BBE-Europa-Nachrichten Nr. 4

BBE Europa-Nachrichten Nr. 4 vom 2.5.2025

Die BBE Europa-Nachrichten zu »Newsletter für Engagement und Partizipation« bieten monatlich Informationen und Hintergrundberichte zu europäischen Fragen der Engagementpolitik und -förderung, Gastbeiträge namhafter Europaexpert*innen sowie Hinweise auf internationale Beteiligungsverfahren.

Aktuelles aus europäischer Engagementpolitik und -debatte

Vierter Engagementbericht jetzt auch auf Englisch verfügbar
Europapolitik im Koalitionsvertrag
Fortsetzung von CERV im nächsten EU-Finanzrahmen: Ein Blick auf die Zukunft
Lwiw - Eröffnungszeremonie der Europäischen Jugendhauptstadt

Schwerpunkt: Engagement im ländlichen Europa

Walsmann, MdEP: Die Zukunft Europas beginnt auf dem Land
Noichl, MdEP: Europa im Ländlichen Raum
Kämper: LEADER – Europa zum Anfassen
van Essen: Aktive Beteiligung der Bürger und Bürgerinnen als Lösung
Federwisch: Dorfbewegungen – Einblicke in europäische Wurzeln und Umsetzung
Dehne: Engagement und Eigenorganisation für das gute Leben in Dorf und Kleinstadt
Interview mit Otto Tremetzberger: »Festival der Regionen« in Oberösterreich
Petition: Eine stärkere Zukunft für das ländliche Europa
EU-Kommission: Die langfristige Vision für die ländlichen Gebiete der EU
Veranstaltung: »Real Talk: Wie steht’s um Engagement im ländlichen Raum?«

Internationale Beteiligungsverfahren

Europaweite Online-Debatte für junge Menschen
»Participate in Europe«: Videoreihe zur europäischen Bürgerschaft und Teilhabe

Aktuelles aus dem BBE und von europäischen Partnern

Stellungnahme der EBD-Präsidentin zum Koalitionsvertrag 2025
EUD-Generalsekretär Christian Moos zum Koalitionsvertrag
Pressemitteilung des BBE zum Koalitionsvertrag 2025
Woche des bürgerschaftlichen Engagements: Aktionen anmelden
BBE-Initiative #MachMehrDraus - Schwerpunkt Bildungsengagement
CEV Frühjahrs-Volunteering-Kongress: Rückblick

Veranstaltungen, Ausschreibungen, Publikationen

Save the Date: 8. Juli 2025 – Europarat-Jubiläumskonferenz im Auswärtigen Amt
Brücken bauen, Veränderung schaffen – Die Kraft des Jugendengagements (Magazin)
Aufruf zum Thema »Kommunale Partnerschaften« (Town Twinning)
Online-Intensivseminar Stiftungswesen: Ein fundierter Einblick in Theorie und Praxis
World Press Freedom Day 2025: Journalismus im Kampf gegen Desinformation
Graf Strachwitz: Überlegungen für die Entwicklung der Demokratie



Hinweis


Aktuelles aus europäischer Engagementpolitik und -debatte

Vierter Engagementbericht jetzt auch auf Englisch verfügbar

Der Vierte Bericht zu bürgerschaftlichem Engagement widmet sich dem Schwerpunktthema »Zugangschancen zum freiwilligen Engagement« und analysiert strukturelle Barrieren, die eine gleichberechtigte Teilhabe erschweren. Im Mittelpunkt stehen dreizehn identifizierte »Schwellen«, die insbesondere für benachteiligte Gruppen den Zugang zum Engagement limitieren. Der Bericht zeigt auf, wie dieses Engagement inklusiver werden kann und was einzelne Personengruppen konkret brauchen, um sich engagieren zu können. Ab sofort ist der Bericht auch in englischer Sprache verfügbar – ein wichtiger Schritt zur internationalen Anschlussfähigkeit der deutschen Engagementpolitik.

Engagementbericht in Englisch


Europapolitik im Koalitionsvertrag

Welche Änderungen sieht die neue Bundesregierung für die deutsche Europapolitik vor? Die Expert*innen des Instituts für Europäische Politik (IEP) analysieren in einer Videoreihe die möglichen europapolitischen Implikationen des Koalitionsvertrages. Prof. Dr. Funda Tekin, Direktorin des IEP, analysiert zentrale Passagen des Koalitionsvertrags mit Blick auf die EU und teilt ihre Einschätzung zum europapolitischen Kurs und den Prioritäten der neuen Regierung. »Die Hoffnung in Europa ist groß, dass die neue Bundesregierung einen starken europäischen Gestaltungswillen mitbringt. In der Tat enthält der Koalitionsvertrag ein eigenes Kapitel zur europapolitischen Koordinierung. Davon kann ein Wille abgeleitet werden, die sogenannte German Vote zu reduzieren. Inhaltlich werden richtige und wichtige Akzente gesetzt. So erhalten die Werte des Artikel 2 des EU-Vertrags und somit die Rechtsstaatlichkeit und deren Reform ein eigenes Kapitel. [...] Ein Gestaltungswille ist da, nun ist es wichtig, dass die Umsetzung funktioniert.« Laura Worsch erklärt welche institutionellen Veränderungen von der neuen Bundesregierung geplant sind – und welche Lücken bleiben. »Die kommende Bundesregierung will die Handlungsfähigkeit und strategische Souveränität der EU stärken. Dazu sollen Reformen innerhalb der Verträge, differenzierte Integration und, wenn nicht anders möglich, Vertragsänderungen genutzt werden. Der Übergang zu Mehrheitsentscheidungen in den Räten per Passarellklausel und der Beitritt zur Europäischen Menschenrechtskonvention sind aber die einzigen Reformen, die konkret benannt werden. Neue Kompetenzen in der Arbeits- und Sozialpolitik werden dagegen vorsorglich ausgeschlossen. Was fehlt, sind konkrete Vorschläge, wie Europa handlungsfähiger und souverän werden kann, und ein Ansatz, wie diese Reformen erreicht werden sollen. Der Koalitionsvertrag klingt europapolitisch nach einem wenig ambitionierten ›weiter so wie unter der Ampelregierung‹.«

