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Amadeu Antonio Stiftung

Amadeu Antonio Stiftung

Arbeitsschwerpunkt:
Seit ihrer Gründung 1998 ist es das Ziel der Amadeu Antonio Stiftung, eine demokratische Zivilgesellschaft zu stärken, die sich konsequent gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus wendet. Dabei ist es der Stiftung ein wichtiges Anliegen, gleichermaßen gegen Antisemitismus und Rassismus zu arbeiten. Nicht erst seit der Selbstenttarnung des »Nationalsozialistischen Untergrunds« tritt sie daher konsequent gegen Rechtsextremismus ein. Antisemitismus, auch in Form von Israelfeindlichkeit, und Rassismus sind ein in Deutschland weit verbreitetes Problem, das noch zu wenig wahrgenommen wird. Dagegen setzt die Stiftung Aufklärung, Sensibilisierung sowie Beratung und Förderung von lokalen Initiativen. 

Die Amadeu Antonio Stiftung hat überall in Deutschland bereits über 800 lokale Initiativen und Projekte in den Bereichen demokratische Jugendkultur, Schule, Opferschutz und Opferhilfe, kommunale Netzwerke sowie Hilfsangebote für AussteigerInnen aus der Naziszene unterstützt. Wichtigste Aufgabe der Stiftung ist es, die Projekte über eine finanzielle Unterstützung hinaus zu ermutigen, Öffentlichkeit für ihre Situation zu schaffen und sie zu vernetzen.

Der Namensgeber der Stiftung, Amadeu Antonio, wurde 1990 von rechten Jugendlichen im brandenburgischen Eberswalde zu Tode geprügelt, weil er schwarz war. Er war eines der ersten von heute 184 Todesopfern rechtsextremer Gewalt seit dem Fall der Mauer.

Bezug zum bürgerschaftlichen Engagement:
Wir glauben, dass man gegen Neonazis und Ideologien der Ungleichwertigkeit am wirksamsten mit einer lebendigen demokratischen Kultur vor Ort angehen kann. Dort, wo sich Menschen für die Belange vor Ort einsetzen und ihre Stimme gehört wird, haben Rechtsextreme und ihre Parolen keine Chance. Das kann im Verein, der Kirchengemeinde, der Bürgerinitiative oder jeder anderen Form bürgerschaftlichen Engagements geschehen. Rechtsextremismus und Rassismus entgegenzutreten, das heißt Demokratie und ihre Werte zu leben. 

Aktuelle Projekte:

Aktion Schutzschild

Die steigende Zahl der geflüchteten Menschen, die nach Deutschland kommen, stellt viele Kommunen vor Herausforderungen, die nicht nur logistischer Natur sind. Das Thema Flüchtlinge ist zum zentralen Agitationsthema für die rechte Szene, aber auch für viele rassistisch eingestellte BürgerInnen geworden. Die Zahl der Übergriffe auf Geflüchtete und Sammelunterkünfte ist bundesweit stark gestiegen. Ziel des Projekts ist es, bundesweit örtliche Initiativen und Kommunen zu beraten, wie Geflüchtete vor Gewalt geschützt und Integrationshilfe vor Ort geleistet werden kann. Zudem dokumentiert sie in einer Chronik Angriffe auf Flüchtlinge, ihre Unterkünfte und Demonstrationen gegen Geflüchtete. 

Chronik Weitere Informationen
Projekt »Aktion Schutzschild« Weitere Informationen

no-nazi.net
In Sozialen Netzwerken gibt es viele nette Menschen – und leider auch nicht wenige, die rechtsextreme, rassistische, antisemitische, antiziganistische und weitere menschenfeindliche Inhalte verbreiten. Wie können UserInnen darauf reagieren – am besten kreativ, ohne sich selbst zu gefährden und ohne sich selbst auf ein menschenfeindliches Niveau herabzulassen? Um diese Fragen dreht sich das Projekt no-nazi.net – Für Soziale Netzwerke ohne Nazis. Das Projekt spricht Jugendliche dort an, wo sie ihre FreundInnen treffen, ihre Freizeit verbringen und sich entsprechend auch positionieren und engagieren wollen – wo sie aber auch im Visier der Rechtsextremen stehen. UserInnen zwischen 13 und 18 Jahren werden befähigt, sich selbstständig und medienkompetent für eine demokratische Kultur in den Sozialen Netzwerken einzusetzen.
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Fachstelle Gender und Rechtsextremismus
Wenn darüber nachgedacht wird, wie demokratische Haltungen und ein entsprechendes Handeln gestärkt und der Ausprägung rechtsextremer Einstellungs- und Verhaltensmuster entgegengewirkt werden kann, gerät die Kategorie Gender bislang nur am Rande von Fachdiskursen in den Blick. Forschung wie Praxis haben eine Leerstelle im Bereich geschlechterreflektierter Arbeit mit Jugendlichen gegen Rechtsextremismus und Demokratie. Mit der Fachstelle zum Thema »Gender und Rechtsextremismusprävention« wird es möglich, Konzepte für Praxisprojekte zu entwickeln und diese umzusetzen. Außerdem wird fachwissenschaftlich zur weiteren Erforschung des Themas motiviert sowie ein Netzwerk von PraktikerInnen und WissenschaftlerInnen aber auch auf politischer Ebene gegründet.
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Projekt ju:an
In Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtungen sind pädagogische Fachkräfte – genauso wie in Schulen – immer wieder mit antisemitischen Äußerungen von EinrichtungsbesucherInnen konfrontiert. Auch diskriminierende Aussagen gegen andere Gruppen, beispielsweise Schwule und Lesben, sind vielerorts an der Tagesordnung. Die PädagogInnen sind oft unsicher, wie sie im Alltag darauf reagieren sollen. Gemeinsam mit Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtungen aus Berlin und Hannover entwickelt das Projekt »ju:an – Jugendarbeit gegen Antisemitismus und andere Ungleichwertigkeitsideologien« langfristige Strategien und Konzepte, die die besonderen Anforderungen der offenen Kinder- und Jugendarbeit berücksichtigen. Eine wichtige Zielsetzung ist dabei, diese Projekte gemeinsam mit Jugendlichen zu entwickeln. Unterschiedliche Lebenswelten sind so durch Mitbestimmung und Selbstgestaltung von vornherein mit einbezogen und werden dadurch den Bedürfnissen und vielfältigen Herkunftskontexten der Jugendlichen gerecht.
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Lola für Lulu
Lola für Ludwigslust ist ein praxisorientiertes, langfristiges Projekt der Amadeu Antonio Stiftung im Altkreis Ludwigslust. Das Projekt wurde gegründet, um Mädchen- und Frauenförderung sowie geschlechterreflektierende Projektarbeit mit der Weiterentwicklung demokratischer Kultur zu verbinden. Denn zur rechten Ideologie gehören auch Stereotype über den ›richtigen‹ Mann und die ›richtige‹ Frau. Dabei gibt es oft Überschneidungen mit eingefahrenen Rollenbildern in der Gesellschaft. Der rechte Sexismus ist nicht selten anschlussfähig an den weit verbreiteten Alltagssexismus. Eine lebendige Demokratie muss deshalb auch das Thema Geschlechterdemokratie in das zivilgesellschaftliche Engagement miteinbeziehen. Lola für Lulu unterstützt Mädchen und Frauen dabei, ihre eigenen Möglichkeiten und Ressourcen besser wahrzunehmen und wirksam zu nutzen, um als starke Akteurinnen einer lebendigen und demokratischen Gesellschaft in ihrer Region mehr Einfluss zu nehmen.
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Stimmberechtigtes MitgliedZivilgesellschaft
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