Newsletter Nr. 16 vom 21. August 2025
Der BBE-Newsletter informiert über Engagementpolitik und -debatte in Deutschland, interessante Publikationen und Veranstaltungen sowie Aktuelles aus dem BBE.
Editorial
Referentenentwurf der Bundesregierung zum neuen Wehrdienst
Aktuelles aus Engagementpolitik und -debatte
Positionspapier »Ein AfD-Verbotsverfahren? Ein Beitrag zur Debatte«
Breites zivilgesellschaftliches Bündnis kritisiert Sicherheitspaket 2.0
Johanna Scheidies: Rechtsanspruch auf Freiwilligendienste
Aktuelles aus dem BBE
Behzad Förstl: Von Autos, KI und der deutschen Förderlandschaft
Sitzung der BBE-AG Migration, Teilhabe, Vielfalt
Sitzung der BBE-AG Kommune und Engagement
Sitzung der BBE-AG Demokratiestärkung, nachhaltige Entwicklungen gesellschaftliche Transformation
Nicht verpassen: In drei Wochen startet die 21. Woche des bürgerschaftlichen Engagements
Veranstaltungen, Ausschreibungen, Publikationen
Veranstaltung: Rechte Geschichtsmythen
Publikation: Handbuch Gaming & Rechtsextremismus
DiversitySummerSchool 2025: Lernen, Vernetzen, Weiterdenken
Diversitätsorientierte Demokratiearbeit im ländlichen Raum Thüringens
Dashboard Soziokultur veröffentlicht: Datenbasis für Engagement, Kultur und Teilhabe
Escape Game bringt Freiwilligendienste in Schulklassen
Netzwerktreffen »Wohnen statt Unterbringung«
Ausschreibung: Gen Ost JugendFonds startet in die zweite Runde
Ausschreibung: »Engagementfreundliche Unternehmen«
Ausschreibung: Zwölfte Runde des »Förderpott.Ruhr« gestartet
Ausschreibung: Förderprogramm »Vor Ort vereint«
Ausschreibung: »Wissen.Engagement.Klima«
Editorial
Referentenentwurf der Bundesregierung zum neuen Wehrdienst
Liebe Leser*innen,
seit dem 6. August 2025 ist der Referentenentwurf der Bundesregierung zum neuen Wehrdienst öffentlich. In diesem Newsletter lesen Sie eine Bewertung des Entwurfes von Rainer Hub, unserem Sprecher*innenrats-Vorsitzenden. Auch Stellungnahmen von AWO, BAK FSJ, BAGfW, Caritas, Diakonie, DBJR, AGDF und EAK haben wir für Sie zusammengetragen. Uns als Netzwerk ist mit Blick auf den Gesetzentwurf zweierlei wichtig:
- Engagement muss weiterhin freiwillig bleiben
Bürgerschaftliches Engagement lebt von Motivation, Sinn und Selbstwirksamkeit – nicht von Pflichtstunden und Stempelheften. Ein »Pflichtfach Engagement« macht aus lebendigem Gemeinsinn eine Verwaltungskategorie. Junge Menschen müssen dafür nicht erst »gesellschaftsfähig« gemacht werden; sie sind es längst. Sie organisieren Nachbarschaftshilfen, gründen Initiativen, stemmen Projekte und gestalten unsere Gesellschaft durch ihr Handeln – täglich, oft neben Schule, Ausbildung oder Job.
- Zivilgesellschaft stärken – national und international
Die weltweite politische Lage ist geprägt von Krisen und Konflikten. Gerade deshalb braucht es eine widerstandsfähige Zivilgesellschaft, die Brücken baut, Konflikte bearbeitet, Demokratie im Alltag übt und internationale Solidarität praktisch umsetzt. Sicherheit bedeutet mehr als Kasernen und Gerätschaften: Sie entsteht auch aus Vertrauen, Teilhabe, Engagement und Prävention, kurz: aus Menschen, die Verantwortung übernehmen, weil sie es wollen, nicht weil sie müssen.
