Newsletter Nr. 19 vom 2. Oktober 2025
Der BBE-Newsletter informiert über Engagementpolitik und -debatte in Deutschland, interessante Publikationen und Veranstaltungen sowie Aktuelles aus dem BBE.
Editorial
Aktuelles aus Engagementpolitik und -debatte
Sport- und Ehrenamtsetat 2026: Rekordmittel vorgesehen
Kanzler ehrt herausragendes Ehrenamt
Startschuss für Zehnten Altersbericht: Bildung und Lernen im Alter
Weltaltentag 2025: »JA zum Alter« für eine altersfreundliche Gesellschaft
Bundestag berät über Demokratiefördergesetz
Förderung von »Partnerschaften für Demokratie«
9. Sitzung des Ausschusses für Sport und Ehrenamt
35 Jahre Wiedervereinigung: Bundesrat ruft zu gemeinsamer Zukunftsgestaltung auf
Perspektive des Deutschen Bundesjugendrings zum Wehrdienstmodernisierungsgesetz
Caritas fordert Freiwilligendienste-Stärkungsgesetz
Steueränderungsgesetz 2025 und gemeinnützige Organisationen
Aktuelle Fakten und Trends zu Deutschlands Mitmach-Stiftungen
DOSB-Fachforum: Ehrenamtliches Engagement stärken
(Aktiv gegen Einsamkeit: Beitragsreihe)
Sonder-Infoletter »Aktiv gegen Einsamkeit«
Aktuelles aus der BBE-Geschäftsstelle
BBE-Länderforum 2025: Bürokratie begegnen, Engagement stärken
Save-the-date: Deutscher EngagementTag 2025
Rückblick: WerkraumZukunft: AllerEngagiertesLand
BBE-AG Freiwilligendienste: Sitzung mit MdBs
Veranstaltungen, Ausschreibungen, Publikationen
Wirkungssprint 2025 stärkt Zivilgesellschaft in Ostdeutschland
BMI-Kommunaltagung 2025: »Zusammen Zukunftsfest«
Ausschreibung: Land.Heimat.Innovativ
Fachtag: Warum politische Bildung nicht neutral sein darf
Tag der Stiftungen am 1. Oktober
Studie: Beteiligungsverfahren und Energiewende
Publikation: »Care in Bewegung«
QueeResilience Guidebook: Chancen & Risiken digitaler Medien für queere Jugendliche
Gemeinsam wirksam – ein Reflexionsleitfaden für gelingende Kollaboration
Noch bis 5. Oktober: DIM-Umfrage bei Eltern zur inklusiven Schule
Editorial
Engagement verbindet
Liebe Leser*innen,
die vergangenen Wochen haben gezeigt, wie viele und gewichtige gesellschaftspolitische Themen derzeit rund um Engagement, Ehrenamt und Zivilgesellschaft diskutiert werden. Mit dem Haushaltsentwurf für das Jahr 2026 stehen Rekordmittel für den Sport und ein Sondervermögen für die Infrastruktur im Raum. Hier können sich hoffentlich kluge politische Entscheidungen zugunsten der Förderung von Engagementstrukturen etwa im Sport, in der Kultur, im Katastrophen- und Klimaschutz oder auch im Kontext von Mobilität und Digitalisierung anschließen. Zugleich würdigte der Bundeskanzler beim Start Social-Wettbewerb das herausragende Engagement von Freiwilligen in allen Teilen des Landes. Auch der Startschuss für den zehnten Altersbericht macht deutlich: Bildung und Lernen im Alter sind nicht nur eine Frage der Gerechtigkeit, sondern auch der Schlüssel für Teilhabe und Zusammenhalt über Generationen hinweg. Die geplante Bundestagsdebatte zum Demokratiefördergesetz zeigt wiederum, wie wichtig eine dauerhafte und verlässliche Absicherung zivilgesellschaftlicher Aktivitäten ist. Sei es die Diskussion über steuerliche Verbesserungen für gemeinnützige Organisationen, die Forderung nach einem Freiwilligendienste-Stärkungsgesetz oder der Blick auf die Bürgerstiftungen – überall wird deutlich, dass freiwilliges Engagement für unser Zusammenleben und die Demokratie von herausragender Bedeutung ist. Dieses Engagement braucht dringend stabile Strukturen und langfristige Perspektiven. Menschen, die sich für unsere Gesellschaft einsetzen und diese positiv gestalten, sollten nicht bedroht werden; sie verdienen vielmehr Anerkennung und Unterstützung.
35 Jahre nach der Wiedervereinigung erinnern wir uns daran, dass gesellschaftlicher Zusammenhalt kein Selbstläufer ist. Gerade in Zeiten der Unsicherheit und des Konfliktes gilt es, Vertrauen zu stärken, Unterschiede zu überbrücken und neue Räume für Mitgestaltung zu eröffnen. Besonders freuen wir uns deshalb, Sie auf den bevorstehenden 10. Deutschen EngagementTag am 01. und 02. Dezember 2025 hinzuweisen, der unter dem Leitmotiv »Engagement verbindet – Gemeinsam für eine starke Zivilgesellschaft« in Berlin stattfinden wird. Wir laden Sie ein, sich mit diesem Newsletter mit der Vielfalt aktueller Entwicklungen zu beschäftigen und gemeinsam mit uns im Netzwerk dafür aktiv zu werden, um die Bürgergesellschaft von morgen stark, offen und widerstandsfähig gestalten zu können.
