BBE Newsletter

Newsletter Nr. 13 vom 25.6.2015

Der BBE-Newsletter informiert 14-täglich über Engagementpolitik und -debatte in Deutschland, interessante Publikationen und Veranstaltungen sowie Aktuelles aus dem BBE. In monatlichen Themenschwerpunkten vertiefen Autor*innen aus Politik, Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft zivilgesellschaftliche Themen.

SCHWERPUNKTTHEMA: MIGRATION UND FLÜCHTLINGE

Kolland/ Hirseland: Integration von Flüchtlingen

Landsberg: Neuausrichtung der Flüchtlingspolitik nötig

Borchers: Migration und Entwicklung auf kommunaler Ebene

Hoßbach: Für eine nachhaltige Arbeitsmarktpolitik

Geiling: WG-Zimmer für Refugees

Nadapdap: IN VIA Jugendmigrationsdienst

Diallo/ Dziedzic/ Supyan: Bericht der Unterarbeitsgruppe 9 des BBE

AKTUELLES AUS ENGAGEMENTPOLITIK UND -FÖRDERUNG

Flüchtlingsgipfel: Beschlüsse und Dank an Engagierte

Unterausschuss BE: 15. (öffentliche) Sitzung

Stärkung des kommunalen Ehrenamts: Antrag der GRÜNEN

Metzner: Stiftungen im Sport

AKTUELLES AUS DEM BBE

BBE-Mitgliederbefragung 2015 – Einladung zur Beteiligung

AG 2 »Bildung und Qualifizierung«: Sitzungsbericht

11. BBE-Mittagsgespräch

INKA-Abschlusskonferenz

Gauck: 150 Jahre Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger

Mitglied des Monats: Förderverein Pro Asyl e. V.

FACHDISKURS

Tracht: Monetarisierung und benachteiligte Personen

Otto Brenner Preis 2015: Ausschreibung

Engagement von und für Flüchtlinge: Thementag

Demokratische Innovationen nur schöner Schein? Publikation

»Kirchen in Bewegung«: Publikation

»Religiöse Netzwerke«: Publikation

»Nirgendwo erwünscht«: Publikation

Hinweis


SCHWERPUNKTTHEMA: MIGRATION UND FLÜCHTLINGE

Kolland/ Hirseland: Integration von Flüchtlingen

Die Aktivitäten des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) bei der Integration von Flüchtlingen sind das Thema des Gastbeitrages von Laura Kolland, Referentin im Bereich Grundsatzfragen des BAMF, und Katrin Hirseland, Leiterin des Büros des Präsidenten des BAMF. Asyl, Flüchtlingsschutz und Integration umschreiben die Arbeitsfelder des BAMF, denen es sich als Ordnungsbehörde einerseits und Willkommensbehörde andererseits stellt. Ein wichtiges Ziel des Bundesamts im Bereich der Integration ist die Gestaltung der Willkommens- und Anerkennungskultur in Deutschland. Dies skizzieren die Autor*Innen anhand der Modellprojekte »Ausländerbehörde – Willkommensbehörde« und »Jeder Mensch hat Potenzial – frühzeitige Arbeitsmarktintegration von Asylsuchenden«. Ebenso stellen sie dar, wie das BAMF die ehrenamtliche Willkommenskultur durch bürgerschaftliches Engagement unterstützt.

Gastbeitrag von Laura Kolland und Katrin Hirseland (PDF, 386 kB)


Landsberg: Neuausrichtung der Flüchtlingspolitik nötig

Die Flüchtlingspolitik aus Sicht der Kommunen angesichts stetig steigender Asylbewerber*Innen- und Flüchtlingszahlen ist das Thema des Gastbeitrages von Dr. Gerd Landsberg, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebundes (DStGB). Er stellt dar, welche Fortschritte der Flüchtlingsgipfel am 11. Juni 2015 sowie die eine Woche später folgende Bund-Länder-Besprechung gebracht haben, aber auch, welche Maßnahmen noch aus Sicht des DStGB folgen müssen. Dabei geht es auch darum, die vorhandenen Kräfte der Solidarität in der Zivilgesellschaft vor Ort zu unterstützen: »Kluge Politik sollte dieses bemerkenswerte Potenzial in der deutschen Zivilgesellschaft ernst nehmen und das bürgerschaftliche Engagement voran bringen.«

Gastbeitrag von Dr. Gerd Landsberg (PDF, 453 kB)


