BBE Europa-Nachrichten

BBE Europa-Nachrichten Nr. 3 vom 2.4.2020

Die BBE Europa-Nachrichten zu »Newsletter für Engagement und Partizipation« bieten monatlich Informationen und Hintergrundberichte zu europäischen Fragen der Engagementpolitik und -förderung, Gastbeiträge namhafter Europaexpert*innen sowie Hinweise auf internationale Beteiligungsverfahren.

BBE Europa-Nachrichten Nr. 3 vom 2.4.2020

Aktuelles aus europäischer Engagementpolitik und -debatte

Bericht des EWSA zur Bewältigung der Corona-Krise
Strachwitz: Zivilgesellschaft in der Pandemie
EBD-Kampagne für mehr europäische Solidarität
Europäisches Parlament entscheidet vorläufig im Online-Modus
Menschenrechte sichern und Corona bekämpfen: ICNL-Empfehlungen
Gefahrenzustand als Gefahr in Ungarn: Kommission soll Orbans Dekretbeschluss prüfen

Schwerpunkt: Bürgerschaftliches Engagement in der Coronazeit in Europa

Beratungs- und Informationsarbeit für Engagierte in Irland und Schottland
Matching-Plattformen in Estland und Belgien
Organisation von Nachbarschaftshilfe und Community in Belgien und Frankreich
Konkretes Werkzeug in Schottland
Organisation national-transnationaler Solidarität für Dänen
Rolle sozialer Medien: Facebook-Gruppen

Internationale Beteiligungsverfahren

Europäische Bürgerinitiative zum Wahlrecht: Wähler*innen ohne Grenze
Europäischer Klimapakt: Öffentliche Konsultation
Richtlinie Entgelttransparenz und Gender Gap: Öffentliche Konsultation

Aktuelles aus dem BBE und von europäischen Partnern

BBE-Koordinierungsausschuss zur Konferenz zur Zukunft Europas
Auf dem Weg zur Konferenz über die Zukunft der EU: Stellungnahme von Mehr Demokratie (AK Europa)
Forschungsjournal: Europäische Zivilgesellschaft und die Zukunft Europas
Inklusion Benachteiligter durch Engagement: Making it Matter Projekttreffen

Veranstaltungen, Ausschreibungen, Publikationen

Digitale Formate und Tools in der NRO-Arbeit: Webinar
Recherchepreis Osteuropa verlängert die Bewerbungsfrist
Fokusgruppe Europäische Jugendhauptstadt 2023: Bewerbung
Europäisches Selbstbild der Deutschen: Studie

Hinweis


Aktuelles aus europäischer Engagementpolitik und -debatte

Bericht des EWSA zur Bewältigung der Corona-Krise

Der Europäische Wirtschafts- und Sozialausschuss (EWSA) erarbeitet im Rahmen europäischer Institutionen ein Positionspapier zur Bewältigung der Folgen der Corona-Krise. Der EWSA reagiert darin auf die »Verordnung über die Investitionsinitiative zur Bewältigung der Coronavirus-Krise«, mit der sich zuvor der Rat der EU und das Europäische Parlament befasst hatten. Mehrfach wird betont, dass KMU sowie gemeinnützigen Unternehmen der Sozialwirtschaft besonders aufmerksam vor Konkursen geschützt werden müssen. Unter Punkt 1.11 wird als Änderung des Kommissionsvorschlags gefordert: »Neben der Unterstützung der öffentlichen Gesundheitsversorgungssysteme und KMU sollte das Augenmerk auch verstärkt den gemeinnützigen Sozialunternehmen und zivilgesellschaftlichen Organisationen gelten, die in vielen Mitgliedstaaten das Rückgrat der Sozial- und Gesundheitssysteme bilden und/oder wichtige soziale Dienste, Sachverständige sowie Netze bereitstellen und freiwillig in der Notfallvorsorge und Katastrophenhilfe tätig sind. Diese gemeinnützigen Sozialunternehmen und zivilgesellschaftlichen Organisationen haben keine eigenen Mittel, auf die sie im Krisenfall zurückgreifen können, müssen aber häufig ihre menschenorientierte Tätigkeit fortsetzen. Deshalb sollten auch wichtige Unternehmen aus diesem Bereich unterstützt werden.« (Fassung vom 26. März 2020) Berichterstatter ist Prof. Dr. Bernd Schlüter, Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege (BAGFW) und Mitglied der Gruppe III des EWSA, in der Vertreter*innen derjenigen Organisationen sind, die im EWSA nicht zur Gruppe der Arbeitgeber (Gruppe 1) und Arbeitnehmer (Gruppe 2) gehören.