Eine spannende Lektüre wünscht Ihnen
Ihre Lilian Schwalb
Aktuelles aus Engagementpolitik und –debatte
Sport- und Ehrenamtsetat 2026: Rekordmittel vorgesehen
Im Haushaltsentwurf für das Jahr 2026 sind 357,5 Millionen Euro für den Sport vorgesehen, was einen neuen Rekordwert darstellt. Dies betonte Staatsministerin Dr. Christiane Schenderlein (CDU) vor dem Ausschuss für Sport und Ehrenamt. Erstmals werden die früher im Innenministerium geführten Mittel nun im Bundeskanzleramt abgebildet. Dr. Schenderlein wies auf den Investitionsstaus bei Sportstätten hin und begrüßte die Entscheidung des Haushaltsausschusses, bis zu einer Milliarde Euro für die Sportinfrastruktur in ein Sondervermögen aufzunehmen. Davon soll auch der Spitzensport profitieren. Im Einzelplan 04, dem Haushalt des Bundeskanzleramtes mit der Staatsministerin für Sport und Ehrenamt sind 13,3 Millionen Euro zur Förderung und Unterstützung von Ehrenamt und Engagement veranschlagt.
Haushaltsentwurf für 2026 (21/600) (PDF)
Weitere Informationen auf der Website des Deutschen Bundestages
Engagement ist Chefsache: Kanzler würdigt Ehrenamtliche
Bei der Preisverleihung des 21. startsocial-Wettbewerbs im Bundeskanzleramt ehrte Kanzler Friedrich Merz 25 soziale Initiativen für ihr vorbildliches ehrenamtliches Engagement. Sieben Projekte erhielten Geldpreise in Höhe von insgesamt 35.000 Euro. Der Sonderpreis des Kanzlers ging an die Leipziger Initiative »TechTeens«, die Jugendliche an Schulen für IT- und MINT-Berufe begeistert und praxisnahe Projekte mit Unterstützung ehrenamtlicher Fachkräfte anbietet. In seiner Rede betonte Merz die Bedeutung des Ehrenamts für Deutschland: Rund 30 Millionen Menschen engagierten sich täglich freiwillig und machten das Land lebens- und liebenswert. Mit der neuen Staatsministerin für Sport und Ehrenamt, Dr. Christiane Schenderlein, und dem Zukunftspakt Ehrenamt wolle die Bundesregierung das Engagement weiter stärken. Ehrenamt sei Ausdruck einer starken Bürgergesellschaft, nicht des Rückzugs des Staates. Merz hob hervor, dass insbesondere junge Frauen für technische Berufe gewonnen werden müssten. Das BBE ist an der Auswahl der Preistragenden durch die Mitwirkung in der Jury beteiligt.
Rede von Kanzler Merz bei der Preisverleihung des startsocial-Wettbewerbs
Startschuss für Zehnten Altersbericht: Bildung und Lernen im Alter
Die Bundesministerin für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend Karin Prien hat am 22. September 2025 die Kommission für den zehnten Altersbericht der Bundesregierung einberufen. Der Bericht untersucht, wie Bildung älteren Menschen neue soziale Rollen und aktives Altern ermöglicht. Der Fokus liegt dabei auf non-formalen und informellen Lernformen sowie kognitiven Entwicklungen. Zudem sollen Bildungsungleichheiten, die beispielsweise durch niedriges Einkommen, geringe Bildung, gesundheitliche Einschränkungen oder einen Migrationshintergrund bedingt sind, beleuchtet werden. Ziel ist es, Ursachen zu identifizieren und Lösungen aufzuzeigen, um Bildung im Alter gerechter zu gestalten und sie stärker politisch zu verankern. Prof. Dr. Cornelia Kricheldorff, die Vorsitzende der Kommission, betont die Bedeutung von Bildung für ein gelingendes Altern, soziale Verbundenheit und einen generationenübergreifenden Dialog. Studien wie der Deutsche Alterssurvey (DEAS 2023) zeigen, dass die Teilhabe an Bildung im Alter abnimmt, aber dennoch ein hoher Anteil der älteren Menschen Weiterbildungsmöglichkeiten nutzt und positive Erwartungen an das Älterwerden hat. Die Altersberichte der Bundesregierung werden seit 1994 in jeder Legislaturperiode von unabhängigen Expert*innenkommissionen erstellt.
Weitere Informationen zur Altersberichterstattung
Pressemitteilung des Bundesministerium für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend
Weltaltentag 2025: »JA zum Alter« für eine alternsfreundliche Gesellschaft
Der Internationale Tag der älteren Menschen (Weltaltentag) wurde 1990 von den Vereinten Nationen ins Leben gerufen. Er findet jährlich am 1. Oktober statt und soll an die Bedeutung älterer Menschen in unserer Gesellschaft erinnern sowie die Solidarität zwischen den Generationen stärken. Am 1. Oktober 2025 stand der Weltaltentag bundesweit unter dem Motto »JA zum Alter«. Mit Veranstaltungen, Straßen-Kreideaktionen und einer Hashtag-Kampagne wurde das Älterwerden stärker ins öffentliche Bewusstsein gerückt und ein positives Bild vom Alter gefördert. Die BAGSO (Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen) hatte gemeinsam mit 120 Mitgliedsorganisationen zu den Aktionen aufgerufen. »Die Älteren sind nicht das Problem, sondern Teil der Lösung«, betonte BAGSO-Vorsitzende Dr. Regina Görner. Bundesweit beteiligten sich Seniorenvertretungen, Mehrgenerationenhäuser, Kirchengemeinden und Pflegeeinrichtungen. Deutschlandweit wurden 25.000 Aktionspostkarten verteilt und konnten Interessierte an Aktionen teilnehmen, so wurden in Erfurt beispielsweise Wünsche an einem »Wunschbaum« gesammelt.
