BBE Europa-Nachrichten

BBE Europa-Nachrichten Nr. 1 vom 26.1.2023

Die BBE Europa-Nachrichten zu »Newsletter für Engagement und Partizipation« bieten monatlich Informationen und Hintergrundberichte zu europäischen Fragen der Engagementpolitik und -förderung, Gastbeiträge namhafter Europaexpert*innen sowie Hinweise auf internationale Beteiligungsverfahren.

Aktuelles aus europäischer Engagementpolitik und -debatte

Parlamentarische Versammlung des Europarats: Rede von Außenministerin Baerbock
Aufruf Europäisches Geschichtsbewusstsein veröffentlicht
»Europa braucht mehr zivilgesellschaftliches Engagement«: Studie
Schwedische EU-Ratspräsidentschaft
Rettet Bienen und Landwirte: EBI-Anhörung
Europaaktive Zivilgesellschaft in NRW: Auszeichnungen

Schwerpunkt: Deutsch-französisches Engagement

Editorial: 60. Geburtstag des Elysée-Vertrags
Präsidentinnen der Assemblée nationale und des Deutschen Bundestages zur Konferenz zur Zukunft Europas
»Ehrenamt hält Europa zusammen!« – Deutsch-Französischer Bürgerfonds
Deutsch-Französisches Jugendwerk seit 60 Jahren
Deutsch-Französischer Freiwilligendienst (DFFD) 2023/2024

Internationale Beteiligungsverfahren

EBI gegen unmenschliche Behandlungen an den europäischen Grenzen
EBI für eine tabakfreie Umgebung startet Unterschriftensammlung
Erfolgreiche EBI »Stop Finning – Stop the Trade« zur Befassung vorgelegt

Aktuelles aus dem BBE und von europäischen Partnern

Referent*in Online-Redaktion zum 1. März 2023 gesucht
Christian Moos zum Europäischen Rechtsakt zur Medienfreiheit
Strategische Partnerschaften für den Aufbau einer demokratischen Gesellschaft in Europa: Ergebnisse der Konferenz
Bericht des Europa-Workshops beim 7. Deutschen EngagementTag

Veranstaltungen, Ausschreibungen, Publikationen

Save the Date: Tage der Zivilgesellschaft 2023
Korruptionswahrnehmungsindex 2022 wird veröffentlicht
»Europäische Partnerschaften« und »Antragstellung für größere Projekte im CERV-Programm«: Seminare
Fördermöglichkeit für Citizen Science: das impetus4cs Projekt
»Raus in die Welt!« Internationale Freiwillige berichten
Umfrage zum Vertrauen in die EU-Institutionen
Entwicklungspolitische und humanitäre Nichtregierungsorganisationen und Folgen von Kolonialismus: Bericht



Hinweis


Aktuelles aus europäischer Engagementpolitik und -debatte

Parlamentarische Versammlung des Europarats: Rede von Außenministerin Baerbock

Im Rahmen der Parlamentarischen Versammlung des Europarats hielt Außenministerin Annalena Baerbock eine Grundsatzrede zur Bedeutung des Europarats für die Menschenrechte und die Zukunft aller Europäer*innen und Europäer. Dabei unterstrich sie die zentrale Bedeutung der Menschenrechte und würdigte den Europarat und den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte, die institutionell und finanziell gestärkt werden müssen. Dabei hob sie auch den Frühwarncharakter hervor, wenn Menschenrechte ausgehebelt und systematisch durch einen Staat verletzt werden, wie dies seit vielen Jahren in Russland der Fall ist. Nicht zuletzt Deutschland, unterstrich sie dabei, wollte diese Zeichen nicht sehen.

Rede der Außenministerin


Aufruf Europäisches Geschichtsbewusstsein veröffentlicht

Das Programm »Citizens, Equality, Rights and Values (CERV)« der Europäischen Union fördert Projekte zum Thema Unionswerte, Gleichstellung, Teilhabe und Gewaltprävention. Der Etat von rund 1,44 Mrd. Euro wird über verschiedene Förderaufrufe verteilt, in denen spezifische Themen definiert werden. So hat am 12. Januar 2023 die Europäische Kommission einen Aufruf Europäisches Geschichtsbewusstsein veröffentlicht (CERV-2023-CITIZENS-REM ). Geöffnet wird die Antragstellung dafür voraussichtlich am 16. Februar, Antragsteller*innen können dann bis zum 6. Juni 2023 Anträge unter vier Förderprioritäten online einreichen. Der Aufruf zum europäischen Gedenken wurde auf neue Bereiche wie Dekolonisierung, Migration und europäische Integration ausgedehnt. Zudem sollen die Rolle, Darstellung und Perspektive von Frauen bei wichtigen historischen Ereignissen und Entwicklungen hervorgehoben werden, um ein ausgewogeneres Verständnis der Geschichte zu ermöglichen. Die Kontaktstelle CERV veranstaltet am 23. Februar 2023 eine einstündige Info-Veranstaltung speziell zu diesem Aufruf. Die Anmeldung erfolgt über die Webseite der Kontaktstelle.