Borchers: Migration und Entwicklung auf kommunaler Ebene

Der Mehrwert der Kooperation zwischen Migrantenorganisationen (MO) und Kommunalverwaltungen ist Thema des Gastbeitrages von Kevin Borchers, Projektleiter im Bereich Migration und Entwicklung auf kommunaler Ebene bei der Servicestelle Kommunen in der Einen Welt bei der Engagement Global gGmbH. Borchers erörtert deren unterschiedliche Rahmenbedingungen und gibt Handlungsempfehlungen für eine gut funktionierende Zusammenarbeit. Zentral bleibt die Identifizierung von Schlüsselpersonen (»Kümmerer«) sowohl bei den MO als auch in der Kommunalverwaltung. Abschließend diskutiert er die Potentiale und Herausforderungen durch das Flüchtlingsthema für die Kooperation zwischen MO und Kommunen.

Gastbeitrag von Kevin Borchers (PDF, 386 kB)


Hoßbach: Für eine nachhaltige Arbeitsmarktpolitik

Eine nachhaltige Arbeitsmarktpolitik auch für Flüchtlinge fordert in seinem Gastbeitrag Christian Hoßbach, stellvertretender Vorsitzender des DGB Bezirks Berlin-Brandenburg. Dafür reicht die Fokussierung der Debatte auf zügige Anerkennung von mitgebrachten Abschlüssen und Fachkräftemangel nicht aus. Tatsächlich sind geflüchtete Menschen insbesondere aufgrund ihres Aufenthaltsstatus eine sehr verletzliche Gruppe auf dem Arbeitsmarkt, die niedrigschwellige und von staatlichen Institutionen unabhängige Zugänge zu Beratung dringend notwendig haben. Ehrenamtliche Angebote und reine Projektförderungen, wie etwa beim »Bündnis gegen Menschenhandel zur Arbeitsausbeutung« in Brandenburg, das im September 2015 ausläuft, reichen für eine entsprechend nachhaltige Betreuung und Beratung nicht aus: »Die Integration Geflüchteter in Arbeit und Ausbildung ist keine Sonderthematik, die nächstes Jahr von einer nächsten Herausforderung abgelöst wird.«

Gastbeitrag von Christian Hoßbach (PDF, 370 kB)


Geiling: WG-Zimmer für Refugees

Die Online-Plattform »Flüchtlinge Willkommen« ist Thema des Gastbeitrages von Mareike Geiling. Dabei handelt es sich um eine aus privater Initiative entstandene Plattform, die Geflüchtete in privaten Wohnraum vermittelt, dabei zugleich aber auch mit PatInnen und Paten an eine verbesserte soziale Eingliederung geht. Die Autorin stellt Entstehungsgeschichte und bisher gemachte Erfahrungen dar. Dabei zeigt sie auch die Unterschiedlichkeit der kommunalen Bedingungen bei der Wohnraumfinanzierung und die verschiedenen Formen, wie die Plattform zum Beispiel mit Hilfe von MikrospenderInnen reagiert: »Wir sehen das Projekt auch als politisches Statement, was zum einen aufzeigt, wo in der Umgehensweise mit Geflüchteten Mängel auftreten, und was zum anderen die große Solidarität in Deutschland sichtbar macht.« Und dies nicht nur in Deutschland, denn der Ansatz wird mittlerweile in mehreren weiteren Ländern Europas verfolgt.

Gastbeitrag von Mareike Geiling (PDF, 392 kB)


Nadapdap: IN VIA Jugendmigrationsdienst

Die Arbeit und die Erfahrungen des Jugendmigrationsdienstes IN VIA in Berlin sind die Themen des Gastbeitrages von Susanne Nadapdap, Sozialarbeiterin im Jugendmigrationsdienst und Koordinatorin der Online-Beratungsstelle »Mein PlanB: Online-Beratung zwischen Schule und Beruf«. Sie stellt die Arbeit in den Zusammenhang des über 100 Jahre alten Vereins »IN VIA Katholischer Verband für Mädchen- und Frauensozialarbeit für das Erzbistum Berlin e. V.« und zeigt die Bedeutung einiger gesetzlicher Änderungen der letzten 20 Jahre für das Entstehen des Migrationsdienstes auf. Zentral für die Arbeit ist, der Heterogenität der realen Migrant*Innen und Flüchtlinge gerecht zu werden und sie nicht, wie es häufig im öffentlichen Diskurs geschieht, zu einer vermeintlich homogenen Gruppe zu machen.

