BBE Newsletter

Newsletter Nr. 5 vom 10.3.2022

Der BBE-Newsletter informiert 14-täglich über Engagementpolitik und -debatte in Deutschland, interessante Publikationen und Veranstaltungen sowie Aktuelles aus dem BBE. In monatlichen Themenschwerpunkten vertiefen Autor*innen aus Politik, Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft zivilgesellschaftliche Themen.

Aktuelles aus Engagementpolitik und -debatte

Stellungnahme des BBE-Sprecher*innenrates zur Lage in der Ukraine
Alliance4Ukraine
Diskussionspapier zu Demokratiefördergesetz
Erklärung zum Internationalen Frauentag und zum Krieg
Von der Gazprom-Stiftung zur echten Klima-Stiftung
Fair Share of Women Leaders Zivilgesellschaft: Monitor 2022
Engagierte Kommunen, Städte und Länder
DSEE wird Partnerin im Netzwerkprogramm »Engagierte Stadt«
Licht für den Zusammenhalt in Bergedorf
Nouveaux horizons: Ausschreibung

Schwerpunkt: Klima & Gender

Editorial: Gender und Klima
Winker: Care Revolution als Klimagerechtigkeitspolitik
Geuchen: Klimakrise und Gender
Bause: Engagement des Katholischen Deutschen Frauenbundes
Statement von UN Women Deutschland zu Geschlecht und Klimawandel
Bericht des Weltklimarats IPCC 2022

Aktuelles aus dem BBE

Zweite Staffel des Programms »Engagiertes Land« startet
Laut, jung, politisch und trotzdem ungehört: STAEpolSel Veranstaltung
»Engagement macht stark!« sucht Engagement-Botschafter*in 2022
DiNa für die Hosentasche
BBE-Mitglied des Monats: Stiftung ProAlter

Veranstaltungen, Ausschreibungen, Publikationen

Intensivseminar Zivilgesellschaft: Veranstaltung
Mehr Diversität im Ehrenamt: Veranstaltung
Datenschutz im Verein organisieren: Veranstaltung
ACTION FOR WATER of the Future: Ausschreibung
Digitalführerschein für Praxiskompetenzen
Stories of Climate Change Hope: Podcast


Hinweis


Aktuelles aus Engagementpolitik und -debatte

Stellungnahme des BBE-Sprecher*innenrates zur Lage in der Ukraine

Das BBE verfügt als europäisch vernetztes Engagementnetzwerk über Kontakte zu Partnerorganisationen in der Kriegsregion. In einer Stellungnahme vom 3. März 2022 solidarisieren sich der Sprecher*innenrat und die Geschäftsführung des BBE »mit den Menschen in der Ukraine, die unter Einsatz ihres Lebens für Freiheit und Demokratie ihres Landes einstehen.« Zugleich unterstreichen sie, welche Bedeutung eine demokratische Zivilgesellschaft hat: In der Ukraine leistet sie humanitäre Hilfe; beginnend an den Grenzen zu Polen trägt sie zur Erstversorgung der Flüchtenden bei; und in Russland versucht sie, den Krieg trotz der Unterdrückung aufzuhalten. Eine besondere Verantwortung empfindet das BBE für das ukrainische Zivilgesellschaftsnetzwerk UACSN, an dessen Aufbau das BBE beratend mitgewirkt hat. Sowohl für die Hilfe vor Ort als auch zunehmend in Deutschland fordert das BBE die Politik auf, auf die Strukturen und Erfahrungen in der deutschen Zivilgesellschaft aufzubauen.

Stellungnahme des BBE-Sprecher*innenrates zur Lage in der Ukraine


Alliance4Ukraine

In Reaktion auf den Krieg in der Ukraine hat sich ein Bündnis aus zivilgesellschaftlichen Organisationen, Stiftungen und Unternehmen gebildet: die »Alliance4Ukraine.« Die Organisationen der Alliance4Ukraine wollen bestehende Strukturen in Deutschland stärken, die insbesondere die Aufnahme von Menschen auf der Flucht ermöglichen oder erleichtern können. Insgesamt wollen sie Lösungen für die Bekämpfung der Folgen des Kriegs, die ineinandergreifen. Die Allianz ist für weitere Akteure offen. Sie organisiert nicht unmittelbar selbst Aktivitäten. Sie will Zeitkapazitäten und Ressourcen unterstützender Akteure bedarfsgerecht und auf schnellstem Weg an die passenden Initiativen und Organisationen vermitteln. So stellen in Videokonferenzen der Alliance4Ukraine qualifizierte Organisationen ihre Bedarfe vor, damit sie die passende Unterstützung von Partner*innen finden.