IEP: Videoreihe: Was ist die europäische Vision der neuen Bundesregierung?


Fortsetzung von CERV im nächsten EU-Finanzrahmen: Ein Blick auf die Zukunft

Am 11. Februar 2025 legte die Europäische Kommission in einer Mitteilung an die EU-Institutionen ihre Prioritäten für den kommenden Mehrjährigen Finanzrahmen (MFR) ab 2028 dar. Mit dieser Mitteilung haben die Verhandlungen über den EU-Haushalt für die nächste Finanzperiode offiziell begonnen. Im Fokus der aktuellen Überlegungen stehen eine Vereinfachung und größere Flexibilität des Haushalts sowie mögliche Einsparungen bei den Ausgabenprogrammen. Ob das CERV-Programm von diesen Änderungen betroffen sein wird, bleibt jedoch noch offen. Vor diesem Hintergrund haben sich 355 Organisationen aus der EU sowie mehrere Ministerien und lokale Behörden in einem Schreiben für die Fortführung des CERV-Programms über das Jahr 2027 hinaus eingesetzt. Der Brief, adressiert an die Präsidentin der EU-Kommission Ursula von der Leyen, den polnischen Premierminister Donald Tusk und die Präsidentin des EU-Parlaments Roberta Metsola, unterstreicht die entscheidende Bedeutung des CERV-Programms für die Demokratie in Europa.

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Lwiw - Eröffnungszeremonie der Europäischen Jugendhauptstadt

Jedes Jahr erhält eine europäische Stadt die Chance, ihre innovativen Ideen, Projekte und Aktivitäten zu präsentieren, mit denen sie jungen Menschen Gehör verschaffen und eine neue jugendliche Perspektive in alle Aspekte des Stadtlebens einbringen will. Dieser Titel wird seit 2009 vom Europäischen Jugendforum an europäische Städte für die Dauer von einem Jahr verliehen. Im Jahr 2022 hat die ukrainische Stadt Lwiw den Titel »Europäische Jugendhauptstadt« für das Jahr 2025 erhalten. Vom 3. bis 5. April 2025 startete Lwiw das Jahr als Europäische Jugendhauptstadt 2025 mit mehreren Veranstaltungen. Das Jahr steht unter dem Motto »Not easy but move«, das die Herausforderungen und Chancen für junge Menschen in einer sich ständig verändernden Welt thematisiert und gleichzeitig den Fokus auf eine aktive, positive Veränderung legt.

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Schwerpunkt: Engagement im ländlichen Europa

Walsmann, MdEP: Die Zukunft Europas beginnt auf dem Land

Wie kann die Zivilgesellschaft in ländlichen Regionen gestärkt werden, um ihre entscheidende Rolle für eine demokratische, soziale und nachhaltige Entwicklung Europas zu festigen? »Die Zukunft Europas entscheidet sich nicht nur in den Metropolen, sondern vor allem im ländlichen Raum.«, betont MdEP Marion Walsmann, Rechtswissenschaftlerin und seit 2019 Mitglied im Europäischen Parlaments, in ihrem Gastbeitrag für die »BBE Europa-Nachrichten«. Mit ihrer Arbeit im Europäischen Parlament verfolgt Walsmann das Ziel, den ländlichen Raum zu stärken. Dabei spielen die sozialen und wirtschaftlichen Strukturen vor Ort eine besondere Rolle. »Zivilgesellschaftliche Organisationen und lokale Initiativen sind der Motor des demokratischen Wandels und dürfen nicht von politischen Entscheidungsprozessen ausgeschlossen werden«, so Walsmann. Sie setzt sich dafür ein, dass die Stimmen der ländlichen Regionen in der europäischen Politik Gehör finden und der ländliche Raum als soziales Rückgrat Europas gestärkt wird. Sie fordert eine engere Zusammenarbeit zwischen den Bürger*innen und den politischen Entscheidungsträger*innen, um das Potenzial des ländlichen Raums voll auszuschöpfen.

Beitrag von Marion Walsmann, MdEP (PDF)


Noichl, MdEP: Europa im Ländlichen Raum

Welche Formate und Strukturen braucht es, um ländliche Stimmen in der EU besser zu vertreten? MdEP Maria Noichl, seit 2014 Abgeordnete im Europäischen Parlament, fordert die stärkere Einbindung der Zivilgesellschaft in ländlichen Gebieten in europäische Entscheidungsprozesse: »Die Lösungen für die großen Herausforderungen unserer Zeit liegen im ländlichen Raum – wenn wir ihn stärker in den politischen Dialog einbinden.« Als Mitglied des Ausschusses für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung sowie des Ausschusses für die Rechte der Frauen und die Gleichstellung der Geschlechter im Europäischen Parlament setzt sich Noichl für eine stärkere Integration der ländlichen Stimmen in politische Entscheidungsprozesse ein. Um die Stimmen des ländlichen Raums zu stärken und die Lebensqualität dort zu verbessern, sind Initiativen wie die Förderung von lokalen zivilgesellschaftlichen Projekten und der Ausbau digitaler Teilhabe notwendig. Es gilt, die Brücke zwischen lokalen Initiativen und europäischen Gesetzgebungen stärker zu schlagen – für eine sozialere, nachhaltigere und inklusivere Zukunft.

