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Preisverleihung

Deutscher Engagementpreis 2021 verliehen

Die Preisverleihung des Deutschen Engagementpreis 2021 wurde am 2. Dezember 2021 aus dem Deutschen Theater in Berlin ab 18:00 Uhr live übertragen

© David Ausserhofer/ Deutscher Engagementpreis
Gewinner*innen des Sonderpreis für Engagement in der Coronapandemie: Lern-Fair/Corona-School e. V

Die Sieger*innen des Deutschen Engagementpreises 2021 stehen fest! Herausragende Projekte, Initiativen und Personen haben die bundesweite Auszeichnung für bürgerschaftliches Engagement bei der Verleihung am 2. Dezember erhalten. Preise wurden in fünf verschiedenen Kategorien sowie für einen Sonder- und einen Publikumspreis vergeben. Die geschäftsführende Bundesfamilienministerin Christine Lambrecht hielt bei der Festveranstaltung eine Laudatio zu dem Sonderpreis für Engagement in der Corona-Pandemie.

Die Preisverleihung findet passend zum 6. Deutschen EngagementTag statt. Die Fachkonferenz steht 2021 unter dem Motto »Zivilgesellschaft zwischen Krisen und Nachhaltigkeit: Neue Themen – Zukunft schaffen«. Der 6. Deutsche EngagementTag wird gemeinsam vom Bundesfamilienministerium und dem BBE ausgerichtet, die Veranstaltung wird ebenfalls live übertragen: Am 2. Dezember 2021 von 11:00 Uhr bis 16:00 Uhr und am 3. Dezember von 09:00 Uhr bis 13:15 Uhr.

Bundesfamilienministerin Christine Lambrecht gratulierte per Videobotschaft den Preisträger*innen: "Sie alle stehen für das herausragende freiwillige Engagement, das für unsere Demokratie und den Zusammenhalt unserer Gesellschaft unschätzbar wichtig ist. Die heute ausgezeichneten Initiativen sind Beispiele für all das, was fast 30 Millionen Ehrenamtliche in Deutschland leisten. Ich freue mich besonders, heute den Sonderpreis für Engagement in der Pandemie verleihen zu können. Damit würdigen wir diejenigen, die mit ihrem Engagement ganz besonders Kindern, Jugendlichen und Familien in der schweren Zeit der Corona-Pandemie geholfen haben."

Die Preisträgerinnen und Preisträger 2021

• Kategorie "Demokratie stärken": Zivilcourage für ALLE e.V.

Zivilcourage sichert öffentliche Freiräume - der Verein Zivilcourage für ALLE aus Brunnthal in Bayern setzt sich aktiv für ein diskriminierungsfreies und gewaltfreies Miteinander ein. Mit zielgruppenspezifischen Trainings werden Wissen und Handlungsfähigkeit erlangt, um in Notsituationen kompetent zu handeln und zu helfen, ohne sich selbst zu gefährden. Gründungsimpuls war der gewaltsame Tod von Dominik Brunner, der an einem Bahnhof in München-Solln in eine gewalttätige Auseinandersetzung eingegriffen hatte, um zu helfen. Es ist ein Angebot, das Bürgerinnen und Bürger befähigt, für persönliche und öffentliche Freiräume einzutreten.

• Kategorie "Leben bewahren": AMSOC e.V. - Patenschaften für Kinder psychisch erkrankter Eltern

Psychische Erkrankungen sind eine Belastung für Kinder, nicht selten erkranken Kinder selbst: AMSOC e.V. aus Berlin hat seit 2005 ein neues Konzept entwickelt, das für die betroffenen Kinder verlässliche, langfristige ehrenamtliche Patinnen und Parten qualifiziert, findet und begleitet. So wird eine gesunde Entwicklung von Kindern unterstützt, Familien bleiben erhalten und psychische Erkrankungen werden enttabuisiert. Das innovative Modell dient inzwischen als Vorbild und Orientierung für ähnliche Projekte deutschlandweit. Die Jury würdigt, dass mit diesem freiwilligen Engagement ein präventives Angebot für psychische Gesundheit von Kindern geschaffen wird, das Beständigkeit, Innovation und Qualität beispielgebend verbindet.

