BBE Newsletter

Newsletter Nr. 20 vom 7.10.2010

Der BBE-Newsletter informiert 14-täglich über Engagementpolitik und -debatte in Deutschland, interessante Publikationen und Veranstaltungen sowie Aktuelles aus dem BBE. In monatlichen Themenschwerpunkten vertiefen Autor*innen aus Politik, Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft zivilgesellschaftliche Themen.

SCHWERPUNKT-THEMA: PHINEO – WIE WIRKSAM SIND GEMEINNÜTZIGE ORGANISATIONEN?

PHINEO – Plattform für soziale Investition

Erfahrungsbericht: Das PHINEO-Prüfverfahren

PHINEO im Lichte der Wirkungsdebatte

Kommentar: Was steckt hinter PHINEO?

Stellungnahme: Chance für gemeinnützige Organisationen?

AKTUELLES AUS ENGAGEMENTPOLITIK UND –FÖRDERUNG

Freiwilliger Zivildienst: Thema in Bundestag und Bundesrat

Zivildienst und Freiwilligendienste: Diskussion in der Bürgergesellschaft

Politische Debatte: Nationale Engagementstrategie

Bündnis für Gemeinnützigkeit: Pressekonferenz zur Engagementstrategie

Interkulturelle Woche: Kirchen für Aufhebung der Residenzpflicht

Neue Förderperiode: Lokale Aktionspläne zur Demokratieentwicklung

Norm zur Sozialen Verantwortung von Organisationen

Demokratiepolitik: Petitionsrecht

AKTUELLES AUS DEM BBE

Arbeitsgruppe »Rahmenbedingungen« des BBE

Arbeitsgruppe Migration / Integration

Festveranstaltung: 80 Jahre Verein Dübener Heide

Praktikant/in für BBE-Newsletterredaktion gesucht

Ausschreibung: Praktikum im Projekt »BBE für Europa«

FACHDISKURS

Internationale Tagung: Wissenschaftsmäzenatentum

Zukunftsdialog: Engagement im ländlichen Raum

Workshop: Öffentlichkeitswirksame Aktionen

NAKOS-Fachtagung: Selbsthilfe und neuen Medien

Aktuelle Analyse: Strukturwandel der Öffentlichkeit

Erhebung: Fakten und Trends zu Bürgerstiftungen

Magazin und Symposium: Engagement in Baden-Württemberg

Hinweis


SCHWERPUNKT-THEMA: PHINEO – WIE WIRKSAM SIND GEMEINNÜTZIGE ORGANISATIONEN?

PHINEO – Plattform für soziale Investition

Die Organisation »PHINEO – Plattform für soziale Investition« verfolgt das Ziel, durch Recherchen, Analysen und Dienstleistungen Spender dazu zu motivieren, sich finanziell stärker für gemeinnützige Arbeit zu engagieren. Grundlegend ist eine Analysemethode, die derzeit durchaus kontrovers diskutiert wird und auch deshalb Thema dieses Schwerpunktes ist: Die Leistung der Organisationen und Wirkung von Projekten sollen gemessen werden. Bei positivem Ergebnis der Analyse werden Organisationen und Projekte an Stifter, Spender und sozial engagierte Unternehmen für ein finanzielles Engagement weiter empfohlen. Auch insgesamt soll darauf hingewirkt werden, dass mehr private Gelder in den Dritten Sektor fließen. Andreas Rickert, Vorstandsvorsitzender der PHINEO gAG, stellt die Organisation vor. Er geht auf den Analyseprozess ein und begründet, inwiefern sich für gemeinnützige Organisationen eine Teilnahme lohne.

Gastbeitrag Andreas Rickert unter
nl20_rickert.pdf (203 kB)


Erfahrungsbericht: Das PHINEO-Prüfverfahren

In Reaktion auf eine Ausschreibung durch PHINEO bewarb sich das Entwicklungspolitische Bildungs- und Informationszentrum e. V. (EPIZ) im Sommer 2008 um Aufnahme in einen PHINEO-Themenreport mit dem Schwerpunkt Umwelt. Mary Prinzler, Geschäftsführerin und pädagogische Leiterin von EPIZ, berichtet über die Zusammenarbeit mit PHINEO. Sie blickt auf den Verlauf des Analyseprozesses zurück und kommt zu dem Schluss, dass EPIZ von Aktivitäten im Zusammenhang mit der Prüfung durch PHINEO sehr profitiert hat. Sie bezieht auch Stellung dazu, welche Vorteile ihrer Organisation aus dem Prozess erwachsen sind und formuliert Erwartungen für die Zukunft. EPIZ setzt sich seit seiner Gründung im Jahr 1986 als Zentrum für globales Lernen schwerpunktmäßig für Bildungsangebote über Afrika, Asien, Lateinamerika und über die Beziehungen zwischen Norden und Süden ein.

