BBE Europa-Nachrichten Nr. 1 vom 25.1.2024
Die BBE Europa-Nachrichten zu »Newsletter für Engagement und Partizipation« bieten monatlich Informationen und Hintergrundberichte zu europäischen Fragen der Engagementpolitik und -förderung, Gastbeiträge namhafter Europaexpert*innen sowie Hinweise auf internationale Beteiligungsverfahren.
Aus technischen Gründen erfolgte der Versand der Europa-Nachrichten Nr. 1 vom 25.1.2024 erst am 29.1.2024.
Aktuelles aus europäischer Engagementpolitik und -debatte
Demokratiepaket der Europäischen Kommission
Kommissionspräsidentin von der Leyen ruft zur Stärkung der Demokratie auf
Mitspracherecht junger Menschen bei der Gestaltung der EU-Politik
Bericht über die Unionsbürgerschaft 2023 der EU-Kommission
CoFoE-Folge: Überblicksdarstellung zur Unionsbürgerschaft
Maßnahmen gegen das Wiederaufleben des Neo-Faschismus in Europa
Schwerpunkt: Europawahlkampagnen
Editorial
Europawahlkampagne »EurHope« für die Zivilgesellschaft
ECF-Manifest: Civil Society for EU
CEV Europawahlkampagne: Freiwilligenarbeit im Fokus
Gemeinsamfuer.eu: Für eine gestärkte Demokratie bei den Europawahlen 2024
Jugendinformationsinitiative »Walk the Talk«
Europäische Jugendwoche 2024
EU-Kommission: Wahl-Leitfaden für Menschen mit Behinderung
Internationale Beteiligungsverfahren
Erster Bericht der EU-Kommission über die Europäische Bürgerinitiative
VideoWettbewerb ImagineEU zur EBI: Abstimmung bis 28. Januar 2024
Aktuelles aus dem BBE und von europäischen Partnern
EUD: Aufruf für Demokratie und gegen Rechtsextremismus
Rede von Christian Moos bei der 584. EWSA-Plenarsitzung
Konferenz: »Shaping the Future of Volunteering in Europe and Beyond«
Veranstaltungen, Ausschreibungen, Publikationen
EBI-Infopacket für zivilgesellschaftliche Organisationen
FRA-Umfrage: Zivilgesellschaft 2023
Neue Studien zum Europäischen Solidaritätskorps veröffentlicht
ECI 2020–2023 Review Report
Kostenlose Schulung für das virtuelle Rollenspiel des Europäischen Parlaments
Aktuelles aus europäischer Engagementpolitik und -debatte
Demokratiepaket der Europäischen Kommission
Die Europäische Kommission hat das für Sommer angekündigte Paket zur Verteidigung der Demokratie, kurz »Demokratiepaket«, am 12. Dezember 2023 veröffentlicht. Die Spanne der Maßnahmen und Herausforderungen reicht von der Abwehr feindlicher Einflussnahme durch Drittstaaten bis hin zur Aktivierung der Zivilgesellschaft. Die Transparenz soll erhöht und das Engagement der EU-Bürger*innen sowie ihre Teilhabe an der Demokratie gefördert werden. So enthält es u.a. einen Rechtsvorschlag zur Verbesserung der Transparenz und demokratischen Rechenschaftspflicht für Interessenvertretungsaktivitäten im Namen von Drittländern. Zwei Empfehlungen zielen darauf ab, freie, faire Wahlen zu fördern und die Beteiligung von Bürger*innen und zivilgesellschaftlichen Organisationen zu unterstützen. Besondere Aufmerksamkeit gilt der Stärkung der politischen Partizipation, wobei die EU-Kommission die Wahlbeteiligung erhöhen und Formate der Bürgerbeteiligung sowie die Unterstützung zivilgesellschaftlicher Organisationen fördern will. Die unterschiedlichen Wahlbeteiligungsquoten bei der Europawahl 2019 werden als Anlass genommen, politische Mitwirkungsrechte zu stärken.