Infoveranstaltung Aufruf CERV-2023-CITIZENS-REM

Aufruf Europäisches Geschichtsbewusstsein (PDF)

Antragsportal


»Europa braucht mehr zivilgesellschaftliches Engagement«: Studie

Im Auftrag der Allianz Foundation wurde eine Studie zu zivilgesellschaftlichen Risktakern durchgeführt, basierend auf Tiefeninterviews mit 59 zivilgesellschaftlichen Organisationen in Deutschland, Griechenland, Großbritannien, Italien und Polen. Dr. Simon Morris-Lange, Forschungsleiter der Allianz Foundation, erklärt: »Ziel unserer Untersuchung war es, mehr über den Einfluss und die Bedarfe von zivilgesellschaftlichen Risktakern zu erfahren, also Menschen und Organisationen, die mit viel Mut für eine lebenswerte Welt einstehen. Ihr Einsatz in und für die Ukraine unterstreicht, wie sehr die Wirkung ihrer Netzwerke und agilen Strukturen bislang noch unterschätzt wird.« Diese explorative Untersuchung liefert Einblicke und Anregungen für die Frage, wie die grenzübergreifenden Netzwerke von Risktakern in Zukunft mehr Wirkung entfalten können. Die Umfrage wurde von März bis Juni 2022 von der Forschungs- und Beratungsfirma INFLUENCEǀSG durchgeführt. Die interviewten Risktaker vertreten Nichtregierungsorganisationen, Sozialunternehmen und weitere Einrichtungen, die sich aktiv für marginalisierte Menschen, offene Gesellschaften und Klimaschutz engagieren.

Weitere Informationen und Ergebnisse der Befragung


Schwedische EU-Ratspräsidentschaft

Am 1. Januar 2023 übernahm Schweden die EU-Ratspräsidentschaft. Die schwedische Präsidentschaft markiert nach Frankreich und Tschechien das letzte Kapitel des gemeinsamen 18-monatigen Präsidentschaftsprogramms. Im Zentrum stehen die Themen Sicherheit, Wettbewerbsfähigkeit, Grüner Wandel und Energiewende sowie Demokratische Werte und Rechtsstaatlichkeit. Zum Start veröffentlichte die EBD den Kalender zur schwedischen EU-Ratspräsidentschaft mit einem weitreichenden Überblick über Termine und Veranstaltungen in den kommenden sechs Monaten. Die neue #EBDGrafik gibt einen Überblick über die Prioritäten der EU2023SE und bewertet diese aus Sicht der EBD-Prioritäten.

#EBDGrafik

Termine und Veranstaltungen der Ratspräsidentschaft


Rettet Bienen und Landwirte: EBI-Anhörung

Im Europäischen Parlament fand am 24. Januar 2023 eine Anhörung der erfolgreichen EBI-Initiative »Save Bees and Farmers! Towards a bee-friendly agriculture for a healthy environment and Farmers« statt. Die vierstündige Anhörung wurde im Web übertragen.

Weitere Informationen

Bildergalerie


Europaaktive Zivilgesellschaft in NRW: Auszeichnungen

Jährlich werden in NRW fünf Kommunen und zwei zivilgesellschaftliche Akteure für ihre europaorientierte Arbeit ausgezeichnet. Die Preise für die »Europaaktive Zivilgesellschaft« erhielten in diesem Jahr die Europäische Gemeinschaft Historischer Schützen in Dormagen (Rhein-Kreis Neuss) und der Weltreise durch Wohnzimmer e.V. in Rheda-Wiedenbrück (Kreis Gütersloh). Die Historischen Schützen wurden für ihre Unterstützung der ukrainischen Bevölkerung mittels des Partnerverbands der ukrainischen Kosaken und in Kooperation mit weitere Partnerverbänden in Polen (Poznan, Krakow) ausgezeichnet. Die Wohnzimmerreise wurde für die Umsetzung im Kreis Gütersloh und die vielfältigen Begleitmaßnahmen ausgezeichnet. Bei einer Wohnzimmerreise öffnen Menschen, die nicht in Deutschland geboren sind, für zwei Stunden für bis zu zehn Interessierte ihr Wohnzimmer und erzählen von sich, ihrer Familie und ihrem Herkunftsland - bislang gab es 6.500 aktive Teilnehmende im Kreis Gütersloh.