Informationen und Kontakt zur Alliance4Ukraine


Diskussionspapier zu Demokratiefördergesetz

Im Koalitionsvertrag für die Bundesregierung ist die Verabschiedung eines Gesetzes zur Förderung der Demokratie vorgesehen. In der vergangenen Legislaturperiode war ein solches Gesetz an der Unionsfraktion gescheitert. Ziel des Gesetzes soll es sein, wichtige Projekte im Bereich der Demokratieförderung und Extremismusprävention verlässlich und bedarfsorientiert fördern zu können. Am 24. Februar 2022 haben das Bundesfamilienministerium (BMFSFJ) und das Bundesinnenministerium (BMI) zusammen ein Diskussionspapier zu diesem Demokratiefördergesetz vorgelegt. Das Papier ist die Grundlage für eine Beteiligung der Zivilgesellschaft. Mehr als 200 Dachverbände, Fachorganisationen sowie Wissenschaftler*innen sind nun eingeladen, in den nächsten Wochen ihre Ideen einzubringen.

Diskussionspapier der Ministerien


Erklärung zum Internationalen Frauentag und zum Krieg

Anlässlich des Internationalen Frauentags am 8. März 2022 sprechen 41 Frauen- und weitere Nichtregierungsorganisationen in Deutschland allen Menschen in der Ukraine ihre volle Solidarität aus und fordern das sofortige Einstellen der Kriegshandlungen seitens der russischen Regierung. Zu den Organisationen zählen unter anderem der Deutsche Frauenrat, DaMigra – Dachverband der Migrantinnenorganisationen, DGB Frauen, Deutscher Juristinnenbund, Pro Asyl, gender cc – women for climate justice, UN Women Deutschland und Weibernetz e.V. Sie stellen fest: »Krieg ist der Ausdruck patriarchaler Machtstrukturen. Wir fordern eine feministische Politik, die diese Machtstrukturen in ihrer Außen- und Sicherheitspolitik unterbindet und eine Abkehr von der Fokussierung auf militärische Gewalt, Dominanz und Unterdrückung möglich macht. Wir fordern eine Politik, die auf langfristigen Frieden und Deeskalation in Europa abzielt.«

Erklärung Internationalen Frauentag


Von der Gazprom-Stiftung zur echten Klima-Stiftung

Politik unterliegt gegenüber Stiftungen immer wieder dem Trugschluss, dass es sich um politische Instrumente handelt, die beliebig errichtet und wieder aufgelöst werden können. Die Regierung von Mecklenburg-Vorpommern macht gerade die Erfahrung, dass diese Auffassung für privatrechtlich verfasste selbständige Stiftungen bürgerlichen Rechts definitiv ein Irrtum ist. Die Ministerpräsidentin des Landes, Manuela Schwesig, möchte die erst 2021 errichtete »Stiftung Klima- und Umweltschutz MV« gerne auflösen. Von Beginn an war sie als Fake-Stiftung kritisiert worden, die den Weiterbau der Gaspipeline NordStream-2 ermöglichen sollte. Den auf das russische Erdgasförderunternehmen Gazprom ausgerichteten Geschäftsbetrieb hat die Stiftung eingestellt, stellt am 28. Februar 2022 aber auch fest: »Wir werden nun von einigen aufgefordert, die Stiftung insgesamt aufzulösen und auch die engagierte Arbeit der allein für Klimaschutz zuständigen Geschäftsstelle – die keinerlei Bezug zu Nord Stream 2 hatte und hat – einzustellen und das von Nord Stream 2 stammende Stiftungsvermögen einem anderen Zweck zuzuführen. Beides ist rechtlich ausgeschlossen.« Eine einmal errichtete rechtsfähige Stiftung gehört sich selbst, sie kann sich nicht einfach wie ein Verein selbst auflösen. Zwar kann solch eine Stiftung aufgelöst werden, wenn der Stiftungszweck entfallen ist. Doch der offizielle Hauptzweck der Stiftung ist der Klimaschutz und der Schutz der küstennahen Natur in Mecklenburg-Vorpommern. Dieser Zweck hat sich auch in Mecklenburg-Vorpommern nicht erledigt. Deshalb will die Stiftung vor allem auch weiterhin diejenigen unterstützen, »die von sich aus gute, vor allem ehrenamtliche Projekte zum Klima- und Umweltschutz durchführen wollen.«