Wir erwarten deshalb von Politik, jetzt den Mut zu haben, beides zusammenzudenken: Wehrhaftigkeit des Staates und Wehrhaftigkeit der Gesellschaft. Das eine ersetzt das andere nicht – es bedingt sich.
Herzlich grüßt Sie
Ihre Lilian Schwalb, Geschäftsführerin des BBE
Aktuelles aus Engagementpolitik und -debatte
Keine Neubesetzung der Antiziganismus-Beauftragtenstelle: MIA e.V. kritisiert Entscheidung in Thüringen
Die Melde- und Informationsstelle Antiziganismus (MIA e.V.) zeigt sich tief besorgt über die Entscheidung der Thüringer Landesregierung, die Stelle der*des Antiziganismus-Beauftragten nicht neu zu besetzen. MIA e.V. bezeichnet diesen Schritt als »fatales Signal« an die Minderheit der Sinti und Roma und kritisiert den Verzicht auf klare politische Zuständigkeiten im Kampf gegen Antiziganismus. Angesichts eines deutlichen Anstiegs dokumentierter antiziganistischer Vorfälle im vergangenen Jahr fordert MIA e.V. die Landesregierung auf, ihre Entscheidung zu revidieren und sich institutionell klar zur Bekämpfung antiziganistischer Diskriminierung zu bekennen.
Weitere Informationen zu MIA e.V.
Positionspapier »Ein AfD-Verbotsverfahren? Ein Beitrag zur Debatte«
Die Bundesarbeitsgemeinschaft Kirche und Rechtsextremismus (BAG K+R) hat gemeinsam mit Aktion Sühnezeichen Friedensdienste ein Positionspapier zum Thema AfD-Verbotsverfahren veröffentlicht. Ziel ist es, einen differenzierten Beitrag zur aktuellen Debatte zu leisten, zentrale Argumente darzulegen und bestehende Spannungsfelder sichtbar zu machen. Das Papier versteht sich nicht als abschließende Bewertung, sondern als Einladung zur kritischen Auseinandersetzung innerhalb zivilgesellschaftlicher und kirchlicher Kontexte.
Breites zivilgesellschaftliches Bündnis kritisiert Sicherheitspaket 2.0
Ein breites zivilgesellschaftliches Bündnis fordert in einem offenen Brief den Stopp des geplanten Gesetzes zur »Stärkung digitaler Ermittlungsbefugnisse«. Der Entwurf, auch als Sicherheitspaket 2.0 bekannt, sieht unter anderem automatisierte Datenauswertungen, KI-gestützte Analysen und biometrische Rasterfahndung in sozialen Netzwerken vor. Die Unterzeichnenden – darunter Amnesty International, der Chaos Computer Club, AlgorithmWatch, die Humanistische Union und weitere – kritisieren erhebliche Grundrechtseingriffe, fehlende Verhältnismäßigkeit und eine Missachtung europäischer Datenschutzstandards. Besonders umstritten ist die mögliche Beteiligung privater Unternehmen wie Palantir. Der offene Brief mahnt zu rechtsstaatlicher Zurückhaltung und fordert eine demokratisch verantwortungsvolle Sicherheitspolitik, die auf Transparenz, Kontrolle und Verhältnismäßigkeit setzt.
Referentenentwurf des Wehrdienst-Modernisierungsgesetzes: Was bedeutet das für Freiwilligendienste und zivilgesellschaftliches Engagement?
Am 6. August 2025 wurde der Referentenentwurf für das Wehrdienst-Modernisierungsgesetz veröffentlicht und damit die Möglichkeit der Verbändebeteiligung eröffnet. Der BAK FSJ, die BAGFW und einzelne Verbände wie die AWO, dsj, AGDF haben sich in Stellungnahmen zum Gesetzentwurf geäußert.
Wie im Koalitionsvertrag vereinbart, soll der neue Wehrdienst zunächst auf Freiwilligkeit basieren. Das wird von den Akteur*innen aus den Freiwilligendiensten durchgehend begrüßt.