Beitrag von Maria Noichl, MdEP (PDF)


Kämper: LEADER – Europa zum Anfassen

LEADER ist ein Förderansatz der Europäischen Union, der seit über 30 Jahren gezielt die eigenständige Entwicklung ländlicher Regionen unterstützt. Statt zentraler Vorgaben setzt LEADER auf die Ideen und das Engagement der Menschen vor Ort. »Förderung – wie viel und für wen?« »LEADER kann alles – oder doch nicht?« Stefan Kämper, stellvertretender Leiter der Vernetzungsstelle Ländliche Räume und Leiter des Fachbereichs »Region und Dorf«, zeichnet die spannende Geschichte von LEADER nach – von den Anfängen als EU-Experiment bis zu heutigen Herausforderungen. Sein Credo: »Ohne das Engagement der Menschen vor Ort und eine lebendige Zivilgesellschaft bleibt Regionalentwicklung ein Papiertiger.« Er zeigt, wie Bottom-up-Ansätze, Eigeninitiative und flexible Strukturen den Wandel in ländlichen Räumen erfolgreich gestalten können, wenn der bürokratische Rahmen stimmt.

Beitrag von Stefan Kämpe (PDF)


van Essen: Aktive Beteiligung der Bürger und Bürgerinnen als Lösung

Dr. Ben van Essen ist Soziologe und engagiert sich seit Jahrzehnten ehrenamtlich für Bürgerinitiativen, unter anderem als Gründer der Dorfbewegung in der Provinz Limburg und eines nationalen Netzwerks für Bürgerinitiativen im Gesundheits- und Sozialwesen. Darüber hinaus engagiert er sich intensiv in der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit zwischen Flandern, den Niederlanden und Nordrhein-Westfalen im Rahmen der European Partnership for Citizen Empowerment. Er vertritt die Nationale Dorfbewegung Niederlande (LVKK) im Vorstand der ERCA, wo er Vize-Präsident ist. In seinem Gastbeitrag »Keine der großen Herausforderungen unserer Zeit kann ohne die aktive Beteiligung der Bürger*innen gelöst werden!« zeigt er auf, wie Dorfbewegungen in ganz Europa den ländlichen Raum stärken und ihre Stimmen in die europäische Politik einbringen. Mit Engagement, Dialog auf Augenhöhe und innovativen Ideen entstehen starke, lebendige Gemeinschaften. Sein Appell: »Keine der großen Herausforderungen unserer Zeit kann ohne die aktive Beteiligung der Bürger*innen gelöst werden!«

Beitrag von Dr. Ben van Essen (PDF)


Federwisch: Dorfbewegungen: Einblicke in europäische Wurzeln und Umsetzung

Die ersten Dorfbewegungen entstanden bereits in den 1970er und 1980er Jahren in Finnland, Schweden und den Niederlanden und sind ein entscheidendes Instrument zur Selbstbestimmung ländlicher Gemeinden. Dr. Tobias Federwisch, Vorstandsmitglied der Dorfbewegung Brandenburg, bietet einen Einblick in die Entwicklung dieser Bewegungen und deren transnationale Auswirkungen. Besonders im deutschen Kontext ist die Dorfbewegung Brandenburg ein exemplarisches Modell, das europäische Ideen an lokale Bedürfnisse anpasst und als Katalysator für politische und gesellschaftliche Veränderungen dient. »Dorfbewegungen sind nicht nur kulturelle, sondern auch politische Akteure, die den ländlichen Raum aus seiner Isolation befreien und als demokratische, zivilgesellschaftliche Kräfte in den politischen Diskurs einbringen.«, so Dr. Tobias Federwisch.

Beitrag von Dr. Tobias Federwisch (PDF)


Dehne: Engagement und Eigenorganisation für das gute Leben in Dorf und Kleinstadt

Prof. Dr. Peter Dehne hat sich in den letzten Jahren in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für zivilgesellschaftliche Entwicklung (Prof. Dr. Thomas Klie, Freiburg/Berlin) intensiv mit gemeinwirtschaftlichen Konzepten der Daseinsvorsorge in Dörfern und Kleinstädten beschäftigt. Dabei wurden erfolgreiche Projekte in Westeuropa untersucht, die zeigen, wie bürgerschaftliches Engagement und Eigenorganisation das »gute Leben« auf dem Land gestalten. »Daseinsvorsorge ist keine festgelegte Formel, sondern ein kreativer Prozess, der von den Menschen vor Ort mitgestaltet werden muss.«, so Prof. Dr. Dehne zum Kern dieser Arbeit. Von den Dorfräten in Limburg, bis hin zu innovativen Initiativen in Luxemburg, Irland und Italien – die Beispiele sind vielfältig und zeigen, wie vor Ort aktiv Verantwortung übernommen wird.

