BBE Europa-Nachrichten Nr. 5

BBE Europa-Nachrichten Nr. 5 vom 30.5.2025

Die BBE Europa-Nachrichten zu »Newsletter für Engagement und Partizipation« bieten monatlich Informationen und Hintergrundberichte zu europäischen Fragen der Engagementpolitik und -förderung, Gastbeiträge namhafter Europaexpert*innen sowie Hinweise auf internationale Beteiligungsverfahren.

Aktuelles aus europäischer Engagementpolitik und -debatte

Internationalen Jahr der Freiwilligen für nachhaltige Entwicklung
Jetzt bewerben: European Volunteering Capital 2027
Stärkerer Schutz für den zivilgesellschaftlichen Raum in Europa
Zivilgesellschaft im Atlas von Brot für die Welt 2025
»Progressive Alliance« legt globale Agenda vor

Schwerpunkt: Europa feiern

Editorial
Jubiläum: 75 Jahre Europa – von der Vision zur Realität
40 Jahre Kulturhauptstädte Europas - White Paper
#ErasmusDays
Young European of the Year
Hoffest Junges Europa
Marie von Manteuffel ist Frau Europas 2025
European Amateur Theatre Award für InterKultour
Wettbewerb: Interreg Slam
EWSA: Preis der Zivilgesellschaft

Internationale Beteiligungsverfahren

Ausschreibung: Verwaltung des EBI-Forums
Öffentliche Konsultation: Strategie zur Bekämpfung von Rassismus

Aktuelles aus dem BBE und von europäischen Partnern

Save the Date: 35. Europäischer Abend
BBE-Initiative #MachMehrDraus: Testimonials zu Bildungsengagement
BBE bei der EBI-Diskussion zur Zukunft der Bürgerbeteiligung
Ein Tag im EU-Parlament: Job-Shadowing-Programm

Veranstaltungen, Ausschreibungen, Publikationen

Rumänien zwischen Resilienz und demokratischer Bewährungsprobe
Individuelle Forschungsförderung im Fokus
Planspiel »Fakt oder Fake«



Hinweis


Aktuelles aus europäischer Engagementpolitik und -debatte

Internationalen Jahr der Freiwilligen für nachhaltige Entwicklung

Die Generalversammlung der Vereinten Nationen hat das Jahr 2026 zum Internationalen Jahr der Freiwilligen für nachhaltige Entwicklung (IVY 2026) erklärt. In der entsprechenden Resolution lädt sie alle Mitgliedstaaten, alle relevanten Akteur*innen einschließlich der Zivilgesellschaft, des Privatsektors und der Wissenschaft dazu ein, das Internationale Jahr im jeweils angemessenen Rahmen zu begehen. Das Ziel: die Bedeutung von Freiwilligenarbeit für nachhaltige Entwicklung zu fördern. Anfang 2024 wurde unter der Leitung von IAVE (International Association for Volunteer Effort) eine sogenannte Scoping Group gegründet. Ihr gehören vier weltweit führende Organisationen im Bereich Freiwilligenarbeit an: IAVE, das International Forum for Volunteering in Development (Forum), die International Federation of Red Cross and Red Crescent Societies (IFRC) sowie UNICEF Generation Unlimited. Die Gruppe arbeitet in enger Abstimmung mit dem Freiwilligenprogramm der Vereinten Nationen (UNV) im Hinblick auf IVY 2026. Die Scoping Group sieht in IVY 2026 eine Gelegenheit, die Aufmerksamkeit auf das Potenzial und die Wirkung von Freiwilligenarbeit zu lenken, Investitionen in diesem Bereich zu stärken und verbindliche Zusagen von Regierungen und weiteren Akteuren einzuholen, um Freiwilligenarbeit und die dafür notwendigen Rahmenbedingungen weltweit zu fördern. Zu diesem Zweck wurde eine Umfrage gestartet, um zentrale Maßnahmen zu ermitteln, die erforderlich sind, um Freiwilligenarbeit weltweit anzuerkennen, zu ermöglichen und zu fördern. Die Ergebnisse der Umfrage fließen in einen Globalen Aufruf zum Handeln für die Zukunft der Freiwilligenarbeit ein, der im Rahmen des Internationalen Jahres der Freiwilligen 2026 veröffentlicht wird. Die Umfrage ist bis zum 25. Juni 2025 geöffnet.