Es wird breit gefordert, dass parallel zur Stärkung eines freiwilligen Wehrdienstes auch die Freiwilligendienste gestärkt und ausgebaut werden und dass die Vision 2030 mit einem Recht auf einen Freiwilligendienst umgesetzt wird. So sollte der vom Verteidigungsministerium geplante Online-Fragebogen zur Wehrerfassung so gestaltet werden, dass er auch über die etablierten Freiwilligendienste informiert und möglicherweise sogar die Bereitschaft zur Aufnahme eines Freiwilligendienstes aktiv abfragt.
Im Falle der Wiedereinsetzung der Wehrpflicht und der Erfordernis eines Wehrersatzdienstes sind die Interessen der jungen Menschen, die einen solchen Dienst leisten müssen, angemessen zu berücksichtigen. Eine kritische Betrachtung des alten Zivildienstes sollte unbedingt erfolgen, bevor dieser eins zu eins wieder reaktiviert wird. In diesem Zuge muss der Mehrwert der etablierten Freiwilligendienste unbedingt berücksichtigt werden. Negative Effekte auf die Freiwilligendienste wie die mögliche Verdrängung einzelner Zielgruppen sind zu vermeiden. Grundsätzlich sind die Akteur*innen aus den Freiwilligendiensten bei der Ausgestaltung eines Wehrersatzdienstes zu berücksichtigen, da sie die Expertise haben und wissen, wie ein solcher Dienst als Gewinn für alle ausgestaltet werden kann und negative Effekte vermieden werden können.
Stellungnahme der AGDF und der EAK
Stellungnahme des Deutschen Caritasverbands
Stellungnahme der Diakonie Deutschland und Arbeitsgemeinschaft der evangelischen Jugend
Johanna Scheidies: Rechtsanspruch auf Freiwilligendienste
Mit dem Konzept eines freiwilligen Resilienzjahres bringt sich die Caritas in die sicherheitspolitische Debatte ein. Angesichts aktueller Krisen betont sie: Gesellschaftliche Resilienz entsteht nicht allein durch militärische Verteidigung, sondern vor allem durch freiwilliges Engagement in sozialen Diensten – etwa in Pflege, Bildung, Katastrophenschutz oder Sozialarbeit. Ziel ist ein Rechtsanspruch auf Freiwilligendienste für alle, die sich engagieren wollen – verbunden mit einem auskömmlichen Freiwilligengeld und verbindlicher Beratung. Das Konzept versteht sich als Alternative zu verpflichtenden Diensten und setzt auf Vielfalt, Eigenverantwortung und gesellschaftlichen Rückhalt. Mit der Vision 2030 werben Caritas und weitere zivilgesellschaftliche Akteure für eine Kultur, in der freiwilliges Engagement selbstverständlich ermöglicht und langfristig gestärkt wird.
Aktuelles aus dem BBE
Behzad Förstl: Von Autos, KI und der deutschen Förderlandschaft
Mit dem Aufkommen generativer KI verändern sich auch die Spielregeln in der Fördermittelakquise zivilgesellschaftlicher Organisationen. Der Beitrag »Von Autos, KI und der deutschen Förderlandschaft« wirft einen kritischen Blick auf diese Entwicklung: Einerseits ermöglichen Tools wie der KI-gestützte Fördermittelkompass niedrigschwelligen Zugang zu Förderprogrammen. Andererseits drohen neue Abhängigkeitsverhältnisse, verschärfte Konkurrenz und strukturelle Ungleichheiten - vor allem Angesichts begrenzter Fördermittel. Gefordert werden unter anderem plattformseitige Verantwortung, akteursorientierte Förderrichtlinien und ein zivilgesellschaftlicher Diskurs über Ethik und Standards beim Einsatz von KI in der Fördermittelaquise.