Beitrag von Prof. Dr. Peter Dehne (PDF)


Interview mit Otto Tremetzberger: »Festival der Regionen« in Oberösterreich

Oberösterreich – ein industriell geprägtes Land mit starkem ländlichem Charakter – hat mit dem »Festival der Regionen« (seit 1993) ein einzigartiges Konzept etabliert, das zeitgenössische Kunst in abgelegene Gebiete bringt und die lokale Bevölkerung aktiv in den kreativen Prozess einbindet. Mit partizipativen, ortsspezifischen Projekten beleuchtet das Festival die Herausforderungen und Potenziale des ländlichen Raums. Es wird nicht nur ein künstlerischer Austausch angestoßen, sondern es werden auch gesellschaftliche Diskussionen und nachhaltige Initiativen vor Ort gefördert. Otto Tremetzberger, Geschäftsführer des Festivals, spricht im Interview über die Entwicklung und Bedeutung von Bürgerbeteiligung »und die langfristigen Auswirkungen auf die Regionen. Kunst und Kultur im ländlichen Raum bieten Potenziale für gesellschaftlichen Wandel“. Das Festival der Regionen« setzt hier Akzente und stärkt lokale Identitäten durch kreative Impulse. Das Interview führte Anna Wegenschimmel aus dem Förderprogramm »Engagiertes Land« im BBE.

Interview mit Otto Tremetzberger: (PDF)


Petition: Eine stärkere Zukunft für das ländliche Europa

Seit über 30 Jahren beweisen LEADER und die von der lokalen Bevölkerung gesteuerte lokale Entwicklung (Community-Led Local Development, CLLD), dass partizipative Bottom-up-Ansätze den Herausforderungen des ländlichen Raums erfolgreich begegnen können. Lokale Aktionsgruppen (LAGs) mobilisieren lokales Wissen, bauen Sozialkapital auf und setzen innovative Lösungen um, die auf die spezifischen Bedürfnisse der jeweiligen Region zugeschnitten sind. Dennoch stehen ländliche Regionen nach wie vor vor großen Herausforderungen: Abwanderung junger Menschen, wirtschaftliche Stagnation und eingeschränkter Zugang zu wichtigen Dienstleistungen. ELARD ist ein internationales Netzwerk von fast 2600 lokalen Aktionsgruppen aus 29 Ländern, das gegründet wurde, um die Lebensqualität in ländlichen Gebieten zu verbessern. Mit einer Petition fordert ELARD die Europäische Kommission auf, LEADER und CLLD als wesentliche Säulen der EU-Entwicklung in den nächsten Finanzrahmen zu integrieren. Nur so kann die Lebensqualität in ländlichen Regionen gesichert, die Abwanderung gestoppt und jungen Menschen eine Zukunft in ihren Heimatgemeinden ermöglicht werden. Die Petition fordert die europäische Politik auf, die ländlichen Räume in den Mittelpunkt der Entwicklungsstrategien zu stellen und ihre Bedeutung langfristig zu sichern.

Petition


EU-Kommission: Die langfristige Vision für die ländlichen Gebiete der EU

Im Juni 2021 präsentierte die Europäische Kommission eine langfristige Vision für ländliche Gebiete der EU bis 2040, um deren Identität und wirtschaftliches Potenzial zu fördern und einen gerechten Übergang zu gewährleisten. Ursula von der Leyen hat diese Initiative 2019 im Bewusstsein ins Leben gerufen, dass »ländliche Gebiete ein wesentlicher Bestandteil der Identität und des wirtschaftlichen Potenzials Europas sind und dass wir sie schützen und in ihre Zukunft investieren müssen. Zugleich brachte sie den Ehrgeiz zum Ausdruck, für einen gerechten Übergang zu sorgen, bei dem kein Mensch und keine Region zurückgelassen werden.« Die COVID-19-Pandemie und der Ukraine-Konflikt verdeutlichten die zentrale Rolle ländlicher Gebiete für die Resilienz Europas, während gleichzeitig deren Schwächen verstärkt wurden. Um diese Herausforderungen zu adressieren, wurden zehn Ziele und vier Aktionsbereiche festgelegt, unterstützt durch den EU-Aktionsplan und einen Pakt für den ländlichen Raum. Im März 2024 hat die Europäische Kommission einen Bericht mit dem Titel »Die langfristige Vision für die ländlichen Gebiete der EU: Wichtigste Ergebnisse und Ausblick« veröffentlicht. Dieser Bericht bewertet die Fortschritte seit der Einführung der Vision und legt einen Fahrplan für die Weiterentwicklung ländlicher Regionen bis 2040 fest. Im Fokus stehen die Förderung von Resilienz, Vernetzung und Nachhaltigkeit sowie die Schaffung attraktiver Lebens- und Arbeitsbedingungen. Der Bericht der Europäischen Kommission hebt hervor: »Die aktive Beteiligung der Zivilgesellschaft, einschließlich der Bürgerinnen und Bürger, ist von entscheidender Bedeutung, um sicherzustellen, dass ländliche Gebiete in die Entscheidungsprozesse einbezogen werden und Lösungen gefunden werden, die den tatsächlichen Bedürfnissen der Bevölkerung vor Ort entsprechen.«

Bericht (PDF)