Gastbeitrag von Susanne Nadapdap (PDF, 399 kB)


Diallo/ Dziedzic/ Supyan: Bericht der Unterarbeitsgruppe 9 des BBE

Am 9. Juni 2015 lud das BBE zur ersten Sitzung der Unterarbeitsgruppe 9 »Internationales Engagement« unter dem Titel »Überblick über internationale Fluchtbewegungen und politische Antworten« ein. Über 40 Teilnehmende aus Zivilgesellschaft, Politik und Wirtschaft diskutierten das Fluchtthema. Zentrale Inhalte der Inputs und Debatte sind das Thema des Berichts von Abdou Rahime Diallo, Sprecher der UAG 9 und Promoter für Migration und Entwicklung für Brandenburg beim Verbund Entwicklungspolitischer NRO Brandenburg (VENROB e. V.), Paul Dziedzic, Politikwissenschaftler und freiberuflicher Redakteur, und Katja Supyan, Mitglied im Team der Woche des bürgerschaftlichen Engagements.

Bericht der UAG 9 von Abdou Rahime Diallo, Paul Dziedzic und Katja Supyan (PDF, 401 kB)


AKTUELLES AUS ENGAGEMENTPOLITIK UND -FÖRDERUNG

Flüchtlingsgipfel: Beschlüsse und Dank an Engagierte

Am 18. Juni 2015 fand eine Besprechung der Bundeskanzlerin mit den Regierungschef*Innen und Regierungschefs der Länder statt, bei dem als Top 3 ein gemeinsamer Beschluss zur Asyl- und Flüchtlingspolitik gefasst wurde (»Flüchtlingsgipfel«). Darin werden gemeinsame finanzielle und personelle Anstrengungen festgeschrieben, um die Verfahren deutlich zu beschleunigen, etwa personelle und organisatorische Maßnahmen beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF). Auch soll die Integration in den Arbeitsmarkt für Personen mit Bleibeperspektive beschleunigt werden. Gleich zu Anfang des Beschlusses wurde den bürgerschaftlich Engagierten gedankt: »Unser Dank geht an die vielen engagierten Menschen im ganzen Land, die sich für die Menschen einsetzen, die vor Krieg und Terror geflohen sind. Dieses sehr positive Engagement ist zu begrüßen und gilt es zu erhalten.«

Weitere Informationen zum Beschluss zur Asyl- und Flüchtlingspolitik


Unterausschuss BE: 15. (öffentliche) Sitzung

Am 1. Juli 2015 findet die 15. (öffentliche) Sitzung des Unterausschusses »Bürgerschaftliches Engagement« des Deutschen Bundestages statt. Auf der Tagesordnung stehen die Punkte »Fachgespräch zum Thema Freiwilligenmanagement«, »Fachgespräch zum Thema Service Learning an Schulen und Hochschulen« sowie »Verschiedenes«. Besucher*Innen, die an der öffentlichen Sitzung teilnehmen möchten, können sich per Mail bis zum 29. Juni 2015 unter Angabe ihres Namens, Vornamens und des Geburtsdatums im Sekretariat des Unterausschusses anmelden. Aufgrund des großen Interesses wird üblicherweise keine Anmeldebestätigung versendet. Für den Einlass zur Sitzung wird der Personalausweis benötigt.

Kontakt Sekretariat des Unterausschusses BE

Tagesordnung zur 15. (öffentlichen) Sitzung (PDF, 95.8 kB)


Stärkung des kommunalen Ehrenamts: Antrag der GRÜNEN

Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen will das kommunale Ehrenamt stärken. Dazu fordert sie in einem Antrag (18/5213), die Anrechnung von Aufwandsentschädigungen auf die Rente neu zu ordnen. Dadurch soll das ehrenamtliche Engagement als BürgermeisterIn, Gemeinderats- oder Kreistagsmitglied, Stadtrat und Stadträtin oder als Vertrauensperson der Sozialversicherungsträger als »Wurzelwerk der Institutionen unseres Rechts- und Sozialstaats« anerkannt werden. Ansonsten drohen spätestens ab September 2017 negative Änderungen, die bei entsprechend ehrenamtlich Tätigen zu massiven Rentenkürzungen führen, wenn sie Aufwandsentschädigungen erhalten, mit denen sie die individuelle Hinzuverdienstgrenze überschreiten.