Mitteilung der Kommission über die Verteidigung der Demokratie
Kommissionspräsidentin von der Leyen ruft zur Stärkung der Demokratie auf
Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos dazu aufgerufen, die Demokratie zu stärken und sich gegen Desinformation und Polarisierung zu stellen. Beim Weltwirtschaftsforum stellte sie insbesondere den Zusammenhang von freier Marktwirtschaft und Demokratie heraus: »Unsere Unternehmen leben von der Freiheit – innovativ zu sein, zu investieren und zu konkurrieren. Aber die gewerbliche Freiheit beruht auf der Freiheit unserer politischen Systeme. Deshalb glaube ich, dass unsere gemeinsame und dauerhafte Aufgabe darin besteht, unsere Demokratie zu stärken und sie vor Risiken und Eingriffen zu schützen. Wir müssen mehr denn je das Vertrauen wiederherstellen, und Europa ist bereit, hier eine Schlüsselrolle zu spielen.«
Rede der Kommissionspräsidentin
Mitspracherecht junger Menschen bei der Gestaltung der EU-Politik
Die EU-Kommission hat am 10. Januar 2024 mehrere Maßnahmen angekündigt, durch die junge Menschen mehr Mitsprache bei Entscheidungen erhalten sollen, die sie betreffen. Die jugendpolitische Dimension in einer Reihe von EU-Politikfeldern soll vertieft werden. Die Maßnahmen bauen auf Ergebnissen und Einsichten des Europäischen Jahres der Jugend 2022 auf. So will die Kommission bei der Planung der EU-Politik einen »Jugendcheck« vornehmen, damit die Folgen für junge Menschen systematisch berücksichtigt werden. Ebenso soll der politische Dialog zwischen jungen Menschen und Kommissionsmitgliedern gestärkt werden. Eine neue Jugendplattform soll entstehen, die den Austausch mit Jugendorganisationen, Jugendforschenden, Vertretern der Mitgliedstaaten und anderen EU-Institutionen erleichtern wird. Die Kommission wird außerdem den EU-Jugenddialog – den größten Mechanismus zur Jugendbeteiligung in Europa – stärken und den Dialogschwerpunkt stärker an ihrem Arbeitsprogramm ausrichten. Als Teil der Bemühungen der Kommission, jungen Menschen die EU nahezubringen, findet vom 12. bis zum 19. April die Europäische Jugendwoche 2024 statt.
Bericht über die Unionsbürgerschaft 2023 der EU-Kommission
Am 6. Dezember 2023 stellte die EU-Kommission den »Bericht über die Unionsbürgerschaft 2023« vor. Darin beschreibt sie die Fortschritte, die aus ihrer Sicht seit Veröffentlichung des letzten Berichts über die Unionsbürgerschaft im Jahr 2020 erzielt wurden. Die Kommission identifiziert solche Fortschritte in den Bereichen der Stärkung und Förderung der Bürgerrechte, gemeinsamer Werte und der demokratischen Teilhabe in der EU. Der Bericht über die Unionsbürgerschaft 2023 bietet dabei einen Überblick über alle relevanten politischen Initiativen zur Unionsbürgerschaft seit 2020. Dazu zählt etwa die Erleichterung von Reisen während der Pandemie, das digitale COVID-Zertifikat der EU zur Bewältigung der Schwierigkeiten mobiler EU-Bürger*innen, die Förderung inklusiver demokratischer Prozesse und die Gewährleistung der Chancengleichheit bei Wahlen.
Bericht über die Unionsbürgerschaft 2023
Website zur Unionsbürgerschaft
CoFoE-Folge: Überblicksdarstellung zur Unionsbürgerschaft
Eine der Forderungen bzw. Anregungen aus der Konferenz zur Zukunft Europas (CoFoE) wollte von der Kommission eine gute, übersichtliche Darstellung der Rechte und Möglichkeiten aller Bürger*innen der EU, die aus der Unionsbürgerschaft folgen. Dazu hat die Kommission jetzt eine 24-seitige Broschüre publiziert. Was fügt die Unionsbürgerschaft den Rechten eines Staatsbürgers oder einer Staatsbürgerin eines Mitgliedstaates der EU hinzu? Welche Rechte sind das? Wie kann man sich gegen die Verweigerung von Rechten wehren? Aber auch: Welchen konsularischen Schutz genießt man außerhalb der EU als EU-Bürger*in? Zugleich verweist die Broschüre auf zentrale Verordnungen und Webinhalte für vertiefende Informationen.