Veranstaltung: »Real Talk: Wie steht’s um Engagement im ländlichen Raum?«

Der ländliche Raum ist ein Ort gelebten bürgerschaftlichen Engagements, geprägt von aktivem Vereinsleben, kreativen Dorfprojekten und engagierten Akteuren. Doch gleichzeitig zeigen sich auch Herausforderungen wie der Rückgang von Dorfkneipen und die Gefahr einer rechtsextremen Unterwanderung von Vereinen. In einem digitalen Thementag von BBE und bagfa »Real Talk: Wie steht’s um Engagement im ländlichen Raum?« werden verschiedene Facetten des ländlichen Engagements beleuchtet und kontroverse Fragestellungen diskutiert: Inwieweit sind ländliche Initiativen von Zugezogenen geprägt? Welche Rolle spielt die politische Führung vor Ort für den Erfolg bürgerschaftlicher Projekte? Wie können kreative Beteiligungsprozesse wirklich alle einbeziehen? Expert*innen aus Wissenschaft, Zivilgesellschaft und Praxis erörtern die aktuellen Entwicklungen und klären in Faktenchecks die Bedeutung zivilgesellschaftlicher Strukturen wie Kirche, Kultur und Freiwilligenarbeit. Im Fokus steht die Frage, wie eine zielführende Förderpolitik für ländliche Räume aussehen kann. Die Veranstaltung findet am 7. Mai 2025, 10 bis 13 Uhr, online via Zoom statt und ist kostenfrei. Anmeldung bis 4. Mai 2025 erforderlich.

Programm und weitere Informationen

Anmeldung


Internationale Beteiligungsverfahren

Europaweite Online-Debatte für junge Menschen

»Wie ist es, heute in der Europäischen Union jung zu sein?« Der EU-Jugendbericht 2022-2024, veröffentlicht im März 2025, bietet eine umfassende Analyse der aktuellen Situation junger Menschen in Europa. Ein erstes positives Ergebnis ist, dass junge Menschen in der EU daran interessiert sind, sich an Politik und Gesellschaft zu beteiligen. Mehr als 70 % geben an, wählen zu gehen, und viele haben Vertrauen in die EU. Junge Menschen nehmen in hohem Maße an organisierten Aktivitäten wie Freiwilligentätigkeiten teil und äußern sich deutlich zu den Themen Umweltzerstörung und Klimawandel, die ihrer Ansicht nach die größte globale Bedrohung darstellen. Trotz dieser positiven Trends bleiben Herausforderungen bestehen: Fast ein Viertel der jungen Menschen in der EU ist von Armut und sozialer Ausgrenzung bedroht. Zudem gibt ein erheblicher Anteil der jungen Menschen an, mit psychischen Belastungen konfrontiert zu sein. Mit einer Online-Debatte möchte die EU-Kommission ihr Engagement für junge Menschen intensivieren: »Nervt es dich, wenn niemand auf dich hört? Das war einmal. Wir schaffen einen Raum, in dem deine Ideen auf offene Ohren stoßen!« Was bewegt junge Menschen in Europa? Welche Themen sollen auf die politische Agenda? Wie soll die EU der Zukunft aussehen – aus Sicht der Jugend? Die neue Online-Debatte gibt jungen Menschen die Möglichkeit, ihre Ideen, Wünsche und Anliegen direkt in die Weiterentwicklung der EU-Politik einzubringen. In den Jahren 2025-2026 möchte die Kommission junge Menschen und Organisationen aktiv in die Weiterentwicklung der EU-Jugendstrategie über 2027 hinaus einbinden.

EU-Jugendbericht 2024

Online-Debatte


»Participate in Europe«: Videoreihe zur europäischen Bürgerschaft und Teilhabe

Im Rahmen des Projekts »PEACE – Participation Erasmus Alumni for Civic Engagement« wurde die kostenfreie Videoreihe »Participate in Europe« veröffentlicht. Das Projekt wird von der italienischen Erasmus+ Nationalagentur INDIRE koordiniert. Ziel ist es, junge Menschen und Erasmus+ Teilnehmende für demokratische Prozesse und europäische Werte zu sensibilisieren. Die vier Video-Module bieten Bildungsressourcen zur europäischen Bürgerschaft und richten sich an Schüler*innen, Studierende, junge Erwachsene sowie alle, die sich für bürgerschaftliches und politisches Engagement in Europa interessieren. Die thematischen Schwerpunkte der Module umfassen unter anderem die Geschichte Europas, die EU-Institutionen, Europawahlen, bürgerschaftliche Teilhabe und die Vielfalt in Europa.

Videoreihe »Participate in Europe«

Projektseite LTA PEACE


Aktuelles aus dem BBE und von europäischen Partnern

Stellungnahme der EBD-Präsidentin zum Koalitionsvertrag 2025

Welche europapolitischen Impulse setzt der neue Koalitionsvertrag? EBD-Präsidentin Dr. Anna-Maija Mertens begrüßt das klare Bekenntnis zur EU-Erweiterung und zur Koordinierung der Europapolitik innerhalb der Bundesregierung. Doch zentrale Fragen – wie die Zukunft demokratischer Reformen oder die Stärkung der EU-Handlungsfähigkeit – bleiben unbeantwortet. Auch die späte Platzierung des Europa-Kapitels stößt auf Kritik: »Im Vertrag selbst steht Europa allerdings nicht im Zentrum: Das Europa-Kapitel beginnt erst auf Seite 135! Und auch inhaltlich bleiben zentrale Fragen offen.« Positiv hervorzuheben ist nach Dr. Anna-Maija Mertens die angekündigte Unterstützung für den Europarat und seine Parlamentarische Versammlung. Als Europäische Bewegung Deutschland begrüßt die EBD dieses Signal, spricht allerdings für eine noch deutlichere politische Stärkung dieser wichtigen Institution für Menschenrechte und Rechtsstaatlichkeit. »Der notwendige Mut zur Umsetzung europäischer Reformen bleibt begrenzt. [...] Wer die EU zukunftsfähig machen will, muss die parlamentarische Demokratie stärken, europäische Entscheidungsprozesse wirksamer gestalten und Zusagen auch umsetzen«, so Mertens.