Bericht des EWSA


Strachwitz: Zivilgesellschaft in der Pandemie

Die österreichische Regierung hat mehrfach betont, dass auch die Organisationen der Zivilgesellschaft vom staatlichen Rettungsschirm erfasst werden: Darauf weist Dr. Rupert Graf Strachwitz, Leiter der Maecenata Stiftung und des Maecenata Instituts, als mahnende »Stimme aus der Zivilgesellschaft« hin. Zugleich thematisiert er die Zivilgesellschaft als Ort der Gemeinschaftsbildung und unterstreicht ihre Wächterfunktion. Ob in Deutschland, Europa oder anderswo wird eine intakte Zivilgesellschaft gebraucht und darf nicht unter dem Vorwand einer Pandemie nachhaltig beschränkt werden. »Wir brauchen die Zivilgesellschaft mehr denn je in ihrer Funktion als Ort der deliberativen Demokratie, wo Bürgerinnen und Bürger aktiv an der Gestaltung des Gemeinwesens mitwirken.«

Weitere Informationen (PDF)


EBD-Kampagne für mehr europäische Solidarität

Einstimmig beschloss der Vorstand der Europäischen Bewegung Deutschland (EBD) am 30. März 2020 die Forderung nach mehr europäischer Solidarität in der Corona-Pandemie. Kritisiert werden Grenzschließungen und anfängliches Solidaritätsversagen. Positiv gefordert wird: »Der europäische Reflex für grenzüberschreitende Lösungen, Empathie und konkrete Hilfe für die Nachbarn muss nachhaltig im Vordergrund stehen, auch bei der Bundesregierung.« Zugleich startete die EBD darauf aufbauend eine Netzwerk-Kampagne für mehr europäische Solidarität zur Bewältigung der Corona-Pandemie. Bis zum 2. April konnten Mitgliedsorganisationen O-Töne und Stellungnahmen abgeben, die in der Folge über die Medien der EBD verbreitet werden – zu Fragen wie mangelnder Solidarität mit den europäischen Nachbarn, auch in Deutschland, oder konkreten Auswirkungen von Grenzschließungen auf die Bewältigung der Corona-Krise. Ebenso sollte es darum gehen, wie europäische Reflexe für grenzüberschreitende Lösungen, Empathie und konkrete Hilfe für die Nachbarn gestärkt werden können.

Beschluss (PDF)


Europäisches Parlament entscheidet vorläufig im Online-Modus

Das Präsidium des Europäischen Parlaments hat die Versammlungs- und Abstimmungsregeln des Europäischen Parlaments an die Bedingungen der Corona-Pandemie angepasst. Teilnehmen und abstimmen können die Abgeordneten aus der Ferne, lediglich die nominierten Redner*innen werden vor Ort auftreten. Auf seiner Webseite erläutert das Parlament die geänderten Verfahren und die rechtlichen Grundlagen, um so verfahren zu dürfen. Die Maßnahme soll vorläufig bis zum 31. Juli 2020 gelten und bei Bedarf verlängert werden.

Weitere Informationen


Menschenrechte sichern und Corona bekämpfen: ICNL-Empfehlungen

Das International Center for Not-for-Profit Law (ICNL) hat am 10. März 2020 Empfehlungen veröffentlicht. Die mit der Bekämpfung der Corona-Pandemie einhergehenden gravierenden Beschränkungen grundlegender und international verankerter Menschenrechte sollen so gestaltet werden, dass keine nachhaltigen Schäden entstehen: »Coronavirus and Civic Space: Preserving Human Rights During a Pandemic«. Anlass sind Maßnahmen in Ländern, die die Pandemie als Vorwand für eine verstärkte, dauerhafte Menschenrechtsbeschränkung missbrauchen. Ein wichtiger Faktor wird in der beteiligungsorientierten Kooperation mit der Zivilgesellschaft und Bürgerschaft gesehen. Zugleich stellt das kompakte Papier die Grundlagen für die temporären Menschenrechtsbeschränkungen im internationalen Recht dar.