Antrag der Grünen (PDF, 109 kB)


Metzner: Stiftungen im Sport

Zentrale Ergebnisse des StiftungsReports »Stark im Geben: Stiftungen im Sport« sind das Thema des Gastbeitrages von Juliane Metzner, wissenschaftliche Referentin im Kompetenzzentrum Stiftungsforschung des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen. In diesem bedeutenden Handlungsfeld aktiver Beteiligung in der Zivilgesellschaft sind auch 2.000 rechtsfähige Stiftungen bürgerlichen Rechts tätig. Die Autorin verortet das stifterische Handeln und das Stiftungshandeln im Sport im Vergleich zu entsprechenden Stiftungsaktivitäten in anderen Handlungsfeldern. Zugleich zeigt sie Problemfelder, neuere Trends und Entwicklungsperspektiven auf.

Gastbeitrag von Juliane Metzner (PDF, 402 kB)


AKTUELLES AUS DEM BBE

BBE-Mitgliederbefragung 2015 – Einladung zur Beteiligung

Welche Zukunftsthemen rund um Engagement, Partizipation und Bürgergesellschaft bewegen die Mitglieder des BBE? Wie kann die Fachdebatte im Netzwerk so geführt werden, dass sich alle bestmöglich einbringen können und die Interessen der Mitglieder noch besser berücksichtigt werden? Kann das BBE durch neue Formen der Zusammenarbeit und Vernetzung noch wirksamer werden? Diese Fragen stehen hinter der Mitgliederbefragung 2015. Als Teil der BBE-Netzwerkentwicklung fließen die Ergebnisse in den Agenda-Prozess ein, der das Netzwerk durch das Jahr 2015 begleitet. Die Neueinsetzung der AGs bei der Mitgliederversammlung im November 2015 wird so partizipativ vorbereitet und es werden auch die Erfahrungen der sektorenübergreifenden Zusammenarbeit evaluiert. Potentiale der Vernetzung sollen noch besser zur Entfaltung gebracht werden. Alle Mitglieder sind zur Beteiligung aufgerufen. In dieser Woche wurden die Einladungen zur Online-Befragung per E-Mail versendet. Diese ist anonym; eine Teilnahme ist bis Mitte Juli möglich. Ansprechpartnerin ist Frau Dr. Lilian Schwalb, Leiterin Netzwerkbetreuung und -entwicklung des BBE.

Weitere Informationen zur Mitgliederbefragung und Kontaktdaten (PDF, 359 kB)


AG 2 »Bildung und Qualifizierung«: Sitzungsbericht

Zu ihrer 44. Sitzung traf sich die Arbeitsgruppe »Bildung und Qualifizierung« des BBE in Lutherstadt Wittenberg. Bernhard Suda, stellvertretender Sprecher der AG 2, und Dr. Reinhild Hugenroth, Sprecherin der AG 2, begrüßten ca. 20 Teilnehmende aus den Mitgliedsorganisationen des BBE. Der Campus Wittenberg und der demografische Wandel mit Blick auf die Schülerzahlen in einer östlichen Region waren Thema. Eine Tagung zu »Kita und bürgerschaftliches Engagement« wird Ende 2015 in Mecklenburg-Vorpommern stattfinden. Dazu wird die neu gegründete Ehrenamtsstiftung Mecklenburg-Vorpommern vor Ort die Organisation in die Wege leiten. Ein Arbeitskreis bestehend aus verschiedenen Stiftungen und dem BBE wird die Vorbereitungen übernehmen. Zudem wurde von Dr. Reinhild Hugenroth der bisherige Stand der Diskussion zu Qualifizierung und Kompetenzerwerb im Bürgerschaftlichen Engagement in der AG 2 vorgestellt.