Stellungnahme vom 10.4.2025


EUD-Generalsekretär Christian Moos zum Koalitionsvertrag

Christian Moos, Generalsekretär der Europa-Union Deutschland (EUD) und Beauftragter des BBE-Sprecher*innenrates für Europäische Angelegenheiten, kommentiert den Koaltionsvertrag im Hinblick auf europäische Politik: »Die europäische Politik wird entscheidend für die Zukunft Deutschlands und Europas sein.« In diesem Kontext steht die neue Regierung Merz/Klingbeil vor der Herausforderung, angesichts des wachsenden Einflusses europaskeptischer Parteien sowohl Deutschland als auch Europa gerecht zu werden. Der Koalitionsvertrag schafft den Rahmen für eine verbesserte europäische Koordinierung und stellt die Außen- und Sicherheitspolitik stärker in den Mittelpunkt. Wird Deutschland endlich wieder mehr Verantwortung in Europa übernehmen? Die Antwort auf diese Frage könnte nicht nur die politische Landschaft in Deutschland, sondern auch die Zukunft der europäischen Integration prägen.

Kommentar vom 10.4.2025


Pressemitteilung des BBE zum Koalitionsvertrag 2025

Die Koalition will bürgerschaftliches Engagement und die Zivilgesellschaft fördern und unsere Demokratie und den Zusammenhalt stärken. Der Koalitionsvertrag bietet Anknüpfungspunkte und greift Empfehlungen des BBE auf. So sollen u.a. Organisationen der Zivilgesellschaft als wichtiger Rahmen des Engagements und Ehrenamtes strukturell, durch Reformen und neue Maßnahmen gestärkt werden. In der Pressemitteilung des BBE kommentieren der BBE-Sprecher*innenrat und die BBE-Geschäftsführung die Bezüge, die zu Aspekten der Förderung von Engagement, Ehrenamt und der organisierten Zivilgesellschaft hergestellt werden. Sie fordern den Einbezug der wichtigen Infrastrukturen des Engagements in das Sondervermögen, damit sich Zivilgesellschaft entfalten und ihren Beitrag zu den Herausforderungen im Kontext der Transformation leisten kann. Auch muss bei der Reform des Gemeinnützigkeitsrechts mehr Sicherheit für gemeinnützige Organisationen geschaffen werden. Außerdem soll sich die Koalition für Universalität, Unteilbarkeit und Unveräußerlichkeit der Menschenrechte auch in Deutschland einsetzen und durch den Dialog mit Migrant*innenorganisationen und eine gezielte Zusammenarbeit deren wichtige Beiträge stärken. Wir wünschen uns ferner, dass der in langen Jahren erarbeitete und etablierte weite und differenzierte Engagementbegriff, der das Politikfeld Engagementpolitik rahmt, nicht einem rückschrittlichen Begriff weichen muss. Engagement, Ehrenamt und Zivilgesellschaft sollen weiterhin in ihrer Heterogenität anerkannt und als gestaltende Kraft ernst genommen werden. In diesem Sinne greift der Koalitionsvertrag wichtige Impulse aus dem BBE auf und bietet vielfältige Anknüpfungspunkte. Diese müssen nun jedoch mit konkreten Maßnahmen untermauert und weitergedacht werden. Das BBE wird sich in der Zusammenarbeit mit den Abgeordneten des Deutschen Bundestags, den verschiedenen für Engagement zuständigen Ministerien und der neuen Staatsministerin im Bundeskanzleramt für gute Rahmenbedingungen, konkrete Maßnahmen und eine gelingende Governance einsetzen.

Pressemitteilung vom 10.4.2025


Woche des bürgerschaftlichen Engagements: Aktionen anmelden

Die Kampagne »Engagement macht stark!« hat die 21. Runde begonnen. Der Engagement-Kalender, die Aktionsplattform zur bundesweiten Engagement-Woche, ist seit 28. April 2025 geöffnet. Seien Sie dabei und machen Sie Ihr Engagement mit einem Eintrag sichtbar! Organisieren Sie eine Veranstaltung im September – egal, ob Mitmach-Aktion, Tag der offenen Tür, Diskussionsveranstaltung, Workshop, Ausflug oder einfach eine Einladung zum Kaffeetrinken. Auch digitale Formate wie Webinare, Podcasts oder virtuelle Führungen sind willkommen. Mit Ihnen wird die Aktionswoche ein Erfolg und gemeinsam zeigen wir, wie vielseitig und stark das Engagement in Deutschland ist. Die Woche des bürgerschaftlichen Engagements findet statt vom 12. bis 21. September 2025.

Engagement-Kalender


BBE-Initiative #MachMehrDraus - Schwerpunkt Bildungsengagement

Ab Anfang Mai bis Mitte Juni 2025 wird im Rahmen der BBE-Initiative #MachMehrDraus der neue Schwerpunkt Bildungsengagement gesetzt. Durch die Veröffentlichung von Testimonials, eine Bündelung und Sichtbarmachung von Aktivitäten im Feld sowie eine Online-Diskussionsveranstaltung sollen die Bedeutung von lebenslangem Lernen durch und mit Engagement gezeigt, die Vielfalt und Breite des zivilgesellschaftlichen Bildungsengagements gerade auch außerhalb schulischer Zusammenhänge vermittelt und dabei vor allem die Motivation einzelner Akteure für ihr Engagement und ihre Freude am Lernen hervorgehoben werden. Der Schwerpunkt wird gemeinsam mit den Sprecher*innen der AG Bildung und Engagement Sabine Süß, Netzwerk Stiftungen und Bildung, sowie Murat Yazgi, VEZ NRW, geplant und umgesetzt.