Gastbeitrag Mary Prinzler unter
nl20_prinzler.pdf (30 kB)


PHINEO im Lichte der Wirkungsdebatte

Das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) ist zentraler Informationsanbieter im Feld der Spenden für gemeinnützige Organisationen. Durch das Angebot von PHINEO gibt es in diesem Bereich nun eine Weiterentwicklung. Sie ist im Zusammenhang mit der gestiegenen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Bedeutung des Dritten Sektors zu betrachten. Dies zeichnet Burkhard Wilke, Geschäftsführer und wissenschaftlicher Leiter des DZI, mit Bezugnahme auf die sich wandelnde Wirkungsdebatte nach. Differenziert geht er auf Unterschiede zwischen den Ansätzen von DZI und PHINEO, auf Veränderungen in der Wirkungsanalyse sowie auf Konzept und Perspektiven von PHINEO ein. Institutionelle Unabhängigkeit und Neutralität der Stiftung DZI stünden der Beteiligung an der PHINEO gAG entgegen. Diese begegne dem gesteigerten Informations- und Beratungsbedarf zum Thema Großspender mit einem hohen methodischen Anspruch. PHINEO nehme dabei die folgerichtige Perspektive auf das einzelne Projekt anstatt der Qualität der Gesamtorganisationen ein - und habe dabei eine »Gratwanderung« zu meistern.

Gastbeitrag Burkhard Wilke unter
nl20_wilke.pdf (55 kB)


Kommentar: Was steckt hinter PHINEO?

»Viel Wind um fast nichts« macht PHINEO nach Olaf Zimmermann, Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates. In seinem Gastbeitrag setzt sich Zimmermann mit Analyseprozess und Wirkung von PHINEO auseinander. Er hinterfragt Beweggründe dafür, dass die PHINEO tragenden Gesellschafter für »immerhin zusammen 1,85 Mio. Euro pro Jahr […] eine gemeinnützige Aktiengesellschaft unterhalten, die den gemeinnützigen Sektor analysiert«. Die Berichte von PHINEO über Projekte gemeinnütziger Organisationen seien in Anbetracht der recht aufwändig dargestellten Analyseprozesse als »enttäuschend, um nicht zu sagen, geradezu banal« zu bezeichnen, so Zimmermann. Projekte würden darin nicht unbedingt im besten Licht dargestellt. Stichprobenartige Nachfragen bei einigen analysierten Projekten hätten zudem ergeben, »dass nicht eine der gefragten Organisation einen neuen Spender, Sponsoren oder sonstigen Förderer gefunden hat«. Zimmermann legt dar, warum aus seiner Perspektive die Wirkungsanalyse den Gesellschaftern von Phineo zwar helfen möge, der Gewinn für gemeinnützige Organisationen aber eher gering sei.

Gastbeitrag Olaf Zimmermann unter
nl20_zimmermann.pdf (30 kB)


Stellungnahme: Chance für gemeinnützige Organisationen?

Der offizielle Auftakt der Arbeit von Phineo im Mai 2010 und die ersten Tätigkeiten der gemeinnützigen Aktiengesellschaft wurden von verschiedensten Reaktionen begleitet: Neugier und großen Erwartungen stehen Kritik, Irritation und Ablehnung gegenüber. In ihrem Autorenbeitrag kommentieren Thomas Olk, Professor für Sozialpädagogik und Sozialpolitik an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, und Erik Rahn, Projektleiter des Kampagnenteams des BBE, Vorhaben und Konzept der Organisation aus ihrer persönlichen Perspektive. Der auf den Prüfstand gestellte Dritte Sektor solle mehr Souveränität beweisen und für sich das gute Recht in Anspruch nehmen, zum umstrittenen Thema Wirkungsanalyse »ein gewichtiges Wort mitzureden«. Olk und Rahn plädieren für den konstruktiven Austausch über Risiken und dafür, Chancen für neue Impulse, wie sie PHINEO durchaus zu bieten habe, zu nutzen.