Umfrage


Jetzt bewerben: European Volunteering Capital 2027

Noch bis zum 6. Juni 2025, 12:00 Uhr (MEZ) können sich Städte und Gemeinden um den Titel European Volunteering Capital 2027 bewerben. Der Wettbewerb wurde 2013 vom Centre for European Volunteering (CEV) im Europäischen Jahr der Bürgerinnen und Bürger ins Leben gerufen, um freiwilliges Engagement auf lokaler Ebene zu fördern und weiterzuentwickeln. Ausgezeichnet werden Kommunen, die Freiwilligenarbeit gezielt unterstützen und tragfähige Konzepte für deren Weiterentwicklung vorlegen. Der Wettbewerb soll auch andere Städte ermutigen, ihre Rahmenbedingungen für bürgerschaftliches Engagement zu verbessern. Zudem bietet er einen strukturierten Ansatz zur Wirkungsmessung bestehender Maßnahmen und Programme. Aktuelle Titelträger sind Mechelen (Belgien) und im Jahr 2026 Maia (Portugal). Die Ausschreibung für das Jahr 2027 richtet sich an alle Kommunen, die Freiwilligenarbeit strategisch stärken und sichtbar machen möchten.

Ausschreibung mit detaillierten Informationen


-

Stärkerer Schutz für den zivilgesellschaftlichen Raum in Europa

Bei ihrer Frühjahrssitzung Anfang April 2025 hat die Konferenz der Internationalen Nichtregierungsorganisationen (Conference of International NGOs: CINGO) eine Reihe von Empfehlungen verabschiedet, um auf die zunehmenden Einschränkungen zivilgesellschaftlicher Freiheiten in Europa zu reagieren. In diesen Empfehlungen ruft CINGO den Europarat und seine Mitgliedstaaten dazu auf, konkrete Maßnahmen zur Stärkung des zivilgesellschaftlichen Engagements und zum besseren Schutz von Menschenrechtsverteidiger*innen zu ergreifen. Zentrale Anliegen sind der Ausbau von Beteiligungsmöglichkeiten, die rechtliche und finanzielle Förderung zivilgesellschaftlicher Organisationen sowie der Aufbau eines Beschwerdemechanismus für akute Bedrohungen. Ergänzt wurde die Sitzung durch Berichte zur Lage der Zivilgesellschaften in Georgien, der Ukraine, Polen sowie Nordmazedonien. Außerdem wurde die Einführung eines neuen Ausschusses angekündigt für das Internationale Freiwilligenjahr 2026, in dem auch das 50-jährige Bestehen von CINGO gefeiert wird.

Weitere Informationen


Zivilgesellschaft im Atlas von Brot für die Welt 2025

Nur rund 284 Millionen Menschen leben in Staaten, in denen die Zivilgesellschaft wirklich frei agieren kann, also unter Bedingungen, die uneingeschränkte Meinungs- und Versammlungsfreiheit gewährleisten. Deutschland gehört nicht dazu. Ein besorgniserregender Trend zeichnet sich ab: Rechtsstaatliche Strukturen werden systematisch geschwächt oder gezielt untergraben. Das zeigt der aktuelle »Atlas der Zivilgesellschaft« von Brot für die Welt mit dem Schwerpunkt »Rechtsstaat unter Druck«, der in seiner achten Ausgabe veröffentlicht wurde. Im Mittelpunkt steht diesmal das Thema »Angriffe auf den Rechtsstaat«. Der Atlas analysiert, wie autoritäre Tendenzen weltweit zunehmen, etwa durch die Einschränkung von Freiheitsrechten wie der Meinungs- und Versammlungsfreiheit. Gleichzeitig beleuchtet er die Kraft der Zivilgesellschaft: Aktivist*innen und Organisationen nutzen strategische Klagen und juristische Mittel, um soziale Gerechtigkeit und Umweltanliegen voranzubringen. Anhand von Daten, Karten und Infografiken zeigt der Atlas, wie es um die Zivilgesellschaft in verschiedenen Ländern bestellt ist. Die Analyse unterscheidet fünf Kategorien: Ist die Gesellschaft eines Landes offen, beeinträchtigt, beschränkt, unterdrückt oder komplett geschlossen? Die Vorstellung des »Atlas der Zivilgesellschaft 2025« von Brot für die Welt findet am 4. Juni 2025 in den Räumlichkeiten von Brot für die Welt in Berlin statt. Es werden Aktivist*innen aus dem Globalen Süden und Deutschland, prominente Expert*innen, Live-Musik und Möglichkeiten zum Austausch und zur Vernetzung erwartet. Eine Anmeldung ist bis zum 4. Juni 2025 möglich. Die Veranstaltung wird auch im Live-Stream übertragen.