Unionsbürgerschaft: Rechte und Möglichkeiten, 2023
Maßnahmen gegen das Wiederaufleben des Neo-Faschismus in Europa
Das Europäische Parlament debattiert erneut über den Kampf gegen das Wiederaufleben des Neo-Faschismus in Europa. Die Abgeordneten sind besorgt über die Normalisierung von Faschismus, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit. Bereits 2018 forderte das Parlament die EU-Staaten auf, neofaschistische Gruppen zu verbieten. Der aktuelle Anlass ist ein Aufmarsch in Rom am 7. Januar 2024, bei dem Teilnehmende den faschistischen Gruß zeigten. Dieser Vorfall und die steigende Zahl antisemitischer Übergriffe motivieren die erneute Debatte. Das Parlament warnte wiederholt vor dem Erstarken des Neo-Faschismus und betonte nach dem Terroranschlag in Halle 2019 die Zunahme antisemitischer Übergriffe. Schon 2018 warnten die Abgeordneten vor der Normalisierung von Faschismus und forderten ein Verbot neofaschistischer Gruppen. Im September 2019 bekräftigten sie die Forderung nach einem Verbot von Organisationen, die Nazismus und Faschismus verherrlichen.
EP-Entschließung zur Zunahme neofaschistischer Gewalt in Europa (25.10.2018)
Schwerpunkt: Europawahlkampagnen
Editorial
Der Jahresschwerpunkt 2024 der BBE-Europaarbeit ist »Engagement- und Demokratiepolitik im Kontext des Demokratiepakets und der Europawahlen«. Vor der Europawahl 2024 hat die Europäische Kommission das »Paket zur Verteidigung der Demokratie«, kurz »Demokratiepaket«, verabschiedet. Das Paket zielt darauf ab, verdeckte ausländische Einflussnahmen und undurchsichtige Finanzierungen offenzulegen, um die Transparenz zu erhöhen, will zivilgesellschaftliche Organisationen stärken und das Engagement der EU-Bürger*innen sowie ihre Teilhabe an der Demokratie fördern. Die BBE-Europaarbeit konzentriert sich 2024 auf die Sichtweisen und Forderungen der Zivilgesellschaft zum Demokratiepaket und den Europawahlen. Dabei werden insbesondere die Perspektiven und Standpunkte aus dem BBE-Netzwerk berücksichtigt. Themen wie faire Wahlen, Bürgerräume und -beteiligung, Rechtsstaatlichkeit sowie der Pluralismus der Medien werden eingehend betrachtet. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Vor- und Nachbereitung der Europawahlen im Juni 2024, insbesondere im Hinblick auf die Engagement- und Demokratiepolitik.
Europawahlkampagne »EurHope« für die Zivilgesellschaft
»EurHope« ist eine Europawahlkampagne der Europa Union Deutschland (EUD) und der Jungen Europäischen Föderalisten (JEF), die sich für Hoffnung und konstruktive europäische Zusammenarbeit einsetzt. Das BBE ist offizieller Partner dieser Initiative und unterstützt sie kommunikativ. Die Ziele der Kampagne sind die Stärkung des Bewusstseins der Bürger*innen für die Europawahl 2024 und die Motivation zur pro-europäischen Wahl. EurHope betont ein demokratisches, rechtsstaatliches, solidarisches, innovatives, nachhaltiges, vielfältiges, tolerantes, freies und unabhängiges Europa. Partnerorganisationen können den Hashtag #EurHope sowie Grafiken und Vorlagen der Kampagne nutzen.