Sitzung der BBE-AG Migration, Teilhabe, Vielfalt
Die AG Migration, Teilhabe, Vielfalt befasst sich am 27. August 2025 in digitaler Sitzung mit dem Schwerpunktthema »Vernetzung zwischen MOs und etablierten Organisationen der Zivilgesellschaft«. Vedat Özer, Geschäftsführer von MOZAIK e.V und Sprecher der AG wird mit Blick auf die Vernetzung auf dem Arbeitsmarkt einen Impuls geben. Anja Treichel, Geschäftsführerin des Bundeselternnetzwerk der Migrantenorganisationen für Bildung und Teilhabe, bbt, widmet sich dem Thema Vernetzung im Bildungsmanagement und Familienverbänden. Im Anschluss diskutiert die AG über Strategien für eine Stärkung zukünftiger Vernetzung und Kooperationen.
Sitzung der BBE-AG Kommune und Engagement
Am 9. September 2025 tagt von 13:00 bis 15:00 Uhr die AG Kommune des BBE (digital). Die Mitglieder befassen sich mit dem Thema »Biografische Phasen des Engagements und der Engagementzugänge«.
Sitzung der BBE-AG Demokratiestärkung, nachhaltige Entwicklung und gesellschaftliche Transformation
Zu ihrer nächsten Sitzung zum Thema »Zivilgesellschaft – Zwischen konstruktiver Selbstermächtigung und politischer Vereinnahmung« (Arbeitstitel) kommt die AG Demokratiestärkung im Kasseler Rathaus am 16. September 2025 zusammen. Demokratie lebt von legitimer Selbstorganisation – doch dieses Prinzip gerät zunehmend unter Druck. Wie kann zwischen konstruktiver Selbstermächtigung und politischer Vereinnahmung unterschieden werden? Nach einer Einführung von Dirk Hennig, Sprecher der BBE-AG Demokratiestärkung, nachhaltige Entwicklung und gesellschaftliche Transformation, wird sich die AG ausgehend von einem Input durch Prof. Dr. Ulrich Hufeld, Professor für Öffentliches Recht und Steuerrecht an der Helmut-Schmidt-Universität, Hamburg, dem Thema nähern. Prof. Hufeld ist Mitglied der Vereinigung für Verfassungsgeschichte und in diesen Zeiten mehr denn je ein viel gefragter Redner. An einer Mitwirkung interessierte Mitglieder und Gäste können sich zur Teilnahme anmelden.
Nicht verpassen: In drei Wochen startet die 21. Woche des bürgerschaftlichen Engagements
Vom 12. bis 21. September 2025 macht unsere bundesweite Aktionswoche bürgerschaftliches Engagement sichtbar und würdigt den Einsatz von Millionen Engagierten. Tausende Veranstaltungen in ganz Deutschland zeigen, wie stark das Engagement in Deutschland ist. Der Engagement-Kalender ist für den gesamten September geöffnet. Wir laden alle ein, ihre Aktionen und Veranstaltungen für diesen Monat dort noch einzutragen. Mit dem Schwerpunkt »Aktiv gegen Einsamkeit« zeigen wir, wie Engagement in der Praxis mit konkretem Handeln präventiv wirkt, begleitend hilft und das Gemeinwohl vor Ort stärkt. Für die Aktionswoche sind jedoch alle Themen willkommen – egal ob Engagement im ländlichen Raum, Inklusion und Teilhabe, junges Engagement, Sport, Umwelt oder Migration.
Weitere Informationen zum Themenschwerpunkt
Veranstaltungen, Ausschreibungen, Publikationen
Veranstaltung: Rechte Geschichtsmythen
Geschichte wird zunehmend von rechtspopulistischen und rechtsradikalen Kräften instrumentalisiert, um nationale Mythen und autoritäre Weltbilder zu verbreiten. Für Politik, Wissenschaft und Zivilgesellschaft stellt diese Entwicklung eine zentrale Herausforderung dar – insbesondere mit Blick auf die Frage, wie Geschichte demokratisch vermittelt und genutzt werden kann. Die Heinrich-Böll-Stiftung, der Leibniz-Forschungsverbund »Wert der Vergangenheit« und die Max Weber Stiftung laden am 8. September 2025 um 19:00 Uhr zu einer digitalen Diskussion ein. Im Mittelpunkt stehen Fragen zur Rolle von Geschichtsrevisionismus, zur Politisierung von Geschichte und zu Handlungsmöglichkeiten demokratischer Akteur*innen im Umgang mit diesen Tendenzen.