• Kategorie "Grenzen überwinden": Breathe in Break out

Das Hip-Hop-Projekt setzt Zeichen gegen Sexismus, Rassismus und Gewalt - für Weltoffenheit in Halle an der Saale. Seit 2010 lockt das Team um Max Rademacher erfolgreiche internationale Künstlerinnen und Künstler, Musikerinnen und Musiker zum Festival Breathe in Break out nach Halle und aktiviert damit Jugendliche aus sozial benachteiligten Vierteln: Es entsteht ein besonderer, kreativer Raum für freie Ausdrucksformen ohne Ausgrenzung. Der strahlende Beitrag einer partizipativen Musikkultur für ein gleichberechtigtes Miteinander wird hier gewürdigt.

• Kategorie "Generationen verbinden": Förderverein Romanusbad Siebenlehn e.V.

Rehasport im Bad für Ältere, Schwimmkurse für alle Kinder: Dafür bewahrt und pflegt seit über 20 Jahren der Förderverein Romanusbad Siebenlehn e.V. das historische lokale Freibad, sorgt für Angebote und Sicherheit. Abwanderung aus der Region und klamme kommunale Kassen haben dieses Engagement hervorgerufen. Hier lebt ein soziales Gesamtkunstwerk mit Vorbildfunktion für Sachsen. Im Förderverein Romanusbad Siebenlehn e. V. erkannte die Jury eine besonders bedarfsgerechte sozialräumliche Selbstorganisation mit direkter Wirkung für die Lebensqualität der Menschen und der Region.

• Kategorie "Chancen schaffen": Future of Ghana Germany e.V. - Vorbilder

Schwarze Vorbilder? Vielen schwarzen Jugendlichen aus Deutschland fehlt es daran. Das Projekt Vorbilder richtet sich seit 2016 an junge schwarze Menschen. Durch gezieltes Mentoring mit persönlichen Gesprächen, Workshops und Ausflügen ermutigen und fördern die schwarzen Mentorinnen und Mentoren die Entfaltung von Begabungen und Möglichkeiten ihrer Mentees. So entstanden bereits mehr als 100 einzigartige Patenschaften. Die Verbindung von Mentoring und rassismussensiblem Empowerment ist aus Sicht der Jury besonders überzeugend und bedeutsam.

• Publikumspreis: Expedition Grundeinkommen

Eine soziale Innovation anstoßen - auch dafür ist freiwilliges Engagement gut. Die Expedition plant Modellversuche zum Grundeinkommen, an denen sich deutschlandweit Städte und Gemeinden beteiligen können. Die Idee: Mindestens 10.000 Menschen erhalten drei Jahre lang ein bedingungsloses Grundeinkommen. Eine wissenschaftliche Begleitstudie berichtet über die Wirkungen und liefert so neue Erkenntnisse zu dieser Zukunftsidee. Getragen wird die Bewegung von einem Kampagnenbüro, das tausende Engagierte mobilisiert, die überregional argumentieren und Unterschriften sammeln. Die Abstimmung über den Publikumspreis gewann die Expedition Grundeinkommen mit 12.136 Stimmen.

• Sonderpreis für Engagement in der Corona-Pandemie: Lern-Fair von Corona School e.V.

Pandemiebedingte Schulschließungen und Distanzunterricht überfordern viele Eltern und Kinder. In der Corona-Pandemie entwickeln sich Kenntnisstand und Bildungschancen höchst unterschiedlich, denn nicht alle Familien können sich Nachhilfe und Laptops leisten. Daher hat der Verein Corona School e.V. seit 2020 digitale, kostenfreie Bildungs- und Förderangebote für Schülerinnen und Schüler entwickelt, mit einer interaktiven Lernplattform, 1:1 Lernunterstützung und Gruppenkursen. Etwa 15.000 Studierende und 60 Koordinierende engagieren sich für dieses Angebot und haben erfolgreich 14.000 Lerntandems initiiert. Die Jury wurde von der Innovationskraft einer jungen Generation überzeugt, die in einer globalen und sozialen Krise solidarisch eine digitale Lösung für mehr Bildungsgerechtigkeit platziert. 

Aufzeichnung der Preisverleihung

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