Empfehlungen (PDF)


Gefahrenzustand als Gefahr in Ungarn: Kommission soll Orbans Dekretbeschluss prüfen

Das ungarische Parlament hat den Regierungschef Orban ermächtigt, bis auf Weiteres per Dekret zu regieren. Schon in Reaktion auf die ins Parlament eingebrachte Beschlussvorlage hat sich der Vorsitzende des Ausschusses für bürgerliche Freiheiten des Europäischen Parlaments, Juan Fernando López Aguilar, am 24. März 2020 besorgt über diese Ausweitung der »Gefahrenzustands«-Maßnahmen und über die vorgeschlagenen Änderungen des ungarischen Strafrechts geäußert. Er fordert eine europäische Prüfung: »In diesem Zusammenhang fordern wir die Kommission auf, zu prüfen, ob der Gesetzesvorschlag den in Artikel 2 des Vertrags über die Europäische Union verankerten Werten entspricht, und die Mitgliedstaaten an ihre Verantwortung zu erinnern, diese gemeinsamen Werte zu respektieren und zu schützen.«

Pressemitteilung


Schwerpunkt: Bürgerschaftliches Engagement in der Coronazeit in Europa

Beratungs- und Informationsarbeit für Engagierte in Irland und Schottland

Volunteer Ireland und Volunteer Scotland stellen in den Fokus ihrer Arbeit die Unterstützung von Ehrenamtlichen und zivilgesellschaftliche Organisationen durch Fachinformation. Diese erstreckt sich zum Beispiel auf Fragen, wie man als Engagierter sich und andere bei Aktivitäten im Rahmen der Corona-Pandemie schützt. Ebenso geht es um Fragen der effektiven (Selbst)Organisation von Projekten und darum, was besonders notwendig ist. Ebenso werden Fragen der Kommunikation über das Thema und die eigenen Aktivitäten erörtert und es wird auch über spezielle Fördermittel informiert, die im Rahmen der Pandemie für Aktivitäten zur Verfügung stehen.

Volunteer Ireland

Volunteer Scotland


Matching-Plattformen in Estland und Belgien

Covid-help Estland und ULB engagé Belgien sind Beispiele für breit aufgestellte Akteure, die Informationen, Engagierte, Organisationen und Bedürftige in der Pandemie ansprechen bzw. zusammenbringen. Auf das Matching von Hilfesuchenden und Hilfewilligen, sei es Personen oder Organisationen, setzt die estnische Plattform Covid-help in englischer, estnischer und russischer Sprache. Gleich die Eingangsseite bietet zwei riesige Buttons für die Unterscheidung: »I need help myself« und »I want to help others«. ULB engagé in Belgien konzentriert sich dagegen ganz auf das Matching von Engagementinteressierten und Organisationen, die Projekte für Freiwillige bieten.

Covid-help Estland

ULB engagé, Belgien


Organisation von Nachbarschaftshilfe und Community in Belgien und Frankreich

Ein Portal für Nachbarschaftshilfe ist Voisins Solidaires in Frankreich. Dabei handelt es sich um eine vorhandene Nachbarschaftshilfestruktur, die sich mit der Corona-Pandemie um ein weiteres Thema und weitere Aktivisten erweitert. Solidair Brüssel ist ein Beispiel, die Idee einer solidarischen und kreativen Stadtgesellschaft in den Mittelpunkt zu stellen. Aktivitäten und Ideen werden strukturiert sichtbar gemacht und geteilt. So geht es in einem Bereich um die konkrete Hilfedimension durch Freiwillige, Staat, Kommune usw. mit Möglichkeiten der Kontaktaufnahme. In dem Bereich »Zen bleiben« geht es dagegen um Frage des Stressabbaus zu Hause, um Home Office und ähnliches – alles immer illustriert mit Karikaturen und Schautafeln.