Weitere Informationen


Schwerpunkt: Deutsch-französisches Engagement

Editorial: 60. Geburtstag des Elysée-Vertrags

Am 22. Januar 2023 feierten Deutschland und Frankreich das 60. Jubiläum des Élysée-Vertrages. Auf den Tag genau vor 60 Jahren unterzeichneten Bundeskanzler Konrad Adenauer und der französische Staatspräsident Charles de Gaulle jenes Dokument, das 18 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs die Partnerschaft zwischen den Nachbarstaaten besiegelte. Dies gilt als Meilenstein in der Geschichte der deutsch-französischen Beziehungen, denn aus verfeindeten Ländern wurden engste Partner und Freunde. Heute steht der Élysée-Vertrag für starke binationale Beziehungen in Politik und Gesellschaft. Die Rolle der Zivilgesellschaft in den deutsch-französischen Beziehungen war von Anfang an groß. »Schon die Frühphase der deutsch-französischen Annäherung weist auf die neuen Ansätze der Nachkriegszeit hin, die sich vom Elitismus der Zwischenkriegszeit absetzten und neue Kreise für die Aussöhnung gewinnen wollten (Jugendliche, Techniker*innen, Journalist*innen, Lehrer*innen, Multiplikator*innen, Gewerkschafter*innen usw.)« – liest man im Beitrag »Die Rolle der Zivilgesellschaft in der deutsch-französischen Annäherung« von Corine Defrance und Ulrich Pfeil, veröffentlicht auf der Webseite der Bundeszentrale für Politische Bildung vor zehn Jahren. Wie sieht es heute mit der zivilgesellschaftlich getragenen Zusammenarbeit aus? Die aktuelle Ausgabe der BBE Europa-Nachrichten nimmt die Frage nach deutsch-französischem Engagement in den Fokus.

Weitere Informationen zum Élysée-Vertrag auf der Webseite der Bundesregierung

Beitrag von Corine Defrance und Ulrich Pfeil »Die Rolle der Zivilgesellschaft in der deutsch-französischen Annäherung«, bpb

Ausgabe der BBE Europa-Nachrichten zum Thema Deutsch-Französisches Engagement vom 28. Januar 2021


Präsidentinnen der Assemblée nationale und des Deutschen Bundestages zur Konferenz zur Zukunft Europas

Am 22. Januar 2023, anlässlich des 60. Jahrestages der Unterzeichnung des Élysée-Vertrages, haben deutsche und französische Abgeordnete die Gemeinsame Erklärung der Präsidentinnen des Deutschen Bundestages und der Assemblée nationale debattiert. Die gemeinsame Sitzung hat in Paris stattgefunden. Damit Deutschland und Frankreich weiterhin die treibende Rolle in der Europäischen Union einnehmen, die sie schon immer innehatten, wollen sich der Deutsche Bundestag und die Assemblée nationale für eine Vertiefung der deutsch-französischen Zusammenarbeit in den folgenden Bereichen einsetzen: (a) Die Zukunft Europas, (b) Klimawandel, (c) Energiesouveränität, (d) Verteidigung, (e) Freizügigkeit und Migration, (f) Wirtschaftliche und digitale Unabhängigkeit, (g) Soziales Europa, (h) Zusammenarbeit und Entwicklung, (i) Gleichstellung und Gleichberechtigung der Geschlechter, (j) Grenzüberschreitende Zusammenarbeit, (k) Jugend und das Erlernen der Sprache des Partnerlandes sowie (l) Zusammenarbeit in Wissenschaft und Forschung. Zudem wird die Bedeutung der Ergebnisse der Konferenz zur Zukunft Europas ausdrücklich unterstrichen: »Um ein demokratischeres Europa zu schaffen, müssen unsere beiden Parlamente dafür sorgen, dass die Schlussfolgerungen der Konferenz zur Zukunft Europas tatsächlich umgesetzt werden und die Reform der europäischen Institutionen vorangetrieben wird, soweit erforderlich durch eine Änderung der europäischen Verträge.« – liest man in der gemeinsamen Erklärung.

