Auszug aus dem »Agendapapier«

Themenfeld »Unternehmen und Engagement«

Abstimmung bei der BBE-MV
Abstimmung bei der BBE-MV

Dieter Schöffmann

Die Rolle und Bedeutung von Unternehmensengagement für die Entwicklung von Zivilgesellschaft und bürgerschaftlichem Engagement sichtbar zu machen und die Kooperationsfähigkeit der einzelnen Sektoren untereinander zu stärken ist ein wichtiges Vorhaben seit der Gründung des BBE. Im Kontext der Aktivitäten und Vorhaben des Themenfeldes werden Schwerpunkte gesetzt: Zum einen soll die Rolle gesellschaftlich engagierter Unternehmen (Corporate Citizenship) als Teil der Zivilgesellschaft thematisiert werden. Zum zweiten wird die Rolle von gesellschaftlich engagierten Unternehmen als Infrastrukturpartner für das bürgerschaftliche Engagement (durch deren aktivierende und fördernde Tätigkeit rund um Corporate Volunteering) betrachtet. Zum dritten sollen Lernprozesse angestoßen werden. Erfahrungswissen aus der Unternehmenswelt soll in zivilgesellschaftliche Diskussionen über Problemlagen und mögliche Lösungswege Berücksichtigung finden und vice versa.

Entwurf einer zukünftigen Agenda [1]

Unternehmensengagement soll mit seinen besonderen Möglichkeiten mitgedacht und explizit mitbenannt werden, die Unternehmensperspektive im BBE gestärkt und auf der Basis aktueller praktischer Erfahrungen fundiert werden.
Dabei soll zur Verbesserung des gegenseitigen Verständnisses insbesondere zwischen Unternehmen und Gemeinwohlorganisationen – aber auch des Verständnisses des Engagements von Unternehmen innerhalb des BBE – beigetragen werden.
Es werden Impulse in Richtung engagierter Unternehmen gesetzt, ihr Engagement strategisch weiter zu entwickeln zu einem problemlösenden gesellschaftlichen Investment, das über punktuelles Engagement hinausgeht, kompetenzbasiert ist und u.a. in strategischen gesellschaftsorientierten Partnerschaften zwischen Unternehmen und Gemeinwohlorganisationen mündet. Beide Seiten gehen mit ihren je eigenen Kompetenzen und Ressourcen gemeinsam gesellschaftliche Herausforderungen an.

Die wichtigsten Zukunftsthemen und Aufgaben der Themenpat*innen für die BBE-Agenda 2019-2021

•    Verankerung von Unternehmensengagement in Engagementkultur und -diskursen als selbstverständlicher Bestandteil
•    Sachliche, auch kontroverse Diskussionen an konkreten Themen über die Rolle und das Potential von Unternehmensengagement für die Zivilgesellschaft und über mögliche Konflikte bei Partnerschaften
•    Motivation und Interessen gemeinnütziger Organisationen mit Unternehmen zusammenzuarbeiten, besser verstehen und vor allem stärken
•    Selbstreflexion des BBE als Organisation darüber, welche Rolle Unternehmen im Netzwerk spielen sollen (die Marginalisierung ebenso wie die Inszenierung von Unternehmen als Geldgeber ist auch im BBE anzutreffen …).
•    Strategische Reflexion der Gemeinnützigen, welche Potentiale sie in der Zusammenarbeit mit Unternehmen sehen und welche Interessen sie dabei verfolgen wollen.
•    Corporate Volunteering sollte als spezielle Handlungs- und Mobilisierungsform mitgedacht werden, wenn es um die Ermittlung und Erschließung des Engagementpotentials in Deutschland sowie die empirische Erhebung des Engagements und der Zugangswege geht (z.B. Freiwilligensurvey).
•    Schwerpunkt Integration: Stärken und Schwächen der sektorenübergreifenden Kooperation wurden im Zuge der starken Zuwanderung der vergangenen Jahre deutlich. Für die politische Agenda gilt es, die Perspektive auf eine gestärkte Kooperationsfähigkeit der öffentlichen Verwaltungen insbesondere auf kommunaler Ebene zu legen.
•    Gemeinsame Befassung mit Fragen der multisektoralen Kooperation in den Handlungsfeldern öffentlicher Daseinsvorsorge: Gute Praxis, Rahmenbedingungen, Diskurs über öffentliche Güter.
•    Stärkere Verschränkung der Verbraucher- und der Engagementdiskurse.

Bezüge zu Aktivitäten und Diskursen der Geschäftsstelle sowie weiteren Themenfeldern:

Eine möglichst enge Verzahnung mit diversen Vorhaben und Themenfeldern ist erwünscht und erforderlich:
•    Strategische Kooperation und Beratung zwischen BBE-Geschäftsstelle (Geschäftsführung, Netzwerkentwicklung), BBE-Sprecher*innenrat und BBE-Themenpat*innen und operative Kooperationen der BBE-Geschäftsstelle mit Mitgliedsunternehmen bei Angeboten für das Netzwerk und bei der Entwicklung der BBE-Geschäftsstelle
•    Stärkung der Trisektoralität i.H.a- die Entwicklung gemeinnütziger Projekte: Anregung, Initiierung von Datenerhebung, Auswertung und Diskussion auf der Grundlage von Forschungsergebnissen in Zusammenwirken mit dem Themenfeld Zivilgesellschaftsforschung).
·    Stärkung von Kooperation mit der lokalen Verwaltung (Zusammenwirken mit dem Themenfeld Lokale Zivilgesellschaft, Engagement- und Partizipationsförderung)
·    Digitalisierungsdiskurs mit Unternehmensbeteiligung führen (Themenfelder Digitalisierung im bürgerschaftlichen Engagement sowie Digitale Kommunikation).
Fachliche Bezüge zu Diskursen von Unternehmensengagement, auch an der Schnittstelle zu den Themenfeldern Migration, Teilhabe, Vielfalt sowie Bildung und Engagement.


[1] Die Themenpat*innen im Themenfeld „Arbeit, Unternehmen und Engagement “ 2016-2018, Dr. Susanne Lang und Dieter Schöffmann, lieferten beide umfangreiche Inhalte für den Entwurf der Agenda, die in die Formulierung des Textes für das neue Themenfeld „Unternehmen und Engagement“ eingeflossen sind.

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