11. BBE-Mittagsgespräch

Zum Thema »Willkommenskultur als Gemeinschaftsaufgabe« fand am 11. Juni 2015 das 11. BBE-Mittagsgespräch statt. In der Hauptstadtrepräsentanz von BP Europa SE kamen geladene Vertreter*Innen aus Zivilgesellschaft, Politik, Wirtschaft und Wissenschaft zusammen, um unter der Moderation von Susanne Huth, Sprecherin der BBE-Arbeitsgruppe »Migration und Teilhabe« und Leiterin der INBAS-Sozialforschung GmbH, drängende Fragen zum Engagement für Geflüchtete in Deutschland zu erörtern. Eingeleitet wurde das Gespräch mit der Vorstellung des frisch fertiggestellten Papiers »10 Punkte für eine kommunale Willkommensoffensive« der Amadeu Antonio Stiftung (AAS) durch Geschäftsführer Timo Reinfrank und Elène Misbach, Referentin im Projekt »Aktion Schutzschild« der AAS. Zwei kommentierende Statements eröffneten die Diskussion: Olaf Ebert, Vorsitzender der Landesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen in Sachsen-Anhalt, berichtete von der dort angesiedelten Netzwerkstelle »Engagierte Nachbarschaft-Willkommenskultur in Sachsen Anhalt«. Dr. Christoph Steegmans, Leiter der Unterabteilung 12 des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, skizzierte aus Perspektive des Bundes bisherige Handlungsansätze und neue Vorhaben in diesem Bereich. In der Diskussion wurde deutlich, wie vielfältig sich Zivilgesellschaft, Politik und Wirtschaft bereits den Herausforderungen stellen. Es zeigte sich jedoch auch, dass es hier einer gut aufgestellten Koordinierung und weitere Ansätze bedarf, um das Engagement räumlich und inhaltlich gut zu verteilen und die gesamte Bevölkerung in den Prozess einzubeziehen.


INKA-Abschlusskonferenz

Am 23. September 2015 findet im Umweltforum Berlin die Konferenz zum Abschluss des Verbundprojekts »Professionelle Integration von freiwilligen Helfern in Krisenmanagement und Katastrophenschutz (INKA)« statt. Im Rahmen der Konferenz werden die vielfältigen Ergebnisse des Projekts INKA vorgestellt. Ebenso kann diskutiert werden, welche Konsequenzen aus den Ergebnissen zu ziehen sind und wie sie sich in der Praxis vor Ort umsetzen lassen. Die Veranstaltung richtet sich an Vertreter*Innen aus Politik, Katastrophenschutzorganisationen, Behörden, Wissenschaft und Unternehmen. Anmeldungen sind bis zum 31. Juli 2015 möglich, die Anzahl der Teilnehmenden ist begrenzt.

Weitere Informationen zur Abschlusskonferenz


Gauck: 150 Jahre Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger

Am 29. Mai 2015 hielt Bundespräsident Dr. h. c. Joachim Gauck in Bremen die Festrede beim Festakt zum 150-jährigen Bestehen der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS). Dabei würdigte er nicht nur die große Tradition und die Erfolge dieser von Ehren- und Hauptamtlichen getragenen und über bürgerschaftliches Engagement finanzierten Organisation. Ihr verdanken über 81.000 Schiffbrüchige ihr Leben und sie verfügt heute über eine der modernsten und leistungsfähigsten Flotte der Welt. Zugleich würdigte er, wie die DGzRS ihr Fachwissen heute einbringt, um die »Internationale Organisation für Migration« in Genf wegen der Flüchtlingskatastrophe auf dem Mittelmeer zu beraten. Für den Bundespräsidenten hat die Gründung der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger »ein Kapitel Zivilisationsgeschichte geschrieben, auf das wir stolz sein können. Die noble Idee der Seenotrettung, der mutige Einsatz der Rettungsmannschaften und der Bürgersinn aller Helfer und Förderer sind nicht nur Pfeiler des Seenotrettungsdienstes, sie sind Inspiration für uns alle.« Die DGzRS ist Mitglied im BBE.

Rede des Bundespräsidenten zum 150-jährigen Bestehen der DGzRS (PDF, 91 kB)


Mitglied des Monats: Förderverein Pro Asyl e. V.