Beitrag Thomas Olk und Erik Rahn unter
nl20_olk_rahn.pdf (27 kB)


AKTUELLES AUS ENGAGEMENTPOLITIK UND –FÖRDERUNG

Freiwilliger Zivildienst: Thema in Bundestag und Bundesrat

Die Zukunft des Zivildienstes nach Aussetzung der Wehrpflicht beschäftigt Bundestag und Länderkammer. Im Bundestag fragt die Fraktion DIE LINKE in einer kleinen Anfrage nach Planungen zur Einführung eines allgemeinen Pflichtdienstes und der Verwendung der beim Zivildienst freiwerdenden Haushaltsmittel. Anliegen eines von Bayern in den Bundesrat eingebrachten Antrags ist die Stärkung der Jugendfreiwilligendienste und die Vermeidung von Doppelstrukturen und »Unausgewogenheiten« im Verhältnis von freiwilligem Zivildienst und Freiwilligendiensten. Rheinland-Pfalz schlägt darüber hinaus einen einheitlichen »Freiwilligen Sozialen Dienst« vor. Ein freiwilliger Zivildienst sei abzulehnen. Er stelle den »Grundsatz der Nachrangigkeit von staatlichem gegenüber bürgerschaftlichem Engagement« in Frage. Das kurzfristig nötige Nebeneinander von Freiwilligem Zivildienst und Jugendfreiwilligendienste und in einem zweiten Schritt eine integrierte Lösung, so lautet der Verfahrensvorschlag von Landesminister Wolfgang Reinhart aus Baden-Württemberg. Er fordert die antragstellenden Länder auf, sich aktiv an einer Diskussion zu beteiligen, um eine abgestimmte Position zu finden.

Rede Minister Wolfgang Reinhart unter
nl20_anfrage_rhpf.pdf (84 kB)

Rede Minister Wolfgang Reinhart unter
nl20_anfrage_bayern.pdf (83 kB)

Rede Minister Wolfgang Reinhart unter
nl20_br_protokoll874.pdf (1.1 MB)

Rede Minister Wolfgang Reinhart unter
nll20_kleine_anfrage.pdf (61 kB)

Rede Minister Wolfgang Reinhart unter
nl20_reinhart.pdf (27 kB)


Zivildienst und Freiwilligendienste: Diskussion in der Bürgergesellschaft

Auch in der Bürgergesellschaft sind Perspektiven zum freiwilligen Zivildienst und den Jugendfreiwilligendiensten nach wie vor Brennpunktthema. In der jetzt veröffentlichten Dokumentation seiner Jahrestagung spricht sich der Bundesarbeitskreis Freiwilliges Soziales Jahr (BAK FSJ) mit der Berliner Erklärung für den Ausbau der Freiwilligendienste aus. Bei der Ausgestaltung des freiwilligen Zivildienstes sei darauf zu achten, dass es zu keinen Konkurrenzen komme, fordert hingegen die Bundesarbeitsgemeinschaft Freie Wohlfahrtspflege (BAG FW), unterstützt aber die Pläne des federführenden Ministeriums für einen freiwilligen Zivildienst.

Dokumentation BAK FSJ unter
nl20_doku_bakfsj2010.pdf (1.1 MB)

Pressemitteilung BAG FW unter
www.bagfw.de/spezialseiten/artikeldetail/


Politische Debatte: Nationale Engagementstrategie

Die Befassung des Bundeskabinetts mit der nationalen Engagementstrategie findet bereits am 6. Oktober statt. Das teilte Christoph Linzbach, Unterabteilungsleiter im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, in der Sitzung des Unterausschusses Bürgerschaftliches Engagement am 29. September mit. Stiftungen und Unternehmen sollen im Rahmen der Strategie als wichtige Partner gewonnen werden. Auch die Arbeit des Nationalen Forums für Engagement und Partizipation soll fortgesetzt werden. Der BBE-Geschäftsführer Ansgar Klein brachte in der Sitzung seine Freude über diese Entscheidung zum Ausdruck. Trotz grundsätzlicher Zustimmung zum Vorhaben einer Engagementstrategie wird die Frage der inhaltlichen Stoßrichtung weiterhin kontrovers diskutiert. Britta Hasselmann, Parlamentarische Geschäftsführerin der Grünen, beklagte, dass bislang völlig unklar bleibe, wohin die Regierung in Sachen bürgerschaftliches Engagement überhaupt wolle.