Voisins Solidaires in Frankreich

solidair Brüssel


Konkretes Werkzeug in Schottland

In Schottland haben die gemeinnützige Carr Gomm (Scottish Charity SC033491) und das Unternehmen Ember Technology die Yootooapp entwickelt, die kostenfrei zur Verfügung steht. Die App soll dazu dienen, um für Einzelpersonen konkret die alltäglichen Hilfeaufgaben verlässlich mit Unterstützung weiterer Personen zu organisieren: Einkauf, Medikamente zu bestimmten Uhrzeiten nehmen und Ähnliches. Das Ganze spielt sich dann in einem Dreieck von geholfener Person, Hilfeorganisator*in und weiteren Helfenden ab. Dabei übernimmt die App selbst Erinnerungs-, Planungs- und Dokumentationsaufgaben. Die App richtet sich vorrangig an Familien.

Yootooapp Schottland


Organisation national-transnationaler Solidarität für Dänen

Eine ganz besondere Initiative hat das dänische Außenministerium gestartet, um überall auf der Welt gestrandeten Dänen zu helfen, die nicht mehr rechtzeitig nach Hause zurückkamen. Der Außenminister Jeppe Kofod rief Auslandsdänen dazu auf, sich ehrenamtlich um die Dänen zu kümmern, die in ihren jeweiligen Wohnländern unfreiwillig gestrandet sind. Dabei kooperiert es mit Organisationen wie Danes Worldwide und dänischen NGOs, ebenso mit Oxfam IBIS in Guatemala, mit International Media Support auf den Philippinen oder mit WWF Denmark in Ecuador, um ein internationales Freiwilligennetzwerk aufzubauen.

Dänemark


Rolle sozialer Medien: Facebook-Gruppen

Eine wichtige Rolle bei der konkreten (Selbst)organisation von Hilfe- und Unterstützungsstrukturen, aber auch beim Austausch untereinander über alle Dimensionen des Themas spielen erneut soziale Medien. In jedem Land lässt sich zum Beispiel leicht eine Vielzahl von Facebook-Gruppen finden, inklusive solcher, die von Facebook mittlerweile gesperrt oder beschränkt sind. Einige Beispiele aus verschiedenen Ländern: die private Gruppe Coronavirus Danmark – Covid 19 mit über 37.000 Mitgliedern, Amsterdam Corona Help mit über 9.000 Mitgliedern, Solidarité Bruxelles Coronavirus mit über 13.000 Mitgliedern und Coronavirus in Italia mit über 23.000 Mitgliedern. Daneben gibt es eine Vielzahl von Gruppen mit deutlich geringerer Reichweite, wie zum Beispiel Coronavirus Volunteers Dublin mit 179 Mitgliedern.

Coronavirus Danmark
Amsterdam Corona Help
Solidarité Bruxelles Coronavirus
Coronavirus in Italia
Coronavirus Volunteers Dublin


Internationale Beteiligungsverfahren

Europäische Bürgerinitiative zum Wahlrecht: Wähler*innen ohne Grenzen

Am 4. März 2020 wurde die Europäische Bürgerinitiative »Wählerinnen und Wähler ohne Grenzen – uneingeschränkte politische Rechte für die Bürgerinnen und Bürger der EU« offiziell registriert (ECI000002). Sie fordert Reformen zur Stärkung des aktiven und passiven Wahlrechts der Unionsbürger*innen bei den Wahlen zum Europäischen Parlament und bei den Kommunalwahlen in ihrem Wohnsitzland sowie neue Rechtsvorschriften zur Ausweitung des Wahlrechts auf regionale und nationale Wahlen und Referenden. Bürger*innen der EU sollten u.a. das Recht haben, bei allen Wahlen und Referenden zu entscheiden, ob sie in ihrem Wohnsitz- oder Herkunftsland daran teilnehmen wollen. Ebenso sollen Möglichkeiten zur Einbeziehung von Drittstaatsangehörigen untersucht werden.