Viele Menschen in Deutschland möchten sich für Flüchtlinge engagieren - und Tausende tun es bereits, z. B. in zivilgesellschaftlichen Willkommensbündnissen. Die Menschenrechtsorganisation Pro Asyl fördert und unterstützt dieses Engagement, etwa durch Kampagnen wie die Bleiberechtskampagne für langjährig Geduldete oder Aktionstage wie den Tag des Flüchtlings. Mit der Broschüre »Herzlich Willkommen. Wie man sich für Flüchtlinge engagieren kann« gibt sie konkrete Anregungen und Tipps für ehrenamtliche Flüchtlingsarbeit vor Ort. Bereits seit fast 30 Jahren setzt sich Pro Asyl für die Rechte von Flüchtlingen in Deutschland und Europa ein – sei es durch Kampagnen zu Missständen in der Flüchtlingspolitik oder gegen Rassismus, durch Einzelfallhilfe über den Rechtshilfefonds und Begleitung von Flüchtlingen in ihren Asylverfahren oder durch die Förderung der Landesflüchtlingsräte, die aktive Gruppen vor Ort koordinieren und begleiten. Aktuell bietet Pro Asyl die Informationsausstellung »Asyl ist Menschenrecht« über Fluchtursachen, -wege und -hindernisse sowie über die Situation an den EU-Außengrenzen an. Vereine, Organisationen und Institutionen, die die Ausstellung in ihren Räumen zeigen möchten, können sie bei Pro Asyl bestellen. Das Projekt wird u. a. von den BBE-Mitgliedern IG Metall und DGB unterstützt.

Weitere Informationen zum Förderverein Pro Asyl e.V.


FACHDISKURS

Tracht: Monetarisierung und benachteiligte Personen

Die Diskussion um Engagementförderung bei benachteiligten Personen durch Geldanreize steht im Fokus des Gastbeitrages von Susann Tracht, die an der Universität Siegen zum Thema »Über die Monetarisierung von Engagement – Vergütetes Engagement zwischen Ehrenamt und Erwerbsarbeit« promoviert. Dabei stellt sie in Frage, ob der so genannte Mittelschichtsbias im Engagement existiert und nicht vor allem auf diskriminierenden Wahrnehmungsstrukturen beruht. Ebenso thematisiert sie den strategischen Einsatz des Begriffs Eigensinn sowie die Kritik an der Mehr- und Vieldeutigkeit des Vokabulars im Engagementdiskurs.

Gastbeitrag von Susann Tracht (PDF, 454 kB)


Otto Brenner Preis 2015: Ausschreibung

Die Otto Brenner Stiftung vergibt auch dieses Jahr den Otto Brenner Preis für journalistische Arbeiten, die das Motto der Ausschreibung »Kritischer Journalismus - Gründliche Recherche statt bestellter Wahrheiten« herausragend umgesetzt haben. Der Preis wird seit 2005 verliehen und ist mit einem Preisgeld von insgesamt 47.000 Euro dotiert. Vergeben werden drei Preise für gut recherchierten Hintergrundjournalismus, ein »Spezial«-Preis für herausragende publizistische Analysen in der Kategorie »Meinung, Deutung, Kommentar«, ein Newcomerpreis, ein Medienprojektpreis sowie drei Recherche-Stipendien. Die Ausschreibung endet am 15. Juli 2015.

Weitere Informationen zum Otto Brenner Preis


Engagement von und für Flüchtlinge: Thementag

Am 21. September 2015 veranstaltet die Bundesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen (bagfa) in Berlin in Zusammenarbeit mit der Stiftung Mitarbeit einen Thementag zur Flüchtlingsthematik: »Endlich angekommen? Wie das freiwillige Engagement von und für Flüchtlinge gelingen kann«. Im Mittelpunkt stehen an diesem Tag Fragen wie: Was können Freiwilligenagenturen und das bürgerschaftliche Engagement zu einer Willkommenskultur beitragen? Wie können sich Flüchtlinge selbst einbringen und engagieren? Was braucht es dazu für Strategien und Ressourcen und wo sind auch dem Engagement Grenzen gesetzt? Der Teilnahmebeitrag für Mitglieder ist kostenlos, für Nichtmitglieder beträgt er 50 Euro.

Weitere Informationen zum Thementag


Demokratische Innovationen nur schöner Schein? Publikation

Mehr Referenden, die digitale Demokratie, mehr deliberative Verfahren oder ein stärkerer europäischer Zusammenschluss sollen das zunehmende Desinteresse an der repräsentativen Demokratie stoppen. Doch was leisten diese Verfahren in der Praxis tatsächlich und sind sie geeignet, insbesondere das untere Drittel der Gesellschaft wieder für Beteiligung zu gew*Innen? Wolfgang Merkel, Direktor der WZB-Abteilung »Demokratie und Demokratisierung«, hat diese Reformvorschläge auf ihr demokratisches Potential in Theorie und Praxis hin in einer Publikation der Otto Brenner Stiftung durchleuchtet. Sein Fazit: »An erster Stelle muss eine Reformierung und Vitalisierung von Parteien, Parlament und Regierung stehen. Die diskutierten demokratischen Neuerungen können diese Versuche ergänzen, aber nicht ersetzen.«