Unterausschuss Bürgerschaftliches Engagement unter
www.bundestag.de/bundestag/ausschuesse17/a13/buerger_eng/index.jsp

Pressemitteilung BMFSFJ unter
bmfsfj.de/BMFSFJ/Presse/pressemitteilungen,did=161508.html


Bündnis für Gemeinnützigkeit: Pressekonferenz zur Engagementstrategie

Ähnlich äußern sich auch Stimmen aus der Bürgergesellschaft. »Ein Leipziger Allerlei von Projekten und Programmen macht noch keine strategische Engagementpolitik«, mahnt Werner Ballhausen, Koordinator des Bündnisses für Gemeinnützigkeit, an. Das Bündnis fordert eine Engagementförderung ohne Paternalismus. Es konkretisierte seine Vorstellung auf einer Pressekonferenz am 4. Oktober. Ballhausen forderte mehr Partizipationsmöglichkeiten für die Zivilgesellschaft und bessere Rahmenbedingungen für das bürgerschaftliche Engagement. Olaf Zimmermann, Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, fügte hinzu, dass ein »freiwilliger Zivildienst« nicht zur Konkurrenz für die in den Bereichen Sport, Kultur, Entwicklungszusammenarbeit und der Wohlfahrtspflege bewährten Jugendfreiwilligendiensten geraten dürfe. Bei der Finanzierung und Umsetzung eines »freiwilligen Zivildienstes« müsse es dem Bund darum gehen, mit zivilgesellschaftlichen Organisationen zu kooperieren.

Pressemitteilung unter
www.stiftungen.org/de/news-wissen/news/detailseite-news.html


Interkulturelle Woche: Kirchen für Aufhebung der Residenzpflicht

Zu Beginn der »Interkulturellen Woche« übergab die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland (EKM) der thüringischen Landesregierung einen Appell gegen die Residenzpflicht für Asylbewerber. Unterstützt von rund 1.000 Erstunterzeichnern richtet sich der Appell dagegen, dass Asylbewerber den von Behörden zugewiesenen Landkreis nur nach deren Erlaubnis verlassen dürfen. Die seit 1975 jährlich stattfindende »Interkulturelle Woche« verfolgt das Ziel, für bessere politische und rechtliche Rahmenbedingungen des Zusammenlebens von Deutschen und Zugewanderten einzutreten. Sie ist eine Initiative der Deutschen Bischofskonferenz, der Evangelischen Kirche in Deutschland und der Griechisch-Orthodoxen Metropolie. Unterstützt wird sie von Gewerkschaften, Wohlfahrtsverbänden, Kommunen, Ausländerbeiräten, Integrationsbeauftragten, Migrantenorganisationen und Initiativgruppen. In über 300 Städten beteiligten sich mit rund 3.500 Veranstaltungen viele Gemeinden, Vereine, Vertreter von Kommunen und Einzelpersonen.

Interkulturelle Woche unter
www.ekd.de/interkulturellewoche/index.html

Pressemeldung EKM unter
www.ekmd.de/aktuellpresse/nachrichten/9775.html

Aufruf EKM unter
www.ekmd.de/aktuellpresse/pm/tlk/9768.html


Neue Förderperiode: Lokale Aktionspläne zur Demokratieentwicklung

Ab 1. Januar 2011 beginnt eine neue Förderperiode des Bundesprogramms »TOLERANZ FÖRDERN – KOMPETENZ STÄRKEN«. Für den Programmbereich »Entwicklung integrierter lokaler Strategien« ist das Interessenbekundungsverfahren im Gang. Noch bis zum 2. November können Interessenbekundungen zur Durchführung von Lokalen Aktionsplänen und Modellprojekten bei der gsub - Gesellschaft für soziale Unternehmensberatung mbH eingereicht werden. Unter lokalen Aktionsplänen werden Instrumente zur Steuerung von Entwicklungsprozessen gefasst, die das Ziel der Demokratieentwicklung vor Ort verfolgen und auf die nachhaltige Entwicklung lokaler Bündnisse gegen Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus einwirken. Im Rahmen der Bundesprogramme »VIELFALT TUT GUT. Jugend für Vielfalt, Toleranz und Demokratie« und »kompetent. für Demokratie – Beratungsnetzwerke gegen Rechtsextremismus« wurden Netzwerke auf kommunaler und Landesebene etabliert, Projekte erprobt und weiter entwickelt. Ziel der zweiten Förderperiode ab 2011 ist, die Netzwerke unter dem gemeinsamen Dach des Bundesprogramms zu festigen und Synergien zu nutzen.