Erklärung der Stiftung Klima- und Umweltschutz MV vom 28. Februar 2022


Fair Share of Women Leaders Zivilgesellschaft: Monitor 2022

Fair Share of Women Leaders strebt bis 2030 einen gerechten Anteil an Frauen in Führungspositionen in zivilgesellschaftlichen Organisationen an. Da dort 69 Prozent der Mitarbeitenden Mitarbeiterinnen sind, bedeutet dies für die die meisten Organisationen Entwicklungsbedarf. Bei den untersuchten 180 Organisationen mit insgesamt 900.000 Beschäftigten genügen lediglich 16 Prozent den Kriterien einer geschlechtergerechten Führung. In den meisten Organisationen bleibt die Chance für Männer deutlich höher, in Führungspositionen aufzusteigen. Ernüchternd ist insbesondere der Befund, dass es im Vergleich zur letzten Studie genauso viele Organisationen gab, die sich verbesserten, wie die, die sich verschlechterten. Der FAIR SHARE Monitor ist ein datenbasiertes Instrument zur langfristigen Untersuchung des Frauenanteils in den Belegschaften sowie Leitungs- und Aufsichtsgremien zivilgesellschaftlicher Organisationen. Er wird seit 2020 erhoben und bis 2030 jährlich aktualisiert.

Fair Share Monitor 2022


Engagierte Kommunen, Städte und Länder

DSEE wird Partnerin im Netzwerkprogramm »Engagierte Stadt«

Die Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt (DSEE) schließt sich als Programmpartnerin dem Netzwerk »Engagierte Stadt« an. Damit unterstützt sie bundesweit 100 Engagierte Städte aus meist strukturschwachen oder ländlichen Regionen, die lokale Engagementstrukturen entwickeln und nachhaltig etablieren. Die DSEE bringt sich mit einem neuen Modul »Prozessbegleitung« ein, das Engagierte Städte bei der Bewältigung herausfordernder Situationen unterstützt. Jan Holze, Vorstand der DSEE, meint dazu: »Ich freue mich darüber, dass wir mit der Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt nun auch beim Erfolgsmodell Engagierte Stadt mit einem starken Trägerkonsortium dabei sind und bin mir sicher, dass wir dem Programm noch den einen oder anderen zusätzlichen Mehrwert zur Stärkung und Unterstützung des Engagements geben können.«

Weitere Informationen


Licht für den Zusammenhalt in Bergedorf

Zum 1. März 2022 rief die Engagierte Stadt Bergedorf dazu auf, ein helles Zeichen für den Zusammenhalt und die gelebte Solidarität im Bezirk zu setzen. Mehr als 50 Organisationen sind mit über 3000 Lichtern dem Aufruf gefolgt. Neben dem Lichtermeer vor dem Schloss in Bergedorf, erstrahlten das lokale Einkaufszentrum CCB, das Bezirksamt Bergedorf und viele weitere Orte. Im Licht der aktuellen Ereignisse in Osteuropa sendete die Aktion auch eine so klare wie bewegende Botschaft für Solidarität und Frieden in der Ukraine.

Weitere Informationen


Nouveaux horizons: Ausschreibung

Die Beziehungen zwischen Deutschland und Frankreich haben eine herausragende Bedeutung für die Europäische Union. Ein lebendiger zivilgesellschaftlicher Austausch ist eine wichtige Voraussetzung, um die bilaterale deutsch-französische Agenda aktiv zu gestalten. Das Programm Nouveaux horizons adressiert daher zivilgesellschaftliche und kommunale Akteure aus Baden-Württemberg und Frankreich, die gemeinnützig zusammenarbeiten wollen. Seit 2019 bietet die Baden-Württemberg Stiftung mit dem Förderprogramm Nouveaux horizons eine Förderung für gemeinnützige deutsch-französische Austauschprojekte. 48 ausgezeichnete Ideen in den Bereichen Kultur, Bildung, Medien, Jugendarbeit und Kommunalpartnerschaften wurden bisher gefördert. Auch in diesem Jahr sind Anträge möglich. Bis zum 31. März 2022 können sich deutsche und französische Projektpartner mit einem gemeinnützigen, internationalen und innovativen Austauschprojekt in der Förderkomponente B bewerben, die Vorhaben können mehrjährig sein. Zudem gibt es ganzjährig und fortlaufend die Gelegenheit, sich mit einem kleineren Projekt in der Förderkomponente A zu bewerben.