Weitere Informationen

Anmeldung


»Progressive Alliance« legt globale Agenda vor

Beim Gipfel der Progressive Alliance am 25. und 26. April 2025 in Hyderabad, Indien, haben über 100 Parteien und Bewegungen aus verschiedenen Regionen der Welt eine gemeinsame Erklärung unter dem Titel »Delivering Global Justice« verabschiedet. Die so genannte »Hyderabad-Erklärung für globale Gerechtigkeit« benennt fünf Handlungsfelder: (1) Umgestaltung der globalen Wirtschaft, (2) Förderung von Umweltgerechtigkeit, (3) Umsetzung von Geschlechtergerechtigkeit und Inklusion, (4) Verteidigung demokratischer Werte und (5) die Reform multilateraler Institutionen.

Die Friedrich-Ebert-Stiftung hat als assoziierte Partnerorganisation der Progressive Alliance im Redaktionskomitee an der Entwicklung der Erklärung mitgearbeitet.

Weitere Informationen


Schwerpunkt: Europa feiern

Editorial

Am 9. Mai feiern Europäer*innen den Europatag, ein Datum mit großer Symbolkraft. Es erinnert an die Schuman-Erklärung von 1950, die den Grundstein für ein vereintes Europa in Frieden legte. Doch Europa ist nicht nur eine politische Vision oder ein institutionelles Projekt. Europa ist auch ein tägliches Miteinander, getragen von Menschen, die Grenzen überwinden, Verantwortung übernehmen und Zukunft gestalten – oft im Ehrenamt, in Kommunen oder in zivilgesellschaftlichen Initiativen. Der Europatag bietet uns einen Anlass, all jenen zu danken, die sich für Zusammenhalt, Teilhabe und Solidarität einsetzen. Die Anerkennung von Engagement stärkt nicht nur die Motivation der Aktiven, sondern macht ihr Wirken sichtbar – und inspiriert andere, sich ebenfalls für eine demokratische und solidarische Gesellschaft einzusetzen. Mit dieser Ausgabe der BBE Europa-Nachrichten möchten wir Europa feiern und unsere Anerkennung für ein Europa ausdrücken, das auf seinem 75-jährigen Fundament weiterwachsen kann, mit Beteiligung, Offenheit und der Kraft des Engagements. »Heute vor 75 Jahren startete das erfolgreichste Friedensprojekt der europäischen Geschichte. Uns, die Engagierten, die organisierte Zivilgesellschaft, braucht es mehr denn je, es am Leben zu erhalten, fortzuentwickeln, um Freiheit und Frieden zu verteidigen.«, so Christian Moos, Europabeauftragter des BBE.


Jubiläum: 75 Jahre Europa – von der Vision zur Realität

Robert Schumans prophetische Worte von 1950 haben nichts von ihrer Gültigkeit verloren: »Europa lässt sich nicht mit einem Schlage herstellen und auch nicht durch eine einfache Zusammenfassung. Es wird durch konkrete Tatsachen entstehen, die zunächst eine Solidarität der Tat schaffen.« Aus Anlass des 75. Jahrestages der Erklärung im Jahr 2025 waren die Bürger*innen bei den europäischen Institutionen zu Gast, besuchten deren Einrichtungen und nahmen an einer Vielzahl von Aktivitäten online sowie vor Ort in Brüssel, Straßburg und Luxemburg teil. Weitere Veranstaltungen gab es in den EU-Mitgliedstaaten und vielen anderen Ländern.

2025: Wie lief die Feier ab?