Sharepic EurHope für die Zivilgesellschaft
Leitfaden zur Mitgliederarbeit (PDF)
ECF-Manifest: Civil Society for EU
Das European Civic Forum (ECF) hat für die Europawahlen 2024 das Manifest »Zivilgesellschaft für die EU« veröffentlicht, das die Stärkung von Demokratie, Solidarität und den Rechten aller Europäer und Europäerinnen fordert. Das Manifest wird von über 180 zivilgesellschaftlichen Organisationen unterstützt und enthält klare Forderungen an die zukünftige EU-Politik. Die Kernforderungen umfassen eine Europäische Zivilgesellschaftsstrategie, sichere Rahmenbedingungen, einen EU-Mechanismus zum Schutz von Zivilgesellschaft und Aktivist*innen, angemessene Finanzierung sowie eine Vereinbarung über den zivilen Dialog. Die Kampagne ruft zur aktiven Teilnahme auf – sei es durch Unterzeichnung des Manifestes oder die Verbreitung über Social-Media-Kanäle, für die vorbereitetes Material bereitsteht. Zivilgesellschaftsvertreter*innen können Informationen über ihre Kampagnen in einer bereitgestellten Tabelle teilen, die auf der ECF-Website präsentiert wird. Dr. Frank Heuberger, BBE-Seniorberater für Europapolitik, vertritt das BBE in der ECF-Steuerungsgruppe.
Unterzeichnung für EU-Abgeordnete (PDF)
Tabelle – Nationale Kampagnen in der EU
CEV-Europawahlkampagne: Freiwilligenarbeit im Fokus
Mit der Europawahlkampagne »Vote Volunteer Vision (VVV)« des Europäischen Freiwilligenzentrums (Centre for European Volunteering, CEV) soll die Bedeutung von Freiwilligenarbeit in und für Europa hervorgehoben werden. Ziel ist es, politische Entscheidungsträger*innen zu einer verstärkten Unterstützung der europaweiten Freiwilligenpolitik zu bewegen. Ein zentraler Bestandteil der Kampagne ist die Einholung der Stellungnahmen zur Freiwilligenarbeit und von politischen Zusicherungen der Kandidat*innen für das Europäische Parlament 2024. Der CEV-Blueprint – verfasst von CEV-Mitgliedern, unter anderem dem BBE – dient dabei als Leitfaden und skizziert die notwendigen Schritte, um bis 2030 eine verstärkte Anerkennung der Bedeutung von Freiwilligenarbeit zu erreichen. Interessierte können sich europaweit beteiligen, indem sie die Meinungen der Kandidat*innen in ihren Heimatländern erkunden.
Blueprint for European Volunteering
Gemeinsamfuer.eu: Für eine gestärkte Demokratie bei den Europawahlen 2024
»Gemeinsamfuer.eu« ist eine Plattform für die Stärkung der Demokratie und zielt darauf ab, der Demokratie bei den kommenden Europawahlen eine noch größere Bedeutung zu verleihen. Die Initiative bringt Menschen aus ganz Europa zusammen, um sich zu vernetzen, Wissen auszutauschen und neue Fähigkeiten zu erwerben. Gleichzeitig soll dazu ermutigt werden, aktiv an den Wahlen im Juni 2024 teilzunehmen.
Jugendinformationsinitiative »Walk the Talk«
Wie kann ich an den Europawahlen teilnehmen? Wo finde ich die Kandidat*innen für das Europäische Parlament? Die Jugendinformationsinitiative »Walk the Talk« der European Youth Information and Counselling Agency (Eryica) wird in 10 Ländern und 13 Sprachen durchgeführt, mit dem Ziel, niedrigschwellig das Engagement von Erstwähler*innen für die Europawahlen 2024 zu steigern. Erklärt werden Grundlagen rund um Europa und die Wahlen. In Belgien, Österreich, Griechenland, Malta und erstmals in Deutschland wird 16-Jährigen das Wahlrecht eingeräumt. Der Name der Initiative »Walk the Talk« verweist darauf, seinen Worten Taten folgen zu lassen, um zu zeigen, dass man das, was man sagt, auch aktiv umsetzt. Die Kernziele der Kampagne umfassen die Information und Aufklärung junger Menschen über die EU und die Europawahlen, die Bekämpfung von Desinformation und Manipulation rund um die Wahlen sowie die Förderung der Partizipation durch die Weiterleitung von Sorgen, Anliegen und Ansichten junger Menschen an politische Entscheidungsträger*innen. Die Initiative ist Teil des internationalen Konsortiums für das EU-Projekt inFORM – Young Voters, finanziert vom Europäischen Parlament, mit der Europäischen Youth Information and Counselling Agency (ERYICA) als Koordinierungspartner.