Zur Ausschreibung

Weitere Informationen zum Förderprogramm


Schwerpunkt: Klima & Gender

Editorial: Gender und Klima

Der Internationale Frauentag am 8. März ist Anlass, aber nicht Grund dafür, Gender und Klima zusammen zu diskutieren. Vor dem Hintergrund des BBE-Programms »ENGAGIERT FÜR KLIMASCHUTZ«, gefördert von der Stiftung Mercator, widmen wir mehrere Schwerpunkte in diesem Jahr dieser Überlebensfrage. Zahlreiche Studien haben gezeigt, dass Frauen von den Folgen des Klimawandels am stärksten betroffen sind. Dennoch wird die Verbindung von Klimafolgen und Geschlecht nach wie vor nicht genug zusammengedacht. Als Hauptträgerinnen von Care-Arbeit sind Frauen in allen Teilen der Welt besonders von Armut, psychologischen Belastungen und physischer Gewalt betroffen, spätestens, wenn gesellschaftliche Strukturen und Wirtschaft als Folgen von Klimawandel zusammenbrechen. UN Women Deutschland konstatiert: »Bis zu 80% der 21,5 Mio. Menschen, die aufgrund von klimabedingten Katastrophen fliehen, sind Frauen. Auf der Flucht sind sie häufiger von körperlicher und sexualisierter Gewalt, Zwangsprostitution und Ausbeutung betroffen.« Dieser Schwerpunkt möchte einen Beitrag dazu leisten, diesem Aspekt, auch in der Arbeit zivilgesellschaftlicher Organisationen, Aufmerksamkeit zu widmen.

Bereich Klima und Gender UN Woman Deutschland


Winker: Care Revolution als Klimagerechtigkeitspolitik

Dr. Gabriele Winker diskutiert in ihrem Beitrag Care Revolution als Klimagerechtigkeitspolitik. Dabei zeigt sie, dass die Beziehung zwischen Care-/Sorgearbeit und Klima nicht nur fatale Folgen insbesondere für viele Frauen hat. Care-, Sorgearbeit und Solidarität bleiben einer Wirtschaftsweise untergeordnet, die auf Wachstum und Profit ausgerichtet ist. Die aktuelle Wirtschaftsweise ignoriert Sorgearbeit und planetare Grenzen gleichermaßen und kann nicht umsteuern. Hierzu bedarf es einer Care Revolution: »Indem die Sorgearbeit als Bezugspunkt der Gesellschaftsveränderung gewählt wird und dabei Geschlechterkonstruktionen und geschlechtliche Arbeitsteilung grundlegend infrage gestellt werden, ist diese Konzeption feministisch.« Dr. Gabriele Winker war bis 2019 Professorin für Arbeitswissenschaft und Gender Studies an der TU Hamburg und ist Mitbegründerin des Netzwerks Care Revolution.

Beitrag von Dr. Gabriele Winker (HTML)

Beitrag von Dr. Gabriele Winker (PDF)


Geuchen: Klimakrise und Gender

Anna Geuchen diskutiert in ihrem Beitrag das Verhältnis von Gender und Klima aus der Perspektive der deutschen Umweltschutzbewegung. Sie stellt heraus, in welchen Formen Frauen überall auf der Erde vom Klimawandel negativ betroffen sind. Zugleich macht sie bewusst, dass Frauen in besonderer Weise einen Schlüssel zur Lösung darstellen. Allerdings sind sie bei internationalen Klimakonferenzen, wie zuletzt in Glasgow, unterrepräsentiert. Dies gilt auch auf der Führungsebene in deutschen Umweltorganisationen, in denen zwar 70 Prozent der Beschäftigten Frauen, aber nur 30 Prozent Führungskräfte sind. Eine wichtige Ausnahme stellt international das Netzwerk junger Aktivistinnen der Klimabewegung dar: »Dabei geht es nicht darum, männlichen Akteuren ihre langjährige Erfahrung und Expertise abzusprechen oder ihre Teilhabe per se geringzuschätzen. Denn die Bewältigung der Klimakrise schaffen wir nur gemeinsam. Doch so lange Frauen so existentiell benachteiligt und gefährdet sind, ist es notwendig, sie an politischer Entscheidungsfindung teilhaben zu lassen und in besonderem Maße zu unterstützen.« Anna Geuchen ist Referentin des Präsidiums beim Deutschen Naturschutzring (DNR).