Robert Schuman: Architekt des europäischen Einigungswerkes

Die Schuman-Erklärung

Pressemitteilung der EU-Kommission


40 Jahre Kulturhauptstädte Europas - White Paper

Athen war im Jahr 1985 die erste Kulturhauptstadt Europas. Die Initiative der damaligen griechischen Kulturministerin Melina Mercouri setzte einen überall in Europa wahrnehmbaren Impuls: Kultur und Europa gehören zusammen. Seitdem trägt jährlich eine Stadt diesen Titel, der seit 1999 »Kulturhauptstadt Europas« heißt. Seit der EU-Erweiterung im Jahr 2004 tragen den Titel jeweils zwei Städte. Anlässlich des 40-jährigen Jubiläums dieses Titels richten die Städte Chemnitz 2025 und Nova Gorica/Gorizia 2025 gemeinsam eine Konferenz aus. Am 4. April 2025 wurde in Chemnitz das White Paper »40 Empfehlungen aus 40 Jahren Kulturhauptstädte Europas« präsentiert. Das Papier, das ursprünglich 35 Handlungsempfehlungen umfasste, wurde nach der internationalen Fachkonferenz am 4. April in Chemnitz erweitert. Über 200 Fachleute, darunter Programmverantwortliche, künstlerische Leitungen sowie Mitglieder von ECoC-Auswahljurys, entwickelten in Workshops fünf zusätzliche Vorschläge. Daraus entstand ein Katalog von insgesamt 40 konkreten Empfehlungen, die sich auf fünf zentrale politische Handlungsfelder konzentrieren: (1) die Fähigkeit der Kulturhauptstädte stärken, ein vielfältiges und geeintes Europa zu formen, (2) die langfristige Wirkung der Projekte sichern, (3) die Transparenz und Nachvollziehbarkeit des Auswahlverfahrens erhöhen, (4) die politische Unterstützung auf allen Ebenen festigen und (5) den Wissenstransfer durch ein offizielles ECoC-Onlinearchiv verbessern. Anlässlich des 40-jährigen Jubiläums des Programms der Europäischen Kulturhauptstädte wurde das »Chemnitz White Paper« von der Wissenschaftlerin Dr. Valentina Montalto am 13. Mai 2025 im Europäischen Parlament in Brüssel vorgestellt. Die Publikation fasst die Ergebnisse eines europaweiten Forschungsprozesses zusammen und liefert richtungsweisende Impulse für die künftige Gestaltung des ECoC-Programms ab dem Jahr 2034. »Seit 40 Jahren stehen die Kulturhauptstädte Europas für den Brückenbau und die Förderung unserer gemeinsamen europäischen Werte, während sie zugleich die Vielfalt und den Reichtum unserer Identitäten präsentieren. Ich möchte Chemnitz und Nova Gorica dafür danken und beglückwünschen, dass sie dieses Erbe fortführen und einen so aufschlussreichen Bericht über 40 Jahre Kulturhauptstädte Europas erarbeitet haben. Ich bin überzeugt, dass dieses White Paper den Weg für die Gestaltung und Weiterentwicklung der Initiative nach 2033 ebnen wird«, so Georg Häusler, Direktor für Kultur bei der Europäischen Kommission.

Weitere Informationen


#ErasmusDays

Vom 13. bis 18. Oktober 2025 finden zum neunten Mal die #ErasmusDays statt – eine weltweite Aktionswoche rund um das EU-Programm Erasmus+. Sechs Tage lang sind Organisationen, Bildungseinrichtungen, Teilnehmende und Interessierte weltweit eingeladen, Veranstaltungen durchzuführen oder daran teilzunehmen, um Erfahrungen auszutauschen und Projekte sichtbar zu machen. Ob Schüler*innen, Studierende, Lehrkräfte, Auszubildende oder Fachkräfte: Die #ErasmusDays bieten Raum, um die Vielfalt und Wirkung von Erasmus+ zu zeigen und ins Gespräch zu kommen. Es können Projekte vorgestellt, Erfahrungen geteilt und Europa gefeiert werden, ganz nach dem Motto »6 Days to make Europe shine«.

Weitere Informationen


Young European of the Year

Der Preis für den bzw. die »Young European of the Year« wird an junge Europäer*innen im Alter zwischen 18 und 26 Jahren verliehen, die sich in herausragender Weise für ein friedliches, vielfältiges und inklusives Europa engagieren. Er ist dotiert mit 5.000 Euro für ein halbjähriges Praktikum bei einem*r Abgeordneten des Europäischen Parlaments oder in einer anderen Europäischen Institution. Der Preis wurde zum Anlass des 25-jährigen Bestehens der Schwarzkopf-Stiftung 1996 in Anwesenheit des damaligen Außenministers Klaus Kinkel zum ersten Mal vergeben. Im letzten Jahr wurde Munira Mohamud aus Österreich als Young European of the Year 2024 ausgezeichnet. In ihrer akademischen, künstlerischen und aktivistischen Praxis befasst sie sich mit Rassismus und sozialen Ungerechtigkeiten, Identität, internationalen Beziehungen und Gemeinschaftsbildung aus intersektionaler Perspektive. Als Künstlerin hat sie eine Vielzahl von Ausstellungen und Performances realisiert und ihre Arbeit beispielsweise beim Muslim*Contemporary Festival 2022 und 2023 präsentiert. Nun wird ein »Young European of the Year 2025« gesucht. Nominierungen werden bis zum 31. Mai 2025 entgegengenommen.

Weitere Informationen


Hoffest Junges Europa

Am 28. Juni 2025 lädt die Schwarzkopf-Stiftung Junges Europa gemeinsam mit der Berliner Senatskanzlei zum Hoffest »Junges Europa« in den Paulinenhof der Stiftung in Berlin-Mitte ein. Das vielfältige Programm umfasst musikalische Beiträge von jungen Musiker*innen, verschiedene Workshop-Angebote aus den Programmbereichen und Netzwerken sowie die Preisverleihung des Young European of the Year 2025.