Bundestag berät über Demokratiefördergesetz
Am 9. Oktober 2025 wird der Deutsche Bundestag über die Forderung nach einem Demokratiefördergesetz debattieren. Der Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen mit dem Titel »Mit einem Demokratiefördergesetz Demokratie stärken und Zivilgesellschaft schützen« (21/791) soll nach einer einstündigen Debatte an die Ausschüsse überwiesen werden. In dem Antrag fordern die Grünen ein Demokratiefördergesetz, das zivilgesellschaftliche Präventionsarbeit, politische Bildung, Opferhilfe und Ausstiegsprogramme dauerhaft absichert und finanziell stärkt. Bei den weiteren Beratungen soll der Ausschuss für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend die Federführung übernehmen. Zur Abstimmung steht außerdem der Antrag der Grünen mit dem Titel »Demokratie schützen – Rechtsextremisten konsequent entwaffnen und rechtsextremistische Netzwerke im Staatsdienst verhindern« (21/584). Mit diesem Antrag fordert die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, Rechtsextremisten konsequent aus dem Staatsdienst zu entfernen und dafür bestehende gesetzliche Grundlagen anzuwenden sowie gegebenenfalls zu erweitern. Zudem sollen rechtsextreme Personen entwaffnet werden, indem die Möglichkeiten des Waffengesetzes stärker genutzt und waffenrechtliche Hürden abgebaut werden. Als zentrale Gefahr für die Demokratie benennen die Grünen die AfD, deren Ideologie sie als verfassungsfeindlich einstufen. Bund und Länder reagierten nach Ansicht der Fraktion bislang unzureichend auf diese Bedrohung. Der Innenausschuss empfiehlt dessen Ablehnung (21/1656).
Beschlussempfehlung und Bericht des Innenausschusses (21/1656) (PDF)
Weitere Informationen auf der Website des Deustchen Bundestages
Förderung von »Partnerschaften für Demokratie«
Im Rahmen des Programms »Partnerschaften für Demokratie« belief sich die Gesamtfördersumme für die 357 Partnerschaften im vergangenen Jahr auf etwa 49,8 Millionen Euro. Für das Haushaltsjahr 2025 sind für 332 Partnerschaften etwa 44,7 Millionen Euro vorgesehen. Dies geht aus der Antwort der Bundesregierung (21/1635) auf die Kleine Anfrage der AfD-Fraktion (21/1011) hervor. Die Regierung erläutert darin, dass die Partnerschaften im Jahr 2024 überwiegend durch kommunale Eigenmittel kofinanziert wurden. In einigen Bundesländern – darunter Hessen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen – erfolgte zudem eine ergänzende Förderung aus Landesmitteln. Die nachweislich positiven Wirkungen des Programms sind im Abschlussbericht der wissenschaftlichen Begleitung des Handlungsbereichs »Kommune« der zweiten Förderperiode des Bundesprogramms »Demokratie Leben!« dokumentiert.
Antwort der Bundesregierung (21/1635) (PDF)
9. Sitzung des Ausschusses für Sport und Ehrenamt
Am 8. Oktober 2025, um 14.30 Uhr findet die 9. Sitzung des Ausschusses für Sport und Ehrenamt statt. Auf der Tagesordnung steht nach mehreren Sitzungen zum Thema Sport erstmals ein grundlegendes engagementpolitisches Thema sowie die Beratung des Gesetzentwurfs über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für 2026 (Haushaltsgesetz 2026, BT-Drucksache 21/600). Zum Thema »Die aktuelle Situation des Ehrenamts in Deutschland« berichten als Sachverständige Dr. Lilian Schwalb, Geschäftsführerin des BBE, Tobias Kemnitzer, Co-Geschäftsführer der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen, Jan Wenzel, Co-Sprecher im Bündnis für Gemeinnützigkeit sowie Katarina Peranić und Jan Holze, Vorstände der Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt. Die Sitzung ist öffentlich Sitzung und kann vor Ort und digital verfolgt werden.
Weitere Informationen und Link zur Liveübertrageung
35 Jahre Wiedervereinigung: Bundesrat ruft zu gemeinsamer Zukunftsgestaltung auf
Der Bundesrat erinnerte am 26. September 2025 an den 35. Jahrestag der Wiedervereinigung und forderte eine gemeinsame Kraftanstrengung für die Zukunft. In einer einstimmig gefassten Entschließung betonten die Länder, dass der Einheitsprozess dank Anpassungsleistungen in Ostdeutschland und westdeutscher Solidarität weit fortgeschritten sei, die Krisen der letzten Jahre und der Strukturwandel jedoch viele Menschen belasteten. Die Länder riefen zu Modernisierung auf allen Verwaltungsebenen, zur Beseitigung struktureller Schwächen und zur Sicherung gleicher Entwicklungschancen auf. Zugleich soll die Geschichte der DDR und die Wiedervereinigung aktiv reflektiert werden, unter anderem durch das geplante »Zukunftszentrum für Deutsche Einheit und Europäische Transformation« in Halle (Saale). Die deutsche Einheit wird als Vorläufer und Motor der europäischen Integration gewürdigt.