Beitrag von Anna Geuchen (HTML)

Beitrag von Anna Geuchen (PDF)


Bause: Engagement des Katholischen Deutschen Frauenbundes

Kerstin Bause diskutiert in ihrem Beitrag, welche Bedeutung Klimagerechtigkeit beim Engagement des Katholischen Deutschen Frauenbundes e.V. (KDFB) hat. Dabei wird ersichtlich, dass der KDFB dabei sowohl die eigene Praxis verändert als auch Forderungen an Kirche und Politik stellt. Aus Sicht des KDFB ist Klimagerechtigkeit ein globales Thema gerechter Verteilung, ein intergenerationelles Thema gerechter Zukunftschancen zwischen den Generationen und auch ein Geschlechterthema: »Der Klimawandel hat eine Genderdimension: Männer und Frauen sind unterschiedlich von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen und ebenso unterschiedlich an Maßnahmen zum Klimaschutz beteiligt. Aus globaler Perspektive gibt es spezifisch nachteilige Auswirkungen auf Mädchen und Frauen.« Kerstin Bause ist Referentin für Globale Verantwortung beim KDFB.

Beitrag von Kerstin Bause (HTML)

Beitrag von Kerstin Bause (PDF)


Statement von UN Women Deutschland zu Geschlecht und Klimawandel

Anlässlich der 66. Sitzung der UN-Frauenrechtskommission im März 2022 hat UN Women Deutschland ein Statement mit Forderungen verfasst. Es zeigt, dass vor dem Klimawandel nicht alle Geschlechter gleich sind, es aber sein sollten: »Gleichstellung der Geschlechter und Stärkung der Rolle aller Frauen und Mädchen im Rahmen des Klimawandels, der Umwelt und der Katastrophenvorsorge«. UN Women ist die Einheit der Vereinten Nationen, die sich für die Gleichstellung der Geschlechter und die Stärkung von Frauen und Mädchen einsetzt. UN Women Deutschland ist das nationale Komitee in Deutschland. Aktuell gibt es zwölf Komitees weltweit.

Statement von UN Women Deutschland


Bericht des Weltklimarats IPCC 2022

Am 28. Februar 2022 hat der Weltklimarat IPCC seinen 6. Bericht vorgelegt, mit dem Schwerpunkt Klimafolgen und Klimaanpassung. Die vorsätzliche Abhängigkeit von Russland bei Öl und Erdgas hat zwar einen neuen Blick auf das Thema fossiler Energieträger herbeigeführt. Erneuerbare Energien gelten jetzt als »Freiheitsenergien«. Vielleicht deshalb droht der neue Weltklimabericht in den Hintergrund zu geraten. Rund 300 Hauptautor*innen haben für den Bericht mehr als zehntausend Studien zusammengefasst. Flüchtlingsbewegungen, Deichbau, Großstädte, Erweiterung von Naturschutzgebiete und vieles mehr thematisiert der Bericht. Klar macht er auch, dass sich das Zeitfenster zunehmend schließt und bis 2030 zusätzliche Anstrengungen nötig sind. Der Kommentar von Professor Eckart von Hirschhausen zum Bericht laut Tagesschau24: »Wir müssen nicht ›das Klima‹ retten, sondern uns.« Stattdessen führt ein Psychopath Krieg in der Ukraine. Vielleicht beendet ja die Geopolitik wenigstens in Deutschland den Irrweg der Abhängigkeit von den Drogen Erdgas und Erdöl.

Weitere Informationen und 6. Weltklimabericht


Aktuelles aus dem BBE

Zweite Staffel des Programms »Engagiertes Land« startet

Wo verschiedene Vereine und Initiativen mit Politik, Verwaltung und Wirtschaft in Netzwerken zusammenarbeiten, entstehen gemeinsame Ideen und werden Kräfte für deren Umsetzung gebündelt. Solche sektorenübergreifenden Zusammenschlüsse sollen im Programm »Engagiertes Land« mit einem breiten Unterstützungsangebot wie beispielsweise individueller Prozessbegleitung und Dorfwerkstätten sowie einem Umsetzungsbudget gestärkt werden. Das BBE beteiligt sich gemeinsam mit dem Thünen-Institut für Regionalentwicklung e.V. als Partner am Aufbau und der Entwicklung des Programms der Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt (DSEE). Bis zum 12. April 2022 können sich lokale Engagement-Netzwerke aus strukturschwachen ländlichen Räumen um eine Teilnahme bewerben.