Weitere Informationen


Marie von Manteuffel ist Frau Europas 2025

Marie von Manteuffel wurde am 5. Mai 2025 im Europäischen Haus in Berlin mit dem Preis »Frauen Europas« ausgezeichnet. Die Europäische Bewegung Deutschland e. V. (EBD) ehrte sie damit für ihr langjähriges herausragendes Engagement für eine menschenwürdige europäische Flüchtlingspolitik und den Schutz besonders schutzbedürftiger Gruppen. Die feierliche Preisverleihung fand in Kooperation mit der Vertretung der Europäischen Kommission in Deutschland statt. Dr. Anna-Maija Mertens, die Präsidentin der EBD, betonte in ihrer Rede das Fundament europäischer Zusammenarbeit: »Solidarität, Menschlichkeit und Verantwortung sind Grundpfeiler eines solidarischen Europas.« Sie hob die Preisträgerin als Vorbild hervor, die diese Werte mit Leben füllt: »Engagierte Frauen wie Marie von Manteuffel gehen hier als Vorbild voran. Nicht nur beruflich, sondern auch ehrenamtlich setzt sie sich für Menschenrechte, Asylrecht und humanitäre Hilfe ein und zeigt uns, wie wichtig es ist, Menschen eine Stimme zu geben, die in den meisten Debatten vergessen werden.« In der aktuellen #EBDGrafik wirft die EBD einen Blick auf die Preisträgerinnen des Preises »Frau Europas« seit 2020.

Weitere Informationen

EBDGRafis


European Amateur Theatre Award für InterKultour

Bei InterKultour handelt es sich um eine Theaterwerkstatt für junge Menschen aus Frankreich und Deutschland. Das Projekt wird seit 2013 vom Bund Deutscher Amateurtheater (BDAT) und dem französischen Partnerverband La Fédération Nationale des Compagnies de Théâtre et d’Animation (FNCTA) mit großem Erfolg organisiert. InterKultour lädt Jugendliche im Alter von 16 bis 21 Jahren aus Frankreich und Deutschland ein, gemeinsam ein Theaterstück zu erarbeiten. Am Ende wird das Theaterstück dem Publikum präsentiert. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Teilnehmer*innen Theatererfahrung haben oder nicht. Bei InterKultour geht es um Theater, um den Spaß und die Freude, sich in einem kreativen Prozess selbst auszuprobieren und sich spielerisch mit gesellschaftlich und politisch aktuellen sowie bewegenden Themen auseinanderzusetzen. Im März wurde das Projekt mit dem europäischen Amateurtheaterpreis »Gil Vicente« im Teatro de Balugas in Barcelos, Portugal, ausgezeichnet. Die nach dem Vater des portugiesischen Theaters im 16. Jahrhundert, Gil Vicente, benannten europäischen Amateurtheaterpreise werden vom Teatro de Balugas vergeben. Sie sollen das europäische Amateurtheater in verschiedenen Kategorien auszeichnen, kulturelle und künstlerische Vereinigungen würdigen, Exzellenz und Vielfalt anerkennen und großartige Projekte in den Fokus rücken. Das interkulturelle Projekt gewann in der Kategorie »Best Theatrical Causes« (Bester theatralischer Zweck) und wurde für seinen Beitrag zum kulturellen Zusammenhalt, zur sozialen Integration und zur aktiven künstlerischen Teilhabe prämiert.

Weitere Informationen


Wettbewerb: Interreg Slam

Der »Interreg Project Slam« wurde 2015 ins Leben gerufen und macht seitdem grenzüberschreitende Zusammenarbeit in Europa auf kreative Weise erlebbar: Durch innovative Formen des Storytellings werden die Wirkung und die Ergebnisse von Interreg-Projekten anschaulich vermittelt. Bereits im Jahr 2023 erreichte der Wettbewerb eine Rekordreichweite von 3,1 Millionen Menschen. Die Ausgabe 2024-2025 stand im Zeichen eines doppelten Jubiläums: zehn Jahre Interreg Slam und 35 Jahre Interreg. Seit zehn Jahren wird der Preis an grenzüberschreitende Projekte verliehen, die durch das Interreg-Programm der Europäischen Union gefördert werden. Anstelle klassischer Vorträge wird auf mitreißende Weise gezeigt, wie Projekte das Leben der Bürger*innen in Europa verbessern, vergleichbar mit einem Poetry Slam oder TED Talk. Dabei werden besonders herausragende Projekte ausgezeichnet, die die europäische Zusammenarbeit und Kohäsion stärken und einen spürbaren Unterschied machen. Anlässlich des hochkarätigen Events »InterregGO!« am 27. März 2025 in Gorizia/Nova Gorica an der italienisch-slowenischen Grenze hatten fünf Finalist*innen die Gelegenheit, ihr Projekt persönlich auf der Bühne vorzustellen. Das deutsch-französische Rechtshilfeprojekt »Justiz ohne Grenzen« konnte überzeugen und gewann den Publikumspreis für seine beeindruckende und prägnante Projektvorstellung. Ziel des Projekts ist es, den Menschen im deutsch-französischen Grenzgebiet einen vereinfachten Zugang zu Rechtsbeistand anzubieten. Ein zweisprachiges Team ermöglicht kostenlose Beratungen mit französisch- und deutschsprachigen Anwält*innen, Notar*innen sowie Gerichtsvollzieher*innen. Seit dem Projektstart konnte »Justiz ohne Grenzen« über 1.500 Bürger*innen unterstützen und mehr als 560 kostenlose Erstberatungen organisieren.