Perspektive des Deutschen Bundesjugendrings zum Wehrdienstmodernisierungsgesetz
Der Deutsche Bundesjugendring (DBJR) bringt sich in die Debatte um das Wehrdienstmodernisierungsgesetz ein. Nach einer aktuellen Stellungnahme des DBJR wird mit dem vorliegenden Entwurf die Realität und die Bereitschaft junger Menschen zum Engagement verkannt. Über vierzig Prozent der 14- bis 29-Jährigen seien bereits freiwillig aktiv, rund neunzig Prozent seien grundsätzlich zum Engagement bereit, so zeige der Freiwilligensurvey. Anstatt dieses Potenzial zu fördern, konzentriere sich die Pflichtdienstdebatte auf die wenigen Nicht-Engagierten. Dadurch werde Engagement abgewertet, eine adultistische Sichtweise reproduziert und die ohnehin geringe politische Repräsentanz junger Menschen weiter geschwächt. Besonders problematisch sei die ungleiche Behandlung: Wehrdienstleistende erhielten höhere Vergütungen und zusätzliche Anreize, während soziale, ökologische oder kulturelle Freiwilligendienste schlechter gestellt blieben. Der Bundesjugendring fordert gleiche Rahmenbedingungen und echte Wahlmöglichkeiten für alle Engagementformen als Grundlage einer lebendigen und zukunftsfähigen Demokratie.
Caritas fordert Freiwilligendienste-Stärkungsgesetz
Der Deutsche Caritasverband (DCV) fordert die Bundesregierung auf, dringend ein Freiwilligendienste-Stärkungsgesetz vorzulegen. Caritas-Präsidentin Eva Welskop-Deffaa warnt, dass die Jugend sonst Vertrauen in Politik und Gesellschaft verliere. Der DCV betont, dass Jugendfreiwilligendienste, Zivilschutz und ein freiwilliger Wehrdienst gleichwertig gestärkt werden müssen, inklusive fairer Vergütung, Anerkennung der Dienstzeiten und verbindlicher Beratung. Angesichts steigender Kriegsdienstverweigerungen und der rund 100.000 Freiwilligen, darunter über 5.500 in der Caritas, könne das Potenzial kurzfristig verdoppelt werden. Ein verpflichtendes Gesellschaftsjahr sei aktuell rechtlich kaum realisierbar. Die Mitglieder der Deutschen Bischofskonferenz unterstützen die Stärkung freiwilliger Dienste und lehnen eine Rückkehr zur Wehrpflicht ab.
Steueränderungsgesetz 2025 und gemeinnützige Organisationen
Der Entwurf zum Steueränderungsgesetz 2025 enthält wichtige steuerliche Verbesserungen für gemeinnützige Organisationen. Von Erhöhung der Übungsleiter- und Ehrenamtspauschale bis Anhebung der Freigrenze für die zeitnahe Mittelverwendung. Alle Details sind dem Referentenentwurf des Bundesministeriums der Finanzen vom 4. September 2025 zu entnehmen.
Aktuelle Fakten und Trends zu Deutschlands Mitmach-Stiftungen
Seit 1996 haben die 435 Bürgerstiftungen in Deutschland mehr als eine Milliarde Euro mobilisiert. Dahinter stehen rund 400.000 Menschen, die stiften, spenden und sich vor Ort engagieren. Die lokal verankerten, unabhängigen und zukunftsorientierten Mitmach-Stiftungen setzen damit wichtige Impulse für das Gemeinwesen. Dies hebt der »Report Bürgerstiftungen 2025« der Stiftung Aktive Bürgerschaft hervor. Der Report präsentiert aktuelle Trends zu Deutschlands Mitmach-Stiftungen. Bürgerstiftungen verzeichnen danach ein kontinuierliches Wachstum: In den vergangenen zwei Jahren stieg ihr Stiftungskapital um 130 Millionen Euro, es wurden 46,4 Millionen Euro an Spenden eingenommen und Projekte mit 64,6 Millionen Euro gefördert. Insgesamt flossen seit 1996 bereits 338 Millionen Euro direkt in lokale Gemeinwohlprojekte.
Report Bürgerstiftungen 2025 (PDF)
DOSB-Fachforum: Ehrenamtliches Engagement stärken
Beim ersten »Fachforum Ehrenamt und Engagement« des Deutschen Olympischen Sportbunds (DOSB), das am 29. September 2025 in Frankfurt am Main stattfand, diskutierten rund 60 Teilnehmende aus Fachverbänden und Landessportbünden über Möglichkeiten, dem Rückgang ehrenamtlicher Tätigkeiten im Sport entgegenzuwirken. Dr. Svenja Feiler von der Deutschen Sporthochschule Köln präsentierte zentrale Erkenntnisse des aktuellen Sportentwicklungsberichts. Demnach stellt die Gewinnung und Bindung von Ehrenamtlichen für die rund 86.000 Vereine in Deutschland eine der größten Herausforderungen dar und ist teilweise existenzbedrohend. Der DOSB hat das Thema »Ehrenamt und Engagement« deshalb als Schwerpunktthema der kommenden Jahre definiert. Besonders wichtig ist dabei die gezielte Ansprache junger Menschen zwischen 18 und 34 Jahren sowie der Generation 60+. Praxisbeispiele zeigten erfolgreiche Projekte, darunter die digitale Plattform VolunTech des Deutschen Hockey-Bundes, eine Anerkennungskultur für das Ehrenamt und die Förderung unterrepräsentierter Zielgruppen. Der Innovationsfonds Sportentwicklung wird 2027 neu aufgelegt, um modellhafte und innovative Projekte nachhaltig zu fördern. Zentrale Handlungsfelder sind künftig eine bessere Zielgruppenansprache, klare Strategien für das Freiwilligenmanagement und die Stärkung von Qualifizierungsmaßnahmen. Der nächste Fachtag Ehrenamt findet am 18./19. März 2026 statt.