Programm unter
nl20_tfks_aufruf.pdf (75 kB)

Programm unter
nl20_tfks_programm_01.pdf (133 kB)

Programm unter
nl20_tfks_foerderleitlinie_01.pdf (164 kB)


Norm zur Sozialen Verantwortung von Organisationen

Die International Standard Organisation (ISO) hat die Norm zur »Sozialen Verantwortung von Organisationen« beschlossen. Der neue internationale Standard, die ISO 26000, beschreibt den Umfang sozialer Verantwortung und gibt Empfehlungen und Hinweise für verantwortlich handelnde Organisationen in den Sektoren Wirtschaft, Staat und Zivilgesellschaft. Die Norm bildet einen Leitfaden (»Guidance«) zur Beschreibung der sozialen Verantwortung von Organisationen, unabhängig von deren Größe und Standort. Sie richtet sich damit nicht nur an Unternehmen, sondern ebenso an gemeinnützige Organisationen und Behörden. Der Standard ISO 26000 wird voraussichtlich im November 2010 wirksam und gilt dann in allen Mitgliedsländern. Nach dem Ende August gefassten Beschluss des deutschen Arbeitsausschusses beim DIN, dem auch das BBE angehört, soll der Standard zusätzlich als deutsche DIN-Norm »DIN ISO 26000« veröffentlicht werden.

Weitere Informationen unter
www.iso.org/sr

Weitere Informationen unter
www.iso.org/wgsr


Demokratiepolitik: Petitionsrecht

Petitionen ermöglichen Meinungsäußerungen und Teilhabe an politischen Prozessen. Zunehmend spielt sich öffentliche Partizipation auch im Internet ab. Seit einiger Zeit trägt der neuen Petitionspraxis auch ein verändertes Petitionsrecht Rechnung. Über dieses Thema soll bei der Tagung »Mit Petition zur ePartizipation« am 25. Oktober im Paul-Löbe-Haus des Deutschen Bundestags in Berlin diskutiert werden. Veranstalter ist die SPD-Bundestagsfraktion, die mit der Tagung das Jubiläum ihrer Arbeitsgruppe Petitionen zum Anlass nehmen möchte, um eine Diskussion über neue Ideen und Perspektiven zu führen. Anmeldeschluss ist der 29. Oktober 2010.

Programm unter
www.spdfraktion.de/cnt/rs/rs_dok/0,53690,00.html


AKTUELLES AUS DEM BBE

Arbeitsgruppe »Rahmenbedingungen« des BBE

Am 20. September 2010 traf sich die BBE-Arbeitsgruppe »Rahmenbedingungen« in den Räumen des Deutschen Vereins. Behandelt wurde unter anderem der Stand der Debatte um die Führungszeugnispflicht für Ehrenamtliche in der Jugendhilfe mit ihren Auswirkungen auf die Engagementbereitschaft sowie die Reform des Zuwendungsrechtes. Zudem wurde die Initiative Transparente Zivilgesellschaft vorgestellt, in der sich Organisationen des Dritten Sektors zusammengeschlossen haben, um einen einheitlichen Transparenz-Mindeststandard zu etablieren. In ihrer weiteren Arbeit möchte sich die AG mit den Ergebnissen und Empfehlungen des vom BMFSFJ in Auftrag gegebenen Gutachtens des Kieler Rechtsprofessors Igl zur nachhaltigen Förderung von Engagementinfrastruktur durch den Bund auseinandersetzen und hat dazu zur nächsten Sitzung hochrangige Experten eingeladen.