Weitere Informationen


EWSA: Preis der Zivilgesellschaft

Der »Preis der Zivilgesellschaft« des Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschusses (EWSA) wurde im Jahr 2006 ins Leben gerufen. Mit diesem Preis möchte der Ausschuss die Öffentlichkeit für den wichtigen Beitrag sensibilisieren, den Organisationen der Zivilgesellschaft und/oder Einzelpersonen zur Schaffung einer europäischen Identität und Unionsbürgerschaft leisten können. Hier kommen die der europäischen Integration zugrunde liegenden gemeinsamen Werte konkret zum Ausdruck. Der 15. Preis der Zivilgesellschaft, der unter dem Motto »Engagement gegen die gefährliche Polarisierung in der europäischen Gesellschaft« stand, wurde offiziell an drei gemeinnützige Projekte aus der Slowakei, Frankreich und Belgien verliehen. Den ersten Preis erhielt ein slowakisches Projekt »Olympiade des kritischen Denkens« – ein Wettbewerb, bei dem über 9.000 Schüler*innen reale Medieninhalte wie Instagram-Posts, TikTok-Videos oder KI-generierte Texte analysieren. Der »Prix Européen Jeunes Reporters d’Espoirs«, ausgezeichnet mit dem zweiten Preis, fördert lösungsorientierten Journalismus in französischer Sprache für Menschen unter 30 Jahren. »FEC Diversité« aus Belgien, das den dritten Preis erhielt, hat ein interaktives Escape Game gegen Rechtsextremismus entwickelt. Das Spiel versetzt die Spieler*innen in ein fiktives Leben unter einer rechtsextremen Diktatur. Bei der Preisverleihung im Rahmen der Woche der Zivilgesellschaft des EWSA erklärte EWSA-Präsident Oliver Röpke: »Die Zivilgesellschaft spielt eine entscheidende Rolle beim Schutz der europäischen Gesellschaft vor schädlicher Polarisierung, sowohl online als auch offline, und beim Schutz unserer Demokratien vor dem zunehmenden Autoritarismus. In Anerkennung dieser wichtigen Arbeit hat der Europäische Wirtschafts- und Sozialausschuss (EWSA) beschlossen, seinen Preis der Zivilgesellschaft an Organisationen zu verleihen, die diesen gefährlichen Trend der Spaltung aktiv verhindern oder bekämpfen.«

Weitere Informationen


Internationale Beteiligungsverfahren

Ausschreibung: Verwaltung des EBI-Forums

Die Europäische Kommission hat eine neue Ausschreibung veröffentlicht, die sich auf die Betreuung und Weiterentwicklung des Online-Kooperationsforums zur Europäischen Bürgerinitiative (EBI-Forum) konzentriert. Ziel ist es, eine geeignete Organisation mit der Verwaltung dieser Plattform zu betrauen, die den Austausch zwischen zivilgesellschaftlichen Akteuren, Initiativen und Interessierten unterstützt. Vollständigen Ausschreibungsunterlagen sowie die technischen Spezifikationen stehen im EU-Förder- und Ausschreibungsportal (EU Funding & Tenders Portal) zur Verfügung. Interessierte Organisationen sind aufgerufen, ihr Angebot bis spätestens 25. Juni 2025 in einer der Amtssprachen der Europäischen Union einzureichen.

Weitere Informationen


Öffentliche Konsultation: Strategie zur Bekämpfung von Rassismus

Am 15. April 2025 hat die Europäische Kommission eine öffentliche Konsultation zur Entwicklung einer umfassenden Strategie gegen Rassismus in der EU gestartet. Das Ziel dieser Konsultation ist es, an den derzeitigen Aktionsplan gegen Rassismus, der Ende 2025 ausläuft, anzuknüpfen und langfristig eine Gesellschaft ohne Diskriminierung zu fördern. Die Konsultation läuft vom 15. April bis zum 8. Juli 2025. Bürger*innen sowie Organisationen können ihre Rückmeldungen im Bereich Justiz und Grundrechte über das EU-Portal einreichen.