Bericht: »Ehrenamtliches Engagement ist der Schlüssel für die Zukunft«
Aktiv gegen Einsamkeit: Beitragsreihe
Sonder-Infoletter »Aktiv gegen Einsamkeit«
Einsamkeit betrifft uns alle – und sie geht uns alle an. Seit dem Frühjahr beleuchten wir in unserem BBE-Newsletter das Thema Einsamkeit aus unterschiedlichen Perspektiven. Mit einem Sonder-Infoletter »Aktiv gegen Einsamkeit« führt die Kampagne »Engagement macht stark!« die Reihe fort – mit inspirierenden Einblicken in gute Praxis, fundierten Fachbeiträgen und Stimmen unserer diesjährigen Partner*innen: der Bertelsmann Stiftung, der nebenan.de Stiftung und dem Land NRW. Erfahren Sie, wie ein kleines Dorf in der Prignitz jedes Jahr zur Opernbühne wird und dadurch die Dorfgemeinschaft stärkt. Lernen Sie den Zuhörraum in München kennen. Und lesen Sie von Expert*innen, was Einsamkeit mit Armut, Inklusion und Demokratie zu tun hat.
Sonder-Infoletter »Aktiv gegen Einsamkeit«
Aktuelles aus der BBE-Geschäftsstelle
Gesellschaftlicher Zusammenhalt und die Rolle der Medien
Am 17. September 2025 wurde in Frankfurt am Main die Studie »Was die Gesellschaft zusammenhält und was öffentlich-rechtliche Medien dazu beitragen« vorgestellt. Auftraggebende waren ARD, ZDF und Deutschlandradio. Vor 250 Teilnehmenden wurden die Ergebnisse unter Mitwirkung des BBE bewertet und diskutiert. Ein Ergebnis ist die Diskrepanz von starkem Zusammenhaltserleben einer großen Mehrheit im eigenen persönlichen Umfeld einerseits und andererseits die überwiegend kritische Einschätzung der gesellschaftlichen Lage und des Zustands der Demokratie. Drei Viertel der Befragten sehen den gesellschaftlichen Zusammenhalt als gefährdet an. Dieter Rehwinkel, BBE-Leiter der Kampagne »Woche des Bürgerschaftlichen Engagements« berichtete bei der Veranstaltung von der Woche des bürgerschaftlichen Engagements und der zivilgesellschaftlichen Wirkung des BBE. Die vermeintliche Inflation negativer Erzählungen und Berichte auch in den öffentlich-rechtlichen Medien könne durch positive Darstellung von zivilgesellschaftlichem Engagement relativiert werden, hob Rehwinkel hervor. »Wir stehen für die Vielfalt und Wirkungskraft der organisierten Zivilgesellschaft, für die Fachexpertise zu bürgerschaftlichem Engagement und für Sichtbarkeit und Zugänge zu guter Praxis freiwilligen Engagements. Wir können Schaufenster guten Wirkens für gesellschaftlichen Zusammenhalt einrichten und haben auch Ideen für Formate interessanter Erzählungen der Medien dazu.«, so Rehwinkel.
Ergebnisse der Studie {Zusammenhaltsstudie von ARD, ZDF und Deutschlandradio)
BBE-Länderforum 2025: Bürokratie begegnen, Engagement stärken
Wie viel Bürokratie braucht Engagement und wann wird sie zur Belastung? Diese Leitfrage stand im Mittelpunkt des BBE-Länderforums 2025, welches am 16. und 17. September in Berlin in Kooperation mit dem Land Hessen stattfand. Unter Beteiligung von Expert*innen aus Bund, Ländern und Zivilgesellschaft wurden aktuelle Herausforderungen im Zuwendungsrecht, digitale Verwaltungsprozesse sowie entlastende Praxisansätze der Länder in der Landesvertretung von Hessen in Berlin diskutiert. In Workshops und Impulsbeiträgen zeigten sich vielfältige Perspektiven: von steuerlichen Reformbedarfen über die Rolle von Engagementstiftungen bis zu innovativen Modellprojekten aus Hessen. Auch der Einsatz von Künstlicher Intelligenz wurde kritisch beleuchtet – als potenzielles Hilfsmittel zur Entlastung, aber auch mit Blick auf neue Herausforderungen. Die zweitägige Veranstaltung machte deutlich: Bürokratieabbau bleibt ein zentrales Anliegen, wenn Engagement wirkungsvoll und zukunftsfähig gestaltet werden soll.