Weitere Informationen und Interessenbekundung


Laut, jung, politisch und trotzdem ungehört: STAEpolSel Veranstaltung

Am 16. März 2022 findet im Rahmen des Projekts »Gesellschaft selbstwirksam gestalten – STAEpolSel« die digitale Diskussionsveranstaltung »Laut, jung, politisch und trotzdem ungehört: Für eine vielfältige Politik- und Parteienlandschaft« statt. Interessierte sind eingeladen, gemeinsam mit Maximilian Oehl, Brand New Bundestag, und Rasha Nasr, Mitglied der SPD-Fraktion im Bundestag, darüber zu diskutieren, was sich in der deutschen Politik und Parteienlandschaft verändern muss, damit diese diverser wird. Zentrale Fragestellungen sind unter anderem: Wie können Strukturen in der Politik offener gestaltet werden? Welche bisherigen Hürden müssen abgebaut werden, um die Beteiligung von Menschen mit internationaler Geschichte zu ermöglichen und zu stärken? Interessierte können sich bis zum 14. März 2022 anmelden. Das Projekt »Gesellschaft selbstwirksam gestalten – STAEpolSel« wird in Kooperation des BBE mit der Iranischen Gemeinde in Deutschland (IGD) durchgeführt und im Rahmen der »Gemeinwesenorientierten Projekte« (GWO-Projekte) durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) gefördert.

Zur Anmeldung

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Engagement macht stark! sucht Engagement-Botschafter*in 2022

Mit dem diesjährigen Engagement-Thema »Unternehmen und Zivilgesellschaft« stellt die Kampagne »Engagement macht stark!« die partnerschaftliche Zusammenarbeit von Unternehmen mit Vereinen, Verbänden und Projekten in den Mittelpunkt. Dafür werden wieder besonders ehrenamtlich engagierte Menschen gesucht, die dem Kampagnen-Schwerpunkt durch ihren beispielhaften Einsatz ein Gesicht verleihen. Nominierungen sind möglich bis zum 27. März 2022.

Zur Nominierung

Zum Themen-Schwerpunkt


DiNa für die Hosentasche

Die Digitale Nachbarschaft (DiNa) schult Vereine und Organisationen im sicheren Umgang mit dem Internet, jetzt auch im Hostentaschen-Format. Die DiNa-Angebote gibt es für Android- und Apple-Geräte unter dem Namen »Digitale Nachbarschaft« als kostenfreie Lernapp. Die DiNa-App bietet neben dem DiNa-Check und den Terminen der »Digitalen Nachbarschaft« auch Möglichkeiten für individuelles Lernen am Smartphone. Die App ist immer griffbereit und speichert Lernstände zwischen. Der integrierte digitale Schreibtisch speichert den Lernfortschritt der Nutzer*innen. Sie können daran immer wieder anknüpfen und mit dem »Wissenstraining« ihr Wissen regelmäßig auf den Prüfstand stellen. Spielerisch werden die Kenntnisse zu Datenschutz, Urheberrechten oder der Passwortsicherheit im Verein vertieft. Die Digitale Nachbarschaft (DiNa) ist ein Kooperationsprojekt von »Deutschland sicher im Netz e.V.« und dem BBE.

Weitere Informationen

Direkt zum DiNa-Check


BBE-Mitglied des Monats: Stiftung ProAlter

Selbstbestimmung und Lebensqualität im Alter im Zusammenhang mit bürgerschaftlichem Engagement stehen im Mittelpunkt der Tätigkeit der 2007 vom Kuratorium Deutsche Altershilfe (KDA) gegründeten Stiftung ProAlter. Sie will damit zur Minderung der Folgen der demografischen Entwicklung beitragen, u.a. durch Erhöhung des Engagements Älterer für Ältere bis ins höchste Lebensalter unter dem Motto »Das hilfreiche Alter hilfreicher machen« und durch generationenübergreifendes Engagement. Zu ihrem aktuellen Arbeitsschwerpunkt – dem Engagement von hochaltrigen Personen – veröffentlichte die Stiftung 2021 ein Buch mit Beispielen engagierter über 80-Jähriger.