Kontakt Sprecher AG 1 unter
E-Mail: mechsner-spangenberg(at)t-online.de


Arbeitsgruppe Migration / Integration

Am 24. September tagte die Arbeitsgruppe Migration / Integration auf Einladung der Stadt im Rathaus Potsdam. Die Arbeitssitzung diente dieses Mal in besonderem Maße dem Erfahrungsaustausch von west- und ostdeutschen Migrantenorganisationen und den gemeinsamen Planungen einer für den März 2011 geplanten Fachtagung der Arbeitsgruppe in Halle zum Thema »Integrationsförderung durch Elternvereine und Elternnetzwerke«. Organisationen wie der Spanische Elterverein, der türkische Elternverein, MIGELO und das Forum der Kulturen Stuttgart berichteten über ihre Arbeit. Das Projekt »Empowerment und Partizipationsförderung für Drittstaatenangehörige in den neuen Bundesländern (EmPa)« berichtete aus seiner Arbeit und war durch zahlreiche mitwirkende Migrantenorganisationen vertreten.

Kontakt Sprecherin AG 5 unter
E-Mail: susanne.huth(at)inbas-sozialforschung.de


Festveranstaltung: 80 Jahre Verein Dübener Heide

Einen ganz praktischen Beitrag zur Entwicklung des ländlichen Raums durch bürgerschaftliches Engagement liefert der Verein Dübener Heide. Nach wechselvoller Geschichte und Neugründung nach dem Ende der DDR feierte er am 28. September seinen 80. Geburtstag. Serge Embacher, Leiter der Koordinierungsstelle des Nationalen Forums für Engagement und Partizipation beim BBE, nahm mit einem Gastbeitrag zum Thema »Bürgerschaftliches Engagement in Deutschland« an der Jubiläumsfeier teil. Engagement für die Erhaltung der ökologisch wichtigen Heidelandschaft wird in der Dübener Heide als gesellschaftliche Aufgabe verstanden. Dies umfasst sowohl Themen wie die Umgestaltung der Schullandschaft in Zeiten abnehmender Schülerzahlen als auch das altersgerechte Wohnen. Besondere Berücksichtigung findet der Zusammenhang zwischen Infrastrukturentwicklung und Kooperation zwischen Staat, Wirtschaft und Bürgergesellschaft. Trisektorale Kooperationen sind in Bad Düben und Umgebung an der Tagesordnung. In den letzten 20 Jahren hat sich der Verein als Plattform für den Austausch zwischen Bürger*innen und Bürgern, lokaler Wirtschaft und Kommunen etabliert.


Praktikant/in für BBE-Newsletterredaktion gesucht

Die Geschäftsstelle des BBE sucht für den Zeitraum von sechs Monaten ein/e Vollzeit-Praktikanten/in für die Newsletterredaktion. Beginn des Praktikums ist der 1. November 2010 (eventuell auch früher). Zu den Tätigkeitsbereichen gehören insbesondere die unterstützende Mitwirkung bei der Erstellung des Newsletters und die Betreuung der Homepage im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit. Ihre Aufgaben beinhalten des Weiteren die Mitarbeit bei der Vorbereitung und Durchführung von Veranstaltungen, Projekten und Gremien-Sitzungen des BBE sowie die Unterstützung der allgemeinen Geschäftsstellentätigkeit. Erwartet werden die Fähigkeit, selbständig zu arbeiten, Interesse an der Teamarbeit, Flexibilität, umfassende MS-Office-Kenntnisse, journalistisches Know-How und Kenntnisse des Themenfeldes »Bürgerschaftliches Engagement«. Geboten wird ein umfassender Einblick in das Management eines großen Netzwerks. Das Praktikum wird mit 400 Euro im Monat (Minijob) vergütet. Ihre schriftliche Bewerbung richten Sie bitte schriftlich oder per E-Mail bis spätestens zum 20.10.2010 an die BBE-Geschäftsstelle. Kontakt unter
E-Mail: karin.rouby(at)b-b-e.de

Ausschreibung unter
nl20_nl_praktikum.pdf (61 kB)


Ausschreibung: Praktikum im Projekt »BBE für Europa«

Das BBE sucht für das Projekt »BBE für Europa« ab Januar 2011 und befristet für sechs Monate eine Praktikantin / einen Praktikanten. Im Rahmen des Praktikums wird Einblick in die europabezogene Informations- und Vernetzungsarbeit des BBE sowie seiner Mitgliedsorganisationen und Kooperationspartner geboten. Zudem wird beim Europa-Newsletter des BBE unterstützend mitgewirkt. Das Praktikum wird mit 400 Euro im Monat (Minijob) vergütet. Interessierte werden gebeten, ihre schriftliche Bewerbung bis spätestens 12. November 2010 an die BBE-Geschäftsstelle zu richten. Kontakt unter
E-Mail: mirko.schwaerzel(at)b-b-e.de