Save-the-date: Deutscher EngagementTag 2025
In diesem Jahr wird der Deutsche EngagementTag erstmals durch die Staatsministerin im Kanzleramt für Sport und Ehrenamt, Dr. Christiane Schenderlein, zusammen mit dem Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement ausgerichtet. Zum zehnjährigen Jubiläum bietet der Fachkongress unter dem Leitmotiv »Engagement verbindet – Gemeinsam für eine starke Zivilgesellschaft« allen Interessierten die Möglichkeit, sektorenübergreifend aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen der Engagementpolitik und Stärkung der Zivilgesellschaft zu diskutieren. Der Deutsche EngagementTag findet am 1. und 2. Dezember 2025 im Tagungswerk in Berlin statt. Weitere Informationen zu den geplanten Inhalten und dem Tagungsprogramm folgen in Kürze.
Forum Bürgergesellschaft
Beim 19. Forum Bürgergesellschaft am 7. und 8. November 2025 in Tangermünde werden Expertinnen aus Politik, Verwaltung, Zivilgesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft sowie Gesellschaftsgestalterinnen, die sich vor Ort und überregional für Demokratie, Vielfalt und Zusammenhalt engagieren, einen Blick auf Zukunftsperspektiven für die Demokratie in Ostdeutschland werfen. Im Mittelpunkt der Diskussionen steht, wie soziale Orte und Engagement für Demokratie und Zusammenhalt insbesondere im ländlichen Raum gestärkt werden können. Darüber hinaus werden vielfältige Einblicke aus der Praxis eingebracht. Das Forum Bürgergesellschaft wird durch die Stiftung Bürger für Bürger in Zusammenarbeit mit dem BBE, der Heinrich-Böll-Stiftung sowie mit Unterstützung und Förderung durch die Bertelsmann Stiftung und die Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt statt.
BBE-AG Freiwilligendienste: Sitzung mit MdBs
Am 25. September 2025 tagte die BBE-AG Freiwilligendienste in Berlin beim NABU. Traditionell dient die Sommersitzung der AG dem Austausch mit ausgewählten Mitliedern des Bundestags. In diesem Jahr folgten der Einladung Felix Döring (SPD), Ralph Edelhäuser und Vivian Tauschwitz (CDU/CSU), Mandy Eißing (Die Linke) und das Büro von Nyke Slawik (Bündnis90/Die Grüne), die eine persönliche Teilnahme absagen musste. Im Fokus standen insbesondere der Wehrdienstmodernisierungsgesetzesentwurf und die möglichen Folgen für die Freiwilligendienste, der Haushalt in den Folgejahren von 2026 und ein möglicher Rechtsanspruch auf Freiwilligendienst.
Rückblick: WerkraumZukunft: AllerEngagiertesLand
Vom 25. bis zum 26. September fand in Leipzig der WerkraumZukunft: AllerEngagiertesLand statt, den das BBE als Partner im Programm EngagiertesLand mitgestalten durfte. Zahlreiche Akteur*innen aus Zivilgesellschaft, Politik, Verwaltung und Stiftungen diskutierten über eine zukunftsfähige Förderpolitik für ländliche Regionen und nutzten Formate wie Netzwerkmeile, KennenlernBingo und GehSpräche zum Austausch. Fachlich brachte sich das BBE mit dem Thema Unternehmensengagement ein. Gemeinsam mit UPJ e.V. und Engagierten aus der Praxis ging es um die Frage, wie Unternehmen im ländlichen Raum zu starken Partnern für die Zivilgesellschaft werden können. Erste Impulse flossen in ein Empfehlungspapier an Staatsministerin Dr. Christiane Schenderlein ein. Zentrale Botschaft: Gesellschaftliche Herausforderungen lassen sich nur gemeinsam lösen – durch das Zusammenspiel von Wirtschaft, Zivilgesellschaft und öffentlicher Hand.
Veranstaltungen, Ausschreibungen, Publikationen
Demokratiekonferenz 2025
Am 6. und 7. Oktober 2025 richtet die Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt die Berliner Demokratiekonferenz im Silent Green Kulturquartier aus. Ziel ist es, die Demokratiearbeit in Berlin zu bündeln, weiterzuentwickeln und sichtbar zu machen. Expert*innen aus Politik, Wissenschaft, Verwaltung und Zivilgesellschaft diskutieren aktuelle Herausforderungen und Strategien für mehr gesellschaftlichen Zusammenhalt. Das Programm bietet Keynotes, Panels und Workshops u. a. zu Engagementförderung, Verwaltungs- und Staatsreformen, digitaler Demokratie, politischer Bildung und der Stärkung zivilgesellschaftlicher Räume. BBE-Sprecher*innenratsmitglied Friedemann Walther führt in das Programm ein. BBE-Geschäftsführerin Lilian Schwalb und mehrere BBE-Mitglieder sind an einem Panel beteiligt, moderiert durch Siri Hummel von der Maecenata Stiftung. Neben inhaltlichen Impulsen steht die Vernetzung der Berliner Demokratieakteur*innen im Mittelpunkt. Die Konferenz schafft damit ein Forum, um neue Allianzen zu bilden und praxisnahe Ansätze für eine lebendige Demokratie in Berlin zu entwickeln.