Konsultation


Aktuelles aus dem BBE und von europäischen Partnern

Save the Date: 35. Europäischer Abend

Der Europäische Abend ist eine Kooperationsveranstaltung des dbb beamtenbund und tarifunion zusammen mit der Europa-Union Deutschland, dem BBE und der Vertretung der Europäischen Kommission in Deutschland. Seit 2006 finden die Abende regelmäßig im dbb forum Berlin statt. Vertreter*innen aus Politik, Wirtschaft, Medien und Verbänden nehmen teil und haben hier die Chance, sowohl über Themen mit Europabezug aus den unterschiedlichsten Politikbereichen zu diskutieren als auch im Umfeld der Abende neue Kontakte zu knüpfen. Der nächste Europäische Abend wird am 8. Juli 2025 stattfinden. Weitere Informationen folgen in Kürze.

Weitere Informationen folgen in Kürze


BBE-Initiative #MachMehrDraus: Testimonials zu Bildungsengagement

Nach der Veröffentlichung des ersten Motivs sind auch die ersten Testimonials zum Schwerpunkt »Bildungsengagement: Schlau durchs Leben!« erschienen. Statements geben uns Michelle Mayer, Mentorin bei Balu und Du e.V., und Lia Civolani, europäische Freiwillige im Jugendprogramm von Democracy International e.V. Vorschläge für weitere Testimonials und relevante Materialien wie Veranstaltungen aus dem Feld können eingereicht werden unter: initiative(at)b-b-e.de

Projektseite #MachMehrDraus


BBE bei EBI-Diskussion zur Zukunft der Bürgerbeteiligung

Am 8. April 2025 richtete die Europäische Kommission die Veranstaltung »Die Europäische Bürgerinitiative im Mittelpunkt: Zusammenarbeit EU-weit« aus. Im Mittelpunkt stand der Austausch zwischen institutionellen Partnern und dem EBI-Netzwerk über Strategien zur stärkeren Sichtbarkeit der Europäischen Bürgerinitiative. Nach der Eröffnung durch EU-Kommissar Maroš Šefčovič, der für die EBI zuständig ist, folgte eine hochrangig besetzte Podiumsdiskussion mit Katarina Barley (Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments), Oliver Röpke (Präsident des Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschusses, EWSA) sowie Assya Kavrakova (Exekutivdirektorin des Aktionsdienstes Europäische Bürger). Zu den Teilnehmenden zählten die EBI-Botschafter*innen, nationale Kontaktstellen, sowie Organisationsteams laufender Bürgerinitiativen. In diesem Rahmen vertrat Nino Kavelashvili als Botschafterin der Europäischen Bürgerinitiative das BBE. Gemeinsam präsentierten die Teilnehmenden Best-Practice-Beispiele zur Kommunikation über die EBI vor Ort und entwickelten neue Ansätze, um das Interesse und die Beteiligung der Bürger*innen an diesem wichtigen demokratischen Instrument weiter zu stärken.

Weitere Informationen

Nino Kavelashvili als Botschafterin der EBI


Ein Tag im EU-Parlament: Job-Shadowing-Programm

Das Europäische Freiwilligenzentrum (CEV: Centre for European Volunteering) und das BBE suchen eine engagierte Person aus Mecklenburg-Vorpommern, die für einen Tag das Büro einer deutschsprachigen Abgeordneten im Europäischen Parlament in Brüssel begleiten möchte. Dieses Job-Shadowing-Programm ist Teil des Projekts VERA (Volunteering, Equality, Rights, Action) und bietet jungen Engagierten die Möglichkeit, Einblicke in den Arbeitsalltag von Europaabgeordneten zu gewinnen. Im Jahr 2024 nahmen zehn Abgeordnete an dem Programm teil und ermöglichten 13 engagierten Personen, sie im Rahmen eines Job-Shadowing-Tages zu begleiten. Auch in diesem Jahr beteiligt sich erneut eine Europaabgeordnete aus Deutschland an der Initiative und möchte einer Person die Gelegenheit geben, das Europäische Parlament kennenzulernen. Eine engagierte Person aus Mecklenburg-Vorpommern soll bis zum 20. Juli 2025 oder ab September 2025 für einen Tag ein Parlamentsbüro in Brüssel besuchen und dort den politischen Alltag einer Europaabgeordneten hautnah miterleben. Durch diese Erfahrung erhalten junge Engagierte ein besseres Verständnis für die Verbindung zwischen europäischer Politikgestaltung und zivilgesellschaftlichem Engagement. Im Gegenzug wird die Europaabgeordnete die Organisation der jeweiligen Person für einen Tag besuchen. Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an das BBE.