Gemeinsame Erklärung der Präsidentinnen der Assemblée nationale und des Deutschen Bundestages (PDF)


»Ehrenamt hält Europa zusammen!« – Deutsch-Französischer Bürgerfonds

Der Deutsch-Französische Bürgerfonds begann seine dreijährige Pilotphase am 16. April 2020. Bis Ende 2022 sollte der Bürgerfonds vom Deutsch-Französischen Jugendwerk (DFJW) umgesetzt werden. Die Pilotphase wurde verlängert. Mehr als 1.000 geförderte Projekte und ein verdoppeltes Budget später hat der Bürgerfonds seine Bedeutung unter Beweis gestellt. 77 Prozent der vom Bürgerfonds unterstützten Trägerorganisationen sind Vereine und 7 Prozent sind Bürgerinitiativen. »Die deutsch-französischen Beziehungen gibt es nur im Plural! Oft wird die Zusammenarbeit zwischen unseren beiden Ländern auf Regierungschefs, Parlamente oder Wirtschaftsdeals beschränkt – ist hier Sand im Getriebe, entsteht in der öffentlichen Wahrnehmung schnell der Eindruck, es knirsche überall. Dabei wird unterschlagen, dass die deutsch-französische Freundschaft ganz maßgeblich in der Zivilgesellschaft gelebt und gestärkt wird! Über 2.000 Städtepartnerschaften, Vereine und Privatpersonen knüpfen ein enges grenzüberschreitendes Beziehungsnetz, das so facettenreich wie krisenresistent ist. [...] Ehrenamt hält also nicht nur die Gesellschaft zusammen, sondern auch Europa! Es ist dringend nötig, dieses Engagement gezielt zu fördern und in die Breite zu tragen. Ermutigen wir Bürger*innen dazu, ihre eigenen deutsch-französischen Geschichten zu schreiben und diese einzigartige Freundschaft immer wieder neu zu erfinden!« – so Benjamin Kurc, Leiter des Deutsch-Französischen Bürgerfonds zur Bedeutung ehrenamtlichen Engagements für die grenzüberschreitenden Beziehungen zwischen Bürger*innen beider Länder.

Zum Kommentar von Benjamin Kurc, Leiter des Deutsch-Französischen Bürgerfonds

Weitere Informationen zum Deutsch-Französischen Bürgerfonds


Deutsch-Französisches Jugendwerk seit 60 Jahren

Das Deutsch-Französische Jugendwerk (DFJW) ist eine internationale Organisation für die deutsch-französische Zusammenarbeit. Seit 1963 hat das DFJW fast 9,5 Millionen jungen Menschen die Teilnahme an über 382.000 Austauschprogrammen ermöglicht. Anlässlich des 60. Geburtstags des Elysée-Vertrags gibt das DFJW jungen Menschen das Wort zu Themen, die ihnen am Herzen liegen. Der Blogbeitrag von Emma Derancy wurde am 20. Januar 2023 auf der Webseite des DFJW veröffentlicht: »Bürgerschaftliches Engagement junger Menschen im Jahr 2023«.

Blog von Emma Derancy: Bürgerschaftliches Engagement junger Menschen im Jahr 2023

Weitere Informationen zum DFJW


Deutsch-Französischer Freiwilligendienst (DFFD) 2023/2024

Seit 5. Dezember 2022 ist es möglich, sich für den Deutsch-Französischen Freiwilligendienst für den Jahrgang 2023/2024 zu bewerben. Dieser Freiwilligendienst beginnt Anfang September und dauert 10 bis 12 Monate. Bewerber*innen müssen zu Beginn des Einsatzes zwischen 18 und 25 Jahre alt sein, seit mindestens einem Jahr in Deutschland wohnen und mindestens das Sprachniveau A2/B1 der französischen Sprache haben (manchmal werden auch Anfänger*innen akzeptiert). Als finanzielle Unterstützung gibt es ein monatliches Taschengeld von 473,04 € durch die Agence de Service Civique. Zudem gibt es eine Unterstützung in Form einer Unterkunft und/oder Übernahme für einen Teil der Verpflegungs- oder Transportkosten durch die Aufnahmestruktur von mindestens 107,58€ pro Monat. Ebenso profitiert man von Fortbildungsseminaren und Versicherungen. Die Anmeldefrist variiert je nach Art des Freiwilligendienstes. Interessierte am Deutsch-Französischen Freiwilligendienst Kultur haben die Möglichkeit, sich am 9. Februar 2023 über Rahmenbedingungen, Einsatzstellen und Bildungstage zu informieren. Die Informationsveranstaltung findet digital per Zoom statt. Eine Anmeldung ist bis zum 2. Februar 2023 möglich.