Webseite der EBI Wähler*innen ohne Grenzen


Europäischer Klimapakt: Öffentliche Konsultation

Ein ambitioniertes Projekt der neuen Kommissionsvorsitzenden von der Leyen ist der Green Deal, durch den Europa bis 2050 klimaneutral werden soll. Als Teil dieses Vorhabens soll der Europäische Klimapakt ins Leben gerufen werden, der aktuell Gegenstand einer Öffentlichen Konsultation ist. Der Europäische Klimapakt soll ermöglichen, dass Bürger*innen sowie Interessenträger aus allen Teilen der Gesellschaft mitreden und sich beteiligen können, wenn neue Klimaschutzmaßnahmen konzipiert, Informationen ausgetauscht, Maßnahmen auf Bürgerebene ergriffen und verallgemeinerbare Lösungen vorgestellt werden. Der Europäische Klimapakt soll also ein breites gesellschaftliches Engagement auf dem Weg zur Klimaneutralität fördern. Die Kommission möchte Beiträge von verschiedenen Interessenträgern einholen, von nationalen, regionalen und lokalen Behörden, Gewerkschaften, Organisationen der Zivilgesellschaft, Bildungseinrichtungen, Verbrauchergruppen, Forschungs- und Innovationseinrichtungen bis hin zu einzelnen Bürger*innen, einschließlich der Jugend (so die Kommission). Die Konsultation läuft seit dem 4. März 2020 und endet um Mitternacht am 27. Mai 2020 (Brüsseler Zeit).

Weitere Informationen


Richtlinie Entgelttransparenz und Gender Gap: Öffentliche Konsultation

Das Projekt einer Richtlinie für Entgelttransparenz, um die unterschiedlichen Bezahlungen von Männern und Frauen abzubauen, ist Gegenstand einer Öffentlichen Konsultation der europäischen Kommission. Ziel dieser öffentlichen Konsultation ist die Erhebung von Informationen, Meinungen und Erfahrungen zu geschlechtsspezifischer Lohndiskriminierung und Lohntransparenzmaßnahmen als Instrument zur Sensibilisierung für den Grundsatz »Gleiches Entgelt für gleiche oder gleichwertige Arbeit von Frauen und Männern« und zu dessen Durchsetzung. Die gesammelten Informationen sollen in eine Folgenabschätzung einfließen, die eine Initiative zu Maßnahmen für Lohntransparenz flankiert. Die Kommission möchte Beiträge von allem Bürger*innen und jeder Art von Organisation. Die Konsultation läuft seit dem 5. März 2020 und endet um Mitternacht am 28. Mai 2020 (Brüsseler Zeit).

Weitere Informationen


Aktuelles aus dem BBE und von europäischen Partnern

BBE-Koordinierungsausschuss zur Konferenz zur Zukunft Europas

Am 26. März 2020 tagte der Koordinierungsausschuss (KOA) des BBE – ein strategisches Gremium des Netzwerks – digital. Auf der Tagesordnung stand u.a. eine Positionierung zur Konferenz zur Zukunft Europas – zu einem zweijährigen Prozess, dessen Einberufung die Europäische Kommission im Sommer 2019 angekündigt hat. »Diese Konferenz soll die Europäerinnen und Europäer zusammenbringen und unseren jungen Menschen, der Zivilgesellschaft und den europäischen Institutionen als gleichberechtigten Partnern eine starke Stimme geben.« – so Ursula von der Leyen, Präsidentin der Europäischen Kommission in »Eine Union, die mehr erreichen will. Meine Agenda für Europa« vom 16. Juli 2019. Der Koordinierungsausschuss des BBE begrüßt den Vorschlag der Europäischen Kommission und die bisher gemachten Anstrengungen der Organe der EU zur Durchführung einer Konferenz zur Zukunft Europas. Das BBE weist darauf hin, dass mit Art. 11 EUV bereits die rechtlich geeigneten und verbindlichen Mittel zur partizipativen Einbeziehung der organisierten Zivilgesellschaft in »einen offenen, transparenten und regelmäßigen Dialog« mit den Organen der EU gegeben sind. Der Beschlussvorschlag, dass das BBE sich für eine angemessene Vertretung der organisierten Zivilgesellschaft einsetzt, wurde einstimmig angenommen.