Europäische Jugendwoche 2024
Vom 12. bis 19. April findet die Europäische Jugendwoche 2024 statt. Unter dem Motto »Gib deiner Vision eine Stimme« liegt der Fokus auf Demokratie und den bevorstehenden Europawahlen vom 6. bis 9. Juni. Die Europäische Jugendwoche bietet jungen Menschen die Gelegenheit, sich verstärkt gesellschaftlich einzubringen und aktiv Demokratie zu leben. Die Aufforderung lautet, das eigene Anliegen lautstark zu artikulieren und besonders die Bedeutung der Wahlteilnahme zu betonen. Es werden europaweit verschiedene Aktivitäten organisiert. Neben Diskussionen über persönlich wichtige Themen bietet die Woche die Chance zum Austausch mit politischen Entscheidungsträger*innen. Teilnehmer*innen erhalten zudem Informationen zu EU-Angeboten wie Erasmus+ und dem Europäischen Solidaritätscorps. Inspirierende Geschichten anderer junger Menschen sollen dazu dienen, die eigene Stimme bei der Europawahl als relevant wahrzunehmen.
Nationale Agentur JUGEND für Europa
EU-Kommission: Wahl-Leitfaden für Menschen mit Behinderung
Die Europäische Kommission hat anlässlich des 30. Jahrestages der Unionsbürgerschaft ein Maßnahmenpaket zur Stärkung der Rechte von Unionsbürger*innen in der gesamten EU vorgestellt. Das Paket enthält einen Leitfaden für gute Wahlpraktiken für Bürger*innen mit Behinderung, der bewährte Verfahren aus verschiedenen Mitgliedstaaten zusammenfasst und darauf abzielt, die Beteiligung von Menschen mit Behinderung am Wahlprozess zu verbessern. Zudem wurde ein Handbuch von Verfahren zur elektronischen Abstimmung vorgestellt, das Informationen zu elektronischen Abstimmungen und anderen Technologien aus allen Mitgliedstaaten zusammenführt. Das Ziel ist, die Ausübung des Wahlrechts in der EU zu fördern. Der Leitfaden und das Handbuch sind Teil eines umfassenden Maßnahmenpakets zur Stärkung der Rechte der Unionsbürgerschaft.
Internationale Beteiligungsverfahren
Erster Bericht der EU-Kommission über die Europäische Bürgerinitiative
Am 6. Dezember 2023 nahm die EU-Kommission ihren ersten Bericht zur Europäischen Bürgerinitiative (EBI) an. In diesem Bericht über das Funktionieren der EBI werden die seit der Überarbeitung der Verordnung im Jahr 2020 aus Sicht der Kommission erzielten Fortschritte vorgestellt. Zugleich werden im Bericht eine Reihe praktischer Maßnahmen angekündigt, um die Beteiligung der europäischen Bürger*innen an demokratischen Prozessen in der EU weiter zu verbessern. Dabei geht es z.B. um Sensibilisierungsmaßnahmen für Bürgerinitiativen in Zusammenarbeit mit dem Europäischen Parlament und den Mitgliedstaaten sowie um die systematische Konsultation von Organisatoren erfolgreicher Initiativen bei der Entwicklung von politischen Maßnahmen als Reaktion auf diese Initiativen.
Erster Bericht der Europäischen Kommission zur Europäischen Bürgerinitiative (EBI)
Factsheet zur Europäischen Bürgerinitiative (EBI)
VideoWettbewerb ImagineEU zur EBI: Abstimmung bis 28. Januar 2024
Im Rahmen des ImagineEU-Wettbewerbs konnten Jugendliche ihre Ideen darlegen, die Gegenstand einer künftigen Europäischen Bürgerinitiative (EBI) werden könnten. Teams von Schüler*innen der Sekundarstufe haben Videos erstellt, um zu zeigen, wie Europa zu einem noch besseren Lebensort werden könnte. Noch bis zum 28. Januar 2024 kann man bei der Entscheidung helfen, welche Teams eine Studienreise nach Brüssel gewinnen sollten. Dabei kann man für so viele überzeugende Videos abstimmen, wie man will.