Anmeldung zur Infoveranstaltung zum Deutsch-Französischen Freiwilligendienst Kultur

Weitere Informationen zum DFFD


Internationale Beteiligungsverfahren

EBI gegen unmenschliche Behandlungen an den europäischen Grenzen

Am 12. Januar 2023 hat die Kommission die Europäische Bürgerinitiative (EBI) »Artikel 4: Folter und unmenschliche Behandlungen an den europäischen Grenzen stoppe« (ECI(2023)000001) registriert. Die Organisator*innen der Initiative fordern einen Rahmen, der die Achtung des in Artikel 4 der Charta der Grundrechte verankerten Verbots von Gewalt und unmenschlicher oder erniedrigender Behandlung im Zusammenhang mit der EU-Politik in den Bereichen Grenzkontrollen, Asyl und Einwanderung gewährleistet. Dies ist die erste Initiative, die 2023 registriert wurde. Die Organisierenden haben sechs Monate Zeit, um mit der Unterschriftensammlung zu beginnen.

Pressemitteilung der Europäischen Kommission


EBI für eine tabakfreie Umgebung startet Unterschriftensammlung

Die »Verwirklichung einer tabakfreien Umgebung und das Aufwachsen der ersten tabakfreien Generation Europas bis 2030« (ECI(2022)000005) ist das Ziel einer Europäischen Bürgerinitiative (EBI), die am 16. Januar 2023 mit ihrer Unterschriftensammlung begonnen hat. Sie will die »Tabakpandemie« als wichtigste vermeidbare Todesursache bekämpfen sowie eine weitere Verschmutzung durch Zigarettenstummel von Stränden, Ozeanen und Wäldern verhindern. So soll der Verkauf von Tabakerzeugnissen und Nikotinprodukten an Bürgerinnen und Bürger ab Geburtsjahrgang 2010 eingestellt werden, damit bis 2028 die erste tabakfreie europäische Generation heranwächst.

Weitere Informationen


Erfolgreiche EBI »Stop Finning – Stop the Trade« zur Befassung vorgelegt

Die Europäische Bürgerinitiative (EBI) »Stop Finning - Stop the Trade (Abtrennen von Flossen und Handel damit stoppen)« hat 1 119 996 gültige Unterstützungsbekundungen erhalten und zugleich in 15 Ländern die nötigen Schwellenwerte erreicht. Sie wurde daher der Europäischen Kommission am 11. Januar 2023 zur Prüfung vorgelegt. Es ist die achte erfolgreiche Europäische Bürgerinitiative. Im Rahmen der Initiative wird die Kommission aufgefordert, Rechtsvorschriften vorzuschlagen, mit denen der Handel mit Flossen in der EU beendet wird – auch die Ein-, Aus- und Durchfuhr von Flossen, die sich nicht natürlich am Körper des Tiers befinden. Die Kommission wird die Organisierenden in den nächsten Wochen treffen, um die Initiative ausführlich zu erörtern. Anschließend wird das Europäische Parlament eine öffentliche Anhörung veranstalten. Die Kommission hat bis zum 11. Juli 2023 Zeit, um ihre offizielle Antwort mit den geplanten Maßnahmen vorzulegen. Die Initiative startete ihre Sammlung am 31. Januar 2020, coronabedingt endete sie dann erst am 31. Januar 2022. Ab dem 16. April 2022 lief die Unterschriftenprüfung durch die Kommission.

Weitere Informationen


Aktuelles aus dem BBE und von europäischen Partnern

Referent*in Online-Redaktion zum 1. März 2023 gesucht

Für den Arbeitsbereich »Information und Kommunikation (IuK)« in der Geschäftsstelle des BBE-Netzwerks suchen wir zum 1. März 2023 eine Referent*in Onlineredaktion, zugleich stellvertretende Leitung IuK (80%). Alle Informationen entnehmen Sie der ausführlichen Ausschreibung, Ansprechpartner ist Dr. Rainer Sprengel.