bbt-Tagung: FamPower²
Das Bundeselternnetzwerk der Migrantenorganisationen für Bildung und Teilhabe (bbt) lädt zur FamPower²-Tagung am 6. November 2025 ins Forum Factory in Berlin sowie hybrid ein. Migrantische Familien sind in Deutschland besonders von Armut und struktureller Benachteiligung in den Bereichen Bildung, Arbeitsmarkt und Gesundheit betroffen. Auf der Tagung wird das Projekt FamPower² bilanziert und diskutiert, welche Verantwortung Politik und Gesellschaft tragen, um nachhaltige Veränderungen zu ermöglichen. Geplant sind eine Keynote zur armutssensiblen Politik, ein Podiumsgespräch mit Vertreter*innen aus Politik, Wissenschaft und migrantischen Selbstorganisationen, thematische Workshops, ein literarischer Zugang zum Thema Armut sowie ein World Café zur Bündelung von Perspektiven. Die Teilnahme ist kostenfrei und der Zugang barrierefrei. bbt ist Mitglied im BBE.
Wirkungssprint 2025 stärkt Zivilgesellschaft in Ostdeutschland
Am 11. und 12. November 2025 lädt die Stiftung Bürgermut zum Wirkungssprint 2025 nach Dresden ein – ein intensives, kostenloses zweitägiges Entwicklungsformat für zivilgesellschaftliche Initiativen und Teams aus Stadt und Land in Ostdeutschland. Die Teilnehmenden bringen ihre eigenen Herausforderungen mit – sei es im Geschäftsmodell, in der Wirkungsmessung, in Rollen- und Kommunikationsprozessen oder im Aufbau von Schutz- und Awarenesskonzepten. Gemeinsam mit Coaches und Expert*innen werden praxisnahe Lösungen erarbeitet, um Strukturen zu stärken und die langfristige Wirksamkeit zu sichern. Ziel ist es, die Widerstandsfähigkeit und Stabilität zivilgesellschaftlicher Arbeit in Ostdeutschland nachhaltig zu fördern. Bewerbungen sind bis zum 15. Oktober 2025 möglich. Die Auswahl erfolgt fortlaufend – frühes Bewerben lohnt sich.
Weitere Informationen und Bewerbung
BMI-Kommunaltagung 2025: »Zusammen Zukunftsfest«
Das Bundesministerium des Innern (BMI) lädt am 3. und 4. November 2025 zur Kommunaltagung ins Dorint Kongresshotel Mannheim ein. Unter dem Motto »Zusammen Zukunftsfest« werden Strategien diskutiert, wie Kommunen heute zukunftsfest gestaltet werden können. Den Auftakt bildet eine Eröffnungsrede von Bundesinnenminister Alexander Dobrindt, gefolgt von Vorträgen, Workshops und einem Get-together am ersten Tag. Am zweiten Tag steht der Zukunftspakt von Bund, Ländern und Kommunen aus dem Koalitionsvertrag im Fokus. Keynotes und Podiumsdiskussionen beleuchten Chancen, Handlungsspielräume und die künftige Handlungsfähigkeit der Kommunen. Interessierte können sich bis zum 17. Oktober 2025 anmelden.
Ausschreibung: Land.Heimat.Innovativ
Mit dem Programm »Land.Heimat.Innovativ« im Rahmen des Bundesprogramms Ländliche Entwicklung plus (BULEplus) werden wegweisende Projektideen gefördert, die die Zukunftsfähigkeit ländlicher Räume stärken. Ziel ist es, innovative Ansätze zu unterstützen, die vor Ort funktionieren und regionale Besonderheiten berücksichtigen. Gefördert werden Projekte, die über bestehende Ansätze hinausgehen und die Lebens- und Arbeitsbedingungen auf dem Land verbessern. Dies kann beispielsweise durch die Stärkung der Wirtschaft, die Förderung regionaler Wertschöpfung, die Digitalisierung, die Verbesserung der Mobilität, die Stärkung der sozialen Infrastruktur, das bürgerschaftliche Engagement, die Förderung von Kultur und Bildung sowie die Aufwertung der Ortskerne erfolgen. Die voraussichtliche Projektlaufzeit beginnt Ende 2026/ Anfang 2027. Das Kompetenzzentrum Ländliche Entwicklung der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung unterstützt Bewerber*innen während der gesamten Förderperiode fachlich und administrativ, stellt Vernetzungsmöglichkeiten bereit und sorgt für Wissenstransfer. Interessierte können zunächst bis zum 29. Oktober 2025 eine Interessenbekundung einreichen. Nach einer positiven Bewertung folgen eine Projektskizze und ein Zuwendungsantrag.
Tag der Stiftungen am 1. Oktober
Wie vielfältig die Stiftungslandschaft war, was Stifterinnen und Stifter bewegte, was Stiftungen taten, was sie durch ihr Engagement bewirkten und welchen Beitrag sie in der Gesellschaft leisteten: Das wurde beim europaweiten Aktionstag rund um den 1. Oktober 2025 sichtbar. Unter dem Motto 2025 »Mutig machen. Wie Stiftungen das Miteinander stärken« griff der Deutsche Stiftungstag das Thema auf und machte es zum 1. Oktober für die Öffentlichkeit sichtbar und vor Ort erlebbar. Stiftungen wurden dazu ermutigt, ihre Arbeit am Tag der Stiftungen einem breiten Publikum zu präsentieren.