Aktuelles aus dem BBE und von europäischen Partnern
EUD: Aufruf für Demokratie und gegen Rechtsextremismus
Die Europa-Union Deutschland (EUD) ruft deutschlandweit zur Teilnahme an Demonstrationen gegen Rechtsextremismus und für die Bewahrung von Demokratie und Rechtsstaatlichkeit auf. Unterstützend wirkt der Bundesverband gemeinsam mit anderen zivilgesellschaftlichen Organisationen am Aufruf »Hand in Hand – jetzt solidarisch aktiv werden!« mit und fördert die Auftaktveranstaltung #WirSindDieBrandmauer am 3. Februar 2024 in Berlin. Die Verteidigung von Demokratie und Rechtsstaatlichkeit ist fundamental für die Zukunft Europas. Einige Kreis- und Landesverbände sind bereits engagiert. Auch die BBE-Geschäftsstelle wird die Aktion im Rahmen ihrer Kampagne zur Demokratieförderung unterstützen.
Rede von Christian Moos bei der 584. EWSA-Plenarsitzung
Der BBE-Europabeauftragte Christian Moos ist Teil des EWSA und sprach im Rahmen der 584. Plenarsitzung am 18. Januar 2024. In seiner Rede zu den Prioritäten der belgischen Ratspräsidentschaft der Europäischen Union betonte Moos die Herausforderungen einer sich wandelnden politischen Landschaft. Er hob die Bedeutung einer starken EU hervor, insbesondere angesichts des bevorstehenden Übergangs zu autokratischen Regierungsformen, die europäische Werte bedrohen. Moos rief zu verstärkten Anstrengungen für die Unterstützung der Ukraine auf und forderte dringende Reformen in der EU, darunter das Ende des Einstimmigkeitsprinzips. Seine Worte schlossen mit einem Appell an die Mitgliedstaaten, sofort zu handeln, und der Möglichkeit, dass handlungsfähige Länder die Führung übernehmen sollten. »Wir als Vertreterinnen und Vertreter der Zivilgesellschaft sind bereit, unseren Beitrag zu einer resilienten, demokratischen europäischen Gesellschaft zu leisten. Vielen Dank, dass Sie uns zugehört haben. Vielen Dank, dass Sie einen strukturierten Dialog mit der organisierten Zivilgesellschaft unterstützen.«, betonte Moos.
Konferenz: »Shaping the Future of Volunteering in Europe and Beyond«
Über 100 Teilnehmer*innen aus ganz Europa, darunter Jasmin Schneider vom BBE, sowie Vertreter*innen von Freiwilligenorganisationen, Nationalen Agenturen, SALTO-Ressourcenzentren, Forscher und Forscherinnen kamen in Podgorica, Montenegro, zusammen, um das fünfjährige Bestehen des Europäischen Solidaritätskorps zu zelebrieren und reflektieren. Im Fokus des Treffens stand die intensive Diskussion eines Positionspapiers mit dem Titel »Verbesserung der Rahmenbedingungen für die Freiwilligentätigkeit junger Menschen«. Dieses Papier wurde im Rahmen der Strategischen Zusammenarbeit der Nationalen Agenturen (SNAC) im Bereich der Freiwilligentätigkeit entwickelt und legte besonderes Augenmerk auf die Einführung eines »EU-Freiwilligen«-Status, die Ausarbeitung einer überarbeiteten Qualitätscharta für Freiwilligentätigkeit sowie die Förderung des Kapazitätsaufbaus zur Optimierung des organisatorischen Rahmens. Die Diskussion unterstrich insbesondere das enorme Potenzial und die positiven Auswirkungen eines EU-Freiwilligenprogramms für junge Menschen, bei dem Solidarität als zentraler Wert betrachtet wird.
Veranstaltungen, Ausschreibungen, Publikationen
EBI-Infopacket für zivilgesellschaftliche Organisationen
Wie wird eine EBI gestartet? Wo erhalte ich Unterstützung für die Initiierung einer EBI, und wie kann ich selbst unterstützen? Diese und weitere Fragen werden in der neuen Infobroschüre über die Europäische Bürgerinitiative für zivilgesellschaftliche Organisationen beantwortet. Das Paket steht in 24 Sprachen zur Verfügung und soll als Leitfaden für zivilgesellschaftliche Organisationen und Bürger*innen dienen.