Weitere Information und Anmeldung
Publikation: Handbuch Gaming & Rechtsextremismus
Der rechtsterroristische Anschlag in Halle (Saale) 2019 hat die Diskussion über den Zusammenhang zwischen Gaming und Rechtsextremismus neu entfacht. Fest steht: Der Einfluss rechtsextremer Akteure auf Gaming-Plattformen ist real, aber vielschichtig. Weder lässt sich die Gaming-Kultur pauschal problematisieren, noch ist Rechtsextremismus ein eindimensionales Phänomen. Das neu erschienene »Handbuch Gaming & Rechtsextremismus« der Bundeszentrale politische Bildung nimmt das Phänomen differenziert und wissenschaftlich in den Blick und stellt pädagogische Gegenstrategien vor.
Weitere Informationen und Download der Publikation
DiversitySummerSchool 2025: Lernen, Vernetzen, Weiterdenken
Die gesellschaftliche Diskussion rund um Diversity steht unter wachsendem Druck – politisch, wirtschaftlich und kulturell. Vor diesem Hintergrund lädt die DiversitySummerSchool 2025 dazu ein, gemeinsam an Lösungen zu arbeiten: für eine nachhaltige Verankerung von Vielfalt in Organisationen und Gesellschaft. Vom Erfahrungsaustausch über neue Impulse aus der Praxis bis hin zu Lernformaten in digitaler und analoger Form – die SummerSchool bietet eine Woche lang Raum für Vernetzung, Weiterbildung und gemeinsames Nachdenken über die Zukunft des Diversity Managements.
Diversitätsorientierte Demokratiearbeit im ländlichen Raum Thüringens
Wie stärken wir demokratisches Engagement im ländlichen Raum – und wie gelingt es dabei, Vielfalt mitzudenken? Diesen Fragen geht das neue Projekt des Instituts für Demokratie und Zivilgesellschaft (IDZ) gemeinsam mit dem betterplace lab nach – mit einem partizipativen Forschungsansatz, der Selbstvertretungen marginalisierter Gruppen und Engagierte vor Ort einbezieht. Im Projekt wird untersucht, wie sich politische Veränderungen auf lokales Engagement im ländlichen Raum auswirken, wie sich Engagementstrukturen für Vielfalt einsetzen, wo diskriminierende Strukturen im ländlichen Raum bestehen – und wie sie abgebaut werden können. Der Fokus liegt auf zwei Regionen in Thüringen: dem Landkreis Sömmerda und dem Ilm-Kreis. Ziel ist es, herauszufinden, wie diversitätsorientierte Demokratiearbeit gelingen kann und welche Herausforderungen und Chancen es gibt. Auf dieser Basis entstehen Empfehlungen für Praxis und Politik. Interessierte sind herzlich eingeladen, Teil des Projektnetzwerks zu werden und den Newsletter zu abonnieren. Dieser informiert zirka alle zwei Monate über aktuelle Entwicklungen im Projekt und teilt Impulse aus der Forschung.
Dashboard Soziokultur veröffentlicht: Datenbasis für Engagement, Kultur und Teilhabe
Mit dem neuen Dashboard Soziokultur stellt der Bundesverband Soziokultur ab sofort detaillierte Daten zur Struktur, Nutzung und Verbreitung soziokultureller Einrichtungen in Deutschland bereit. Die Grundlage bilden Mitgliederzahlen zum Stichtag 30. Juni 2025 sowie eine bundesweite Erhebung aus dem Jahr 2024. Die Zahlen belegen die große Reichweite und Wirkungskraft soziokultureller Arbeit: Über 100.000 Veranstaltungen mit mehr als 9,3 Mio. Besuchen jährlich, 5,6 Mio. Teilnahmen an Kursen und Formaten kultureller Bildung – und über 45.000 Engagierte, die das Feld wesentlich mittragen. Rund ein Drittel der Einrichtungen befindet sich im ländlichen Raum. Das Dashboard bietet eine faktenbasierte Grundlage für die Weiterentwicklung von Förderstrukturen und die Verbesserung der Rahmenbedingungen für Soziokultur in Stadt und Land.