Ausschreibung unter
nl20_europa_praktikum.pdf (15.0 kB)


FACHDISKURS

Internationale Tagung: Wissenschaftsmäzenatentum

Dem zunehmenden nichtstaatlichen Engagement für die Wissenschaft widmet sich eine Veranstaltung am 14. und 15. Oktober in der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (BBAW) am Gendarmenmarkt in Berlin. »Stiften, Schenken, Prägen. Motive, Formen und Folgen zivilgesellschaftlicher Wissenschaftsförderung« ist der Titel der internationalen Tagung. Sie wird von der BBAW in Zusammenarbeit mit dem Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft und dem Bundesverband Deutscher Stiftungen durchgeführt und von der VolkswagenStiftung und der Heckmann Wentzel-Stiftung gefördert.

Programm unter
www.bbaw.de/veranstaltungen/archiv-2010/101014_tagung_maezenatentum/wissenschaft-und-maezenatentum


Zukunftsdialog: Engagement im ländlichen Raum

»Lebendige Orte – Bürgerengagement im ländlichen Raum« ist das Thema des 3. Robert Jungk Zukunftsdialogs am 28. Oktober in das Stift Asbeck in Ledgen im Münsterland. Veranstalter ist das Städte-Netzwerk NRW gemeinsam mit dem Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter des Landes NRW (MGEPA), der EUREGIO sowie der Euregio Rhein-Waal und der REGIONALE 2016 Agentur. Die Veranstaltung ist Teil einer Reihe, die ausgewählte Zukunftsprojekte vorstellen und Raum zum Erfahrungsaustausch schaffen will. Schwerpunkt des 3. Zukunftsdialogs sind Engagementprojekte mit dem Vorhaben, die Zukunft des ländlichen Raums positiv zu gestalten. Es werden insbesondere beispielhafte Konzepte von Projekten aus Milte, Steinfurt und Legden vorgestellt. Die Veranstaltung wird durch das MGEPA gefördert.

Weitere Informationen unter
www.netzwerk.nrw.de/89+M57d62fc07da.0.html


Workshop: Öffentlichkeitswirksame Aktionen

Für Ehrenamtliche, die für ihre Projekte Interessierte kreativ und öffentlichkeitswirksam ansprechen möchten, bietet eine Veranstaltung des Forum Politik und Gesellschaft der Friedrich-Ebert-Stiftung und STERNENFISCHER, Freiwilligenzentrum Treptow-Köpenick Ideen, Anregungen und Training. Der Workshop »Ehrenamtliche Projekte wirksam darstellen! Tipps und Tricks zu öffentlichkeitswirksamen Aktionen« findet am 28. Oktober 2010 im Eigeninitiative Selbsthilfezentrum Treptow-Köpenick in Berlin statt. Anmeldungen sind bis zum 19. Oktober möglich.

Programm unter
nl20_ehrenamt_darstellen.pdf (52 kB)


NAKOS-Fachtagung: Selbsthilfe und neuen Medien

Die Nationale Kontakt- und Informationsstelle zur Anregung und Unterstützung von Selbsthilfegruppen (NAKOS) lädt zu einer Fachtagung zum Thema »Neue Medien – Neue Selbsthilfe?!« ein. Sie findet am 23. November 2010 in Berlin statt. Diskutiert werden die Rolle und die Chancen der neuen Medien für die Selbsthilfe. Teil des Programms sind daneben Ergebnisse aus dem NAKOS-Projekt »Selbsthilfe und Neue Medien«, die präsentiert und zur Diskussion gestellt werden. Angesprochen sind Interessierte aus der Selbsthilfe und der Selbsthilfeunterstützung, von Krankenkassen, Leistungserbringern sowie aus Wissenschaft und Verwaltungen. Die Fachveranstaltung wird in Kooperation mit dem AOK Bundesverband, der BARMER GEK und dem BKK Bundesverband durchgeführt. Anmeldefrist ist der 11. November 2010.