Mitglieder des Monats


Veranstaltungen, Ausschreibungen, Publikationen

Intensivseminar Zivilgesellschaft: Veranstaltung

Am 21. März 2022 findet das »Intensivseminar Zivilgesellschaft« als Onlineveranstaltung statt, veranstaltet von der Maecenata Stiftung. Das Seminar vermittelt einen Einblick in Theorie und Praxis der Zivilgesellschaft. Themen sind u.a. Daten und Fakten, das Verhältnis zwischen Zivilgesellschaft, Staat und Markt, Funktionen und Ziele, Eigensinn und Wirkung, der zivilgesellschaftliche Mehrwert sowie der Blick auf die Zivilgesellschaft weltweit. Im Seminar geht es unter anderem um die Fragen was die Aufgabe der Zivilgesellschaft in einer modernen Gesellschaft ist und wer eigentlich dazu gehört. Das Angebot richtet sich an haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter*innen in Vereinen, Verbänden und Stiftungen, Unternehmen und Behörden, an Studierende aller Fachrichtungen, Journalist*innen sowie weitere Interessierte. Geleitet wird das Seminar von Dr. Rupert Graf Strachwitz, Direktor des Maecenata Instituts, und findet unter dem Dach des Tocqueville Forums der Maecenata Stiftung statt. Die Anmeldung ist bis zum 15. März 2022 möglich.

Zur Anmeldung


Mehr Diversität im Ehrenamt: Veranstaltung

Am 23. März 2022 findet die digitale Fachveranstaltung »Mehr Diversität im Ehrenamt« statt, veranstaltet von der Tafel-Akademie. Gemeinsam mit Vertreter*innen aus Politik und Zivilgesellschaft wird beispielsweise diskutiert, was Menschen mit Flucht- und Migrationsgeschichte die Türen öffnet, um ein Ehrenamt aufzunehmen, wie die Zusammenarbeit gestaltet werden muss, oder auch, wie diversitätssensible und diskriminierungskritische Arbeit im Ehrenamt gelingt. Die Fachveranstaltung baut auf Erfahrungen des Modellprojekts »MOTIV« auf, das vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge mit Mitteln des Bundesinnenministeriums gefördert wird. Die Veranstaltung findet im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus statt. Die Anmeldung erfolgt per E-Mail an veranstaltung@tafel.de unter Nennung Ihres Vor- und Zunamen, Ihrer Funktion, Tätigkeit und/oder Organisation sowie E-Mail-Adresse für die Veranstaltung an. Sie erhalten eine Anmeldebestätigung per E-Mail zugeschickt. Kurz vor der Veranstaltung erhalten Sie den Anmeldelink für Zoom sowie das ausführliche Programm.

Anmeldung an veranstaltung@tafel.de


Datenschutz im Verein organisieren: Veranstaltung

Am 28. März 2022 findet das Webinar »Datenschutz im Verein organisieren« statt, veranstaltet von der Stiftung Datenschutz. Einen Datenschutzbeauftragten haben wohl nur die wenigsten Vereine. Viele brauchen auch keinen. Dennoch müssen sie sich um den Datenschutz kümmern. Nur wie? Noch eine Aufgabe, die der Vorstand nebenher erledigen soll? Oder sollte man ein eigenes Amt, etwa des Daten-Schatzmeisters, schaffen? Eines ist auf jeden Fall wichtig: Datenschutz kann man nicht einmalig abhaken, sondern er muss als dauerhafte Aufgabe verstanden werden. Das Webinar geht auf die organisatorischen Aspekte des Datenschutzes ein. Denn auch wenn einem Datenschutz wohl eher bei konkreten Fragestellungen – wie der Zulässigkeit einzelner Cloud-Anwendungen oder der Notwendigkeit von Foto-Einwilligungen – in den Sinn kommt, so gilt es doch, das Grundgerüst für eine erfolgreiche Datenschutzumsetzung zu schaffen. Und das fängt bereits bei der Erfassung von Verarbeitungstätigkeiten und der Sensibilisierung von Aktiven an. Nur so können die konkreten Fragen im Tagesgeschäft schnell und sicher geklärt werden.

Zur Anmeldung


ACTION FOR WATER of the Future: Ausschreibung

Beim Förderprogramm »ACTION FOR WATER of the Future – Finanzielle Förderung für Aktionen rund um das Thema Wasser« werden finanzielle Kleinstförderungen zwischen 600-1.000 Euro an junge Menschen vergeben, die Aktionen rund um die Themen Klimakrise und Wasser planen wollen. Die Aktionen können für den Zeitraum zwischen 1. Mai und 31. Juli 2022 geplant und beantragt werden. Die Ausschreibung möchte insbesondere jungen Menschen zwischen 18 und 35 Jahren die Möglichkeit geben, selbst aktiv zu werden und mit Aktiven ihres Vereins über eigene Aktionen ein Zeichen gegen die weltweite Klimakrise zu setzen. Das Förderprogramm wird von finep, dem forum für internationale entwicklung + planung, ausgerichtet und ist Teil der EU-weiten Kampagne »Water of the Future«. Anträge können bis zum 25. März 2022 eingereicht werden.