Weitere Informationen zum Dashboard
Escape Game bringt Freiwilligendienste in Schulklassen
Die Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) Freiwilligendienste Hessen hat ein browserbasiertes Escape Game entwickelt, um Schüler*innen spielerisch für Freiwilligendienste zu begeistern. Das Spiel vermittelt innerhalb von 60 Minuten grundlegende Informationen rund um die Freiwilligendienste – eingebettet in eine spannende Geschichte. Es eignet sich insbesondere für den Einsatz in der Berufsorientierung oder im Vertretungsunterricht. Ergänzend stellt die LAG begleitendes Unterrichtsmaterial auf Wunsch zur Verfügung.
Weitere Informationen zum Spiel
Netzwerktreffen »Wohnen statt Unterbringung«
Unter dem Motto »Gemeinsam Wohnraum schaffen – statt Unterbringung verwalten« findet am 18. und 19. September 2025 in Augsburg das dritte bundesweite Netzwerktreffen Wohnen statt Unterbringung statt. Im Fokus stehen praxisnahe Ansätze, um den Zugang zu bezahlbarem Wohnraum für Menschen mit Flucht- und Migrationsgeschichte nachhaltig zu verbessern. Das Netzwerktreffen bringt Peers, Migrant*innenselbstorganisationen, zivilgesellschaftliche Akteur*innen, Wissenschaft, Verwaltung und Wohnungswirtschaft zusammen. Ziel ist es, voneinander zu lernen, neue Kooperationen zu fördern und gemeinsam konkrete Handlungsansätze auf lokaler wie struktureller Ebene zu entwickeln.
Weitere Informationen und Anmeldung
Ausschreibung: Gen Ost JugendFonds startet in die zweite Runde
Junges Engagement in Ostdeutschland ist vielfältig – ob politisch, kulturell, sozial oder ökologisch. Doch oft fehlt es an finanziellen Mitteln zur Umsetzung. Der neue Gen Ost JugendFonds möchte das ändern und fördert Projektideen junger Menschen im Alter von 14 bis 27 Jahren mit bis zu 5.000 Euro bereits in zweiter Runde. Gefördert werden Vorhaben, die sich für Demokratie, Teilhabe und eine bessere Zukunft einsetzen – themenoffen und niedrigschwellig. Ob Veranstaltungen, Treffpunkte, Jugendclub-Projekte oder Aktionen für mehr Nachhaltigkeit und soziale Gerechtigkeit: Die Jugendjury entscheidet quartalsweise über die Vergabe der Mittel. Besonders berücksichtigt werden Initiativen aus ländlichen und strukturschwachen Regionen Ostdeutschlands. Eine gemeinnützige Trägerschaft ist hilfreich, aber nicht zwingend – bei Bedarf wird eine vermittelt. Unterstützung bei der Antragstellung ist ebenfalls möglich.
Weitere Informationen zur Ausschreibung
Ausschreibung: »Engagementfreundliche Unternehmen«
Mit der Auszeichnung »Engagementfreundliches Unternehmen in Nordrhein-Westfalen« würdigt die Staatssekretärin für Sport und Ehrenamt, Andrea Milz, Unternehmen, die ihre Mitarbeitenden gezielt beim freiwilligen Engagement unterstützen. Damit wird ein wichtiger Beitrag zur Vereinbarkeit von Beruf und Ehrenamt sowie zur Stärkung des Gemeinwohls geleistet. Bewerben können sich Unternehmen mit Sitz oder Niederlassung in NRW, die bürgerschaftliches Engagement als Teil ihrer Unternehmenskultur verstehen und fördern. Die Auszeichnung macht dieses Engagement sichtbar – als Zeichen von Verantwortung und regionaler Verbundenheit.