Weitere Informationen unter
www.nakos.de/site/aktuelles-und-termine/termine/


Aktuelle Analyse: Strukturwandel der Öffentlichkeit

Ein eingehender Blick auf den Zustand der politischen Öffentlichkeit befördert bedeutende Veränderungen zu Tage. Das meint Dieter Rucht, Ko-Leiter der Forschungsgruppe Zivilgesellschaft, Citizenship und politische Mobilisierung am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, in seinem Beitrag »Politische Öffentlichkeit – Alles in Ordnung?«. Der Beitrag leitet den Themenschwerpunkt »Ausverkauft und abgeschaltet? Politische Öffentlichkeit zwischen Pressekrise und digitaler Revolution« von Heft 3/2010 des Forschungsjournal Neue Soziale Bewegungen ein. Rucht verweist auf die zunehmende Regulierung und Kontrolle im öffentlichen Raum, die schwindende Anzahl und Auflage von Tageszeitungen und den Trend hin zu kommerziell ausgerichteten Medien. In Anbetracht der zielgruppenspezifischen Nutzung von online-Medien beobachtet er eine zunehmend fragmentierte politische Öffentlichkeit. Rucht plädiert für eine nüchterne Bestandsaufnahme von Hemmnissen einer Qualitätssteigerung. Er ermutigt zu Interventionen, die die Weichen in Richtung einer partizipatorisch-deliberativen Öffentlichkeit stellen.

Beitrag unter
www.fjnsb.de


Der »Länderspiegel Bürgerstiftungen. Fakten und Trends 2010« der Aktiven Bürgerschaft dokumentiert die Entwicklung der Bürgerstiftungen in Deutschland auf der Grundlage einer umfassenden Erhebung. Einbezogen wurden Stiftungen, die den »10 Merkmalen einer Bürgerstiftung« des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen entsprechen und bis zum 30.6.2010 gegründet wurden. Der Publikation zu Folge gibt es aktuell 292 Bürgerstiftungen, die sich für gemeinnützige Anliegen in ihrer Stadt, Gemeinde oder Region einsetzen. In ihren Vorständen und Kuratorien engagieren sich rund 4.000 Personen. Im Länderspiegel werden Charakteristika der Funktionsträger*innen und -träger analysiert und es wird auf Stiftungsgründungen, Vermögensentwicklung, Verbreitung, Spendeneinnahmen und Projektförderung eingegangen. Die Situation in den Bundesländern wird genauer betrachtet. Der Länderspiegel wurde zum bundesweiten »Tag der Bürgerstiftungen« am 1. Oktober vorgelegt. Er erscheint seit 2005 in jährlichem Turnus.

Dokumentation unter
www.aktive-buergerschaft.de/fp_files/VAB_Laenderspiegel_BS_2010.pdf


Magazin und Symposium: Engagement in Baden-Württemberg

Eine Standortbestimmung des bürgerschaftlichen Engagements in Baden-Württemberg hat sich das vom Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Senioren Baden-Württemberg herausgegebene »Wissensmagazin« in seiner 3. Ausgabe von September 2010 zum Anliegen gemacht. Aus Anlass des 20-jährigen Jubiläums einer staatlichen Förderung bürgerschaftlichen Engagements präsentiert das Magazin »Zahlen, Daten, Fakten« und Beiträge. Die Feierlichkeiten zum 20-jährigen Bestehen des Landesnetzwerks Bürgerschaftliches Engagement begannen am 17. September mit einer Festveranstaltung in Stuttgart und werden mit einem wissenschaftlichen Symposium auf Bundesebene abgeschlossen. Es findet am Donnerstag, den 2. Dezember 2010 in der Vertretung des Landes Baden-Württemberg in Berlin statt.

Magazin unter
nl20_wissensmag03_2010.pdf (3.3 MB)

Magazin unter
nl20_symposium_20lnbe.pdf (390 kB)


Hinweis

Der nächste Newsletter erscheint am 21. Oktober 2010. Redaktionsschluss ist der 14. Oktober 2010.

Bitte schicken Sie Ihre Informationen an kontakt(at)b-b-e.de
Redaktion: Dr. Ansgar Klein und Lilian Schwalb unter Mitarbeit von Ronald Langner.

Die Hinweise auf die allgemeinen Geschäftsbedingungen für die Publikation von Nachrichten im BBE-Newsletter finden Sie unter Impressum.

Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement (BBE)
– Geschäftsstelle –
Michaelkirchstr. 17-18
10179 Berlin-Mitte
www.b-b-e.de

Geschäftsführer Dr. Ansgar Klein
Telefon: (0 30) 6 29 80-11 0
E-Mail: ansgar.klein(at)b-b-e.de

Gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend

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