Globale Gerechtigkeit oder kolonialer Machtausbau?
Lara Fedorchenko, Referentin im Bereich Stärkung der Zivilgesellschaft beim Verband Entwicklungspolitik und Humanitäre Hilfe deutscher Nichtregierungsorganisationen (VENRO), diskutiert in ihrem Beitrag postkoloniale Perspektiven auf Entwicklungszusammenarbeit und entwicklungspolitische Bildungsarbeit. Dabei hinterfragt sie die koloniale Tradition des Entwicklungszusammenarbeitsbegriffs und diskutiert, wie man den kolonialistischen Deutungshorizont im Nord-Süd-Verhältnis überwinden kann: »Was gebraucht wird, ist ein Perspektivenwechsel, damit die Fokussierung auf Veränderungen im Globalen Süden aufgehoben und ein ganzheitliches Verständnis von ›Entwicklung‹ als gemeinschaftlicher globaler Prozess entwickelt werden kann.« Sie thematisiert, was dies im Bereich entwicklungspolitischer Bildung im Inland bedeutet, und kritisiert das in dieser Hinsicht unzureichende Verständnis des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ).