
Redaktionsschluss ist der 1. August 2013.

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Die Beiträge dieses Newsletters geben, sofern nicht ausdrücklich als solche Nachrichten gekennzeichnet, nicht die Meinung des BBE wieder, sondern repräsentieren die Vielstimmigkeit der Meinungen und Akteure im BBE und im Feld der Engagementförderung und -politik. Die Redaktion des Newsletters verfolgt das Ziel, die jeweils aktuellsten und wichtigsten Nachrichten für die Leserschaft zusammenzustellen.

Die Hinweise auf die allgemeinen Geschäftsbedingungen für die Publikation von Nachrichten im BBE-Newsletter finden Sie unter Impressum.

Redaktion: PD Dr. Ansgar Klein, Mareike Jung, M.A. und Dr. Rainer Sprengel.

Dieser Newsletter wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestags.

Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement (BBE)

  • Geschäftsstelle -
    Michaelkirchstr. 17-18
    10179 Berlin-Mitte
    www.b-b-e.de

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Telefon: (0 30) 6 29 80-11 0
E-Mail: ansgar.klein(at)b-b-e.de

Gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend

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