Beschluss des Koordinierungsausschusses (KOA) des BBE zur Konferenz zur Zukunft Europas vom 26. März 2020


Auf dem Weg zur Konferenz über die Zukunft der EU: Stellungnahme von Mehr Demokratie (AK Europa)

Die Diskussion über die Struktur und den Ablauf der Zukunftskonferenz ist noch nicht zu Ende. Stefan Padberg, Moderator des AK Europa von Mehr Demokratie (DE), nimmt den Parlamentsvorschlag unter die Lupe und veröffentlicht einen Artikel unter Mitwirkung von Karl-Martin Hentschel und Vladimir Rott. An welcher Stelle sind Verbesserungen möglich oder nötig? Was kann man machen, wenn die Deliberation nicht gut genug war und die institutionellen Profis die Bürger*innen nicht richtig zu Wort haben kommen lassen? »Fast möchte man sagen: Wenn auch nur ein Bruchteil dessen umgesetzt würde, wären wir einen Riesenschritt weiter in der Beteiligungskultur auf EU-Ebene. Darüber hinaus: Diese Vorschläge setzen auch Maßstäbe für die Beteiligungskultur in den Mitgliedsländern, in denen die Beteiligungskultur noch relativ unterentwickelt ist, wie z.B. in Deutschland.«

Auf dem Weg zur Konferenz über die Zukunft der EU (PDF)


Forschungsjournal: Europäische Zivilgesellschaft und die Zukunft Europas

Das neue Heft des Forschungsjournals Soziale Bewegungen macht in Zusammenarbeit mit dem Arbeitsfeld Europa des BBE das Thema »Europäische Zivilgesellschaft und die Zukunft Europas« zum Schwerpunkt und analysiert Perspektiven für eine andere europäische Politik. Welche Folgen hatte die Europawahl für die Akteure der europäischen Zivilgesellschaft? Wie kann eine Umsetzung der europäischen Agenda der Zivilgesellschaft gelingen? »Wer rettet die liberale Demokratie in Europa?«. Haben die Bürgerkonferenzen Potenzial für einen Neuanfang der EU? Den Auftakt macht Rupert Graf Strachwitz mit grundlegenden Hinweisen zum gemeinsamen europäischen Narrativ. Das vollständige Inhaltsverzeichnis sowie einige Beiträge sind auf der Website des Forschungsjournals online zugänglich.

Weitere Informationen zum aktuellen Heft


Inklusion Benachteiligter durch Engagement: Making it Matter Projekttreffen

Am 25. und 26. Februar kamen BBE-Partner der nationalen Freiwilligenzentren Irlands, Dänemarks, Kroatiens, Rumäniens und Sloweniens im Rahmen des ERASMUS+ Projektes »Making it Matter!« in Berlin zu einem Projekttreffen und Workshop zusammen. Ein Kernanliegen des Projekts »Making it Matter« ist ein besseres Verständnis der positiven Wirkung des freiwilligen Engagements benachteiligter Gruppen, insbesondere junger Menschen, auf ihre gesellschaftliche Teilhabe. Abgeschlossen wurden während der beiden Tage eine Handreichung zu rechtlichen Rahmenbedingungen und Förderprogramme zur Unterstützung der Inklusion benachteiligter Menschen in Europa sowie ein Analyseinstrument zur Selbstbewertung inklusiver Freiwilligenangebote in Organisationen und Einrichtungen.

Weitere Informationen zum Projekt: Making it Matter Handreichung: Focus Report (PDF)


Veranstaltungen, Ausschreibungen, Publikationen

Digitale Formate und Tools in der NRO-Arbeit: Webinar

Am 9. April 2020 findet von 11 bis 12 Uhr das Webinar »Austausch zu digitalen Formaten und Tools in der NRO-Arbeit« statt. Veranstalter ist der Verband Entwicklungspolitik und Humanitäre Hilfe deutscher Nichtregierungsorganisationen e.V. (VENRO). Anlass ist die Herausforderung für NRO, vor dem Hintergrund der COVID-19 Pandemie kurzfristig einen Großteil ihrer Arbeit in digitale Formate zu überführen. Insbesondere sollen Praxisbeispiele zu Erfahrungen aus NRO mit Nextcloud für die Kommunikation und Teamarbeit, dem Kollaborationstool WECHANGE und Zoom und GoToWebinar für Webinare ausgetauscht werden. Das Webinar richtet sich an Mitarbeitende deutscher entwicklungspolitischer NRO. Die Teilnahme ist kostenlos und eine verbindliche Anmeldung bis zum 8. April erbeten.