Ausschreibung


Christian Moos zum Europäischen Rechtsakt zur Medienfreiheit

Im September 2022 hat die Europäische Kommission ein europäisches Medienfreiheitsgesetz angenommen, ein neues Regelwerk zum Schutz des Pluralismus und der Unabhängigkeit der Medien in der EU. Der Rechtsakt enthält Schutzmaßnahmen gegen politische Einmischung in redaktionelle Entscheidungen. Ein Schwerpunkt liegt auch auf der Unabhängigkeit und der angemessenen Finanzierung öffentlich-rechtlicher Medien sowie auf transparenten Eigentumsverhältnissen von Medienhäusern. Staatliche Werbung soll transparenter werden und mögliche Interessenkonflikte sollen klar offengelegt werden. Mit dem Gesetz wird das Thema der Medienkonzentration angegangen und ein neuer unabhängiger Europäischer Medienrat geschaffen, der sich aus den nationalen Medienbehörden zusammensetzt. Der Europäische Wirtschafts- und Sozialausschuss (EWSA) begrüßte die Initiativen der Europäischen Kommission für Medienfreiheit. Doch mit bloßen Empfehlungen und einem Soft-Law-Ansatz kann nicht sichergestellt werden, dass die Medien in Europa frei und von politischer, kommerzieller und sonstiger Einflussnahme unabhängig bleiben. »Die Medienfreiheit ist gefährdet. Der Autoritarismus nimmt zu, auch hier in Europa. Die vierte Gewalt bildet eine Brandmauer gegen diese illiberalen Auswüchse. Daher muss die Freiheit der Medien unbedingt gestärkt werden. Der Europäische Rechtsakt zur Medienfreiheit ist da eine wichtige Initiative zum richtigen Zeitpunkt [...] Bloße Empfehlungen reichen nicht aus, um die Freiheit und Vielfalt der Medien in den Mitgliedstaaten zu gewährleisten. Freiheit und Unabhängigkeit der Medien müssen zu den verbindlichen Kriterien für den Bericht über die Rechtsstaatlichkeit und für die Auslösung des Mechanismus in Mitgliedstaaten zählen, in denen die Medienfreiheit und -unabhängigkeit von staatlicher Seite verletzt werden«, so der Berichterstatter für die Stellungnahme, Christian Moos. Christian Moos ist auch Beauftragter des BBE für Europäische Angelegenheiten.

Weitere Informationen


Strategische Partnerschaften für den Aufbau einer demokratischen Gesellschaft in Europa: Ergebnisse der Konferenz

Die zweitägige Konferenz »Strategic partnerships for building a democratic society in Europe« fand am 17. und 18. Oktober 2022 in Prag statt. Ihr Hauptziel war es, politische und administrative Entscheidungsträger*innen davon zu überzeugen, das Thema Zivilgesellschaft auf die Tagesordnung der Europäischen Kommission für das nächste Jahr zu setzen und bewusst zu machen, welche Bedingungen für die Unterstützung einer solchen Zusammenarbeit auf nationaler und EU-Ebene geschaffen werden müssen. Das BBE war vertreten durch Dr. Frank Heuberger, Senior Berater Europapolitik im BBE. Nun wurden die Ergebnisse der Konferenz fertiggestellt, zusammengefasst unter dem Titel »The Role of Non-governmental Non-profit Organizations in Policy Making«.

The Role of Non-governmental Non-profit Organizations in Policy Making Impulses from the International Conference (PDF)

Videointerviews mit den Teilnehmenden


Bericht des Europa-Workshops beim 7. Deutschen EngagementTag

Am 1. Dezember 2022 fand der 7. Deutsche EngagementTag statt. Nino Kavelashvili, Referentin Europa und Redaktionsmitglied BBE Europa-Nachrichten, berichtet über den europaorientierten Workshop: »Being young in Europe«. Thema war das Leben junger, engagierter Menschen in der Ukraine während des laufenden Krieges, ihre Erfahrungen und Hoffnungen. Dazu berichteten drei junge Menschen von dort. Der Workshop wurde durchgeführt vom Europabereich der BBE-Geschäftsstelle in Kooperation mit JUGEND für Europa und dem europäischen Freiwilligenzentrum Centre for European Volunteering (CEV/ Citizen Engagement for Recovery - Volunteering in Solidarity)

Bericht von Nino Kavelashvili (PDF)


Veranstaltungen, Ausschreibungen, Publikationen

Save the Date: Tage der Zivilgesellschaft 2023

Organisationen der Zivilgesellschaft als eine Säule der Demokratie und als wichtige Akteure bei der Bewältigung der aktuellen Herausforderungen – diese Annahme wird dieses Jahr im Zentrum der Tage der Zivilgesellschaft stehen. Sie finden vom 1.-3. März 2023 in Brüssel statt. Die geplanten acht Workshops befassen sich mit den Themen: (1) Können wir die europäische Wirtschaft durch das Europäische Semester demokratisieren?, (2) Fertigkeiten und lebenslanges Lernen für demokratische Gesellschaften, (3) Zivilgesellschaftlicher Raum, ziviler Dialog und Finanzierung der Zivilgesellschaft, (4) Widerstandsfähigkeit zivilgesellschaftlicher Organisationen gegen den schrumpfenden demokratischen Raum in Mittel- und osteuropäischen Ländern, (5) Ehrenamtliche und Resilienz, (6) Digitale Partizipation und digitale Rechte im öffentlichen Raum in Europa: ein Schwerpunkt auf der Jugend, (7) Wahlen 2024: Debatte über die EU außerhalb der Hauptstädte und die Schlüsselrolle der organisierten Zivilgesellschaft sowie (8) Die Zukunft der partizipativen und deliberativen Demokratie. Eine Anmeldung ist ab Februar 2023 möglich.