Zur Ausschreibung


Digitalführerschein für Praxiskompetenzen

Mit dem kostenfreien Angebot »Digitalführerschein« (DiFü) fördert »Deutschland sicher im Netz« (DsiN) Wissen und Kompetenzen für den sicheren digitalen Alltag. Das Angebot richtet sich gezielt an Verbraucher*innen und Unternehmen, ist aber auch für Engagierte interessant. Das Qualifizierungsangebot vermittelt Digitalkompetenzen abhängig von bestehenden Vorkenntnissen und Erfahrungen. Auf dem Webportal difü.de wird zuerst das eigene Lernniveau geschätzt, dann bekommen Lernende drei Lernniveaus angeboten. Neben dem Kompetenzerwerb soll der »Digitalführerschein« (DiFü) das Erlernte nach außen sichtbar machen, als eine Art »TOEFL-Zertifikat für Digitalkompetenzen«, so DsiN-Geschäftsführer Dr. Michael Littger. Das Angebot wird ergänzt durch Informationen und Neuigkeiten zur Digitalisierung und den Podcast »D wie Digital«. Der DiFü ist Teil der Cybersicherheitsstrategie für Deutschland 2021 für Verbraucher*innenschutz.

Weitere Informationen

Zum »DiFü«


Stories of Climate Change Hope: Podcast

Der Podcast »Stories of Climate Change Hope« wird von jungen Engagierten gemacht, die sich für den Klimaschutz und Klimawandelanpassung einsetzen und eine der schwersten Krisen unserer Zeit kommunizieren. Wo kann ich mich engagieren? Wo fange ich an? Was kann ich erwarten? Das sind einige Fragen, die im Podcast beantwortet werden. Neben der Perspektive zu zivilgesellschaftlichem Engagement hat der Podcast sich zum Ziel gesetzt, ein wenig Hoffnung zu verbreiten. In der neuesten Folge des Podcasts geht es um ein Klimabaumhaus in der Stadt Bayreuth, das als Protest gegenüber des Rathauses aufgebaut wurde. Zwei junge Engagierte berichten von dem Prozess, diese Protestaktion zu starten, auf welche Herausforderungen sie gestoßen sind und welche Reaktionen aus der Bevölkerung bei ihnen eingingen. Entstanden ist der Podcast im Rahmen des BBE-Stipendienprogramms Civil Academy 2020.

Zur Episode Das Klimabaumhaus in Bayreuth

Zum Podcast »Stories of Climate Change Hope«


Hinweis

Der nächste Newsletter erscheint am 24. März 2022 Redaktionsschluss ist der 15. März 2022.

Bitte schicken Sie Ihre Informationen an newsletter(at)b-b-e.de

Die Beiträge dieses Newsletters geben, sofern nicht ausdrücklich als solche Nachrichten gekennzeichnet, nicht die Meinung des BBE wieder, sondern repräsentieren die Vielstimmigkeit der Meinungen und Akteur*innen im BBE und im Feld der Engagementförderung und -debatte. Die Redaktion des Newsletters verfolgt das Ziel, die jeweils aktuellen und wichtigsten Nachrichten für die Leser*innen zusammenzustellen.

Die PDF-Dokumente der Beiträge im Schwerpunkt des Newsletters werden möglichst barrierearm gestaltet.

Die Hinweise auf die allgemeinen Geschäftsbedingungen für die Publikation von Nachrichten im BBE-Newsletter finden Sie unter Impressum.

Redaktion: PD Dr. Ansgar Klein (V.i.S.d.P.), Dr. Rainer Sprengel und Anne-Kathrin Gräfe. Redaktionelle Beratung durch das Team vom Projekt »ENGAGIERT FÜR KLIMASCHUTZ«: Dr. Lilian Schwalb, Eva Schuster, Maxie Wolf, Dominik Schlotter, Clara Bottenberg, Leonie Malchow

Eine Übersicht über die nächsten geplanten Schwerpunkt-Themen finden Sie unter Kommende Themen


Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement (BBE)
– Geschäftsstelle –
Michaelkirchstr. 17-18
10179 Berlin-Mitte
www.b-b-e.de

Geschäftsführer PD Dr. Ansgar Klein
Telefon: (0 30) 6 29 80-11 0
E-Mail: ansgar.klein(at)b-b-e.de


 

Die Arbeit der Geschäftsstelle des BBE wird gefördert vom:

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