Online-Anmeldung


Recherchepreis Osteuropa verlängert die Bewerbungsfrist

Die Berichterstattung aus Osteuropa stärken: Das ist das Ziel des Recherchepreises Osteuropa, ausgelobt von Renovabis, dem Osteuropa-Hilfswerk der Katholischen Kirche in Deutschland, und von »Hoffnung für Osteuropa«. Trotz der Corona-Pandemie wollen die Organisatoren auch in diesem Jahr am Recherchepreis festhalten – in der Hoffnung und im Vertrauen darauf, dass später im Jahr Recherche-Reisen in den Osten Europas wieder möglich sein werden und Berichte über die Situation vor Ort, angesichts der Krise, umso wichtiger sein könnten. Der Preis wird in Form eines Stipendiums vergeben und soll Journalist*innen die Recherche und Produktion aufwändiger Printreportagen für deutschsprachige Medien ermöglichen. Der Preis ist mit bis zu 7.000 Euro dotiert. Angesichts der aktuellen Situation und den damit verbundenen Schwierigkeiten wurde die Bewerbungsfrist bis zum 30. April 2020 verlängert.

Weitere Informationen


Fokusgruppe Europäische Jugendhauptstadt 2023: Bewerbung

Im Auswahlprozess der Europäischen Jugendhauptstadt 2023 soll eine Fokusgruppe von 5 Personen neben der Jury die drei Städte in der engeren Auswahl am 9.-10. Juli 2020 analysieren und ein Feedback geben. Bis zum 10. April 2020 kann man sich beim European Youth Forum um eine Teilnahme an dieser Fokusgruppe bewerben. Gesucht werden Menschen, die Jugendbeteiligung gefördert haben bzw. die an der Etablierung von europäischer Jugendpolitik auf lokaler Ebene oder auch am Wettbewerb um die Europäische Jugendhauptstadt beteiligt waren.

Weitere Informationen


Europäisches Selbstbild der Deutschen: Studie

Im Januar 2020 ließ die Heinrich-Böll-Stiftung in Kooperation mit Das Progressive Zentrum eine repräsentative Umfrage unter 5.000 Bundesbürger*innen durchführen, in der es um Erwartungen und europäische Selbstbilder geht. Dabei ging es auch um die Gewinnung von Daten, ob oder inwieweit mediale und politische Stereotype über die EU, etwa die als Zahlmeister Europas, in der Bevölkerung geteilt werden. Ebenso ging es um konkrete Erwartungen an die deutsche Politik im Rahmen der EU. In einer Studie wurden jetzt im März 2020 die Ergebnisse der Befragung analysiert und publiziert.

Weitere Informationen (PDF)


Hinweis

Nächste Ausgabe der BBE Europa-Nachrichten erscheint am 30. April 2020.

Bitte schicken Sie Ihre Informationen an europa-bbe(at)b-b-e.de

Die Beiträge dieses Newsletters geben, sofern nicht ausdrücklich als solche Nachrichten gekennzeichnet, nicht die Meinung des BBE wieder, sondern repräsentieren die Vielstimmigkeit der Meinungen und Akteure im BBE und im Feld der Engagementförderung und -politik. Die Redaktion des Newsletters verfolgt das Ziel, die jeweils aktuellsten und wichtigsten Nachrichten für die Leserschaft zusammenzustellen.

Die PDF-Dokumente der Gastbeiträge im Schwerpunkt des Newsletters werden möglichst barrierearm gestaltet.

Die Hinweise auf die allgemeinen Geschäftsbedingungen für die Publikation von Nachrichten im Europa-Newsletter finden Sie unter Impressum.

Eine Übersicht über die nächsten geplanten Schwerpunkt-Themen finden Sie unter Kommende Themen

Die Öffentlichkeitsarbeit des BBE wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages.

Redaktion: PD Dr. Ansgar Klein, Dr. Rainer Sprengel, Mirko Schwärzel und Nino Kavelashvili.

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