Programmentwurf


Korruptionswahrnehmungsindex 2022 wird veröffentlicht

Transparency International Deutschland e.V. arbeitet deutschlandweit an einer effektiven und nachhaltigen Bekämpfung und Eindämmung der Korruption. Am 31. Januar 2023 wird der Korruptionswahrnehmungsindex 2022 (Corruption Perceptions Index, CPI) veröffentlicht. Der jährlich erscheinende Index ist der weltweit bekannteste Korruptionsindikator. Er umfasst 180 Staaten und Gebiete und bewertet den Grad der in Politik und Verwaltung wahrgenommenen Korruption. Er beruht auf der Einschätzung von Expert*innen sowie Führungskräften. Am 30. Januar 2023 findet vorab ein digitales Pressebriefing statt. Alexandra Herzog, Vorsitzende von Transparency Deutschland, wird über die Ergebnisse und Entwicklungen weltweit und in Deutschland sprechen. Ein besonderer Fokus wird auf dem Thema der von Autokratien strategisch eingesetzten Korruption liegen.

Weitere Informationen


»Europäische Partnerschaften« und »Antragstellung für größere Projekte im CERV-Programm«: Seminare

Am 7.-8. Februar 2023 ist es wieder so weit: Das Team der Kontaktstelle des Programms »Citizens, Equality, Rights and Values« (CERV) Deutschland veranstaltet in den Räumlichkeiten des Hauses der Kultur in Bonn zwei Seminare: »Europäische Partnerschaften entwickeln - aber wie?« (kommunale Begegnungen/Städtepartnerschaften) und »>100.000 € - größere Projekte beantragen und durchführen«. Neben spannenden Referent*innen und hilfreichem Hintergrundwissen zu Projektkonzeption und Antragstellung im CERV-Programm sollen die Teilnehmenden die Möglichkeit haben, ihre Projektidee bzw. ihren konkreten Bedarf in Kleingruppen zu besprechen. Die Seminare finden ausschließlich in Präsenz statt.

Weitere Informationen zum Seminar »Europäische Partnerschaften entwickeln - aber wie?« am 7. Februar 2023

Weitere Informationen zum Seminar »>100.000 € - größere Projekte beantragen und durchführen« am 8. Februar 2023


Fördermöglichkeit für Citizen Science: das impetus4cs Projekt

Bürgerwissenschaft, vom englischen Begriff Citizen Science, ist die Praxis, Bürgerinnen und Bürger in den Forschungsprozess einzubeziehen, um Wissenschaft und Gesellschaft einander näher zu bringen und gemeinsam Lösungen für die größten Herausforderungen unserer Zeit zu entwickeln. Ziel des impetus4cs-Projekts ist es, die Anerkennung und Wirkung von Citizen Science auf europäischer Ebene zu stärken und gemeinsam innovative Förderprogramme zu entwickeln. Daher sucht das impetus-Team nach bürgerwissenschaftlichen Projekten, die sich für das Thema - »Healthy Planet and Liveable Cities« engagieren, um deren Aktivitäten durch finanzielle Unterstützung, Schulungen und professionelle Begleitung zu fördern. Der erste offene Aufruf zur Einreichung von Projektideen läuft bis zum 13. März 2023, und am 14. Februar findet ein Info-Webinar über das Bewerbungsverfahren statt.

Anmeldung

Weitere Informationen


»Raus in die Welt!« Internationale Freiwillige berichten

Die nächste Ausreisemöglichkeit für einen Internationalen Freiwilligendienst ist im September 2023. Am 4. Februar 2023 führt die Kölner Freiwilligen Agentur e.V. dazu eine digitale Veranstaltung durch: Freiwillige, die die Kölner Freiwilligen Agentur in Kölns Partnerstädte vermittelt hat, geben Informationen aus erster Hand. Sie haben spannende Erfahrungen gemacht, unter anderem in Rotterdam, Thessaloniki und Tel Aviv - etwa in einer Künstlerwerkstatt oder in einem Krankenhaus. Die Freiwilligen haben fremde Kulturen kennengelernt und ihre Sicht auf die Welt erweitert. Sie berichten über ihre Zeit und stehen für Fragen und Gespräche zur Verfügung.