FRA-Umfrage: Zivilgesellschaft 2023
Das Europäische Institut für Grundrechte (FRA) hat die jährliche Umfrage zum Handlungsspielraum der Zivilgesellschaft eröffnet. Die Umfrage richtet sich an Menschenrechtsorganisationen in Europa und ist bis zum 8. Februar geöffnet. Sie bietet eine wichtige Grundlage für die Arbeit des FRA, um Herausforderungen und Trends im Handlungsspielraum der Zivilgesellschaft zu identifizieren und Lösungswege aufzuzeigen. Insbesondere trägt die Umfrage dazu bei, Angriffe gegen die Zivilgesellschaft und Menschenrechtsverteidiger*innen auf europäischer Ebene zu thematisieren. Die Beantwortung des Fragebogens soll rund 15-20 Minuten dauern.
Neue Studien zum Europäischen Solidaritätskorps veröffentlicht
Im Rahmen der Strategischen Zusammenarbeit der Nationalen Agenturen (SNAC) im Bereich der Freiwilligentätigkeit wurden drei Studien veröffentlicht, die neue Erkenntnisse zur Freiwilligenarbeit im Europäischen Solidaritätskorps (ESK) liefern.
Mapping Study of European Civic Engagement Frameworks and their links with Youth Volunteering
Mapping and Analysis of Research on Youth Volunteering in Europe Explanatory Report
ECI 2020–2023 Review Report
Am 6. Dezember veröffentlichte die Europäische Bürgerinitiative (EBI) den Bericht zur Überprüfung der überarbeiteten Verordnung über die Europäische Bürgerinitiative. Der Bericht beleuchtet die Vorteile, die Organisator*innen und Unterstützer*innen der EBI durch einen leichter zugänglichen und benutzerfreundlicheren Rahmen entstehen sollen.
Kostenlose Schulung für das virtuelle Rollenspiel des Europäischen Parlaments
Am 9. Juni 2024 findet die Europawahl statt. Um ein anschauliches Verständnis für die Funktionsweise des Europäischen Parlaments zu vermitteln, bietet das Verbindungsbüro des Europäischen Parlaments in Deutschland eine kostenlose Schulung für 40 zukünftige Spielleiter*innen in Berlin an. Teilnehmer*innen erlernen, wie sie das digitale Rollenspiel des Europaparlaments mit Jugendlichen und Erwachsenen durchführen können. Die Schulung ermöglicht die direkte Anwendung des erworbenen Wissens in der Praxis. Gesucht werden Lehrkräfte, Sozialarbeiter*innen, Jugendleiter*innen, und Engagierte aus der Zivilgesellschaft, die das Rollenspiel selbstständig durchführen möchten. Bewerber*innen sollten Motivation, Volljährigkeit, gute Deutschkenntnisse und die Bereitschaft zur kostenlosen Durchführung des Rollenspiels bis zur Europawahl mitbringen. Die Schulung findet vom 26. Februar, 14:00 Uhr, bis 27. Februar 2024, 14:00 Uhr, statt. Interessierte können sich bis zum 28. Januar 2024 bewerben.
Hinweis
Die nächste Ausgabe der BBE Europa-Nachrichten erscheint am 22.02.2024.
Bitte schicken Sie Ihre Informationen an europa(at)b-b-e.de
Die Beiträge dieses Newsletters geben, sofern nicht ausdrücklich als solche Nachrichten gekennzeichnet, nicht die Meinung des BBE wieder, sondern repräsentieren die Vielstimmigkeit der Meinungen und Akteure im BBE und im Feld der Engagementförderung und -politik. Die Redaktion des Newsletters verfolgt das Ziel, die jeweils aktuellsten und wichtigsten Nachrichten für die Leserschaft zusammenzustellen.
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Kommende Themen
Redaktion: PD Dr. Ansgar Klein, Dr. Rainer Sprengel, Jasmin Schneider, Theresa Spreckelsen und Rebecca Steger.
Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement (BBE)
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Kontakt: ansgar.klein(at)b-b-e.de und lilian.schwalb(at)b-b-e.de