Überarbeiteten Projektseite der BBE-Initiative


CEV Frühjahrs-Volunteering-Kongress: Rückblick

Vom 1. bis 3. April 2025 veranstaltete das Europäische Freiwilligenzentrum (CEV) den Frühjahrskongress zum Thema Freiwilligentätigkeit. Er fand in Mechelen, Belgien statt, der derzeitigen Europäischen Freiwilligenhauptstadt. Höhepunkte der Veranstaltung waren die Eröffnungsreden der EU-Kommissarin für Gleichstellung, humanitäre Hilfe und Krisenmanagement und von Brendan Cox, Mitbegründer von »The Together Coalition«. Der Kongress stand unter der Schirmherrschaft der polnischen EU-Ratspräsidentschaft und wurde von der Stadt Mechelen und der flämischen Regierung mitfinanziert. Im Mittelpunkt standen Themen, die wichtige Elemente für die Integration einer europäischen Strategie für bürgerschaftliches Engagement und Freiwilligenarbeit behandeln. Dazu gehören die Messung der Wirkung von Freiwilligenarbeit in Europa und die Kampagne #GIVE (Getting Inclusive Volunteering in Europe), die die Förderung von inklusiver Freiwilligenarbeit in Europa vorantreibt. 180 CEV-Mitglieder und Partnerorganisationen nahmen teil, darunter auch Nino Kavelashvili, Europareferentin des BBE.

Weitere Informationen und Bildergalerie


Veranstaltungen, Ausschreibungen, Publikationen

Save the Date: Europarat-Jubiläumskonferenz im Auswärtigen Amt

Am 8. Juli 2025 laden der Europarat, das Auswärtige Amt und die Europäische Bewegung Deutschland e.V. zur Jubiläumskonferenz »75 Jahre Deutschland im Europarat« ein: »Strengthening Networks for Democracy - 75 Years of Germany in the Council of Europe«. Die Veranstaltung findet im Weltsaal des Auswärtigen Amtes in Berlin statt. Akteur*innen aus Gesellschaft, Wissenschaft, Politik und Institutionen sind eingeladen, Perspektiven auszutauschen, Netzwerke zu erweitern und Impulse für ein starkes, demokratisches Europa zu setzen. Im Mittelpunkt der Konferenz steht die Rolle des Europarates als Hüter von Demokratie, Menschenrechten und Rechtsstaatlichkeit - insbesondere vor dem Hintergrund des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine. Darüber hinaus werden Zukunftsperspektiven in Bereichen wie Künstliche Intelligenz, Umwelt und Jugendpartizipation diskutiert. Die Veranstaltung findet in englischer Sprache statt.

Weitere Informationen


Brücken bauen, Veränderung schaffen – Die Kraft des Jugendengagements (Magazin)

Im Februar 2025 brachte die Konferenz »Brücken bauen, Veränderungen bewirken – Die Kraft der Freiwilligenarbeit junger Menschen« engagierte junge Menschen, Fachleute aus der Freiwilligenarbeit und politische Entscheidungsträger*innen zusammen, um die Zukunft der Jugendfreiwilligenarbeit zu diskutieren. Nun ist das offizielle Magazin erschienen, das die zentralen Themen der Veranstaltung widerspiegelt. Es bietet Einblicke in politische Strategien und deren praktische Umsetzung im Bereich Jugendfreiwilligendienste, Erfahrungsberichte sowie Erfolgsgeschichten aus ganz Europa und enthält Schlüsselbotschaften sowie Handlungsempfehlungen für eine stärkere europäische Jugendsolidarität. Die Konferenz »Building Bridges, Creating Change« wurde vom SALTO European Solidarity Corps koordiniert und von der Agence Erasmus+ France Jeunesse & Sport organisiert. Ziel der Konferenz war es, nachhaltige Wege zur Stärkung des Jugendengagements zu entwickeln und die Zusammenarbeit auf europäischer Ebene zu fördern.

Magazin (PDF)

Weitere Informationen zur Konferenz


Aufruf zum Thema »Kommunale Partnerschaften« (Town Twinning)

Die Europäische Kommission hat den Aufruf CERV-2025-CITIZENS-TOWN-TT am 9. April 2025 zur Antragstellung geöffnet. Antragsteller*innen können bis zum 17. September 2025 Anträge unter sechs Förderprioritäten über das EU Funding & Tenders Portal einreichen. Das Ziel: Förderung von Projekten, die ein breites Spektrum von Menschen aus Partnerstädten mit unterschiedlichem sozioökonomischem Hintergrund, Geschlecht und Land zusammenbringen. Durch die Mobilisierung von Bürger*innen auf lokaler und EU-Ebene zur Erörterung bestimmter Themen auf der europäischen politischen Agenda soll dieser Aufruf das gegenseitige Verständnis, die Integration und die kulturelle Vielfalt fördern und Möglichkeiten für bürgerschaftliches Engagement auf EU-Ebene entwickeln.