Anmeldung

Weitere Informationen zum Internationalen Freiwilligendienst


Umfrage zum Vertrauen in die EU-Institutionen

Als paneuropäische Organisation der Zivilgesellschaft möchte Civil Society Europe (CSE) erfahren, welche Erfahrungen vorhanden sind bezüglich der Zusammenarbeit mit den europäischen Institutionen. Konkret geht es in der Umfrage um die Rolle von Vertrauen und Misstrauen bei den jeweiligen Aktivitäten. Gefragt wird nach den Grundsätzen des Regierens, der Leistung der EU-Institutionen und zur Wahrnehmung und Meinung zu Prozessen auf EU-Ebene, wie z. B. der Beteiligung und Finanzierung von zivilgesellschaftlichen Organisationen. Die Umfrage ist Teil des EU-finanzierten EnTrust-Projekts, das CSE zusammen mit sieben europäischen Universitäten durchführt. Das Projekt untersucht Vertrauen und Misstrauen auf verschiedenen Regierungsebenen. Die Antworten auf diese Umfrage werden Einblicke in die Beziehungen zwischen zivilgesellschaftlichen Organisationen und EU-Institutionen geben und in ein Handbuch für Behörden zum zivilen Dialog einfließen. Die Umfrage dauert etwa 15 Minuten. Sie läuft bis zum 19. Februar 2023.

Weitere Informationen


Entwicklungspolitische und humanitäre Nichtregierungsorganisationen und Folgen von Kolonialismus: Bericht

Im Dezember 2022 veröffentlichte VENRO, Bundesverband entwicklungspolitischer und humanitärer Nichtregierungsorganisationen, den Bericht »Shifting Power: Wie entwicklungspolitische und humanitäre Nichtregierungsorganisationen den Folgen von Kolonialismus in ihrer Arbeit begegnen können«. Der Bericht enthält Anregungen und Beispiele, welche Wege zur Überwindung von Rassismus und kolonialen Machtverhältnissen beschritten werden können. Er soll Impulse für Veränderungsprozesse geben. »In der Entwicklungszusammenarbeit und humanitären Hilfe muss mehr über Kolonialismus und Rassismus geredet werden. Es ist nötig, neue Handlungsansätze für einen gerechteren und partnerschaftlicheren Umgang zu entwickeln. Mit den praxisnahen Beispielen wollen wir deutlich machen: Es gibt Wege und Möglichkeiten, ins Handeln zu kommen. Die vorgestellten Beispiele einiger NRO sind weder perfekt noch ausreichend, aber sie zeigen, dass auf unterschiedlichen Ebenen der internationalen Zusammenarbeit den Folgen und Kontinuitäten von Kolonialismus begegnet werden kann.« – schreibt Martina Schaub, Vorstandsvorsitzende von VENRO, in ihrem Vorwort.

»Shifting Power: Wie entwicklungspolitische und humanitäre Nichtregierungsorganisationen den Folgen von Kolonialismus in ihrer Arbeit begegnen können« (PDF)


Hinweis

Die nächste Ausgabe der BBE Europa-Nachrichten erscheint am 23. Februar 2023.

Bitte schicken Sie Ihre Informationen an europa(at)b-b-e.de

Die Beiträge dieses Newsletters geben, sofern nicht ausdrücklich als solche Nachrichten gekennzeichnet, nicht die Meinung des BBE wieder, sondern repräsentieren die Vielstimmigkeit der Meinungen und Akteure im BBE und im Feld der Engagementförderung und -politik. Die Redaktion des Newsletters verfolgt das Ziel, die jeweils aktuellsten und wichtigsten Nachrichten für die Leserschaft zusammenzustellen.

Die PDF-Dokumente der Gastbeiträge im Schwerpunkt des Newsletters werden möglichst barrierearm gestaltet.

Die Hinweise auf die allgemeinen Geschäftsbedingungen für die Publikation von Nachrichten im Europa-Newsletter finden Sie unter Impressum.

Eine Übersicht über die nächsten geplanten Schwerpunkt-Themen finden Sie unter Kommende Themen

Redaktion: PD Dr. Ansgar Klein, Dr. Rainer Sprengel, Nino Kavelashvili, Leonie Malchow und Valeria Vlasenko.



Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement (BBE)
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Telefon: (0 30) 6 29 80-11 0
E-Mail: ansgar.klein(at)b-b-e.de


 

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