Studie: Beteiligungsverfahren und Energiewende
Wie beeinflusst Beteiligung Energieprojekte im Zuge der fortschreitenden Energiewende? Mit dieser Frage setzt sich die BePart-Studie auseinander, die im Rahmen des 7. Energieforschungsprogramms im Teilbereich »Energiewende und Gesellschaft« entstand und vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) gefördert wird. Ziel der Untersuchung ist es, die Wirkung partizipativer Formate in Energieprojekten systematisch zu erfassen. Dabei stehen insbesondere drei Ebenen im Fokus: die Geschwindigkeit der Projektumsetzung, die gesellschaftliche Akzeptanz und mögliche Übertragungseffekte (»Spillover«) auf weitere Vorhaben im regionalen Kontext. Mithilfe dieser differenzierten Analyse soll ein vertieftes Verständnis dafür gewonnen werden, unter welchen Bedingungen Beteiligung als wirksames Instrument zur Unterstützung der Energiewende fungieren kann.
Publikation: »Care in Bewegung«
Das neue Heft (3/2025) des »Forschungsjournals Soziale Bewegungen – Analysen zu Demokratie und Zivilgesellschaft« befasst sich mit Strategien, Organisierung und Kämpfen um soziale Reproduktion und trägt den Titel »Care in Bewegung«. Es untersucht, wie Proteste für bessere Pflege, soziale Infrastruktur oder ökologische Gerechtigkeit erklärt werden können und welche Ressourcen sozialen Bewegungen zur Verfügung stehen. Empirisch und theoretisch fundierte Beiträge greifen dabei auf feministische politische Ökonomie und Care-Forschung zurück. Anhand von Beispielen wie dem Feministischen Streik, der Aidsbewegung, Krankenhausprotesten, Kantinen- und Stadtteilgewerkschaften sowie Protesten gegen Braunkohleabbau zeigen die Autor*innen, wie Care politisiert und solidarische Praktiken der sozialen Reproduktion entwickelt werden. Care und soziale Reproduktion werden so als unverzichtbare, zugleich umkämpfte Grundlagen gesellschaftlicher Transformation sichtbar.
QueeResilience Guidebook: Chancen & Risiken digitaler Medien für queere Jugendliche
Das Projekt QueeResilience der Stiftung Digitale Chancen hat ein neues Guidebook veröffentlicht, das zeigt, wie digitale Medien das Leben von LGBTQ+ Jugendlichen und jungen Erwachsenen prägen. Neben positiven Aspekten wie Community, Zugang zu Informationen und Aktivismus werden auch Risiken wie Cybermobbing, Hate Speech oder Desinformation thematisiert. Es gibt einen Überblick dieser Themen auf der Basis von Studien, Statistiken, projekteigenen Fokusgruppen und Interviews und enthält praxisnahe Methoden für einen sicheren und reflektierten Umgang mit digitalen Medien. Das kostenlose Guidebook richtet sich vor allem an Fachkräfte und Engagierte in der Jugendarbeit.
Gemeinsam wirksam – ein Reflexionsleitfaden für gelingende Kollaboration
Komplexe Herausforderungen können wir nur bewältigen, wenn wir innerhalb der Zivilgesellschaft und über Sektorengrenzen hinaus zusammenarbeiten. Das bedeutet: Interessen und Perspektiven nicht nur irgendwie zusammenbringen, sondern gemeinsam etwas schaffen, das mehr ist als die Summe der Teile. Der neue Leitfaden des betterplace lab gibt Impulse, wie Zusammenarbeit über Sektor- und Organisationsgrenzen hinweg gelingt. Er zeigt, welche Formen von Kollaboration es gibt und welche Faktoren entscheidend sind – von Intention über Rollenklärung bis zu Beziehungspflege und Vertrauen. Im Leitfaden fasst das betterplace lab seine Erfahrungen der letzten Jahre intensiver praktischer Arbeit und Forschung zu gesunder und gelingender Zusammenarbeit zusammen und lässt Expert*innen zu Wort kommen: »Gemeinsam wirksam« bietet Orientierung für alle, die Zusammenarbeit in der Zivilgesellschaft und mit Akteur*innen aus anderen Sektoren wirklich und wirksam gestalten wollen.
Noch bis 5. Oktober: DIM-Umfrage bei Eltern zur inklusiven Schule
Noch bis zum 5. Oktober 2025 hat das Deutsche Institut für Menschenrechte (DIM) seine bundesweite Online-Befragung für Eltern mit dem Titel: »Mein Kind in der Schule: Unterstützung und Barrieren im Schulalltag von Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf« verlängert. Die Befragung richtet sich an Eltern von Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf oder Behinderungen, Beeinträchtigungen oder chronischen Erkrankungen. Im Rahmen des Forschungsprojekts: »Praktische Hürden beim Zugang zur inklusiven Schule« will das DIM als Monitoring-Stelle zur UN-Behindertenrechtskonvention mehr über den Schulalltag von Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf oder Behinderungen erfahren – unabhängig davon, ob Kinder eine allgemeine Schule oder eine Förder- bzw. Sonderschule besuchen. Der Fragebogen ist in mehrere Sprachen übersetzt, kann in Einfacher Sprache beantwortet werden, ist über Videos in Deutscher Gebärdensprache (DGS) abrufbar, dauert ca. 20–30 Minuten und ist freiwillig und anonym (Datenschutz).
Hinweis
Der nächste Newsletter erscheint am 16. Oktober 2025.
Redaktionsschluss ist der 9. Oktober 2025.
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