Weitere Informationen zur Ausschreibung
Ausschreibung: Zwölfte Runde des »Förderpott.Ruhr« gestartet
Mit dem »Förderpott.Ruhr« unterstützt das Stiftungsnetzwerk Ruhr zivilgesellschaftliches Engagement in den Quartieren des Ruhrgebiets. Bewerbungen für die zwölfte Förderrunde sind ab sofort möglich – noch bis zum 30. September 2025, 12:00 Uhr. Engagierte Einzelpersonen, Initiativen, Vereine oder gemeinnützige Organisationen können Fördermittel zwischen 500 und 5.000 Euro für lokale Projekte beantragen. Seit 2020 wurden bereits 153 Projekte in über 80 Stadtteilen des gesamten Ruhrgebiets mit rund 550.000 Euro gefördert. Das Spektrum reicht von inklusiven Sportangeboten über Bildungsinitiativen bis hin zu Nachbarschaftsaktionen und Kulturprojekten. Das Verfahren ist niedrigschwellig, die Auswahl erfolgt durch eine Jury. Koordiniert wird die Ausschreibung von der Ehrenamt Agentur Essen e. V.
Ausschreibung: Förderprogramm »Vor Ort vereint«
Mit dem Programm »Vor Ort vereint« unterstützt eine neue Förderinitiative Projekte, die den gesellschaftlichen Zusammenhalt vor Ort stärken. Gefördert werden Vorhaben von Einzelpersonen, Vereinen und Initiativen in Gemeinden bis 20.000 Einwohner*innen – mit 5.000 bis 12.000 Euro über einen Zeitraum von sechs bis 12 Monaten, beginnend ab Januar 2026. Im Fokus stehen Projekte, die Begegnung ermöglichen, demokratische Teilhabe stärken, Grundrechte fördern oder sozial-ökologische Transformationsprozesse unterstützen. Eine formelle Gemeinnützigkeit ist keine Voraussetzung. Besonders gewünscht sind Ideen, die neue Partnerschaften im Ort anstoßen und unterschiedliche Perspektiven zusammenbringen.
Ausschreibung: »Wissen.Engagement.Klima«
Im Rahmen des Projekts NOPLANETB fördert finep non-formale Bildungsprojekte, die junge Menschen im Alter von 15 bis 30 Jahren für die globale Dimension des Klimawandels sensibilisieren, das Vertrauen in Wissenschaft stärken und neue Zielgruppen für zivilgesellschaftliches Engagement gewinnen. Antragsberechtigt sind gemeinnützige Organisationen mit Sitz in Deutschland. Gefördert werden Projekte der Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE) mit einem Zuschuss von 25.000 bis 35.000 Euro (bei zehn Prozent Eigenanteil). Das Antragsverfahren ist zweistufig: Die Einreichung der Projektskizze ist bis zum 22. September 2025, 17:00 Uhr möglich.
Hinweis
Der nächste Newsletter erscheint am 4. September 2025.
Redaktionsschluss ist der 28. August 2025.
Bitte schicken Sie Ihre Informationen an newsletter(at)b-b-e.de
Die Beiträge dieses Newsletters geben, sofern nicht ausdrücklich als solche Nachrichten gekennzeichnet, nicht die Meinung des BBE wieder, sondern repräsentieren die Vielstimmigkeit der Meinungen und Akteur*innen im BBE und im Feld der Engagementförderung und -debatte. Die Redaktion des Newsletters verfolgt das Ziel, die jeweils aktuellen und wichtigsten Nachrichten für die Leser*innen zusammenzustellen.
Die PDF-Dokumente der Beiträge im Schwerpunkt des Newsletters werden möglichst barrierearm gestaltet.
Die Hinweise auf die allgemeinen Geschäftsbedingungen für die Publikation von Nachrichten im BBE-Newsletter finden Sie unter Impressum.
Redaktion: Dr. Lilian Schwalb (V.i.S.d.P.), Dr. Behzad Förstl, Lynn Gogolin-Grünberg und Nino Kavelashvili
Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement (BBE)
– Geschäftsstelle –
Michaelkirchstr. 17-18
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Geschäftsführung: Dr. Lilian Schwalb
Kontakt:lilian.schwalb[at]b-b-e.de