Weitere Informationen zur Publikation »Nur schöner Schein«


»Kirchen in Bewegung«: Publikation

Das Forschungsjournal Soziale Bewegungen greift mit in seinem aktuellen Themenheft die Entwicklung in den beiden großen christlichen Kirchen auf. Das Heft ermöglicht einen dichten und aktuellen Einblick in die Konfliktlagen und in die Erfahrungswelten beider Kirchen und insbesondere auch ihrer Wohlfahrtsverbände in einer Vielfalt von Perspektiven. Dabei wird der aktuelle Horizont der Reformdebatten aufgespannt und es werden auch programmatische Überlegungen zu Engagement und Partizipation und zur Rolle der Kirchen als zivilgesellschaftliche Akteure angestellt. Gerade auch das Verständnis sozialer Gerechtigkeit, das dem sozialen Engagement in Kirchen und ihren Wohlfahrtsverbänden zu Grunde liegt, wird in dem Heft thematisiert. Das Heft bietet zudem noch einen Sonderschwerpunkt mit Beiträgen zum 9. Forum Bürgergesellschaft mit dem Thema »Eigensinn des Engagements«.

Weitere Informationen zur Publikation »Kirchen in Bewegung«


»Religiöse Netzwerke«: Publikation

Im Fokus der Publikation »Religiöse Netzwerke« von Alexander-Kenneth Nagel (Hrsg.) steht die Forschungsfrage: Welche zivilgesellschaftlichen Potentiale bieten religiöse Migrantengemeinden und wie gestalten sich diese Potentiale vor dem Hintergrund religiöser Vorstellungen und anderer Einflussfaktoren? Die Autor*Innen stellen das Spektrum an Angeboten und Beziehungen in diesen Gemeinden vor. Ein einheitliches Analysemodell macht die Unterscheidung zwischen Mustern zivilgesellschaftlicher Beteiligung und ihren religiösen, gesellschaftlichen und politischen Einflussfaktoren möglich. Die Beiträge sind das Ergebnis einer gemeinsamen Forschungstätigkeit im Rahmen der NRW-Nachwuchsforschergruppe »Religion vernetzt. Zivilgesellschaftliche und wirtschaftliche Potentiale religiöser Vergemeinschaftung« (2009-2014).

Weitere Informationen zur Publikation »Religiöse Netzwerke«


»Nirgendwo erwünscht«: Publikation

Der Band »Nirgendwo erwünscht. Zur Armutsmigration aus Zentral- und Südeuropa in die Länder der EU-15 unter besonderer Berücksichtigung von Angehörigen der Roma-Minderheiten« von Max Matter liefert sachliche Grundlagen für eine Diskussion über die gesellschaftspolitischen Aufgaben und politischen Entscheidungen zur Verbesserung der Inklusion und Teilhabe von Sinti und Roma in Deutschland. Angeregt und begleitet wurde die Publikation von Gesprächen im Rat für Migration, einem Zusammenschluss von 78 Wissenschaftler*Innen aus unterschiedlichen Fachgebieten.

Weitere Informationen zur Publikation »Nirgendwo erwünscht«


Hinweis

Der nächste Newsletter erscheint am 9. Juli 2015.
Redaktionsschluss ist der 1. Juli 2015.

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Die Beiträge dieses Newsletters geben, sofern nicht ausdrücklich als solche Nachrichten gekennzeichnet, nicht die Meinung des BBE wieder, sondern repräsentieren die Vielstimmigkeit der Meinungen und Akteure im BBE und im Feld der Engagementförderung und -politik. Die Redaktion des Newsletters verfolgt das Ziel, die jeweils aktuellsten und wichtigsten Nachrichten für die Leserschaft zusammenzustellen.

Die Hinweise auf die allgemeinen Geschäftsbedingungen für die Publikation von Nachrichten im BBE-Newsletter finden Sie unter Impressum.

Redaktion: PD Dr. Ansgar Klein, Dr. Rainer Sprengel und Jana Börsdamm, B.A.

Eine Übersicht über die nächsten geplanten Schwerpunkt-Themen finden Sie unter Kommende Themen.

Die Öffentlichkeitsarbeit des BBE wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages.

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