Weitere Informationen


Online-Intensivseminar Stiftungswesen: Ein fundierter Einblick in Theorie und Praxis

Am 12. Mai 2025 findet ein Online-Intensivseminar der Maecenata Stiftung statt, das einen umfassenden Überblick über das Stiftungswesen bietet. Dr. Rupert Graf Strachwitz, Vorstand der Maecenata Stiftung und langjähriger Berater, vermittelt den Teilnehmenden Wissen zu den Themen Geschichte, Recht, Empirie, Stiftungspolitik sowie Governance. Es werden Gestaltungsmöglichkeiten, Funktionen und Ziele von Stiftungen erläutert. Das Seminar richtet sich an Stifterinnen und Stifter, haupt- und ehrenamtliche Mitarbeitende in Stiftungen, andere zivilgesellschaftliche Akteure, Unternehmen, Behörden, Studierende und Journalist*innen. Neben der Vermittlung grundlegender Kenntnisse wird auch auf spezifische Fragen der Teilnehmenden eingegangen.

Weitere Informationen


World Press Freedom Day 2025: Journalismus im Kampf gegen Desinformation

Am 13. Mai 2025 wird in der Heinrich-Böll-Stiftung in Berlin eine Podiumsdiskussion stattfinden, die sich mit der zunehmenden Bedrohung durch Desinformation und der entscheidenden Rolle des unabhängigen Journalismus im globalen Kontext beschäftigt. Diese Veranstaltung findet anlässlich des World Press Freedom Day 2025 statt und wird der Frage nachgehen, wie der freie Journalismus im Kampf gegen Fake News und Desinformation eine zentrale Rolle einnimmt. Im Rahmen der Podiumsdiskussion werden Journalistinnen aus Brasilien, Litauen, Kolumbien und Deutschland die verschiedenen erfolgreichen Strategien zur Bekämpfung von Desinformation vorstellen und darüber diskutieren, wie sich unabhängige Medien im globalen Zeitalter weiter behaupten können. Dabei werden auch Fragen erörtert, wie Journalist*innen international besser zusammenarbeiten können, um Desinformation gemeinsam zu bekämpfen, welche Rolle die Finanzierung von unabhängigen Medien spielt und wie die Medienkompetenz der Öffentlichkeit gestärkt werden kann, um faktenbasierte Meinungsbildung zu fördern. Die Veranstaltung ist sowohl vor Ort als auch im Livestream zugänglich. Zu den Diskussionsteilnehmenden zählen die Multimedia-Journalistin aus Litauen Berta Tilmantė, die investigative Journalistin und Kolumnistin für den brasilianischen Nachrichtensender ICLA Andrea Dip sowie Diana Salinas, Mitbegründerin des kolumbianischen Portals Cuestión Pública.

Weitere Informationen und Anmeldung


Graf Strachwitz: Überlegungen für die Entwicklung der Demokratie

In der neuen Publikation »Generalangriff auf die Zivilgesellschaft? Überlegungen für die Entwicklung der Demokratie« setzt sich Rupert Graf Strachwitz mit den jüngsten politischen Entwicklungen auseinander, die das Verhältnis von Staat und Zivilgesellschaft belasten. Er plädiert für einen evidenzbasierten Dialog, um die Bedeutung der Zivilgesellschaft für eine funktionierende Demokratie hervorzuheben. In seiner Analyse warnt er vor den wachsenden Einschränkungen der Zivilgesellschaft, die weltweit, auch in Europa, zunehmend zu einem Problem werden. Der »Shrinking Civic Space« betrifft nicht nur fundamentale Rechte wie die Meinungs- und Versammlungsfreiheit, sondern auch zentrale zivilgesellschaftliche Aufgaben wie politische Mitgestaltung und die Förderung des Gemeinwohls. Strachwitz betont, dass eine funktionierende Zivilgesellschaft eine der Grundvoraussetzungen für die Stabilität von Demokratien ist und ruft dazu auf, dieser Bedrohung entschieden entgegenzutreten.

Schriftenreihe Opuscula, 199


Hinweis

Die nächste Ausgabe der BBE Europa-Nachrichten erscheint am 29. Mai 2025.

Bitte schicken Sie Ihre Informationen an europa(at)b-b-e.de

Die Beiträge dieses Newsletters geben, sofern nicht ausdrücklich als solche Nachrichten gekennzeichnet, nicht die Meinung des BBE wieder, sondern repräsentieren die Vielstimmigkeit der Meinungen und Akteure im BBE und im Feld der Engagementförderung und -politik. Die Redaktion des Newsletters verfolgt das Ziel, die jeweils aktuellsten und wichtigsten Nachrichten für die Leserschaft zusammenzustellen.

Die PDF-Dokumente der Gastbeiträge im Schwerpunkt des Newsletters werden möglichst barrierearm gestaltet.

Die Hinweise auf die allgemeinen Geschäftsbedingungen für die Publikation von Nachrichten im Europa-Newsletter finden Sie unter Impressum.

Eine Übersicht über die nächsten geplanten Schwerpunkt-Themen finden Sie unter Kommende Themen

Redaktion: PD Dr. Ansgar Klein, Dr. Rainer Sprengel und Nino Kavelashvili

Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement (BBE)
– Geschäftsstelle –
Michaelkirchstr. 17-18
10179 Berlin-Mitte
www.b-b-e.de

V.i.S.d.P.: Geschäftsführer PD Dr. Ansgar Klein
Telefon: (0 30) 6 29 80-11 0
E-Mail: ansgar.klein(at)b-b-e.de

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