Weitere Informationen

Kontakt


Veranstaltungen, Ausschreibungen, Publikationen

Rumänien zwischen Resilienz und demokratischer Bewährungsprobe

Die jüngsten Präsidentschaftswahlen in Rumänien markieren einen kritischen Moment für das Land und seine demokratische Entwicklung. Ob das Land eine echte demokratische Erneuerung einleitet, hängt maßgeblich vom politischen Führungswillen der kommenden Monate ab. Dieses Thema steht im Fokus des ersten Round-Tables zur Europäischen Demokratie 2025, der am 3. Juni 2025 von der Jean-Monnet-Professur für Europäische Politik an der Universität Passau, EUROPE DIRECT Magdeburg und dem Institut für Europäische Politik (IEP), Berlin organisiert wird. Dabei ist auch Prof. Dr. Melania-Gabriela Ciot von der Universitatea Babes-Bolyai. Die Veranstaltung findet in einem hybriden Format statt. Die Teilnahme ist sowohl vor Ort als auch online möglich

Weitere Informationen und Anmeldung


Individuelle Forschungsförderung im Fokus

Mit ihrem Programm »Horizont Europa« ist die Europäische Kommission eine der weltweit bedeutendsten Forschungsförderinstitutionen. Sie unterstützt zahlreiche Verbund- und Einzelprojekte mit Drittmitteln und ist auch für die Politikwissenschaft außerordentlich relevant. Doch wie gelingen erfolgreiche Förderanträge beim European Research Council (ERC) oder im Rahmen der Marie-Skłodowska-Curie-Postdoctoral Fellowships (MSCA)? Am 2. Juli 2025 geben Expert*innen der Nationalen Kontaktstellen praxisnahe Einblicke in die Förderlinien und zeigen auf, worauf es bei der Antragstellung und beim Projektdesign ankommt. Drei erfahrene Grantees berichten von ihren Wegen zur erfolgreichen Förderung und stehen für Fragen zur Verfügung. Die Onlineveranstaltung findet im Rahmen der Reihe »Förderinstitutionen im Gespräch« der Deutschen Vereinigung für Politikwissenschaft (DVPW) statt. Eine Anmeldung ist bis zum 30. Juni 2025 möglich.

Weitere Informationen und Anmeldung


Planspiel »Fakt oder Fake«

»Fakt oder Fake?« - dieses Planspiel ist eine Lernmethode, um Schüler*innen der Sekundarstufe für die Themen Desinformation und Hassrede zu sensibilisieren. Neu dabei ist das Thema Deep Fakes. Eine Vielzahl interaktiver Spielmodule ergänzt das Basisprodukt. Von Bingo und Puzzle über ein Kurzrollenspiel bis hin zu einem Pub Quiz werden die Teilnehmenden schrittweise auf das anspruchsvollere Planspiel vorbereitet und dabei in ihrer Medienkompetenz gestärkt. Die Ergänzungsmodule können sowohl einzeln als auch aufeinander aufbauend im Unterricht oder bei Veranstaltungen zum Einsatz kommen. Das Planspiel zum Umgang der EU mit Desinformation und Hassrede ist eine Initiative der Vertretung der Europäischen Kommission in Deutschland und wurde in Zusammenarbeit mit der Agentur planpolitik entwickelt.

Weitere Informationen


Hinweis

Die nächste Ausgabe der BBE Europa-Nachrichten erscheint am 26. Juni 2025.

Bitte schicken Sie Ihre Informationen an europa(at)b-b-e.de

Die Beiträge dieses Newsletters geben, sofern nicht ausdrücklich als solche Nachrichten gekennzeichnet, nicht die Meinung des BBE wieder, sondern repräsentieren die Vielstimmigkeit der Meinungen und Akteure im BBE und im Feld der Engagementförderung und -politik. Die Redaktion des Newsletters verfolgt das Ziel, die jeweils aktuellsten und wichtigsten Nachrichten für die Leserschaft zusammenzustellen.

Die PDF-Dokumente der Gastbeiträge im Schwerpunkt des Newsletters werden möglichst barrierearm gestaltet.

Die Hinweise auf die allgemeinen Geschäftsbedingungen für die Publikation von Nachrichten im Europa-Newsletter finden Sie unter Impressum.

Eine Übersicht über die nächsten geplanten Schwerpunkt-Themen finden Sie unter Kommende Themen

Redaktion: PD Dr. Ansgar Klein, Dr. Rainer Sprengel und Nino Kavelashvili.



Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement (BBE)
– Geschäftsstelle –
Michaelkirchstr. 17-18
10179 Berlin-Mitte
www.b-b-e.de

V.i.S.d.P.: Geschäftsführer PD Dr. Ansgar Klein
Telefon: (0 30) 6 29 80-11 0
E-Mail: ansgar.klein(at)b-b-e.de

Zum Seitenanfang